Gelber Sand ausm Baumarkt?

Hey,

wollte mal fragen, ob es möglich ist, den stinknormalen Füllsand ausm Baumarkt für ein Kafibecken zu benutzen. Ohne Folgen versteht sich. (Fischsterben, etc)
 

Diddy

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Hallo,

ich muss etwas widersprechen!

Der Sand solle eine sog. enge Sieblinie haben, d.h. dass die Korngrößenunterschiede möglichst gering sind. Bei Quarzsand ist das meist der Fall, bei Spielsand jedoch nicht! Ist die Korngröße zu fein (Richtung Lehm bzw. Ton), wird sich der Sand verdichten und das führt unweigerlich zu Fäulnis im Boden.
 

Diddy

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FKS schrieb:
Was haben Sieblinie und feine Korngröße miteinander zu tun?
[ot]
Erklär es doch besser :twisted: Man, man, rummeckern kann hier auch jeder, aber erklären wohl weniger.
[/ot]

Ich habe die Begriffe nicht ganz klar getrennt, sollte aber erstmal egal sein. Wichtig: enge Sieblinie und nicht zu feine Korngröße.

An den TO:
Nimm Sand, der beispielweise eine Korngröße von 0,3-0,8 hat und gut ist. Wie gesagt, Spielsand hat auch sehr feine Anteile (damit er beim Burgenbauen auch besser hällt) und ist nicht für AQ geeignet.
 
Moin,

ich kann nicht von Problemen mit großer Sieblinie berichten. Im Gegenteil, ein hoher Schluffanteil scheint bei mir das Pflanzenwachstum zu verbessern. Fäulnis hab ich bei Sand auch noch nie erlebt. Und verdichtet hat sich da über die letzten Jahre auch kein Sand im Becken... Habe ehrlich gesagt auch noch nie !! verdichteten oder faulenden Sand irgendwo gesehen. Dafür aber immer wieder Warnungen davor gelesen.

Weiss nicht so recht was ich glauben soll, den Geschehnissen in meinen Aquarien, oder den Warnungen, welche mir bisher noch nie belegt wurden.

Gruß

Heiko
 
Hi,

nur mal rein hypothetisch. Wenn sich der Sand tatsächlich verdichten würde, die verschiedenen Körnungen also maximal möglich ineinanderrieselten. Wie sollte die Fäulnis ins Spiel kommen? Sand an sich kann ja nicht faulen. Wie aber sollten organische Materialien in den verdichteten Boden gelangen? Verdichtet bedeutet für mich fest, hart, undurchdringlich. Da kann nach meinem Verständnis weder organisches noch Luft eingelagert werden.

Aber noch weiter gesponnen. Was soll eigentlich schlimmes passieren, käme es nun doch zur Fäulnis? Es bilden sich Faulgase, Schwefelwasserstoffe wenn ich recht erinnere. Nach meiner Erinnerung aus dem Chemieunterricht sind diese jedoch nur sehr schwer überhaupt im Wasser lösbar. Sie steigen demnach einfach auf und gehen in die Raumluft über.

Aber was passiert noch? Die Eiweisse werden dem Stickstoffkreislauf zugeführt, sind also unschädlich.

Was hab ich vergessen?

Gruß

Heiko
 

Diddy

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Hallo,

also ich habe die Erfahrung mit Sand und feinen Krongrößen gemacht. Der Sand hat natürlich nicht gefault, aber die Pflanzenwurzeln und die Pflanzen sind nicht wirklich gut gewachsen.
Der Sand hat sich nach relativ kurzer Zeit so verdichtet, dass er sehr fest wurde, die Pflanzenwurzeln sind abgefault. Daher meine Erfahrung nicht zu kleine Korngrößen zu wählen. Übrigens steht das gleiche in der Literatur: ein Tonanteil im Sand führt im AQ zu geringer Bodendruchflutung und Sauerstoffmangel an den Wurzeln der Pflanzen, das führt zu schlechten Pflanzenwachstum und Fäulnis der Wurzeln.

Tja und nun? Nun steht Erfahrung gegen Erfahrung.
 
Hi,
na bitte. Geht doch. Endlich mal was Handfestes (zumindest was es die eigenen Beobachtungen angeht)!
Nur ein paar Kommentare dazu:
Der Sand hat natürlich nicht gefault, aber die Pflanzenwurzeln und die Pflanzen sind nicht wirklich gut gewachsen.
da gibt es weitaus mehr mögliche Gründe als zu feiner/dichter Boden. Im Zusammenhang damit: wie läuft es sonst bei dir bzgl. Boden und Pflanzenwurzeln? Wie viele Becken hast du womit bisher gefahren?
Der Sand hat sich nach relativ kurzer Zeit so verdichtet, dass er sehr fest wurde
Sand verdichtet sich im Aquarium nicht. Den Druck erreicht man nicht. Das einzige, was man da erreichen kann, ist die dichteste Lagerung. Und die ist, korrekt, bei großer Sieblinie meistens besser als bei gut sortiertem Material.
Daher meine Erfahrung nicht zu kleine Korngrößen zu wählen.
noch mal: die absolute Korngröße eines Sediments hat nichts mit der Sieblinie zu tun. Ein sehr gut sortierter, feiner Sand hat u.U. eine höhere Permeabilität (Durchlässigkeit) als ein schlecht sortierter Grobsand.
Übrigens steht das gleiche in der Literatur: ein Tonanteil im Sand führt im AQ zu geringer Bodendruchflutung und Sauerstoffmangel an den Wurzeln der Pflanzen, das führt zu schlechten Pflanzenwachstum und Fäulnis der Wurzeln.
korrekt. Ton in Sand füllt die Poren zwischen den Quarzkörnern. Bei einem gut sortieren Substrat erfüllt Mulm irgendwann diese Rolle. Je gröber der Boden, desto schneller. In genau solchen Böden (schlecht sortierte Sande mit hohem Anteil an Silt und Ton) wachsen (submerse) Pflanzen in der Natur. In gut sortierten Sanden wirst du keine finden. Beim nächsten Spaziergang an einem Gewässer mal vorsichtig einige Ufer- oder Wasserpflanzen aus dem Boden ziehen, die Wurzeln angucken und mal dran riechen...
 

Diddy

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FKS schrieb:
da gibt es weitaus mehr mögliche Gründe als zu feiner/dichter Boden. Im Zusammenhang damit: wie läuft es sonst bei dir bzgl. Boden und Pflanzenwurzeln? Wie viele Becken hast du womit bisher gefahren?
Das habe ich vor Jahren beobachtet, als ich ein AQ mit Sand einrichten wollte. Ich habe es vorher in einem kleinem AQ getestet. Quarsand genommen, nicht ausgewaschen (schlecht sortierter Quarzsand, mit recht viel Staub und Kleinkram) und ab ins AQ. Der Sand ist sehr schnell in den unteren Schichten dunkel geworden und die paar Testpflanzen sind nicht mehr gewachsen, da die Wurzeln abgefault sind.
 

Diddy

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FKS schrieb:
Welche Pflanzen? Wie dick war der Boden? Wie wurde gefiltert?
Das weiß ich jetzt nicht mehr, das ist bestimmt 5 Jahre her.

Was ich mich die ganze Zeit frage: Was ist "gelber Sand" bzw. welchen Sand meint der TO?
 
Hallo,
seit Jahren habe ich extrem feinen weißen Sand als Bodengrund in meinem Becken. Der Sand wurde aus Teichen für die Glasherstellung gebaggert und war extrem günstig. Ich habe den Sand ungewaschen benutzt.
Es gab keinerlei Probleme wie Verdichtung oder Gammel mit diesem Sand. Allerdings habe ich auch Turmdeckelschnecken als "Regenwürmer" im Sand. In Ausnahmefällen sehe ich mal die eine oder andere Schnecke über dem Sand. Er wird immer prima durchwühlt.
Durch eine dichte Bepflanzung gibt es auch genügend dunkle Rückzugsmöglichkeiten für die Fische.

Gruß Klaus
 
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