Hallo,
Details zum CO2 bekommst du hier:
http://www.aquaristik-live.de/viewtopic.php?t=44956
CO2 ist eine sehr variable Angelegenheit und hängt von folgenden Faktoren ab:
1. Wasserwerte
Je geringer die Karbonathärte (KH) ist, desto leichter bleibt CO2 im Wasser gelöst. D.h. bei einer KH von 0,5 und einem pH-Wert von 6,8, können 2,4mg/l freies CO2 die dann vorhanden sind, schon absolut ausreichen. Dagegen können bei einer KH von 20°d 9,4mg/l ungenügend sein, weil dann das CO2 hauptsächlich als schlecht verfügbares HCO3- vorliegt. In sehr hartem Wasser müsste man den CO2 Gehalt auch auf einem hohen Wert halten, was für Fische aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr unbedingt vertretbar ist.
http://www.ibdoerre.com/aqua/lars/fischatmung.htm
2. Boden
Mit zunehmendem alter des Bodens wirkt dieser als biologischer Filter, angetrieben durch Konvektionsströme und gibt CO2 frei. Je nach Körnung funktioniert dies wahrscheinlich besser oder schlechter.
http://www.ibdoerre.com/aqua/michael/bodengrund.htm
4. Filter
Im Filter finden ebenfalls Verstärkt biologische Prozesse statt, die CO2 freigeben. Die Menge an CO2 hängt wiederrum hier von der Einfahrzeit, dem Besatz, Fütterung und sonstiger biologischer Abfälle ab.
5. Besatz
Fische atmen natürlich auch CO2 aus, das dann den Pflanzen zur Verfügung steht.
5. Bepflanzung
Pflanzen geben nachts CO2 an das Wasser ab, so dass der CO2 Vorrat aufgefüllt wird und das CO2 aus den restlichen Faktoren absolut ausreichen kann.
6. Beleuchtung
Je stärker und länger die Beleuchtung ist, desto mehr CO2 verbrauchen die Pflanzen tagsüber. Das gilt aber nur für den großteil der Vollsonnenpflanzen. Anubien z.B. erreichen schon bei geringer Beleuchtung ihren Assimilations-Peak, der auch bei stärkerer Beleuchtung nicht überschritten wird.
7. Gasgleichgewicht
Wasser und Luft versuchen die Partialdrücke der Gasbestandteile auszugleichen. Bei 20°C ist das Gleichgewicht erreicht, wenn das Wasser ca. 9mg/l Sauerstoff enthält und 0,51mg/l CO2. In der obersten Wasserschicht geht das am schnellsten von statten.
Eine Membranpumpe mit Ausströmer erzeugt gezielt eine Wasserbewegung durch alle Schichten und reißt die Wasseroberfläche mit den Luftblasen förmlich auf. Deswegen ist so ein Gerät zu vermeiden, wenn man sein CO2 behalten möchte.
Hat man ein stark bepflanztes Becken in dem der Partialdruck des O2 im Wasser schon mal über das Gleichgewicht hinaus steigen kann, würde man sogar O2 austreiben.
http://www.iup.uni-heidelberg.de/instit ... tausch.pdf
8. Strömung
Je besser das CO2 im Becken verteilt wird, desto besser ist es auch für die Pflanzen verfügbar. Es entstehen dann keine toten Stellen, an denen das CO2 aufgebraucht ist, obwohl noch genug im Becken vorhanden wäre.
Zusammengefasst heißt das, in einem einige Monate alten Aquarium mit guter Strömung in mittlerer bis unter Wasserschicht , weichem Wasser, ausgeglichener Beleuchtung und feinkörnigem Bodengrund mit ca. 5 - 7cm Schichtdicke, wird eine CO2 Anlage nicht mehr notwendig sein.
Dagegen wird in einem Aquarium mit grobkörniger und zu geringer Kiesschicht, mit starker Bewegung der obersten Wasserschicht und hartem Wasser wohl eine CO2 Anlage eher notwendig sein, wie auch grundsätzlich in ganz neu eingerichteten Becken.
Es ist also ganz individuell und man sollte die Notwendigkeit am besten am Pflanzenwuchs selbst bestimmen. Dabei aber nicht ausser Acht lassen, dass ganz andere Faktoren als CO2 für Kümmerwuchs verantwortlich sein können.
Den Anfängerleitfaden habe ich mir schon mehrfach zu Gemüte geführt.Er ist toll und informativ,aber in der Praxis hat man halt doch noch ein paar Fragen.
Und wie du vielleicht feststellst, sind diese Fragen, wenn man sie gut beantworten will, nicht unbedingt leicht zu beantworten.
Gruß
premois