Hallöchen!
Also ich habe mir für mein 125l-Becken eine Bio-CO2-Anlage selber gebastelt. Besteht aus einer 1,5l-Plastikflasche als Gärflasche und einer dahinter geschalteten Waschflasche. Löcher im Deckel hab ich mit nem Bohrer vom Taschenmesser Stück für Stück vergrößert, bis ich den Schlauch mit viel Friemelei gerade so durchquetschen konnte. Danach sicherheitshalber von innen mit Silikon abgedichtet.
Ich habe den normalen Luftschlauch benutzt, der auch an die Membranpumpen kommt. Hab da einfach mal meinem Händler geglaubt, dass der CO2-Verlust dort so gering ist, dass man keinen speziellen CO2 Schlauch braucht. Da er für den CO2 Schlauch 20 Euro von mir bekommen hätte und für den Luftschlauch nur 1,60 Euro, schien mir seine Motivation, mich zu belügen hinreichend gering zu sein.
Als Reaktor benutze ich den Topper von Dennerle für 120l. Eigentlich wollte ich mir eine Paffrath-Schale basteln, aber ich war dann doch zu faul. Der Topper funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Ich hab mich dafür entschieden, weil ich mal gelesen habe, dass man da das CO2 nicht überdosieren kann, weil der CO2-Gehalt im Wasser nicht über die Blasenzahl gesteuert wird, sondern über die Diffusionsfläche unter der Schale. Da die Hefen am Anfang sehr stark und später schwächer CO2 produzieren schwankt meine Blasenzahl zwischen 35 und 10 Blasen pro Minute (dann tausche ich den Ansatz). Der Topper hat dabei noch den Vorteil der automatischen Falschgasentlüftung. Wenn er zu voll wird, entweicht Gas über einen kleinen Schlitz oben im Topper. Da CO2 schwerer ist als O2 und andere Gase, die aus dem Wasser in die Blase diffundieren, wird so nur das Gas oben in der Blase, also das was eventuell an Falschgasen drin ist, abgelassen. Wenn die Blasenzahl sehr hoch ist, lässt der Topper etwas häufiger als sonst die Falschgase ab, was dafür spricht, dass man tatsächlich nicht überdosieren kann.
Inzwischen lasse ich die Anlage auch nachts durchlaufen. Ich habe bei meinen Fischen am Morgen nie irgendwelche Beschwerden, beschleunigte Atmung oder sonstwas feststellen können (hab das sehr intensiv beobachtet - erste Nacht mit Anlage alle 2 Stunden nachgeguckt :roll

. Allerdings würde ich das so auch nur mit dem Topper machen. Mit den restlichen Reaktoren wäre ich skeptisch.
Den CO2-Gehalt messe ich gar nicht. Auch da verlasse ich mich auf den Topper und meine Fische und Pflanzen. So lange ich da keine größeren Probleme kriege, scheint mir das ok zu sein.
Mein Rezept: 1,2l Wasser, 200g Zucker, 2 cc Trockenhefe (ich benutze zum Abmessen immer die Messküvetten von den Tröpfchentests, da ich keine so genaue Waage habe). Der Ansatz reicht bei mir in der Regel gut 3 Wochen. Das Gepansche mit der Gelatine spar ich mir, weil mir das ja aus oben genannten Gründen wumpe sein kann, ob da nun immer gleich viele oder mal mehr, mal weniger Blasen kommen.
Ich hab mich im Nachhinein sehr geärgert, dass ich das nicht früher probiert habe. Der Spaß war billig, einfach und hat mich von meinem Pinselalgenpelz erlöst. :thumleft: Früher gab's bei meinen Pflanzen nicht ein Assimilationsbläschen und heute sprudeln sie brav vor sich hin. Der Arbeitsaufwand ist auch mehr als gering. Da ich nachts nicht mehr unterbreche, beschränkt sich das auf das Zusammenschütten des neuen Anatzes alle drei Wochen.
Viel Erfolg!
Susanne