Der Erstbesatz

Hallo zusammen,

nach einer längeren Zeit der Enthaltung und nachhaltigem Zuspruch meiner besseren Hälfte steht wieder ein Aquarium in der Wohnung. Und wieder ist sie da die Qual der Besatzwahl.

Das Becken ist 100x40x40 cm und läuft nun seit gut 3 Wochen ein, großzügig bepflanzt und mit sandigem Grund. Im ersten Schritt ist schonmal die Putztruppe, in Form von 6 marmorierten Panzerwelsen und 4 Ohrgitter-Harnischwelsen eingezogen.

Schritt für Schritt sollen dann auch die anderen Bewohner einziehen. Wir dachten erstmal daran die Schwärmer einzusetzen und danach den "Kernbesatz".

Bei den Schwärmern sind wir uns eigentlich einig das es Perlhuhnbärblinge sein sollen. Die offene Frage ist ein größer Schwarm oder vielleicht 2 kleinere Schwärme mit noch einer Salmerart. Was ist eher empfehlenswert?

Schwieriger wird es da beim "Kernbesatz". In die engere Wahl gezogen haben wir

- Fadenfisch oder auch die Zwergvariante
- Schwertträger (Aber da dürfte das Becken zu klein sein)
- Kakadu Zwergbuntbarsch
- Schmetterlingsbuntbarsch
- Mollys

Nun die Frage welche als sinnvoller und passender Besatz in Frage kommen, in welcher Menge M/W, vertragen sich möglicherweise auch zwei Arten.

Wir würden uns über eure Meinung, Vorschläge und Erfahrungen freuen.

Mit besten Grüßen aus Hannover
 

Henny

Mitglied
Hallo Morgal,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum!

Okay, mit den Panzerwelsen und den Otos habt Ihr ja schon eine Vorgabe gemacht. Passt auf, dass die Otos in dem neuen Becken, wo noch nicht viel Aufwuchs vorhanden ist, nicht verhungern.

Eine Gruppe Perlhuhnbärblinge ist auch schon beschlossen. Ich würde eine große Gruppe Perlhühner nehmen und nicht einen zweiten Gruppenfisch einsetzen. Ansonsten kann das schnell 'suppig' werden und die schönen Perlhühner gehen optisch unter. In einer großen Gruppe sehen die Kleinen aber echt klasse aus.

Die großen und bunten hektischen Schwertträger und Mollys wären für mich zu den kleinen Perlhühnern ein völliges 'No Go'. Und Du hast recht, für Schwertträger empfinde ich 100 cm eh als zu klein und für Mollys als grenzwertig. Die würden für mich also aus der Überlegung absolut rausfallen.

Mit den Zwergbuntbarschen ist das bezüglich der Corys so eine Sache. Kakadus und Corys ist in meinem ersten Becken (80 cm KL) völlig in die Hose gegangen. Die Corys haben von den Kakadus ständig eins auf die Mütze gekriegt, wenn die überhaupt nur in die Nähe des Reviers gekommen sind. Und Corys schnallen so was einfach nicht. Also würde ich diese Kombi nicht wählen.
Ob Schmetterlingsbuntbarsche da milder gestimmt sind, weiß ich nicht. Auch sollte für die das Wasser recht weich und sauer sein.
ZBB und Corys würde ich nicht zusammen halten.

Für die großen Fadenfischarten finde ich das Becken zu klein. Zwergfadenfische sollten aber gut gehen. Ich habe selber noch keine Erfahrung mit ZFF, aber ich meine hier gelesen zu haben, dass 2/4 für die Beckengröße eine gute Kombi ist.
Hier sind gerade zwei Threads mit ZFF am Laufen, da wurde auch etwas zu der Menge der Tiere geschrieben.

Mit den Corys (dürfen auch gerne ein paar mehr Tiere sein), den Otos (könnten auch mehr Tiere sein), einer Gruppe Perlhuhnbärblinge und Zwergfadenfischen solltest Du einen prima Besatz haben.

Dass die Perlhühner und die ZFF eine teilweise dichte und hohe Bepflanzung brauchen, ich Dir vermutlich eh klar.

Viel Spaß mit Deinem Becken!

EDIT: Hier Besatzfrage ist der eine Thread bezüglich der Menge von ZFF.
 
Einen wunderschönen wunsche ich,

besten Dank erstmal für die umfangreiche Antwort die mich schonmal in so mancher Vermutung bestätigt hat.

Wir werden es dann auf jeden Fall bei einem etwas großzügigerem Schwarm belassen.

Ich hatte auch schon gelesen das die Kakadus recht territorial und ruppig sein können wobei die Schmetterlings BB, wenn es denn so stimmt was geschrieben steht, deutlich umgänglicher sein sollen. Den normalen Fadenfisch hatten wir uns schonmal in einem hier nicht näher genannten Handel angesehen wo der Verkäufer vollkommen überzeugt gesagt hat gar kein Problem bei der Beckengröße. Bei der Größe der Fische hatte ich aber schon nicht unerhebliche Zweifel an der Aussage.

Wir hatten die linke Seite des Beckens und die hintere Partie mit hohen, auch buschigen Pflanzen besetzt. Für die ZFF müsste dann sicher noch eine Schwimmpflanze rein.

Und nochmal zu den Welsen. Wie weit sollten wir den Bestand da noch aufstocken? 8/6 oder 8/8 oder vielleicht noch größer?

Dann noch ein Frage bezüglich der Fütterung. In den ersten Tagen haben wir Futtertabletten gesetzt. Das hatte sich ganz gut auch auf die Pflanzen gesetzt wo die Otos auch eifrig dran waren. Gestern haben wir statt dessen Cyclops gefüttert was zwar den Corys sehr gut gefallen hat ich mir aber nicht sicher bin ob die anderen da genug von ab bekommen. Wäre es hier sinnvoll zeitversetzt noch eine Futtertablette zu setzen?

Mit besten Grüßen
 

Soleil1985

Mitglied
Moin Morgal,

also Welstabs gibts bei mir zwei Verschiedene 6 Tage die Woche IMMER abends wenn das Licht ausgegangen ist ca. 1Std. später, weil dann meine anderen Fische größtenteils dann schlafen und eben die Welse dann in Ruhe fressen können. Wenn du mehr Besatz drin hast, würde ich mir das eh angewöhnen. ;) Da kommt unten dann zu wenig an.
Ausgewogen ernähren ist eh die halbe Miete für gesunde Fische. Flockenfutter zB gibts bei mir fast nie. Ich füttere viel/überwiegend Frostfutter (Artemia, schwarze u. weiße MüMas, Chichlidenmix (nur wegen den Skalaren)) und am Wochenende gibts Lebendfutter. Meist Wasserflöhe (Cyclops) weil sie leicht verdaulich und ballaststoffreich sind und meine Fische die mir in Trockenform nicht anrühren ^^ Wenn die im Laden aus sind, Artemia. Wenns schnell gehen muss gibts bei mir Granulat.

Schmetterlinge kann ich für Anfänger nicht so empfehlen. Habs selbst ein paarmal früher mit denen probiert und in einem normalen Gesellschaftsbecken schwierig. Bei mir haben die max. 6 Monate gelebt. Sie sind äußerst penibel was die Wasserqualität und auch die Wasserwerte angeht. Sauberes, leicht saures, weiches Wasser ist bei denen angebracht. Toleranzbereich von den Wasserwerten her haben die kaum. Wie kommt bei dir das Wasser aus der Leitung?

Wenn du einen friedlichen Zwergbuntbarsch suchst ist der Apistogramma Borelli ziemlich gängig. Er toleriert auch mal etwas ungünstigere Wasserwerte bzw. mehr Härte als der Ramirezi. Ruppig wird nur das Weibchen, wenn sie ein Gelege pflegt aber das auch in überschaubaren "Radius" ;) Ansonsten normales Revierverhalten aber da wird mehr "gepost" und ein Scheinangriff gestartet als gezwickt/gebissen oder gescheucht.

Aber bei den Apistos würde ich mich mal an Fischolli wenden hier. Der kann dir da bestimmt weiterhelfen, was für dich in Frage käme ;)

Fadenfische, meine Erfahrung, ruppig zueinander und gegenüber dem anderen Besatz. Habe vor Jahren mal Blaue gepflegt, hab mir geschworen nie wieder ^^ Zudem waren meine Beiden damals so schreckhaft. Immer wenn sich was vorm Becken bewegt hat, sind die wie doof ins Pflanzendickicht gestoben und mein restlicher Besatz hat dann jedes Mal auch nen halben Herzinfarkt bekommen. War mir echt zu unruhig. Aber das ist meine persönliche Einstellung und eben Erfahrung. Keine Ahnung ob das grundlegend bei denen so ist bzw. ob anderen Farbformen/Arten "pflegeleichter" sind. Zwergfadenfische pflege ich im Moment und die sind lustig, friedlich, unterhaltsam, schön... hmm Liste lässt sich endlos fortsetzen. Hier definitiv :thumleft: Bin mittlerweile Fan ;)
 
Guten Abend,

dann weiß ich ja nun auch wie die Welse immer genug zu futtern bekommen, danke für den guten Tipp. :thumright:
Wir wollten auch hauptsächlich auf Frost- und Lebendfutter setzen und das Flockenfutter am besten ganz streichen.

Ich hatte heute auch schon des öfteren gelesen das die Schmetterlingsbuntbarsche extrem sensibel beim Wasser sind. Nach dem mürrischen Mitarbeiter der Stadtwerke haben wir hier PH 6,5 - 9,5 / KH 6,9 / GH 12. Der Wassertest am Freitag, beim Fachhändler, ergab PH 7,5 / KH 6 / GH 8. Wir haben in der Nähe auch einen Fachhändler der sich gezielt auf Barsche spezialisiert hat. Da wollte ich mich auch nochmal beraten lassen was funktionieren würde oder ob es überhaupt sinnvoll ist. Wenn nicht überdenken wir unsere Bewohnerwahl eben noch einmal. :wink:

Was die Zwergfadenfische angeht bin ich eher auf schlechte Erfahrungen gestoßen. Primär ging es dabei um extreme Kurzlebigkeit, Fisch TB und überhaupt krankheitsanfällig. Oder hast du da ganz andere Erfahrungen gemacht? Wobei es da sicher auch noch den Unterschied macht ob die Fische aus der Massenzucht stammen oder von einem privaten Züchter der auf Qualität statt Quantität setzt. Ansonsten finde ich die Kerlchen auch sehr hübsch.

Mit besten Grüßen
 

Soleil1985

Mitglied
Huhu,

jo wollte ich dir noch drunter schreiben, dass du bzgl. der Zwergfafis mal besser google anwirfst. ;) Habe ich auch gemacht und zugegebenermaßen es schreckt ab. Und ja du kannst davon alles haben oder eben auch nicht. Kurzlebigkeit jo wenn er 2 Jahre wird im Aquarium solls wohl gut sein ;)

Wegen dem EUS. Haben wir im anderen Thread erst gehabt. Ich habe meine jetzt 2? Monate und alle 3 sind noch am Leben und zeigen keinerlei Krankheitsanzeichen. Diesen EUS-Träger haben die Zwerge wie wir Menschen Herpes intus. Ist unser Immunsystem geschwächt bricht er aus. Genauso ist es mit dem EUS auch. Heißt, wenn du dir welche holst schau im Laden GENAU hin. Zeichen die Fafis Geschwüre? Weiße Punkte? Haben sie offene Stellen? Klemmen sie Flossen? Wirken sie apathisch? Nicht nur die genau beobachten, welche dir gut gefallen und "fit wirken", sondern auch die Mitinsassen. Wenn da irgendwas auffällig ist würde ich die Finger von lassen.

Und dann gehts natürlich weiter Zuhause mit der Vorbeugung. Der Besatz sollte nicht zu hektisch für die Zwerge sein, denn diese selbst sind so friedfertig und sind eigentlich ja... den halben Tag am Fressen und zwischendrin bauen die Männchen mal Nester. Also sollten an der Wasseroberfläche schon Schwimmpflanzen sein oder zumindest Pflanzen die bis an die Wasseroberfläche reichen. Vallisnerien und Javamoos (zum Nestbau) mögen meine sehr gerne. Ich habe bei mir standardmäßig seit Wochen auch Seemandelbaumblätter drin. Färbt das Wasser zwar gelblich aber die Wirkung davon kannst auch mal im Inet nachlesen. ;) Meine Welse fressen die dann nach und nach weg, dann gibts halt Nachschub.

Prinzipiell ja, kann dir ein Zwerg klar an EUS sterben. Diese Gefahr hast du bei denen leider. Aber gute Hälterungsbedingungen verzögern das Ganze und können es ganz unterdrücken.
Schau mal hier:
zucht-f19/aufzuchtversuch-c-lalia-t115689.html

In dem Thread habe ich damals auch nachgefragt als ich mir meine anschaffte :) Ich bereue es nicht. Sind wahnsinnig interessante Aquarienbewohner.
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

zu den Apistogramma und SBB: Auch ein A. borellii vermöbelt deine Corydoras, wenn er Brutpflege betreibt und die Corys seine Brut "bedrohen". Da unterscheidet der sich nicht von anderen Apistogramma-Arten. Von deinen Wasserwerten kannst du ansich alle gängigen Arten halten, je nach persönlichem Geschmack. Allerdings solltest du deinen Ph-Wert noch in oder sogar unter den Neutralwert bekommen. Hast du einen Sprudler laufen oder starke Oberflächenbewegung? Wenn ja, ändere das, es treibt dir das CO2 aus. Mit der Kombi Apistogramma und Corys ist es immer so eine Sache. Das kann gut gehen, oft tut es das aber nicht. Die Aussagen dazu sind stark auseinander gehend. Was wohl das Problem etwas entschärfen kann ist es, eine freie Bodenfläche ohne Bepflanzung für die Corys zu schaffen und dort noch einen "Unterstand" für die zu bauen. (Viele Arten leigen da gerne in der GRuppe drunter). DAnn möglichst auf der entgegengesetzten Seite 1-3 Bruthöhlen für die Apistogramma einbringen, diese gerne etwas versteckt zwischen Pflanzen, Holz etc. Bei der Fütterung von Tabs darauf achten, diese nur im "Cory-Gebiet" abzuwerfen. Es bleibt letzlich nur, es selber zu ersuchen und, wenn es garnicht geht, eine Art abgeben zu können oder ein separates Becken anzubieten.

Schmetterlingsbuntbarsche sind Offenbrüter und nicht ganz so aggressiv wie Apistogramma. Es wird immer wieder geschrieben, dass die super-weiches Wasser brauchen. Ich habe mal wunderschöne Nachzuchttiere aus Berlin erhalten, die quasi in Flüssigbeton gehalten und nachgezogen wurden. Die Züchterin erklärte mir damals, das Geheimnis sei SAUBERES und KEIMARMES Wasser, die Härte wäre ziemlich nebensächlich. Saures mineralarmes Wasser ist eine schlechtere Brutstätte für Keime, insofern klappt es in solchem Wasser eben besser als in Wasser mit höherem Ph-Wert. Wenn du keine Zuchtambitionen hast, kann es sehr wohl auch mit SBB klappen. Allerdings brauchen die eines zum Wohlbefinden, nämlich höhere Temperaturen. Neben höheren Kosten, ist das nicht unbedingt optimal für deine anderen Bewohner.

Zwergfadenfische lassen sich prima mit Apistogramma vergesellschaften. Die Schreckhaftigkeit und Schüchternheit, die Andrea beschreibt, haben meine nie gekannt, im Gegenteil. Das waren bei mir absolut robuste und durchsetzungsfähige Tiere, die sowohl einstecken als auch austeilen konnten. Es ist aber ein Problem, gute Tiere zu bekommen, weswegen ich seit über einem Jahr auf der Suche bin. Ich setze grosse Hoffnungen auf die Nachzuchtaktivitäten von Dodo und Andrea, um mal wieder an vitale Tiere ranzukommen. Zwergfafis sind mit die interessantesten Fische, die ich kenne, das Verhaltensrepertoire ist einfach klasse.

So, zu guter Letzt, noch eine Anmerkung zu deinen Perlhuhnbärblingen. Wenn die nicht schon bei dir schwimmen, würde ich mir das noch einmal überlegen. Ich kenne keinen Bärbling, der so scheu ist, wie dieser. Bei mir lebten die nur versteckt, gesehen hat man die mal zur Fütterung. Und zum Verstecken reicht schon eine Stengelpflanze, da stehen die dann alle dahinter. :lol:

Gruß
 
Nabend zusammen,

ich kann mich nur immer wieder für die vielen Infos und Tipps bedanken.

Man kann also sagen mit den ZFF ist es ein 50:50 Glücksspiel. Wobei mir bei dem was ich so gelesen habe 2 Jahre schon nicht mehr als kurzlebig bezeichnen würde. Da war teilweise die Rede von 2-6 Monaten. Aber wie du schon sagtest kann alles sein muss aber nicht. Dann wird der nächste Schritt definitiv Infos über Fischkrankheiten sammeln und potentielle Tiere unter die Lupe nehmen. :wink:

Die Sache mit den Seemandelbaumblättern klingt auch sehr gut zumal ich die bis jetzt auch nicht kannte. Die werde ich mir auch noch einmal genauer anschauen.

Das die Apistogramma (Ich versuch mal mir die Fachnamen zu merken) die Corys in ruhe lassen wenn sie den Kleinen zu nahe kommen hatte ich nicht erwartet. Ich denke der Mensch würde auch jedem den Scheitel bürsten der ungeladen durchs Kinderzimmer flitzt. :wink: Das mit der Abgrenzung ist aber eine gute Idee und auch schnell umgesetzt. Wir hatten die Linke Seite des Beckens mit einigen buschigen, hohen Pflanzen besetzt wo sicher auch noch genug Platz für die ein oder andere Höhle zu schaffen ist. Mitte und rechts ist es dann etwas ausgelichteter mit ner Menge Grund. Da liegt nur eine Wurzel im Weg die man gegebenenfalls umsetzen oder raus nehmen kann.

Ich hatte tatsächlich ganz gute Wasserbewegung und habe sie erstmal deutlich gedrosselt. Die Seemandelbaumblätter von denen Solei sprach sollen den PH-Wert auch ein wenig senken, so habe ichs zumindest gelesen. Die chemische Keule zum senken will ich nicht benutzen.

Nächsten Monat ist hier auch wieder eine Aquaristikbörse wo Vereine und Privatleute ihre Zucht anbieten. Das ist sicher auch eine gute Anlaufstelle für gesündere Tiere oder was denkt ihr dazu?

Mit besten Grüßen
 
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