Ihr verurteilt hier viel zu schnell einen Verkäufer der vielleicht(!) nur ein armes Schwein ist.
Ich habe keine Ahnung wie die Pflanze zum Verkauf präsentiert wurde, ich habe auch keine Ahnung wie das Verkaufsgespräch verlaufen ist. Deshalb urteile ich da jetzt mal nicht.
Ich gehe jetzt mal trotzdem davon aus, dass die Pflanze fälschlihcerweise so im Verkauf angeboten wird, dass ein Laie den Eindruck haben muss, dass diese Pflanze für eine submerse Kultur geeignet ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit, ist aber nicht der Verkäufer für die Art der Präsentation der Waren im Verkaufsraum verantwortlich. Der führt nur die Anweisung seines Vorgesetzten aus. Und nun stellt euch vor, dass dieser Angestellte zu einem Kunden sagt:
Verkäufer: "Nein, die Pflanze eignet sich nicht für eine Unterwasserkultur"
Kunde: "Aber hier ist sie doch unter Wasser"
Verkäufer: "Schon, aber da überlebt sie nicht lange"
Was mach dann vielleicht der Kunde? Er wundert sich über den Laden, er kauft gar nichts, erzählt weiter was er erlebt hat, an irgendeinem Stammtisch erfährt der Bruder der Schwägerin vom Chef des Ladens davon dass sein Verkäufer nicht das macht wofür er ihn eingestellt hat, nämlich seine Waren an den Mann zu bringen, sondern die Kunden zu vergraueln....was glaubt ihr passiert mit dem Verkäufer?
- eine Abmahnung wegen Geschäftsschädigung
- im wiederholten Fall die fristgerechte Kündigung.
- Vielleicht auch gleich eine fristlose Kündigung wegen einem gestörten Vertrauensverhältniss
- Versetzung in ein Abteilung innerhalb des Ladens wo er so eine Drecksarbeit machen muss dass er von alleine kündigt.
Es geht jetzt nicht darum, ob der Chef dies rechtlich darf, sondern ob er es einfach macht. Selbst wenn der Verkäufer vor dem Arbeitsgericht klagt und Recht bekommt, endet das Arbeitsverhältnis trotzdem in 99% der Fälle mit einer mehr oder wenig kleinen Abfindung. Trotz der Klatsche die sich der Chef vom Richter dann einholt, hat er trotzdem gewonnen: er hat den unliebsammen Angestellten erfolgreich vor die Türe gesetzt.
So, unter diesem Druck steht vielleicht der Angestellte. Einfach so einen Arbeitsplatz zu finden, wo dieser nach seinem Gewissen frei beraten darf ist sicher nicht einfach zu finden....wer verübelt es nun dem Angestellten wenn diesem dann immer egaler wird ob die Pflanze nun beim Kunden eingeht oder nicht?