"Ausgefallener" Fisch fürs Nanobecken

Naja, ich habe bei den österreichischen Klubs eher Angst, dass sie mich wegen meiner kleinen Becken quasi "verurteilen" würden. Oder mich eventuell anzeigen.
Aber wir werden sehen. Irgendetwas lässt sich sicher machen.
 
Nein, leider.

Mehr geht sich platztechnisch leider nicht aus. Das passt GENAU noch neben das andere Aquarium. Ich hätte ja auch lieber ein größeres gehabt, doch keine Chance, bei dem Platzangebot in der Miniwohnung.
 
Moin
Arynaja schrieb:
Naja, ich habe bei den österreichischen Klubs eher Angst, dass sie mich wegen meiner kleinen Becken quasi "verurteilen" würden. Oder mich eventuell anzeigen.
Wenn sie dich deswegen schon verurteilen, dann würden sie mich lynchen, wenn sie sehen was ich hier stehen habe.
Im Ernst; kein Verein oder AG in denen Leute sitzen, die sich etwas eingehender mit der Haltung und Zucht von Fischen aus diesem Sektor beschäftigt haben wird dich deswegen verurteilen.

Dass Fische in Aquarien kleiner als 50 Liter gehalten werden ist wahrlich nichts neues und schon garnichts verwerfliches.

Das darf man aber hier nicht sagen...


Grüße
Niels
 

Henny

Mitglied
Hey,
Fallout schrieb:
...Dass Fische in Aquarien kleiner als 50 Liter gehalten werden ist wahrlich nichts neues und schon garnichts verwerfliches. Das darf man aber hier nicht sagen...
ich finde schon, dass man das hier sagen darf und auch sagen sollte. Wenn man nämlich davon ausgeht, dass derjenige, der das sagt, sich nicht leichtfertig über die Bedürfnisse der Tiere hinwegsetzt und sich gut auskennt, dann ist das für andere User interessant.

Es gibt einige harte Fakten an denen man sich orientieren kann. Wenn die Tiere verhaltensauffällig werden, dann stimmt etwas nicht (das kann natürlich alle möglichen Ursachen haben, aber hier geht es ja um die erforderliche Beckengröße). Als erstes ist es bestimmt für etliche Aquarianer schwierig, Verhaltensauffälligkeiten überhaupt zu erkennen. Diese fallen Vielen bestimmt erst auf, wenn sie extrem sind. Für die feinen Abstufungen muss man schon viel Erfahrung und Vergleiche haben. Z.B. habe ich nicht viel Erfahrung und erlebe meine Fische nur unter den Bedingungen, die ich ihnen biete. Wenn ich diese Fischarten unter anderen Bedingungen sehen würde, würde mir da vielleicht ein anderes Verhalten auffallen, dass ich bei denen gar nicht gekannt habe. So etwas kriegt man aber nur durch Vergleiche raus. Und diese haben etliche Durchschnittsaquarianer, wie auch ich, bestimmt nicht.
Extreme Scheuheit, extreme Agressivität, schlecht Fressen, regelmäßige Krankheiten und regelmäßig verfrühtes Sterben zeigt mir an, dass etwas im Argen ist. Wenn aber nichts von dem passiert, heißt das dann im Umkehrschluss, dass die Beckengröße ausreicht und die Tiere sich wohl fühlen? Da habe ich nämlich meine Zweifel.

Ich will hier gar nicht auf das Totschlagargument raus, dass man dann gar keine Fische halten darf (dann dürfte ich auch keine Pferde halten - die rennen auch nicht über die Prärie und trotzdem denke ich, dass ich ihnen lebenswerte Bedingungen mit reichlich Auslauf biete). Es gibt Grauzonen, wo zwar längst nicht so viel Raum vorhanden ist wie in der Natur, dieser Kompromiss für ein ausgeglichenes Tierleben aber in Ordnung ist. Wie bekomme ich diese Grauzone bei Fischen heraus?
Natürlich kann man Fischsteckbriefe lesen, die weichen aber oft auch voneinander ab. Und ich habe noch bei keinem Fischsteckbrief gelesen, dass 12 Liter ausreichen. Ganz im Gegenteil, häufig wird eindringlich geschrieben, das eine Fischhaltung unter 54 Litern Quälerei ist, z.B. auch für Kampffische und die sogenannten 'Minifische'. Wie schon geschrieben, sitzt mein Kafi auch auf 30 cm Beckenlänge. Und ich weiß nicht, ob das gut ist :? .
Einige 'Erfahrene' hier sehen kein Problem darin - bei ausreichenden Kentnissen - einige Fischarten in so kleinen Becken zu halten.
Auf was stützt Ihr Eure Aussagen? (Das ist jetzt wirklich null Kritik - nur echtes Interesse!!!! Ich möchte lernen und Orientierung bekommen, auch wenn die Entscheidung letztendlich bei jedem selbst liegt)

Viele Grüße von Henny

P.S.: Wie Ihr gemerkt habt, ist dieser Beitrag von mir ausschließlich bauchorientiert. Mir macht dieses Thema aber zu schaffen und ich hoffe, ihr seht mir das deswegen nach :mrgreen: .
 
Hallo Niels,

ich hoffe, du hast Recht.

Ich denke mir trotzdem, dass es Fische gibt, denen es nicht gut tut, wenn man sie in zu großen Becken hält.
Ich habe in einem Buch über Nanoaquaristik gelesen. Dort werden einige Fische vorgestellt, die man womöglich in größeren Becken nicht halten könnte, da dort die Futterdichte nicht erreicht werden könnte oder dass ihnen dort das Futter von größeren Fischen weggeschnappt werden würde.

Jedoch weiß ich nicht, inwiefern dies für die Süßwasseraquaristik zutrifft...
 
Hey
Ich habe hier ja Moskito rasboras auf 30 Liter schwimmen und oft denke ich wenn sie ein größeres Becken hätten wäre auch mehr Raum für sie vorhanden um sich zu ängstigen. Also ich meine sie haben ihren kleinen Lebensraum den sie überblicken können und wenn sie mehr hätten würden sie den Überblick verlieren und nur noch ängstlich in der Ecke hocken. Was wiederum nicht gut für ihr stressverhalten wär. So sehe ich das.
Mein Kafi wurde mir damals als gut Gesellschaftsfähig mit anderen fischen zusammen mit zwei Damen in mein 54 Liter Becken empfohlen. Habe den Fehler gemacht und ihn mit genommen. Der wurde so übelst von den anderen gemoppt ( auch von seinen Weibchen) das er nur noch teilnahmslos in einer Ecke hockte.
Ich war in der glücklichen Lage die drei jeweils einzeln zu setzen. Er fand ein neues zuhause im 30er bei meinen damaligen Kristall Reds. Und er schwamm seitdem munter umher. Die beiden Weibchen kamen einzeln in jeweils ein gesellschaftsbecken und auch das ging gut.
Ich bin jetzt gerade dabei, ein 30 l Becken zu räumen und werde mir wieder einen Kafi holen und ihn mit gutem Gewissen da rein setzen. Ohne irgendwelche beifische. Schön verkrautet mit schwimmpflanzen und einem schwammfilter.
 
Hallo,
einfachich schrieb:
Ich habe hier ja Moskito rasboras auf 30 Liter schwimmen und oft denke ich wenn sie ein größeres Becken hätten wäre auch mehr Raum für sie vorhanden um sich zu ängstigen. Also ich meine sie haben ihren kleinen Lebensraum den sie überblicken können und wenn sie mehr hätten würden sie den Überblick verlieren und nur noch ängstlich in der Ecke hocken. Was wiederum nicht gut für ihr stressverhalten wär. So sehe ich das. .
das liegt aber im Wesentliche nicht an der Beckengröße, sondern an der Gruppenstärke. Hier gibt es Fotos wie Boraras idN leben. Und scheu sind die da nicht: http://www.amazonas-magazin.de/AMAZONAS-14-S-14-21-Die-kle.1130.0.html.
Sprich: sinnvollerweise sollte man Boraras in größerer Stückzahl in entsprechend großen Becken pflegen. Wenige in wenig Wasser geht auch, aber deine Beobachtung zeigt sehr gut, dass die Tiere sich dann einfach nicht natürlich verhalten.
Ansonsten empfehle ich noch diesen Artikel: http://www.amazonas-magazin.de/AMAZONAS-14-S-26-37-Kleine.1133.0.html
 
Ich habe 9 Zwergbärblinge in einem 60er-Standardbecken. Ich kann auch nicht bestätigen das die da Schüchtern sind. Sie sind kein bischen ängstlich. Sie zucken nicht weg wenn ich an das Becken komme. Eher kommen sie dann zu mir um zu schauen ob ich was Leckeres dabei habe ... ^^ Im Grunde sind sie auch mindestens die halbe Zeit Einzelgänger. Die restliche Zeit schwimmen sie dann in einem kleinen Trupp durch das ganze Becken. Sie nutzen auch dann das ganze Becken bis in die äußerste Ecke aus. Aber das ist kein Schwarmverhalten aus Angst, sondern mehr aus Lust und Laune. Schwer zu beschreiben. Als wenn sie das dann mal ab und an brauchen für das Zusammenhaltsgefühl.

Bevor ich die Tierchen gekauft hatte hab ich mich natürlich informiert. Hab oft gelesen das sie ängstlich wären und sich viel verstecken ... Deswegen wollte ich sie erst nicht. Aber ich muss ehrlich sagen das ich doch überrascht war das sie sowas von garkeine Angst haben ... :)

Gruß, Christian
 
Tach,

Henny schrieb:
Auf was stützt Ihr Eure Aussagen? (Das ist jetzt wirklich null Kritik - nur echtes Interesse!!!! Ich möchte lernen und Orientierung bekommen, auch wenn die Entscheidung letztendlich bei jedem selbst liegt)

1. Schritt:
Bauchgefühl Off.

2. Schritt:
Beschäftige Dich mit Habitaten von diversen Fischen.
Du wirst finden, dass die oft in keinster Weise den Idealvorstellungen eines Neuaquarianers entsprechen.
Das geht z.B. so weit, dass Fische die Schwimmblase zurückbilden, weil das Wasser in dem sie leben nur 1-2cm tief ist.
(Aphyosemion franzwerneri). Andere sind auf dem Weg dahin (Aph. herzogi, Aph. bochtleri)
Auch Rivulus leben in solch flachen Gewässern. Daher auch die Springfreudigkeit dieser Fische. Der einzige Fluchtweg ist nach vorne oder oben. Unten gibt es nicht.
Andere Fische drücken sich nur um Fallaub längs, weil im Freiwasser wären sie sofort Futter. Denen sind geräumige Aquarien ein Graus. Darin verliert man sie sofort. Wiederum andere liegen eigentlich nur rum und machen gar nichts. Die interessiert Schwimmraum auch nicht.

und so weiter, und so fort. Die Natur hat diesbezüglich mächtig was auf Lager.

3. Schritt:
Sich für eine Fischart interessieren, sich die besorgen und züchten wollen.
Züchten deshalb, weil man dabei alles noch richtiger machen muss.
Die Annahme, dass Fische sich "notvermehren" würden ist Quatsch. Wäre es richtig, müssten wir ob der vielen schrägen Aquarien ja an notvermehrten Fischen ersticken und je anspruchsvoller ein Fisch ist, desto eher müsste er sich notvermehren. Also, wenn Dir einer mit Ansage kommt, dass Zucht nichts über die Güte der Haltung aussagt, dann gleich abdrehen und den Typen ignorieren.

ja und dann... dann ergibt sich das "Lernen". Nur "lernen" ohne Fische geht nicht und Du kannst nur was "lernen" von Fische die Du hast und mit denen Du Dich beschäftigst. "Vorlernen" geht genauso wenig wie vorschlafen. Man kann sich zwar präparieren, aber zur Sache geht es nur mit Fischen und Aquarien.

(Und wenn Du dann einige Jahre mit einigen Aquarien und den entsprechenden Fischen richtig was gemacht hast, dann kommst Du in die Situation auch mal im Forum was handfestes schreiben zu können. Vorher ist es nur bauchgefühlte Schätzmeinung, also nichts von Relevanz)
 

Henny

Mitglied
Hey,
Creni schrieb:
...(Und wenn Du dann einige Jahre mit einigen Aquarien und den entsprechenden Fischen richtig was gemacht hast, dann kommst Du in die Situation auch mal im Forum was handfestes schreiben zu können. Vorher ist es nur bauchgefühlte Schätzmeinung, also nichts von Relevanz)...
und genau aus diesem Grund schreibe ich auch nur über die Fische, mit denen ich bereits Erfahrung gemacht habe und schreibe z.B. nicht, dass man keine Fische in 12 Litern halten sollte, auch wenn mein Bauch mir etwas anderes sagt.
Creni schrieb:
...ja und dann... dann ergibt sich das "Lernen". Nur "lernen" ohne Fische geht nicht und Du kannst nur was "lernen" von Fische die Du hast und mit denen Du Dich beschäftigst. "Vorlernen" geht genauso wenig wie vorschlafen. Man kann sich zwar präparieren, aber zur Sache geht es nur mit Fischen und Aquarien...
Sicherlich hast Du Recht damit, dass man Erfahrung nur durch 'selber tun' bekommt, aber ich möchte meinen Erfahrungsschatz auf möglichst wenigen Erlebnissen, die zu Lasten der Tiere gehen, aufbauen. Deswegen informiere ich mich reichlich und frage hier lieber drei Mal nach.
Allein in diesem Thread sieht man schon, dass z.B. Moni und Christian unterschiedliche Ansichten haben. Moni meint, dass ein größeres Becken ihre Fische ängstigen würde, Cristian sagt, dass seine ein 60er voll ausnutzen. Der Beitrag von Frank tut ein weiteres dazu.
Ich habe leider nicht die Möglichkeit, mir hier noch mehr Becken in allen möglichen Größen hinzustellen (fünf reichen nun wirklich) und alles mögliche auszutesten. Deswegen bohre ich nach, warum wer was so sieht und die darauf folgenden Beiträge geben mir schon einiges an Erkenntnissen/Orientierung. Entscheiden muss ich dann nach dem 'Vorgelernten' und meinem Bauchgefühl. :wink:

Viele Grüße von Henny
 
Hallo,

Henny schrieb:
Sicherlich hast Du Recht damit, dass man Erfahrung nur durch 'selber tun' bekommt, aber ich möchte meinen Erfahrungsschatz auf möglichst wenigen Erlebnissen, die zu Lasten der Tiere gehen, aufbauen. Deswegen informiere ich mich reichlich und frage hier lieber drei Mal nach.

und eben das funktioniert nur sehr begrenzt. Gerade die "Informationen" in Internetforen sind riskant, da viele Leute bei solchen Themen aus dem Bauch heraus argumentieren und nicht aus handfester Aquaristik. Oft ist das was diese Bruchpiloten schreiben sogar eingängiger weil es schöner klingt. Nur eben ist es dennoch nicht richtig.

Allein in diesem Thread sieht man schon, dass z.B. Moni und Christian unterschiedliche Ansichten haben. Moni meint, dass ein größeres Becken ihre Fische ängstigen würde, Cristian sagt, dass seine ein 60er voll ausnutzen. Der Beitrag von Frank tut ein weiteres dazu.

Du solltest daraus ziehen, dass Fische sich nicht nach Vorschrift verhalten. Fische und Aquarien sind keine technischen Geräte die man bewusst einstellt und die sich dann nach Erwartung verhalten. Gerade mit Verhaltensbeschreibungen muss man ganz vorsichtig sein.
Habe ich auch schon erlebt. Fische in einem Becken gehabt. Diese Fische innerhalb der Stellage in ein anderes aber sehr ähnliches gesetzt ... anderes Verhalten. Von frech nach scheu und umgekehrt.

Ich habe leider nicht die Möglichkeit, mir hier noch mehr Becken in allen möglichen Größen hinzustellen (fünf reichen nun wirklich) und alles mögliche auszutesten. Deswegen bohre ich nach, warum wer was so sieht und die darauf folgenden Beiträge geben mir schon einiges an Erkenntnissen/Orientierung.

Sie geben Dir wohl eher das beruhigende Gewissen "sich informiert" zu haben, aber auch das ist natürlich was wert.
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

oft denke ich wenn sie ein größeres Becken hätten wäre auch mehr Raum für sie vorhanden um sich zu ängstigen. Also ich meine sie haben ihren kleinen Lebensraum den sie überblicken können und wenn sie mehr hätten würden sie den Überblick verlieren und nur noch ängstlich in der Ecke hocken.

Das ist wieder mal eine typische "Vermenschlichung" von Fischen, die wirklich vermieden werden sollte. Aussagen über das Verhalten in verschiedenen Beckengrössen sollte man nur machen, wenn man es selber getestet hat. Boraras lassen sich völlig problemlos auch in grossen Becken halten, im Gegenteil, die nutzen den vorhandenen Raum sogar gut aus, ohne ängstlich zu sein. Es liegt, wie bereits vorher geschrieben, eher an der "Truppenstärke". Bei einem größeren Schwarm sind die überhaupt nicht ängstlich, auch nicht im 300l-Pott.

Gruß
 
Hi,

fischolli schrieb:
Bei einem größeren Schwarm sind die überhaupt nicht ängstlich

Kann ich genau so bestätigen. Hatte selber ca. 50 Boraras urophthalmoides in 140L und die waren alles andere als scheu. Die waren rotzfrech und haben mir sogar an meinen Armhärchen rumgezupft, wenn ich was im Becken zu tun hatte.

Grüße,
Dani
 

mausilibaer

Moderator
Teammitglied
Hi,

dann schlag ich mal in die gleiche Scharte:
Funkensalmler im 450 Liter Becken. Zuerst zu zweit (Restbestand aus anderem Becken) herumgehangen wie ein Mobile über einer Pflanze und nur dort. Dann aufgestockt, sogar nur 10 dazu, mehr gab es nicht, jetzt flitzen sie das gesamte 2,50m Becken ab und nicht im Schwarm sondern auch einzeln.
 
Hi,
mausilibaer schrieb:
Funkensalmler im 450 Liter Becken. Zuerst zu zweit (Restbestand aus anderem Becken) herumgehangen wie ein Mobile über einer Pflanze und nur dort. Dann aufgestockt, sogar nur 10 dazu, mehr gab es nicht, jetzt flitzen sie das gesamte 2,50m Becken ab und nicht im Schwarm sondern auch einzeln.
genau. Oder aber wie hier zu acht auf 30 Litern immer gut sichtbar in lockerer Gruppe mit Individualabstand. Gehen tut viel, müssen tut (fast) nix.
 
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