Apistogramma Männchen verhält sich seltsam

Liebes Forum,

seit etwa vier Tagen verhält sich unser Apistogramma Männchen höchst seltsam. Er ist bisher ein sehr taffer Kerl gewesen und wie ein König durchs Aquarium geschwommen. Seit Sonntag aber zieht er sich zurück, schwimmt nur am Boden, ist kaum noch zu sehen und frisst nicht. Seine Farbe ist nicht auffällig und auch sonst konnten wir keine Besonderheiten entdecken.
Wir haben allerdings am Samstag ein neues Barschpärchen eingesetzt. Es sind Tüpfelbuntbarsche, also sehr schüchtern und am ersten Tag gab es überhaupt keine Probleme. Am Sonntag haben wir dann einen Wasserwechsel gemacht. Werte sind normal.
Nitrat 0,05
Nitrit 0,01
KH 11
PH 7,5

Die neuen Barsche haben wir gekauft nachdem vor ein paar Wochen unser anderes zweites Pärchen gestorben ist. Es gab vorher auch keine Schwierigkeiten mit den beiden Pärchen. Wir haben 120 l und das Becken ist sehr gut unterteilt.

Habt ihr eine Idee was unser Männchen haben könnte?

Vielen Dank!
Sheldy
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

das kann mehrere Gründe haben:

1) Revierstreitigkeiten. Bisher hatte der Apistogramma-Bock das ganze Becken als Revier. Nun sind andere revierbildende Fische dazugekommen. Auch wenn die Laetacara Offenbrüter sind und in der Tat in die Kategorie "Angsthasenfische" gehören, sind neue Verhältnisse geschaffen worden. Wird sich normalerweise relativ schnell einpendeln.

2) Krankheit (wahrscheinlicher) Das Verhalten lässt nichts Gutes erahnen. ZBB, die sich so bei mir verhalten, sind zu 95% sichere Todeskandidaten, vor allem, wenn nicht mehr gefressen wird. Hier kann es durchaus sein, dass deine neuen Fische irgendwelche Erreger eingeschleppt haben, die gerade den einen Fisch umhauen. Ist selten, kann aber passieren. Du wirst quasi nichts dagegen tun können. Manche versuchen es trotzdem, indem der Fisch separiert und mit Baktopur, Seemandelbaumblättern o.ä. behandelt wird. Die Separation kann Vorteile bringen, weil man den Fisch besser beobachten kann, es bedeutet aber auch immer zusätzlichen Stress für den Fisch.

3) Eure Wasserwerte sind suboptimal für Apistogramma. Das kann dazu führen, dass Infektionen schneller zum Ausbruch kommen als bei optimalen Wasserbedingungen. Auch Stress allein durch die neue Konkurrenz kann zu einem schnelleren Krankheitsausbruch führen.

Gruß
 
Lieber Fischolli,

Vielen Dank für die Antwort. Welche Werte genau sind nicht optimal für die Apistogramma? Bisher gab es keine Probleme. Wir messen sehr genau und laut unserem JBL Kästen sind alle Werte so perfekt.

Ich habe leider auch die Befürchtung dass es etwas schlimmeres ist. Hoffentlich haben wir trotzdem Glück. Mit dem Umsetzen bin ich hin und hergerissen, denn ich will nicht noch mehr Stress erzeugen für ihn. Wenn es aber nicht besser wird, wird das wohl die letzte Möglichkeit sein...! :cry:

Liebe Grüße,
Sheldy
 
Hi,

Nachdem der Fisch nun tatsächlich gestorben ist, haben wir uns nach einiger Recherche für eine CO2 Anlage entschieden. Der Aquaristikberater hat uns auch nochmal bestätigt, dass der PH-Wert bei unseren Leitungswasserwerten sonst kaum zu senken ist. Mit Osmosewasser kennen wir uns zu wenig aus und es ist uns zu riskant, herumzuprobieren. Nach in Betrieb nähme der Anlage haben wir jetzt allerdings das Problem das die Fische hecheln. Wir haben mit 80% Wasserwechsel reagiert. Werte sind gleichbleibend. Im Moment sind wir ratlos.

Viele Grüße
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

erstmal beobachten. 80% ist schon ne Hausnummer. M.E. wirst du mit der CO2-Anlage nicht den gewünschten Effekt erreichen bei der hohen KH. Die Osmoseanlage wäre da effektiver gewesen. Die Handhabung ist relativ einfach, das ist keine Zauberei. Wenn es geht, umtauschen.

Gruß
 

Diddy

Mitglied
Hallo,

ich finde eine CO2-Anlage gefährlicher als Osmosewasser. Das CO2 ist ein Pflanzendünger und nicht dafür gedacht den pH-Wert zu senken. Dass der mit CO2-Zugabe sinkt ist eine nette Dreingabe, mehr nicht. Senkt man den pH-Wert mit CO2 kann ganz schnell mal zu viel CO2 im Wasser sein.

Bei 120 l kann man noch gut mit Osmosewasser hantieren, wenn man das 50:50 mit dem Leitungswasser verschneidet, kommt man auf KH 5-6 °d und bei einer CO2-Zugabe von 20 mg/l auf einen pH-Wert von 6,9-7. Je nach TWW (ich gehe jetzt mal von 50 % alle 2 Wochen aus) brauchst du vielleicht 25 l Osmosewasser bei jedem TWW (100 l Netto-Wasservolumen). Das ist nicht so viel.
 
Vielen Dank an Alle! Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, die Anlage auszuprobieren bis sie erstmal verbraucht ist. Das wird zum Jahreswechsel sein. Zudem haben wir einen Permanenttest gekauft der jetzt dauerhaft CO2 und PH überprüft. Bisher hat sich der PH Wert gut verbessert und auch der CO2 Wert ist in der Norm. Wenn es allerdings zu Schwierigkeiten kommen sollte, werden wir uns wohl mit der Osmosetechnik beschäftigen. Es ist nach wie vor wirklich schwierig wenn man sich beraten lässt und sich darauf verlassen will dass die Beratung stimmt. :autsch:
 
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