Bis 100L 56l Tanganjika Nano

Mescalero

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Hallo zusammen,

heute zeige ich mal ein pflanzenloses Aquarium. Es handelt sich um ein Kallax für "dazwischen" mit den Maßen 68x38x22.

Die Beleuchtung besteht aus einer Nicrew Slim LED mit 15W, der Filter ist ein Eheim Pickup mit 300l/h. Der Sand ist JBL Sansibar "Orange" und die Steine sind selbst gesammelt.
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Bewohnt wird das Becken von einem Paar Neolamprologus kungweensis. Diese kleine Schneckenbuntbarschart hat es bei anderen Leuten schon geschafft, weitaus größere Becken samt ihrer ebenfalls größeren Bewohner zu terrorisieren. Die Fische sind nur 5cm groß, haben aber das Selbstbewusstsein eines Rottweilers.
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Hier läuft es recht entspannt ab, das Weibchen beansprucht 80% des Beckens für sich und ist auch ständig auf Streife. Das Männlein (auf dem Gesamtbild ganz links am Rand) wird links von dem größeren Stein geduldet. Begegnen sie sich zufällig, wird kurz gedroht und imponiert und beide gehen wieder ihrer Wege. Überschreitet M die imaginäre Grenze, brennt die Luft! Das passiert aber sehr selten.
Leider gibt es bis jetzt keinen Nachwuchs, ich habe die hübschen Racker aber auch erst seit kurzem.

Es ist eins der Aquarien, vor denen man stundenlang sitzen kann, es ist niemals langweilig.
 

Apparatchik

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Höchst interessant lieber Jan. Danke fürs Teilen.
Ich finde es ja klasse das Du so viel in der Aquaristik abdeckst. Ich bin da immer nur Spezialist. Ich werde dich mir als Vorbild nehmen was das betrifft. Ich habe ja meist immer nur eine Gattung und beschäftige mich damit dann intensiv, danach die nächste Gattung.
Ich möchte meine Aquaristik aber breiter aufstellen.
 

JoKo

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Das Becken ist ein schönes Beispiel wie man mit wenig Aufwand ein kleines biotopnahes Becken gestalten kann. Ich kann nur jedem empfehlen mal so ein kleines Tanganjikabecken mit Schneckencichliden einzurichten. Es gibt auch noch andere Arten, die weniger "zickig" bei der Partnerwahl sind wie z.B. Neolamprologus brevis.
 

Mescalero

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Ein kurzes Update: zwischenzeitlich hatte sich das Verhalten der Fische komplett verändert, von einen Tag auf den anderen. Sie bewegten sich einträchtig Seite an Seite, das Weibchen hielt sich oft in einem der Schneckenhäuser auf und war deutlich erschlankt - es gab ein Gelege!

Leider gehe ich davon aus, dass die Eier gefressen wurden, Jungtiere habe ich nicht entdeckt. Ich gehe aber davon aus, dass es nicht lange dauert bis sie wieder loslegen, vielleicht klappt es dann.
 

Mescalero

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Hi Sheya, das lohnt sich wirklich. Die Fische sind im Gegensatz zu anderen Schneckenbuntbarschen ständig unterwegs und immer mit irgend etwas beschäftigt....super interessant zu beobachten.

Neolamprologus multifasciatus gehen auch ab, aber eher weil man die als Kolonie hält und die Interaktion mehrerer Fische Spaß macht zu sehen. N. brevis stehen 23h am Tag regungslos über ihrem Haus und warten auf den Bus. Sieht jedenfalls so aus. Da sind die kleinen kungweensis eine ganz andere Hausnummer.
:D
 

Sheya

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Das spricht sehr für diese Art. Auf den ersten Blick scheinen die brevi ja schon hübscher. Und da sie auch noch umgänglicher sein sollen hätte ich jetzt wahrscheinlich nach denen Ausschau gehalten. Aber bei der Auswahl meiner Pfleglinge steht ein interessantes Verhalten eben ganz oben auf der Liste, darum würde ich wohl auch für diese Art entscheiden.
 

JoKo

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N. brevis stehen 23h am Tag regungslos über ihrem Haus und warten auf den Bus.

Wobei man es bei der Beckengrösse schon wagen könnte 2 Paare zu halten mit einer deutlichen Revierabgrenzung/Sichtschutz in der Mitte/Diagonal. Nach meiner Erfahrung, ist das Revier eines Paares sehr klein.
Dann sollte auch mal so etwas wie Interaktion der beiden Paare stattfinden ... wenn nicht beide bevorzugen auf den Bus zu warten, bei Cichliden weiss man ja nie ;)
 

Mescalero

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Hi Joko, das denke ich auch. Obwohl brevis anscheinend auch ziemliche Stinker sein können (kann ich nicht beurteilen, ich halte sie allein) dürfte der Platz für zwei Paare bequem ausreichen.

Ich habe ein Video eines Kanadiers gesehen, der recht viele Cichlidenvideos dreht, der Neolamprologus brevis als Kolonie hält, auch das scheint zu funktionieren. Das war ein 100x40 Standardbecken besetzt mit bestimmt 15 Paaren, wenn nicht mehr.
 
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