Ältere Fische über längere Strecke transportieren

[Anonymous]

Hi, ich hatte den unteren Text schonmal in einem anderen Forum gepostet, dort allerdings nur wenige Antworten erhalten; die vermutlich auch nicht so kompetent waren, wir es hier möglich ist. Deshalb mach ich einfach mal c&p und schaue was passiert.

Ich hatte seit ich 14 war immer ein Aquarium, was nun allerdings seit fast drei Jahren meine Mutter betreut, da ich ausgezogen bin.
Nun wollte ich das Becken wieder zu mir holen. Zu Hause steht noch ein zweites (kleineres) Aquarium, das würde ich herrichten, die Fische umsetzen und das größere mit in meine neue Wohnung nehmen, um es dort einzurichten. Wenn es dann "am Laufen" wäre, würde ich zurückfahren und die Fische nachholen. So denke ich, dass die Fische zumindest in Bezug auf Wasserqualität gute Überlebenschancen hätten.
Die Schwierigkeiten dieses Unterfangens liegen jedoch woanders. Zum einen komme ich aus Jever udn wohne nun in Essen. Das sind ziemlich genau 300km, also schon eine sehr weite Strecke um Fische zu transportieren. Das andere und vermutlich schwerwiegendere Problem ist folgendes: Die Fische sind schon sehr alt. Der Besatz besteht nur noch aus zwei Rückenschwimmenden Kongowelsen, sowie einem Gebänderten Harnischwels. Erstgenannte sind schon über zehn Jahre bei mir, waren einige meiner ersten Fische. Der andere Wels ist auch schon mindestens neun Jahre alt. Haben so alte Fische überhaupt noch die Chance eine so anstregende Fahrt zu überleben? Schließlich will ich nicht, dass diese alten und mir immer noch lieben Tiere so ihr Leben aushauchen. Dann sollten sie lieber in Frieden zu Hause sterben.
Also, ich warte auf Meinungen und Erfahrungsberichte. :wink:

 

[mbblue]

hi,

whow, deine sorge ist nicht unbegründet.

ein freund ist mit seinem aquarium umgezogen, und etwa 8 jahre alte panzerwelse sind bis auf sehr wenige verstorben.

rotkopfsalmler sind alle gestorben, das ist aber bekannt, dass die ausgewachsen diesen stress nicht mehr vertragen.

ich kenne die lebenserwartung deiner tiere nicht ...

der harnischwels könnte es packen denke ich.

bei den rückenschwimmern habe ich bedenken.

 

[Pagan]

Du könntest die Fische (müssten ja in nem Lieferwagen transpotiert werden) ja in eine verschließbare Plastikwanne (dunkel) zusammen mit allen Pflanzen packen. Das Becken kommt leer mit in den Wagen...

300 Km ist schon ne recht weite Strecke. Würde dann empfehlen oft an Raststätten anzuhalten und das Wasser manuell in Bewegung zu bringen (bissle umrühren) damit wieder Sauerstoff ins Wasser kommt.

So haben wir damals beim Angeln Köderfische stundenlang am Leben gehalten (natürlich kamen die tot an den Haken).

Aber mal ehrlich: wäre es nicht günstiger wenn du dir einfach ein neues Becken kaufst und einrichtest? Ist weniger Stress und soooo viel kostet es auch nicht, wenn du gescheit kaufst... Die Liebe zu deinen "Fischen" in allen Ehren...

 

[Anonymous]

Hallo!

Also, jetzt muß ich auch mal was dazu sagen. Ich bin damals mit meinem Aquarium von München nach Münster gezogen (660 KM!!!). Damals hatte ich noch einen großen Bestand, Sumatrabarben, Schmerlen, Boesemanis, Welse, Buntbarsche.

Ich habe es so gemacht:
Ich habe mir vom Fischhändler ganz viele Transporttüten und zwei große Styropor-Kisten mit Deckel geben lassen. Damit die Fische sich nicht gegenseitig stressen, habe ich die Großen einzeln in eine Tüte, die Kleinen zu zweit in eine Tüte. Bei Welsen, da die ja dieses Streßhormon ausschütten, jeweils noch 1-2 Körner Aktiv-Kohle. Die Tüten habe ich nicht zu gemacht - habe nur den Deckel draufgetan. Die Kisten waren so voll, daß sich die Tüten gegenseitig gehalten haben, und keine umkippen konnte.

In Münster hatte ich schon ein zweites Becken aufgebaut und damals mit meinen Möbeln habe ich das Wasser im großen Eimer nach Münster transportiert. Alle 1-2 Stunden habe ich an einer Raststätte den Eimer zu einer Steckdose getragen und den Filter für 'ne halbe Stunde angeschlossen.

Bei der Fuhre mit den Fischen bin ich mit meinem Käfer gefahren. Zusätzlich zu den Fischen hatte ich wieder einen Eimer mit AQ-Wasser dabei. Das habe ich auch immer wieder an Strom angeschlossen (den Filter). Und danach habe ich in jede Tüte immer ein Trinkglas voll reingekippt.

Es haben alle meine Fische überlebt, und ich habe für die Fahrt den ganzen Tag gebraucht. Normalerweise brauche ich für die 660 km, wenn ich durchbretter, 7 Stunden. Ich habe aber für die Fische ca. alle 1 1/2 - 2 Stunden Pause gemacht.

In Münster angekommen, habe ich die Fische erst ein mal eine Stunde ruhen lassen. Also in ihren Tüten gelassen und den Deckel auf der Box gelassen. Alle 10 Minuten habe ich ein bischen vom eingefahrerenen Münsteraner AQ-Wasser in die Tüten verteilt. Und dann habe ich sie langsam eingesetzt. Zuerst den Wels, etc. pepe. Das Wasser aus den Tüten habe ich selbstverständlich weggeschüttet.

Also, ich denke, da dürften 300 km kein Problem sein, oder? Wenn Du alle 60-80 km eine Pause machst, und den Fischen dann frisches AQ-Wasser gibst, dürften die es eigentlich überstehen.

Ich wünsche Dir viel Glück!
Gruß

P.S. es gibt wohl ein Medikament, dass gegen Streß helfen soll. Aber da kenne ich mich nicht aus.

 

[Knut]

Hallo,

Fische werden auf dem Weg vom Großhändler zum Händler ebenfalls in Plastikbeuteln verschickt und transportiert.
Da dauerst es auch mal 24 Stunden. Wenn man die Beutel groß genug wählt und ausreichend Luft vorhanden ist, dann ist das kein Problem mit dem Sauerstoff.
Dunkel transportieren um Stress zu minimieren und bei diesem Wetter sollte es auch keine Probleme mit der Temperatur geben.

 

[Anonymous]

Aber mal ehrlich: w�re es nicht g�nstiger wenn du dir einfach ein neues Becken kaufst und einrichtest? Ist weniger Stress und soooo viel kostet es auch nicht, wenn du gescheit kaufst... Die Liebe zu deinen "Fischen" in allen Ehren...

Nat�rlich w�re das g�nstiger. Aber wie gesagt: Meine Ma vesorgt das Aquarium im Moment und w�re sicher froh m�sste sie dies nicht mehr tun, zumal das Aquarium einfach nur sinnlos in einem Zimmer rumsteht, wo es niemand sieht.

Aber so wie sich das anh�rt, verlangt das �berf�hren der Fische allerlei Aufwand. Ich bin nach wie vor skeptisch, ob es klappt und im Zweifelsfall lasse ich besser alles wie es ist. Ich hatte eher auf Antworten a la "Klar, is easy! Da kann gar nichts passieren, auch �ltere Fische �berstehen so eine Fahrt locker." gehofft. Insofern...

 

[Pagan]

Das mit den Beuteln ist doch ne gute Idee... Nimm große Beutel in die (je nach Größe) ein oder mehr Fische reinkommen (hauptsache sehr wenig). Die machst Du zu wie es im Handel üblich ist, mit einem Luftpolster oben. Also halb halb mit Wasser und Luft gefüllt wie ein Ballon). Ich brauch bis zu einer Stunde von meinem Händler zu mir und bisher gabs keine Todesfälle durch Transport.

Das mit den Stresshormonen ist ne Sache die ich bei meinem Beitrag nicht bedacht habe. Steht ja oben.

Also normal dürften die nicht soooo dermaßen viel Sauerstoff verbrauchen. Wie lange brauchst du für die 300km?

In einem dichten 12qm Zimmer erstickt ein Mensch ja auch nicht innerhalb einer halben Stunde...

 

[HCT]

Hallo,
hat eigentlich mal jemand diese neuen ( bin mir nicht sicher, für mich sind sie neu ) "Breathing Bags" ausprobiert? Die bestehen aus einem Kunststoff, der Sauerstoffmoleküle durchlässt, CO2 raus und wasserdicht ist, man macht sie anscheinend zu ohne "Luftpolster" oben und die Fische sollen so stundenlange Transporte überstehen....

Würde mich auch interessieren ob das funktioniert und für den Fragesteller hier wäre das ja dann auch was.. :wink:

PS. Die gibts zum Beispiel hier: http://www.shrimpstore.de/de/dept_10.html

 

[Anonymous]

Normal brauche ich drei Studen f�r die Strecke (hab sonst ja keine Eile). Denke aber in zweieinhalb ist das auch locker zu packen.

Als ich noch j�nger war habe ich Fische auch schon eine Stunde und teilweise sogar etwas mehr transportiert, nur waren das alles Jungtiere und keine zehn Jahre alten Welse. Das Alter ist der Hauptgrund f�r meine Bedenken... (und, dass meine Katzen evtl das Becken auseinandernehmen, weils sie irritiert, aber das versuch ich gerade in nem anderen Forum abzukl�ren). :wink: