Seltsames Verhalten der Marmorfadenfische

Hallo alle zusammen,

mein Marmorfadenfischpärchen benimmt sich seit ca. einer Woche ziemlich seltsam, ohne dass sich die äußeren Umstände irgendwie verändert hätten. Sie haben sich beide an einen Stammplatz zurückgezogen und kommen einfach nicht mehr raus. Das Weibchen kommt ja wenigstens kurz zum Fressen, aber das Männchen bleibt stur unter seiner Wurzel. Wenn ich nicht wüsste, dass Fadenfische ein Schaumnest an der Wasseroberfläche bauen, dann würde ich vermuten, er bewacht sein Nest. Denn vorher ist er viel rumgeschwommen und war der erste am Futter und jetzt sieht man ihn nicht mehr. Beide atmen normal, keine äußerlichen Anzeichen, allen anderen Fischen geht's auch gut. Ich schließe eine Krankheit schon fast aus, aber vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Hier noch ein paar Daten:

Beckengröße: 126l (läuft seit ca. 4 Monaten)
Besatz: 1 Marmorfadenfisch-Pärchen, 7 rote Bitterbärblinge, 5 Guppys (davon nur einer ausgewachsen),4 marmorierte Panzerwelse, 2 Blauwelse, 2 Rennschnecken
Wasser: No3 25; No2 0; GH ca. 7d; KH 6d; ph 7,2 (getestet mit JBL Easy Test 5 in 1)
Einrichtung: Wurzel, Steine, sehr viele Pflanzen, feiner heller Kies und schwarzer, gröberer Kies
Wasserwechsel: 1x pro Woche jeweils 1/3
Futter: Trockenflocken und ergänzend rote TK-Mückenlarven


Liebe Grüße und vielen Dank,

Jenny
 
Hallo Jenny,
ungewöhnlich zurückgezogenes Verhalten deutet entweder auf Unwohlsein / Krankheit hin, oder auf Stress mit anderen Beckenbewohnern. Deine "Gesellschaftsfische" kenne ich nicht persönlich, aber mir scheint "Psycho-Stress" unwahrscheinlich, weil sich ja am Besatz nichts geändert hat.
Was ich allerdings bei Fadenfischen schon selbst erlebt habe, ist die Tatsache, dass ein Partner den anderen "bewacht" bzw. ihm nicht von der Seite weicht, wenn mit dem etwas nicht stimmt. Ich hatte das hier mit zwei Damen: die große war krank, und die kleine hing an ihrer Seite und verhielt sich genauso, obwohl ihr gar nichts fehlte. Ich habe einen Moment gebraucht, bis ich das "geblickt" habe.
Wenn Deine Beiden also auch sehr aneinander hängen, könnte es nach Deiner Beschreibung sein, dass das Männchen (das nicht zum Fressen kommt) krank ist und das W sein Verhalten imitiert. So lange er unter seiner Wurzel sitzt, kann man da natürlich schlecht etwas feststellen, aber vielleicht kannst Du ihn mal genau ansehen, wenn er zum Atmen auftaucht.
Ansonsten kannst Du nur generelle Maßnahmen zum Wohlbefinden ergreifen: gute Wasserhygiene, evtl. Seemandelbaumblätter oder Erlenzapfen zugeben, hochwertig füttern. Ich würde es übrigens umgekehrt machen: viel Frost- und Lebendfutter und Flocken nur gelegentlich zur Ergänzung. Und für die Fadenfische auch mal Salat, Gurkenscheiben, Tomatenstückchen etc.
Viele Grüße,
Susanne
 
Liebe Susanne,

vielen Dank für deine Antwort. Die Wasserqualität scheint sehr gut zu sein, da ich auf einigen größeren Blättern Grünalgen habe. Ich habe gelesen, dass diese dieselben Voraussetzungen brauchen wie Pflanzen (und die wachsen auch gut bei mir). Und der Test hat auch nichts ergeben. Hinzu kommt, dass alle anderen Fische ja quicklebendig sind.

Deine Theorie, dass das Weibchen das Männchen bewacht, weil dieses krank ist, klingt plausibel. Ich kann nur nichts am Männchen entdecken. Und vorsichtshalber General Tonic reinschütten ist ja auch Quatsch. Ich könnte ihn nur mal einfangen und genauer betrachten. Aber ob das nicht ein bisschen viel Stress für den Fisch ist?

Das Futter: ich bin mittlerweile vorsichtig mit Mückenlarven (rote TK, kein No-Name) geworden, da mir schon mehrmals, nachdem ich diese verfüttert habe, Fische eingegangen sind (insbesondere Platys und Guppys). Aber das mit dem Gemüse werde ich noch versuchen. Und vielleicht krieg ich hier ja irgendwo Lebendfutter. Ich habe dem Männchen übrigens die Larven quasi direkt vor die Füße geworfen, aber keine Reaktion.

Wenn sich was ergibt, meld ich mich nochmal. Vielen Dank für deine Hilfe.

Jenny
 
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