Seltsames Verhalten der Procambarus clarkii

Gestern sind die lange ersehnten Krebse in unser Aquarium (200L, 100x50x40cm) eingezogen. Ein Procambarus clarkii weiß Weibchen, and ein orange Männchen.
Das Becken ist recht stark bepflanzt, und wir haben in Vorfeld für genügend Höhlen ( 2 Kokusnußhälften, 2 Krebshöhlen aus Ton, eine große Deko Amphore aus Ton und ein schrecklich kitschiges Plastikschloß) gesorgt.

Alle von mir gefundenen Informationen hatten darauf hingewiesen, daß ausreichend Versteckmöglichkeiten wichtig sind, da sich die Tiere aus dem Weg gehen.

Aber unsere Neuzugänge wollen vom getrennten Leben nichts wissen. Sie haben die Welse von ihrem Stammplatz unter der Wurzel vertrieben und sind dort gemeinsam eingezogen.

Nun, da alles im Aquarium im Moment recht friedlich und harmonisch wirkt mache ich mir nicht wirklich Sorgen, aber da dieses Verhalten allem wiedersprich was ich gelesen habe würde ich gerne von Euren Erfahrungen profitieren und um Eure Meinung bitten.

Muß ich mich um unsere beiden Krebse (semiadult und beide ca. 6-8cm lang) sorgen, oder soll ich Ihre seltsame Wohngemeinschaft einfach unter "so sind die halt" abhaken.

Der übrige Besatz des Beckens (Platys in verschiedenen Farben und Größen, ein Trupp Panzerwelse, ein Pärchen Antennenwelse mit 3 Nachwuchswelschen, and eine Gruppe Dornaugen, ungezählte Turmdeckelschnecken, 5 Apfelschnecken) ist friedlich, und sollte eigendlich kein Problem sein. Die Wasserwerte sind, abgesehen von dem weichen Leverkusener Wasser an das wir die Krabbler langsahm gewöhnt haben, recht durchschnittlich, nichts Auffälliges.

Danke für Eure Hilfe.

Sandra :?: :?:
 


Hallo Sandra,

in deinem Post sind mir mehrere Sachen aufgefallen, aber zuerst die Antwort auf deine Frage:

Noch brauchst du dich nicht zu sorgen. Nach dem Einsetzen ist es völlig normal. Die Krebse müssen sich erst eingewöhnen. Später werden sie sich etwas mehr aus dem Weg gehen.

Aber was mich wundert sind folgende Punkte:

Ein oranges Männchen und ein weißes Weibchen? Warum? Bei den Nachkommen wirst du nicht wissen was passiert. Weiße und orangene Nachkommen oder alles wildfarbene.

Du hast ein gut besetztes Becken. Die Krebse werden da Leben reinbringen. Falls du Pflanzen hast, verabschiede dich noch schnell - das wird sich ändern. Auch die Schnecken sind durchaus gefährdet. Unvorsichtige Fische können ebenfalls mal verschwinden, aber das ist meist relativ selten.
 
Hallo Christian!

Danke für die Antwort, da kann ich ja erst mal beruhigt sein.

Da die Krebse nicht für Zuchtzwecke gehalten werden, haben wir kein Problem damit wenn es gemischte Nachkommenschaft gibt. Die wildfarbenen sind doch auch sehr schön.
Orange und weiß waren halt die Beiden die der "nominale" Beckenbesitzer (einer meiner Söhne) ins Herz geschlossen hat.

Zu dem Verhältnis von clarkii und Pflanzen habe ich verschiedene Meinungen gefunden. Das gleiche gilt für die Vergesellschaftung mit Fischen. 2 Leute gefragt, 3 Antworten erhalten. Meine Fazit aus der Recherche war, daß der clarkii durchaus zu den Krebsen gehört, die man vergesellschaften kann, und der den Pflanzen auch nicht zu sehr zusetzen. Allerdings ist es wohl sehr eine Frage des individuellen Krebses. Deshalb habe ich die Krebse nicht aus den Zoohandel, oder von "irgendwem" aus dem Internet, sondern von einer Privatperson in der Nähe. Bei der haben die Viecher auch friedlich in einem Gesellschaftsbecken gelebt, sind also von klein auf in einer solchen Umgebung sozialisiert.

Und das ein Fisch der den Krebsen zwischen die Scheren schwimmt vieleicht als Snack ended ist in einem Becken mit Platys ja auch nicht wirklich ein Drama. Die vermehren sich ja ohne Ende.

Und die Besatzdichte ist eine Übergangsveranstalltung. Das neue, größere Becken läuft gerade ein. Nach den Herbstferien ist Umzug.

Sandra
 
Hallo Sandra,

zu der Besatzdichte wollte ich gar nichts gesagt haben, weil ich die Beckengröße nicht kenne.
Mein Satz klang aber anders als ich es gemeint hatte. Sorry.

Zu der Geschichte 3 Leute fragen 7 Meinungen: Das ist im I-net leider fast immer so.
Trotzdem kann ich dir versichern, dass clarkii alles andere als Gesellschaftsaquarien-Krebse sind?
Ich habe die Tiere lange genug gezüchtet. Pflanzen werden früher oder später rasiert - sicher es gibt Einzelfälle wo das angeblich nicht passiert, aber bei mir habe ich so etwas nicht einmal erlebt. Und probiert habe ich es sehr sehr oft.
Es gibt sehr schöne Krebse die auch in ein Gesellschaftsaquarium passen, aber den clarkii würde ich nie dafür empfehlen.


Um die Platy würde ich mir auch die geringsten Sorgen machen. Eher die Bodenbewohner.
 
Hi!

Entschuldige, da habe ich Dich wohl mißverstanden. Aktuell lebt die Bande in einem 200l Becken, nach dem Umzug wird es mehr als doppelt so groß.
Wenn es die Pflanzen wirklich erwischt, habe ich halt Pech gehabt.

Bis jetzt scheint die Gefahr für die Fische (auch die Welse) nicht wirklich groß zu sein. Ein Panzerwels hatte die Flosse in der offenen Schere, der Krebs hat nur gelangweilt geguckt. Und vor den Antennenwelsen hauen die Krebse ab.

Sollte sich das mit der Zeit ändern, werden die Krebse halt im alten 200L Becken ein Artaquarium eingerichtet bekommen wenn der Rest umzieht.

Ich habe gerade über den clarkii und den CPO (war die andere Möglichkeit) soviel Wiedersprüchliches gefunden, das war schon nicht mehr lustig.

Und da diese aus einem Becken mit (unter anderem) Antennenwelsen stammen, und dort auch die Pflanzen in Ruhe ließen, habe ich Hoffnung.

Wie auch immer, ich bin dieses Risiko auch nur eingegangen, weil ich wußte, daß ich sie im Zweifelsfall auch einzeln halten kann.


Sandra
 


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