Südamerikabecken und pH-Wert mit Torf senken

Hallo,
seit 4 Monaten habe ich ein erstes Aquarium in Betrieb (112 l)
"Ausversehen" ist es ein Südamerikabecken geworden:
Neonsalmler, Corydoras pandas, gelbe Phantomsalmler und 1 Paar Kakaduzwergbuntbarsche

Ich habe Bodenseewasser aus der Leitung, das ist schon recht weich:

GH: 8
KH: 4

deshalb hab ich mich ja auch zu Beginn an Salmler rangetraut...
Es funktioniert auch nach ein paar Startschwierigkeiten ganz prima.

Leider hat das LW aber einen pH-Wert von 7,9 laut Auskunft (deckt sich mit meinem Farbtest eher 8 als 7,5...

Es heißt zwar, dass die Fische da genauso gut sich anpassen, wenn man nicht gerade züchten will, aber natürlich
hätte man es gern anders, sprich zu den Werten oben einen pH von 6,5-7

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, welche Erfahrungen habt ihr, bzw. sind empfehlenswert ?

CO2-Düngung will ich eigentlich nicht anfangen, habe auch einfach wachsende Pflanzen drin...,

Meine Versuche waren bisher:
1-3 Seemandelbaumblätter (sicher gut, aber nicht messbarer Effekt)
1 Damenstrumpf mit 50 g Torf hängt vor dem Filter (Schwarztorfgranulat aus der Aquaristikabteilung):
- mit Wohlwollen der pH wenigstens 7,5 und nicht 8
Jetzt ein zweiter Versuch mit 100 g Torf im Wasser und der Wert geht in der Tat Richtung 7....


Jetzt kommt der Wasserwechsel und dann haut man ja wieder pH 8 rein...
Ist es also doch sinnvoll mit pH-Senkern (Schwefelsäure) von den Herstellern das Wechselwasser anzusäuern...?

Ich habe herausgefunden, dass man bei 10 abgezählten Tropfen auf einen 10l-Eimer von pH 8 auf pH 7 kommt,
das rein und der Torf im Aquarium, das versuche ich gerade....

Scheint zu funktionieren, aber bekomme ich so eine Konstanz hin ?
Ich überlege mir eine Torfkanone zu bauen und das mit LW zu verschneiden...

Naja, vielleicht gibt es noch ein paar Tips oder Meinungen...

Viele Grüße
Fischkiste
 
Hi,
bei den Wasserwerten (KH 4°) wird sich im Aquarium normalerweise eh ein pH von 6,5-7 einstellen (außer man pustet jetzt richtig Luft rein und/oder nutzt Kalksteine, etc). Von daher würde ich erst mal nichts machen und regelmäßig den pH messen. Tut sich langfristig nichts, kann man immer noch was machen.
 
ok,
habe natürlich jetzt schon damit angefangen, hatte nicht den EIndruck, dass sich der pH-Wert von alleine ändert, v.a. da ich ja beim Wasserwechsel wieder mit pH 8 auffülle...
jetzt habe ich mit dem Torf, etc. das erstemal heute einen pH-Wert von 7 gemessen...
Vielleicht wäre den Fischen einen anderer Wert genauso gut und ich freu mich mehr darüber als die Fischis selbst...
aber man entwickelt halt einen gewissen Ehrgeiz.
Meiner Frau zuliebe muss ich (leider) eh manchmal das Thema wechseln...bin gespannt was sie sagt, wenn ich eine Torfkanone ins Badezimmer stelle, am besten über der Badewanne an der Decke hängend, das wäre praktisch...
 

Mudskipper

Mitglied
Moin,

ein ernst gemeinter Tipp:

hör auf den Ph zu messen :mrgreen: .
Die Fische wird es nicht die Bohne stören, der Ph regelt sich mit der Zeit eh im unteren 7 Bereich an und wenn nicht juckt es die Fische auch nicht, wirklich nicht.

lg Markus
 
naja, hab auch schon gehört, dass dem zuviel Wert beigemessen wird...
trotzdem noch eine Frage zum Torf (mir gefällt halt auch die Färbung und der Schwarzwassergedanke)...
ich habe im Gartencenter mir reinen Hochmoortorf angeschaut, anscheinend ohne Zugabe von Zusätzen...
darauf steht jedoch Nährstoffgehalt: eine Phosphatverbindung
Bringt man sich mit Torfwasser evtl. größere Mengen an Phosphat ins Wasser ?
Algen habe ich eigentlich schon zur Genüge...
 

Mudskipper

Mitglied
Moin,

wenn "Phosphatverbindungen" draufsteht sind Zusätze drin :wink: .
Wenn Du wert auf gigantische Fadenalgenrasen hast, nur zu.

Und was mein beim "torfen" beachten sollte:

Wenn das Wasser zu dunkel wird, können das nur Pflanzen ab, die wirklich kaum Licht brauchen, der Rest stirbt dann schnell ab.

lg
 
ok, guter Hinweis...
ich habe zwei Cryptocorynen, die wachsen prima und brauchen glaube ich nicht besonders extra Licht, ein Javamoos und im Hintergrund drei Echinodorus bleheri, deren Blätter immer voller Fadenalgen sind...
dachte eh schon daran, zwei davon zu entfernen und andere eher Stängelpflanzen in den HIntergrund zu tun...
muss mal schauen, was da schnellwachsend, ohne extra viel Licht genügsam und schön ist...
also auf Extraphosphat werde ich gern verzichten, habe mir noch einen Phosphattest zugelegt (hab das eh im Leitungswasser ein bißchen)
 
Nachtrag:

- wer hat Erfahrungen mit Torfwasseraufbereitung und Pflanzenwachstum ?
- statt Torfwasser wäre vielleicht CO 2-Zufuhr besser, v.a. bei dem eher niedrigen KH-Wert könnte das ja gut funktionieren
- mein Budget sieht momentan keine größeren Aktivitäten diesbezüglich vor...funktioniert BIO-CO2 ?

also im Prinzip wäre mir das vielleicht die sympathischere Variante, ansäuern mit Kohlensäure, Pflanzenwachstum anregen und gleichzeitig dadurch noch etwas gegen die Fadenalgen tun...
so suggeriert es zumindest die Zubehörindustrie...

- Mein Zoofachhändler empfahl mir darüberhinaus ins Wechselwaser einfach ein paar Spritzer pH-Minus reinzutun (Schwefelsäure), schadet das ? Es funktioniert eigentlich gut, aber vielleicht ist sauer nicht gleich sauer...
 
der ph-wert regelt sich nicht von allein auf 7, wieso auch

das bisschen an co2 was drin ist im lw wird noch von den pflanzen genutzt und ohne sonstigen "säuren-einsatz" wird der bei fast 8 bleiben.

einfachste und schlechteste methode eines dieser ph minus produkte benutzen.

am besten co2 zuführen, die pflanzen werden es dir danken. du kannst mit relativ wenig co2 deinen wert auf 7,0 drücken. das gibt nicht die industrie vor sondern hat uns in der schule schon im fach biologie beschäftigt. co2 ist nunmal ein wichtiger pflanzennährstoff

gruß martin
 
Um abzuschließen, noch ein Nachtrag:

Habe jetzt doch BIO-co2 rangehängt.
Also, alle swas ich vorher versucht habe (Seemandelbaumblätter&Torffiltern, etc.) hat im Prinzip
im Becken nicht sehr den pH-Wert gesenkt...
Mit dem co2 klappt es wunderbar (pH=7 :D ) und die Pflanzen mögen es wirklich...
habe viele Fadenalgen gehabt, momentan beobachte ich, dass zumindest die neuen Blätter die wachsen,
ohne jede Alge sind und sogar die kleinen Gräser im Vordergrund werden grün und wachsen mal...
die waren bisher eher sehr dürftig...

Vielen dank an alle, der Dialog hilft der Klärung und Entscheidung...
 
Hi,
welche Co2 anlage hast du dir nun zugelegt?
Konkretes modell?
mein PH befindet sich bei 7,5.
ich hätte allerdings gerne 6,5.
Versuche den PH mit Torf, Seemandelbaumblättern oder ähnlichem zu senken waren nur von kurzer dauer.


LG
 
Hallo,
also der Beitrag ist ja schon älter und da hat sich viel getan bei mir. Ich hatte das Becken mit einer Bio-CO2-Flasche betrieben (selbst gebastelt mit Waschflasche), das hat den pH Wert bei 7 ziemlich konstant gehalten. War schon gut, aber ehrlich gesagt war ich dann doch mit der Zeit etwas nachlässig immer wieder die Zucker/Hefe-Mischung neu anzusetzen. Dann lief es auch mal ein zwei Wochen ohne CO2-Bläschen...
Zusätzlich habe ich dann eine Torfkanone gebastelt, damit mein Wechselwasser gemischt...das war schon gut für die Fische, aber ich glaube für die Pflanzen eher nicht...

Ich habe dann trotzdem eine Blaualgenplage bekommen, inzwischen auch das Becken aufgelöst und betreibe momentan ein kleines 60 l mit einem Teilbestand (Pandas und Neons, viel Moos und Nixkraut)...das filter ich mit HMF und ich versuche nichts mehr am pH-Wert rumzumachen, klappt alles gut.
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Huhu,

finde ich gut, das du dein Fazit hier noch mal schreibst :thumright:
Machen viel zu wenig Leute.
Fischkiste schrieb:
...und ich versuche nichts mehr am pH-Wert rumzumachen...
Lass einfach das Messen weg, dann kommst du nicht in Versuchung.
Was man nicht weiss, macht einen nicht heiss :wink:

Gruss Heiko
 
im Prinzip geb ich dir recht...
es gibt Phasen, da ist intensives Messen sicher angebracht...
beim einfahren eines neuen Beckens zB., da war es schon sehr aufschlussreich den Nitratkreislauf durch Messungen tatsächlich mal festzustellen ..
sonst tappt man ja da im Dunkeln oder setzt die Fische halt auf gut Glück ein...

Aber wenn es mal läuft, läuft es...
und ich glaube, dass dann die Beobachtung von Pflanzenwuchs und Fischverhalten wichtiger ist als ständiges Messen und herumdoktorn....
Naja, manchmal will man mal einen bestimmten Wert wissen, aber meist, wenn es irgendeinen Anlass dazu gibt..

Aber ich denke das Messen hat einen guten Lerneffekt für einen selber...man sieht eben, das es verschiedene Kreisläufe gibt, zB. mal morgens und abends o2 messen, das macht ja die Photosynthesearbeit sehr anschaulich, etc.
VG
 
Oben