Rote Neons - falsche Neonkrankheit

Hallo Zusammen,

hat jemand schon mal Erfahrungen mit der falschen Neonkrankheit machen müssen?
Am 24.12. ist ein roter Neon tot im Becken gewesen - da hab ich mir noch nichts weiter dabei gedacht. Er sah auch unversehrt aus, aber relativ hell. Ich dachte, das liegt einfach dran, dass er ja tot war...

Vorhin musste ich leider den zweiten toten Fisch aus dem Becken holen. Hab Wasser gewechselt und recherchiert. Dabei bin ich auf die falsche Neonkrankheit gestoßen.
Die Symptome könnten passen. Einige Fische zeigen wirklich keinen durchgehend roten Streifen mehr, sondern sind vor allem im vorderen Bereich eher weiß. Diese Fische atmen auch deutlich schneller als die Anderen.

Nun heißt es z.B. auf dieser Seite, dass man die kranken Fische fangen und erlösen soll. Vor allem, um damit das Infektionsrisiko einzudämmen.
Nur woran sehe ich denn, dass die Fische auch wirklich krank sind? Das Verhalten ist, bis auf die Atemfrequenz, normal. Und ich will jetzt nicht aus Panik Fehler machen.
Meine toten Fische hatten übrigens noch einen kompletten blauen Streifen, nur der rote Streifen war so gut wie nicht mehr zu sehen.

Ach ja, meine Wasserwerte sind unverändert und absolut im grüner Bereich. Nitrit bei 0,025 und Nitrat bei 10.

Viele Grüße
Markus
 


Nochmal Hallo,

einen der Neons habe ich Heute noch erlöst, der sah wirklich ganz übel aus.
Es sind noch drei im Becken, bei denen der rote Streifen vor allem im Brustbereich weiß wird. Und die sehr heftig atmen. Ansonsten zeigen sie aber auch normales Verhalten... da warte ich noch ab. Oder ist es besser, auch sie zu erlösen und lieber die Anderen vor den Erregern zu schützen?

Sonstige Maßnahmen: jetzt gerade das zweite Mal Heute Wasserwechsel (zum Glück hab ich Urlaub) und Seemandelbaumblätter.

Markus
 
Hallo Markus

Welchen pH Wert und welche Härte hast Du denn in dem Becken? Welche Temperatur ist im Becken? Düngst Du mit CO2? Wenn ja, wieviel. Was für Fische hälst Du sonst noch?
Seit wann hast Du die Tiere und ab wann ist Dir das mit dem ausbleichen aufgefallen?

MfG Andre'
 
Hallo André,

ja, ich dünge mit co2. Der Wert liegt laut dem Dennerle-Test irgendwo zwischen 20 und 40 (dazwischen hat der Dauertest leider keine Abstufungen).
Wenn ich den Wert aus kH und pH berechne, komme ich auf 32 mg/l.

kH liegt bei 9
pH bei 6,9

Temperatur schwankt zwischen ca. 25° (Nachts) und 26° (Tagsüber). Ich hatte einen Schwarm von 31 Tieren in 260 Litern.
Jetzt sind es noch 28.

weiterer Besatz:
7 Hyphessobrycon erythrostigma (Kirschflecksalmler)
2 Ancistrus dolichopterus
2 Ancistrus spec.
12 Corydoras julii

Die Tiere habe ich seit ca. 4 Wochen. Dass nicht alle im Schwarm die Zeichnung gleich schön haben, und manche etwas heller im Brustbereich sind, ist mir schon am Anfang aufgefallen. Da dachte ich mir aber nichts dabei.
Nun sind es genau diese Tiere, bei denen die Atemfrequenz erhöht ist. Und die sterben.
Und sie verlieren immer mehr rot. z.T. sind sie weiß mit roten Pünktchen. Ähnlich wie auf den Bildern zu den Krankheitssymptomen auf der oben verlinkten Seite.

Meine Frage geht in die Richtung: ab welchem Stadium der Krankheit ist es besser, den Fisch zu erlösen? Und wo besteht noch die Chance, dass er wieder gesund wird?

Grüße
Markus
 
Hallo Markus

Da es sich um eine Infektion handelt, kann man die Tiere nur mit Antibiotika vorbeugend behandeln. Bereits befallene Tiere sind meist nicht mehr zu retten und müssen aus dem Becken entfernt werden. Ob Du die Tiere dann tötest oder in einem Quarantänebecken trotzdem eine Behandlung durchführen willst, bleibt Dir überlassen.
Du kannst in dem Becken auch die Keimdichte stark reduzieren in dem Du sehr viele Wasserwechsel vornimmst.

Es kommt immer darauf an woher die Tiere stammen. Sind es Nachzuchten aus Tschechien oder sind es Wildfänge.
Hast Du schon mal über Wasserenthärtung mit Osmose oder Vollentsalzer nachgedacht.
Ich halte und züchte schon seit gut 20 Jahren Rote Neons und hatte am Anfang auch immer wieder Schwierigkeiten mit Infektionen.
Ganze Schwärme sind mir dadurch eingegangen.
Seit ich die Härte um die Hälfte gesenkt habe, sterben die Tiere nur noch an Altersschwäche.
Ein weiterer Vorteil der Härtesenkung ist, das die Tiere auch regelmässig ablaichen können und nicht an Laichverhärtung oder sogar an Nierensteinen eingehen.

Ich hoffe, das ich Dir ein wenig helfen konnte. Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit!

MfG Andre'
 
Hallo André,

vielen Dank für Deine Ratschläge und Erfahrungen!
Ein Quarantänebecken werde ich auf jeden Fall einrichten. Das steht für Morgen auf dem Programm. Wieder mit HMF, den ich dann mit Mulm aus dem jetzigen Becken animpfe. Dann mal sehen, was dabei rauskommt.

Ich habe vor dem Kauf der Neons ziemlich viel recherchiert, und bin dabei auf sehr unterschiedliche Aussagen gestoßen. Von "absoluter Weichwasserfisch" bis zu "das ist alles blödsinn, sie sind in jedem Leitungswasser zu halten".

Die Fische sind Nachzuchten aus Tschechien. Und laut meinem Händler sollte es mit meinem Wasser zu keinen Problemen bei der Hälterung kommen. Er meinte nur zum Züchten wären meine Wasserwerte nichts - aber darauf kommt es mir auch nicht an.

Kannst Du mir schildern, wie Fische, die Nierensteine oder eine Laichverhärtung haben, aussehen? Bzw. wie sie sich verhalten?
Wenn es am zu harten Wasser liegt, dann würde ich die Fische abgeben. Ich will nicht, dass sie hier vor sich hin vegetieren.
Der Neonsalmler wäre dann vielleicht eher geeignet?

Eine Umkehrosmoseanlage lässt sich in meiner Wohnung nur schwer realisieren. Im Badezimmer ist nicht genug Platz für große Fässer oder so. Und mit Eimern dürfte es lange dauern bis ich die Menge für den Wasserwechsel zusammen habe... zumindest schrecken mich die diversen Internetseiten zu dem Thema immer eher ab.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo Markus

Das Quarantänebecken ist zur Eingewöhnung oder zur Medikamentenbehandlung gedacht. Aber impfe den Filter nicht mit Mulm aus deinem jetzigen Becken, da Du sonst die Keime mit überträgst.
Quarantänebecken sollte man nur belüften und mit einem Heizer aussstatten. Ein schwaches Licht darüber, damit die Tiere nicht so sehr gestresst werden. Wenn man nicht auf Pflanzen verzichten kann, sollte man diese in kleine Töpfe setzen. Auf Bodengrund möglichst verzichten, um die Keimbelastung gering zu halten.

Wenn Du die Tiere möglichst wenig mit Lebend oder Frostfutter versorgst, dann werden sie auch kaum Laich ansetzen und an Laichverhärtung sterben können. Erkennen kannst Du die Laichverhärtung kaum. Die Tiere können einfach nicht ablaichen und bekommen dann Geschwüre an denen sie dann eingehen. Da an Laichverhärtung nur die Weibchen sterben können, werden dann zum Schluss nur noch Männchen im Becken schwimmen. Wenn die Tiere an Nierensteinen leiden, dann schiessen sie vor Schmerzen durchs Becken. An Nierensteinen können Männchen und Weibchen leiden. Dann hilft leider nichts mehr. Aber ich will Dir nicht zu viel Angst machen.
Beide Krankheiten können vorkommen müssen aber nicht.

Du musst Deine Tiere nicht unbedingt abgeben. Wie ich schon sagte, wenn Du die Tiere nicht zu oft mit Lebend oder Frostfutter( rote, weisse, schwarze Mückenlarven) fütterst, dann können sie bis zu 6 Jahre alt werden auch bei Deinen Wasserwerten.
Meine Tiere bekommen alle 2 Wochen mal etwas Frostfutter und dann auch nur in kleinen Mengen. Ansonsten bekommen sie nur normales Flockenfutter und das auch nur einmal am Tag. 1 Mal in der Woche mache ich einen Fastentag.
Nur wenn ich sie züchten will, dann bekommen sie mehr zu fressen um Laich ansetzen zu können.

Ich glaube nun dürfte genug gesagt sein.

MfG Andre'

Du kannst auch normale Neonsalmler nehmen, aber die Probleme bleiben die gleichen.
 


Hi André,

o.k. und nochmal Danke!

Das mit dem Füttern passt dann schon. Freitags ist immer Fasttag. Sonntags ist Festtag - da bekommen sie Frostfutter. Ansonsten ein wenig Tetramin Flockenfutter, einmal täglich.

Diese nacht ist schn mal keiner gestorben. Mal sehen wie es weiter geht.

Viele Grüße
Markus
 


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