Pro und Kontra Beleuchtungspause gegen Algen



A

Anonymous

Guest
premois schrieb:
Nach C. Kasselmann trat erst nach einem Jahr unzureichender zehnstündiger Beleuchtung Kümmerwuchs bzw. ein langsames Absterben der Pflanzen auf. Ich muss noch mal das Kapitel Beleuchtung lesen, aber so habe ich es noch in Erinnerung.

Hallo,
an der Stelle habe ich wohl was vermischt. Es ging nur um bestimmte Echinodoren und die Rede war von einigen Monaten bei weniger als 11h pro Tag.
Gruß
premois
 
Hallo,

aber im durchschnittlichen Wohnzimmer wird es zu den üblichen Zeiten der MP noch hell genug sein, dass die Photosynthese zwar stark gedrosselt wird, aber es nicht zu diesem Effekt kommt.
frag doch Olaf mal nach dem Versuchsaufbau...
Das wäre an sich auch noch nicht so schlimm, wenn nicht unsere heimischen Algenarten wahrscheinlich besser an einen 16h Tag angepasst wären
Das müsstest du eben erstmal belegen. Ich sehe da nur wieder eine Spekulation. (war es aus dem gepostetem Link vielleicht?)
Letztendlich kann man vermuten, dass die Algen dann den reich gedeckten Nährstofftisch die letzten 2h zunehmend für sich allein haben, während die äquatorialen Pflanzen mit ihrem Stoffwechsel langsam schlapp machen.
Man muß sich erstmal davon lösen Algen, Pflanzen und MP als Einheit zu sehen. Die MP ist den Pflanzen dienlich und die passen sich in ein paar Tagen an den neuen Rhythmus an. Auch wenn er eine 4hige Pause hat.
den Pflanzen ist egal, ob am Tag das Licht drastisch abnimmt, sie brauchen eine ununterbrochene Dunkelphase.
Was passiert wenn man Landpflanzen zu lange beleuchtet?
Zu lange ist eben hier relativ. Viele Pflanzen brauchen z.T. lediglich eine kurze Nachtphase von 4-6h.
Kann es aber auf lange Sicht gut sein, wenn die Pflanzen jeden Tag ihre Produktivität für 4h herunterfahren müssen?
Das macht keinen Sinn davon zu sprechen. Sie fahren nix runter oder rauf. Die Pause soll den Photosyntheseapparat vor Photoinhibition und Photorespiration schützen, in dem sich der CO2 Gehalt erholen kann.
Außerdem gibt es Untersuchungen, dass Pflanzen gerade zur Mittagszeit vermehrt Antioxidatien ausschütten.
Was die Empfehlung einer großen deutschen Pflanzengärtnerei über die MP betrifft, könnte deren Ansicht auch auf langfristige Absatzprognosen zurückzuführen sein.
Spekulation. Außerdem vertreten viele diese Ansicht und fahren damit seit Jahren gut.
Spricht sogar auf deren „Hinweisblatt“ die MP an und kommentiert energisch dagegen.
Mit welchen Argumenten?
 
Hallo,

@alderan: keine Antwort?
ich stelle noch einmal meine Frage an dich, die du auch gerne mit deiner Meinung oder Erfahrung beantworten kannst: wie lange brauchen die Pflanze (nehme eine deiner Wahl) und wieviel Energie verpulvern sie nach dem einschalten des Lichts?

Schade.
Habe ich mir schon fast gedacht. :|
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Thomas hat mich auf diesen amüsanten Thread aufmerksam gemacht, und das ist auch der Grund, warum ich mich wieder angemeldet habe :D.

alderan schrieb:
Bevor ich diesen Thread begonnen habe, hab ich mich durch zig Foren gelesen und bin einigermaßen erstaunt, dass sich die Beleuchtungspause gegen Algen immer noch Hartnäckig hält.
Warum meinst Du, das Beibehalten einer Beleuchtungspause hätte etwas hartnäckiges an sich? Es gibt doch gute Gründe dafür: Sie hilft den Pflanzen, die unter starker Beleuchtung gehalten werden, Schäden am Photosyntheseapparat, die z.B. durch Radikalbildung während der Beleuchtungsperiode entstehen, zu reparieren. Außerdem wirkt sie den unnatürlichen CO2/O2-Verhältnissen in dicht bepflanzten, stark beleuchteten und gleichzeitig CO2-gedüngten Aquarien entgegen.

Daß die Mittagspause allerdings als alleiniges Mittel gegen Algen helfen soll, das ist falsch. Selbst bei der "Erfinderin" der Mittagspause, der Fa. D e n n e r l e, ist die Mittagspause nur einer von 17 Punkten im "Algengleichgewicht".

Wenn man sich wirklich mal die Mühe macht, und nur liest, stellt man fest, dass bei 98% es überhaupt nichts gebracht hat!
Kann sie auch nicht, wenn nicht gleichzeitig die anderen 16 Punkte auch entsprechend Berücksichtigung finden. Eine Ablehnung der Mittagspause nur darauf zu begründen, sie wirke ja gar nicht gegen Algen, ist ziemlich kurzsichtig gedacht.

Doch wo bleibt da die Physik, Natur besteht nunmal nicht nur auf reiner Chemie, die Pflanze verbraucht Energie um in den Ruhezustand runterzufahren und ebenso, um nach der Pause wieder ihren Zyklus hochzufahren - diese Energie muß sie aber durch zuvor umgesetzte Nährstoffaufnahme (Chemie) erstmal erarbeitet haben.
Bitte beziffere den Betrag der Energie, den die Pflanze Deiner Meinung nach für das Rauf- und Runterfahren ihres "Zyklus" benötigt.

Auch Pflanzen haben einen natürlichen Biorythmus, das ist ebenfalls erwiesen, ...
Das ist richtig...

... und wird dieser gestört, wirkt es sich immer in der einen oder anderen Form aus (Deutliches Beispiel Jahresringe bei Bäumen, man kann daraus lesen wie aus einem Buch -harter Winter, Naturkatastrophe etc. sogar mit Jahreszahl und Dauer)!
... aber das ist falsch: http://www.hereinspaziert.de/Mythen/Mittagspause.htm

Ich hab weder bei Wolken- noch bei Regentagen gesehen, dass das Licht aus geht..,
Aus gehts natürlich nicht, aber es wird schon ziemlich finster, siehe die oben verlinkte Seite.

Also mein Rat bei "Algenproblemen" - Stellt ein ausgeglichenes Verhältnis her, chemisch, physikalisch und biologisch und ihr könnt mit Sicherheit sagen "Ich hab zwar ein paar Algen, aber das ist kein Problem"
Du umschreibst gerade D e n n e r l e s mehr als 10 Jahre altes, 17 Punkte umfassendes "Algengleichgewicht".

Und noch ein Irrtum, jede Regenwolke vor der Sonne bringt immer noch mehr Licht auf die Erde wie unsere besten Aquariumbrenner!
Das ist falsch, siehe den bereits aufgeführten Link.

Nach meiner Erfahrung Ja! Weil sie einfach ihren natürlichen Rythmus bekommen und nicht 2x am Tag hoch- und runterfahren müssen.
Die Mittagspause stört den Stoffwechselrhythmus der Pflanzen nicht.

So, und nun bin ich auf Eure Meinungen gespannt..
Soll ich ehrlich sein? Ich werde den Eindruck nicht los, Du hast den Thread unter dem Deckmäntelchen einer Pro-Kontra-Liste nur deswegen lanciert, um Deine Ressentiments gegen die Mittagspause loszuwerden. Nicht schimpfen, Du hast mich nach meiner Meinung gefragt, und das ist sie.

nopa86 schrieb:
Der Spruch: In der Natur ist es auch nicht von 12 bis 14 Uhr dunkel. Hat mich schon damals überzeugt.
In der Natur brennt auch nicht die Sonne von morgens bis abends, Tag für Tag, Monat für Monat mit immer gleichbleibender Intensität vom Himmel, wie es die Aquarienbeleuchtung tut.

'Tschuldigung für meine harten Worte, aber "Natürlichkeit" als Argument gegen die Mittagspause halte ich für eines der Dümmsten überhaupt. Nirgendwo in der Natur sind verschiedene Fische und Pflanzen so eng zusammengewürfelt wie im Großteil der Aquarien. Ein Aquarium ist ein Kunstbiotop. Es liegt in den Händen des Pflegers, es als solches zu erhalten, und die Mittagspause kann durchaus ein Mittel dazu sein. Warum auch nicht?

Viele Grüße
Robert
 
Hallo Robert,

Soll ich ehrlich sein? Ich werde den Eindruck nicht los, Du hast den Thread unter dem Deckmäntelchen einer Pro-Kontra-Liste nur deswegen lanciert, um Deine Ressentiments gegen die Mittagspause loszuwerden. Nicht schimpfen, Du hast mich nach meiner Meinung gefragt, und das ist sie.
Ist doch völlig in Ordnung, ich hab ja um Meinungen gebeten und kann auch mit kritischen Meinungen leben und sie akzeptieren! Es ist nunmal so dass jeder einen Text persönlich interpretiert.

Ich möchte nicht eine weitere "Zitatorgie" veranstalten deshalb mal vereinfacht:
Ich selbst hab an einem arg Verhangenen Gewittertag letzten Sommer immer noch 5800lx gemessen mit Luxmeter im Garten. Luxwerte z.B. Lanzarote (Fehlerabweichung des Gerätes über 100klx +-5%) Mittag bis 130000lx gleichzeitig im Vollschatten eines Baumes Abstand 10cm 20000lx (Der Betreiber der angegebenen Seite schreibt aber auch ihm lägen keine Werte der Tropen vor!) .. wobei ich Lanzarote noch nichtmal als Tropen ansehen möchte! Da die meisten Aquarianer aber nicht nur einheimische Arten wie Hornkraut etc. in den Becken pflegen kann man die zitierte Seite nicht als Referenz nehmen! Das zum Thema "Rauspicken und Verreissen" ;)
Mit "Hartnäckig hält.." meine ich genau das, dass sich die Wenigsten an diesen 17Punkte plan halten und selbst die Dauer sehr individuell auslegen..
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

alderan schrieb:
Ich selbst hab an einem arg Verhangenen Gewittertag letzten Sommer immer noch 5800lx gemessen mit Luxmeter im Garten.
"Arg verhangen" ist dann aber eine ziemlich relative Einschätzung. Wie geschrieben: bei mir wars nicht nicht mal ein Gewitter, nur ein Regenschauer im Sommer, und das bei weniger als 3 klx im Garten.

Luxwerte z.B. Lanzarote (Fehlerabweichung des Gerätes über 100klx +-5%) Mittag bis 130000lx
Und im Hochgebirge sinds über 160 klx. Toll, nicht? Nur interessiert das eigentlich niemanden, denn die allermeisten Wasserpflanzen können mit Beleuchtungsstärken über 30 klx gar nichts mehr anfangen, sondern aktivieren Mechanismen, die sie vor so starker Strahlung schützt.

Da die meisten Aquarianer aber nicht nur einheimische Arten wie Hornkraut etc. in den Becken pflegen kann man die zitierte Seite nicht als Referenz nehmen!
Meine Seite erhebt doch gar nicht den Anspruch einer allgemeingültigen Referenz, allerdings machst Du es Dir mit diesem Argument etwas zu einfach. Die meisten in den Aquarien gepflegten Pflanzen besitzen ein weit über die Tropen hinausgehendes Verbreitungsgebiet (Ludwigien in Nordamerika, Pfeilkräuter und Froschlöffel gibts auch hier in Deutschland). Dazu kommt, das es in den Tropen beim all-mittäglichen Monsunregenguss deutlich finsterer wird als bei uns bei einem Regenschauer, jedenfalls ist das meine Erfahrung aus Thailand beim Monsun. Meine Luxmessung im heimischen Garten ist eine Momentaufnahme, nicht mehr und nicht weniger. So besitzt natürlich keine Allgemeingültigkeit, widerlegt aber deutlich die Behauptung: "Selbst bei vollkommen bedeckten Himmel ist die Lichtstärke in der Natur noch um ein vielfaches höher wie die beste Beleuchtung im Becken."

Wieviel Energie nochmal braucht die Pflanze Deiner Meinung nach für das Rauf- und Runterfahren ihres Zyklus?

Viele Grüße
Robert
 


Hallo,

wie sagte Dr. Kassebeer in Göttingen - Robert´s Ausführungen strotzen nur so vor Objektivität.

Sich dann hier mit der Ausrede
alderan schrieb:
Es ist nunmal so dass jeder einen Text persönlich interpretiert
aus dem Staub zu machen, ist wirklich arm.



alderan schrieb:
gibt es in der Naturwissenschaft nicht, da zählt einfach nur das Wissen und die Fakten.
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Thomas,
ich habe die erste und die letzte Seite gelesen, dass dazwischen versteh ich eh nicht. Ich bin aber froh, dass ich eine Mittagspause habe, bzw. nun durch den GHL, die Beleuchtung auf ein Minimum herunter fahren kann.

Grüßle Wolf
 
Hallo Thomas,

sehr schöne (Fleiß)Arbeit. (Dickes Lob)
Im dritten Teil hinter Punkt 2. fehlt ein 's' im -phosphat- (GADPH).
Sonst habe ich keine Fehler gefunden, aber ich bin auch kein Pflanzenphysiologe :D .

Gruß Knut

PS: das muß man als Aquarianer aber nicht wirklich wissen oder ? :D
 
Hallo ihr 2,

danke für das Lob :D

PS: das muß man als Aquarianer aber nicht wirklich wissen oder ?
Selbstverständlich nicht. Ich wollte einfach dem Märchen der Schädlichkeit ein Ende bereiten und dazu bietet sich einfach an, sich mit der Physiologie ein wenig näher zu befassen.

Danke für den Hinweis mit dem s - wird behoben.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

@Knut
Knut schrieb:
Das wärmere Wasser kann den Sauerstoff nicht mehr halten, der Sauerstoff gast aus. Der Punkt der sich zuerst erwärmt in dem Glas ist das Blatt der Pflanze, folglich gast an dieser Stelle der Sauerstoff aus.
Die Sauerstoffentwicklung am Blatt tritt fast unmittelbar nach dem Anschalten der Beleuchtung auf, so schnell erwärmt sich aber das Wasser nicht, zumal die wärmetragende Infrarotstrahlung nur wenig ins Wasser eindringt. Zudem müsste sich Deiner These nach der Effekt bei sich wiederholenden Hell-Dunkel-Zyklen immer mehr abschwächen, weil bei jeder Erwärmung der Sauerstoffgehalt abnimmt. Und drittens kannst Du leicht selber feststellen, daß Du damit unrecht hast, indem Du ein grünes Kunststoffplättchen und eine Pflanze bestrahlst, und beobachtest, ob am Kunststoffplättchen bei Erwärmung auch Gasblasen aufsteigen.

Thomas Schmidt schrieb:
http://www.didiplis-diandra.de/mittagspause.html
Gut gemacht!

Viele Grüße
Robert
 
Hallo Robert,

ich gebe dir recht! Der Effekt besteht zunächst aus dem Sauerstoff aus der Photosynthese, der andere Effekt gesellt sich mit der Erwärmung des Wassers hinzu.

Gruß Knut
 

Stinnes

Mitglied
Hallo,

richtig harmonisch geworden hier. :lol: Alderan hab ihr ja so "runtergemacht", der traut sich scheinbar nicht mehr. :wink:

So wie ich das heraus gelesen habe, macht es nur in AQ´s Sinn, die keine Co2 Versorgung haben.

Ist diese ganze Geschichte mit dem "gegen Algen" nur dem Vorteil zu verdanken, dass die Pflanzen in diesen Becken, aufgrund des erzeugten Co2´s in der Dunkelphase, besser wachsen?

Ich fahre meine Co2-"verseuchten" Becken durchgängig (11h) mit Licht ohne Pause.
Es geht also auch so.
 
Hallo,

Stinnes schrieb:
Alderan hab ihr ja so "runtergemacht", der traut sich scheinbar nicht mehr.
man wird in Foren eben an dem gemessen, was man von sich gibt.

So wie ich das heraus gelesen habe, macht es nur in AQ´s Sinn, die keine Co2 Versorgung haben.
Sinn und Unsinn ist ein ganz anderer Bereich. Mir ging es vorallem darum, dass nichts gestört wird.
Im ungünstigsten Fall bringt einem die Pause gar nichts.

Ist diese ganze Geschichte mit dem "gegen Algen" nur dem Vorteil zu verdanken, dass die Pflanzen in diesen Becken, aufgrund des erzeugten Co2´s in der Dunkelphase, besser wachsen?
Hier wird es eben problematisch, da man lineare Beziehungen aufstellen will...

Es geht also auch so.
Das bezweifelt niemand. Ich hatte einfach die Nase voll von den "schrecklichen" (und gleichzeitig unbelegten) Erfahrungen mit der Pause.

Robert Miehle-Huang schrieb:
Danke :oops: .
 
hab in meinem malawibecken ne mittagspause. ich kann dort auch keine sichtbaren veränderungen feststellen. (sind auch wenig pflanzen drinne).
dafür hab ich aber abens länger was zum gucken.
 


Oben