Ichthyophthirius multifiliis, in der Literatur häufig einfach als Ich oder Ichthy beschrieben, ist ein bekannter parasitärer Ciliat innerhalb der Aquaristik.
Man kann ihn durchaus als obligaten Parasiten beschreiben, da er so gut wie immer vorhanden ist, aber für normal gesunde Fische überhaupt kein Problem darstellt, da dessen Immunabwehr den Parasiten unterdrückt.
Nun kann man sich fragen, wieso die eigenen Fische einer Ichthyo-Infektion anheim fallen? Generell sind Fische, die eine Ichthyo-Infektion in letzter Zeit überstanden haben für ungefähr, sechs bis sieben Monate immun gegen einen neuen Befall, aufgrund einer vermehrten Schleimbildung. Diese Schleimbildung verhindert, dass sich neue Erreger (Trophonten) in der Haut einnisten. Auslöser für diese Immunität ist vermutlich ein Antikörper, der sich gegen Proteine innerhalb der Membrane der Schwärmer richtet und dadurch ein Andocken am Fisch verhindert. Bei diesem Vorgang wird der Parasit jedoch nicht abgetötet. Unsere Fische sind also nicht generalisiert immun gegen einen Neubefall, denn die vermehrte Schleimbildung lässt wieder nach. Zugang erhält der Erreger über neue Fische im Aquarium sowie über Pflanzen.
Ichthyo kann nur mit Fischen überleben! Ein Dauerstadium ohne Fische existiert nicht.
Innerhalb der Literatur, sowie dem einschlägigen Internet, finden sich zahlreiche unterschiedliche Angaben über langwierige Krankheitsverläufe, teilweise mit mehr oder weniger starken, letalen Folgen. Ein Grund könnte sein, wie bei anderen Wimperntierchen nachlesbar, dass die Schwärmer untereinander Genmaterial austauschen und dies einen Grund darstellt, für verschieden schwere Krankheitsverläufe. Es existieren wohl verschiedene Ichthyo-Stämme, denn anders lassen sich die völlig unterschiedlichen Verläufe schwerlich erklären.
Die Vermehrungsrate von Ichthyo ist stark temperaturabhängig und reicht von mehreren Tagen bei niedrigen Temperaturen, bis hin zu Stunden bei hohen bis sehr hohen (28° Grad und mehr) Temperaturen. Während seiner Schmarotzerphase sondert der Parasit einen Stoff ab, der eine Immunreaktion beim Fisch auslöst und es an dieser entsprechenden Stelle zu einer verstärkten Hautzellenverdickung und Schleimhautbildung kommt. Dies ist auch der Hauptgrund, warum ihn Medikamente nicht erreichen. Innerhalb dieser Schutzhülle wächst nun der Parasit bis auf 50-fache Größe heran und wir nehmen dieses Wachstum als weiße Punkte auf der Haut zur Kenntnis.
Fallen uns diese weißen Punkte am Fisch auf, ist die Infektion bereits im vollen Gange! Hat der Parasit seinen Entwicklungszyklus am Fisch vollendet, wandert er in die äussere Schleimschicht der Schleimhaut, durchbohrt diese und verlässt dann den Fisch als freier Schwärmer. In dieser Tomontenphase, die bis zu sechs Stunden maximal dauern kann, reagiert der Parasit recht empfindlich auf Medikamente. Ichthyo heftet sich nach der Tomontenphase am Bodengrund an Pflanzen- Steinen etc. an und bildet dort Zysten aus in denen er sich in ca. 1000 bis 4000 Zellen teilt. Diese sogenannten Tomiten entwickeln sich weiter und bilden Wimpern aus, mit denen sie sich recht gut schwimmend, fortbewegen können. Nach ihrer vollständigen Entwicklung, treten sie dann als sogenannte Theronte, freie Schwärmer, die aktive Suche nach einem neuen Wirt an.
Nur innerhalb dieser Phase, sind sie mit Medikamenten zu bekämpfen. Findet der Parasit in den nächsten maximal 70 Stunden keinen neuen Wirt, stirbt er ab. Bei den üblichen Ichthyo-Infektionen ist derzeit nur Protazol von Sera in der Lage, den Parasiten bereits am Fisch zu bekämpfen. Andere Medikamente erfassen hier einzig und alleine die Schwärmerphase. Der Fisch muss also mit der Infektion alleine klarkommen!
Temperaturerhöhungen auf über 28° Grad, um den Entwicklungszyklus des Parasiten zu verkürzen, sind mit großer Vorsicht vorzunehmen. Ichthyo kann durchaus auch die Kiemen befallen und je wärmer das Wasser, desto geringer wird der Sauerstoffgehalt im Wasser. Zusätzlich zehren Medikamente am Sauerstoff. Es ist also überaus wichtig zusätzliche Sauerstoffquellen einzubringen, oder aber, wenn die Fische Probleme mit der Atmung zeigen, die Temperatur wieder zu senken!
Neuere Hinweise weisen auf einen nahen Verwandten von Ichthyophthirius multifiliis hin, der sich als äußerst hartnäckig und resistent auf verschiedenste medikamentöse Behandlungen zeigt, dennoch aber die gleichen Symptome einer üblichen Ichthyophthiriose aufweist. Vermutlich handelt es sich dabei auch um diesen, mehr oder weniger, multiresistenten Vertreter, bei dem sämtliche Medikamente die man im Handel bekommt, versagen.
Nach Frau Dr. Lechleiter nennt sich dieser Parasit Neoichthyophthirius schlotfeldii. Ein naher Verwandter von Ichthyophthirius multifiliis. Es handelt sich um einen sehr schwierig zu entfernenden Ciliaten, der sich direkt in der Fischhaut, und ohne eine Schwärmerphase anzutreten, vermehren kann! Als Hauptunterscheidungsmerkmal wird bei Lechleiter ein Unterschied im Zellkern genannt der nicht wie üblich hufeisenförmig, sondern ringförmig ist.
Herausstechendes Merkmal bei diesem Parasiten ist, dass er nicht äusserlich auf Haut und Kiemen schmarotzt, sondern sich im Kiemenepithel und Haut einkapselt. Das macht es umso schwieriger ihn mit Medikamenten zu erwischen.
Bekanntermaßen sind sämtliche Parasiten, die sich äußerlich auf Fischen breitmachen, als isoosmotisch anzusehen. Sie haben zwar unterschiedliche Lösungen, aber die gleiche Anzahl an gelösten Teilchen. Sprich, ihr Gehalt an Salz entspricht dem Gehalt an Salz, des sie umgebenden Mediums Wasser.
Süßwasserfische leben in einem Wasser mit einem sehr geringen Salzgehalt. Demzufolge ist der Salzgehalt in ihrem Körper höher, als der des Wassers in ihrer Umgebung. Dies führt dazu, dass sie ständig Wasser über ihre Körperoberfläche aufnehmen, zusätzlich neben den Kiemen und dadurch ständig Wasser mit Harnstoff ausscheiden. Bei Seewasserfischen ist der Prozess ein anderer.
Erhöht man nun die Salzkonzentration im Wasser auf etwa 1%, wird das unsere Fische nicht abtöten, es reicht aber aus um die Parasiten zu killen. Üblicherweise liegt der Salzgehalt im Süßwasser bei 0,1%. Im Vergleich dazu wäre Meerwasser bei etwa 3,5% Salzgehalt.
Nutzt man nun Brillantgrün in Verbindung mit Formalin, ist der übliche Ichthyo-Ciliat recht schnell Geschichte. Allerdings sprechen wir dann wieder über Triphenylmethanfarbstoff, wie er in Malachitgrünoxalat enthalten ist. Da sind wir dann wieder bei der Giftigkeit von Malachitgrünoxalat und der Verweildauer im Fett der Fische von bis zu 30 Tagen (Untergasser). Malachitgrünoxalat ist giftig. Das ist übrigens der Hauptgrund, warum es bei Nutzfischen in Deutschland verboten ist einzusetzen!
Möglicherweise sollte aber bei Neoichthyophthirius schlotfeldii in Verbindung mit Formalin eine deutlich bessere Wirkung auftreten als mit Methylenblau. Kupferhaltige Präparate zeigen bei Neoichthyophthirius schlotfeldii keine Wirkung! Vor diesem Hintergrund wäre z.B. ein Einsatz sinnlos, wenn vormals Wasseraufbereiter regelmäßig Anwendung finden die das Kupfer im Medikament sofort neutralisieren und unwirksam machen.
Der Einsatz von Peressigsäure kann ebenfalls gegen Ichthyo in der Schwärmerphase als sicheres Mittel eingesetzt werden. Der Vorteil liegt hier in der oxidierenden Wirkung, auch bei niedrigen Temperaturen und keiner zu erwartenden Adaption der Mikroorganismen durch die unspezifische Wirkung.
Man kann ihn durchaus als obligaten Parasiten beschreiben, da er so gut wie immer vorhanden ist, aber für normal gesunde Fische überhaupt kein Problem darstellt, da dessen Immunabwehr den Parasiten unterdrückt.
Nun kann man sich fragen, wieso die eigenen Fische einer Ichthyo-Infektion anheim fallen? Generell sind Fische, die eine Ichthyo-Infektion in letzter Zeit überstanden haben für ungefähr, sechs bis sieben Monate immun gegen einen neuen Befall, aufgrund einer vermehrten Schleimbildung. Diese Schleimbildung verhindert, dass sich neue Erreger (Trophonten) in der Haut einnisten. Auslöser für diese Immunität ist vermutlich ein Antikörper, der sich gegen Proteine innerhalb der Membrane der Schwärmer richtet und dadurch ein Andocken am Fisch verhindert. Bei diesem Vorgang wird der Parasit jedoch nicht abgetötet. Unsere Fische sind also nicht generalisiert immun gegen einen Neubefall, denn die vermehrte Schleimbildung lässt wieder nach. Zugang erhält der Erreger über neue Fische im Aquarium sowie über Pflanzen.
Ichthyo kann nur mit Fischen überleben! Ein Dauerstadium ohne Fische existiert nicht.
Innerhalb der Literatur, sowie dem einschlägigen Internet, finden sich zahlreiche unterschiedliche Angaben über langwierige Krankheitsverläufe, teilweise mit mehr oder weniger starken, letalen Folgen. Ein Grund könnte sein, wie bei anderen Wimperntierchen nachlesbar, dass die Schwärmer untereinander Genmaterial austauschen und dies einen Grund darstellt, für verschieden schwere Krankheitsverläufe. Es existieren wohl verschiedene Ichthyo-Stämme, denn anders lassen sich die völlig unterschiedlichen Verläufe schwerlich erklären.
Die Vermehrungsrate von Ichthyo ist stark temperaturabhängig und reicht von mehreren Tagen bei niedrigen Temperaturen, bis hin zu Stunden bei hohen bis sehr hohen (28° Grad und mehr) Temperaturen. Während seiner Schmarotzerphase sondert der Parasit einen Stoff ab, der eine Immunreaktion beim Fisch auslöst und es an dieser entsprechenden Stelle zu einer verstärkten Hautzellenverdickung und Schleimhautbildung kommt. Dies ist auch der Hauptgrund, warum ihn Medikamente nicht erreichen. Innerhalb dieser Schutzhülle wächst nun der Parasit bis auf 50-fache Größe heran und wir nehmen dieses Wachstum als weiße Punkte auf der Haut zur Kenntnis.
Fallen uns diese weißen Punkte am Fisch auf, ist die Infektion bereits im vollen Gange! Hat der Parasit seinen Entwicklungszyklus am Fisch vollendet, wandert er in die äussere Schleimschicht der Schleimhaut, durchbohrt diese und verlässt dann den Fisch als freier Schwärmer. In dieser Tomontenphase, die bis zu sechs Stunden maximal dauern kann, reagiert der Parasit recht empfindlich auf Medikamente. Ichthyo heftet sich nach der Tomontenphase am Bodengrund an Pflanzen- Steinen etc. an und bildet dort Zysten aus in denen er sich in ca. 1000 bis 4000 Zellen teilt. Diese sogenannten Tomiten entwickeln sich weiter und bilden Wimpern aus, mit denen sie sich recht gut schwimmend, fortbewegen können. Nach ihrer vollständigen Entwicklung, treten sie dann als sogenannte Theronte, freie Schwärmer, die aktive Suche nach einem neuen Wirt an.
Nur innerhalb dieser Phase, sind sie mit Medikamenten zu bekämpfen. Findet der Parasit in den nächsten maximal 70 Stunden keinen neuen Wirt, stirbt er ab. Bei den üblichen Ichthyo-Infektionen ist derzeit nur Protazol von Sera in der Lage, den Parasiten bereits am Fisch zu bekämpfen. Andere Medikamente erfassen hier einzig und alleine die Schwärmerphase. Der Fisch muss also mit der Infektion alleine klarkommen!
Temperaturerhöhungen auf über 28° Grad, um den Entwicklungszyklus des Parasiten zu verkürzen, sind mit großer Vorsicht vorzunehmen. Ichthyo kann durchaus auch die Kiemen befallen und je wärmer das Wasser, desto geringer wird der Sauerstoffgehalt im Wasser. Zusätzlich zehren Medikamente am Sauerstoff. Es ist also überaus wichtig zusätzliche Sauerstoffquellen einzubringen, oder aber, wenn die Fische Probleme mit der Atmung zeigen, die Temperatur wieder zu senken!
Neuere Hinweise weisen auf einen nahen Verwandten von Ichthyophthirius multifiliis hin, der sich als äußerst hartnäckig und resistent auf verschiedenste medikamentöse Behandlungen zeigt, dennoch aber die gleichen Symptome einer üblichen Ichthyophthiriose aufweist. Vermutlich handelt es sich dabei auch um diesen, mehr oder weniger, multiresistenten Vertreter, bei dem sämtliche Medikamente die man im Handel bekommt, versagen.
Nach Frau Dr. Lechleiter nennt sich dieser Parasit Neoichthyophthirius schlotfeldii. Ein naher Verwandter von Ichthyophthirius multifiliis. Es handelt sich um einen sehr schwierig zu entfernenden Ciliaten, der sich direkt in der Fischhaut, und ohne eine Schwärmerphase anzutreten, vermehren kann! Als Hauptunterscheidungsmerkmal wird bei Lechleiter ein Unterschied im Zellkern genannt der nicht wie üblich hufeisenförmig, sondern ringförmig ist.
Herausstechendes Merkmal bei diesem Parasiten ist, dass er nicht äusserlich auf Haut und Kiemen schmarotzt, sondern sich im Kiemenepithel und Haut einkapselt. Das macht es umso schwieriger ihn mit Medikamenten zu erwischen.
Bekanntermaßen sind sämtliche Parasiten, die sich äußerlich auf Fischen breitmachen, als isoosmotisch anzusehen. Sie haben zwar unterschiedliche Lösungen, aber die gleiche Anzahl an gelösten Teilchen. Sprich, ihr Gehalt an Salz entspricht dem Gehalt an Salz, des sie umgebenden Mediums Wasser.
Süßwasserfische leben in einem Wasser mit einem sehr geringen Salzgehalt. Demzufolge ist der Salzgehalt in ihrem Körper höher, als der des Wassers in ihrer Umgebung. Dies führt dazu, dass sie ständig Wasser über ihre Körperoberfläche aufnehmen, zusätzlich neben den Kiemen und dadurch ständig Wasser mit Harnstoff ausscheiden. Bei Seewasserfischen ist der Prozess ein anderer.
Erhöht man nun die Salzkonzentration im Wasser auf etwa 1%, wird das unsere Fische nicht abtöten, es reicht aber aus um die Parasiten zu killen. Üblicherweise liegt der Salzgehalt im Süßwasser bei 0,1%. Im Vergleich dazu wäre Meerwasser bei etwa 3,5% Salzgehalt.
Nutzt man nun Brillantgrün in Verbindung mit Formalin, ist der übliche Ichthyo-Ciliat recht schnell Geschichte. Allerdings sprechen wir dann wieder über Triphenylmethanfarbstoff, wie er in Malachitgrünoxalat enthalten ist. Da sind wir dann wieder bei der Giftigkeit von Malachitgrünoxalat und der Verweildauer im Fett der Fische von bis zu 30 Tagen (Untergasser). Malachitgrünoxalat ist giftig. Das ist übrigens der Hauptgrund, warum es bei Nutzfischen in Deutschland verboten ist einzusetzen!
Möglicherweise sollte aber bei Neoichthyophthirius schlotfeldii in Verbindung mit Formalin eine deutlich bessere Wirkung auftreten als mit Methylenblau. Kupferhaltige Präparate zeigen bei Neoichthyophthirius schlotfeldii keine Wirkung! Vor diesem Hintergrund wäre z.B. ein Einsatz sinnlos, wenn vormals Wasseraufbereiter regelmäßig Anwendung finden die das Kupfer im Medikament sofort neutralisieren und unwirksam machen.
Der Einsatz von Peressigsäure kann ebenfalls gegen Ichthyo in der Schwärmerphase als sicheres Mittel eingesetzt werden. Der Vorteil liegt hier in der oxidierenden Wirkung, auch bei niedrigen Temperaturen und keiner zu erwartenden Adaption der Mikroorganismen durch die unspezifische Wirkung.