Besatz und Vergesellschaftung - Anfängerfragen

Hallo an alle,

Nach langem Warten (und Geld sparen) steht es jetzt endlich in meiner Wohnung, mein erstes eigenes Aquarium. 200l (40x50x100), Außenfilter. Grund besteht aus schwarzem Kies (2-3mm Körnung, abgerundet), 3 Wurzeln und Bepflanzung sind auch schon vorhanden. Seit Mittwoch Abend läuft es (also alles, Filter, Heizung, Beleuchtung mit Zeitschaltuhr etc). Die Wasserwerte hab ich mir zu Hause aufgeschrieben und noch nicht im Kopf, kann sie jetzt nicht posten da ich gerade nicht daheim bin. Aber sie passen in jedem Fall zu den vorgeschlagenen Fischen.

Bis die Fische einziehen sollen bleibt mir ja noch etwas Zeit, und momentan bin ich nur am hin- und herüberlegen bezüglich des Besatzes. Ich möchte definitiv keine Zahnkärpflinge oder Karpfenartige einsetzen, ich weiß die sind zum Großteil recht beliebt, auch als Anfängerfische, aber in dem Bezug steht meine Entscheidung fest.

Ich hatte mich erstmal in Bezug auf Welse umgehört, da ich dachte, dass man die am besten zuerst einsetzt - wäre das richtig? Ich habe großen Gefallen am Antennenwels Ancistrus L144 gefunden und frage mich jetzt: Ist mein Kiesgrund für diesen Fisch ok? Des weiteren: Wie viele davon in ein 200l-Becken? Am besten ein Pärchen, oder doch 2 oder sogar noch mehr? Oder besser mehrere Weibchen pro Männchen? Ich hätte im Grunde gerne Nachwuchs, sofern man die irgendwie losbekommt (wohne in Berlin). Hätte auch noch ein kleines 60l Becken übrig, das ich für die Aufzucht kleiner Fische o.ä. einrichten könnte.

Wie sieht es weiterhin mit der Vergesellschaftung aus? Wäre es besser, die L144 als einzige Bodenbewohner einzusetzen oder käme noch eine weitere bodenbewohnende Art in Frage? Ich denke da konkret in Richtung Dornaugen, die mich irgendwie schon ziemlich faszinieren. Über deren Bedürfnisse bin ich informiert und könnte sie mittels einer kleineren Umbauaktion auch erfüllen, aber ich möchte nicht, dass es zu Lasten der Tiere geht, wenn das Becken dann zu voll wird oder die Fische sich untereinander nicht wirklich vertragen.

Über den Besatz für den mittleren und oberen Wasserbereich habe ich mir erst im Groben Gedanken gemacht und auch noch nicht abgeglichen, wie es bei den von mir favorisierten Arten genau von den Wasserwerten her aussieht.
Auch ist mir nicht wirklich klar, wieviele verschiedene Arten ich in meinem Becken halten sollte. Diese Regeln von wegen pro cm Fisch soundsoviele Liter treffen ja wenn dann auch nur im Groben zu... ich hätte mir persönlich gedacht, die L144 und eventuell Dornaugen für unten, dann 2 Arten für den mittleren Bereich (ein Paar einer größeren Fischart und ein Schwarm kleinerer entspräche genau meinen Vorstellungen) und eine Art, welche nur den oberen Bereich besetzt (konkret denke ich bei letzterem an Beilbäuche oder Celebes-Halbschnäbler, über welche ich mich jedoch noch nicht näher informiert habe). Klingt das nach zu dichtem Besatz?
Alles in Richtung Barsch und möglichst farbenfroh interessier mich sehr, wobei da ja bei vielen Arten die Aggressivität ein Problem darstellt, sofern die Größe überhaupt für ein 200l Aquarium geeignet ist... auch mit Regenbogen- und Labyrinthfischen werde ich mich wohl noch näher befassen.
Auch interessieren mich Zwergkugelfische (carinotetraodon travancoricus oder carinotetraodon imitator), von denen ich gehört habe, dass es möglich ist, sie in einem Gesellschaftsbecken zu halten. Des weiteren finde ich den indischen Glaswels wirklich schön.

Aber wie gesagt bin ich hier noch nicht wirklich gut informiert. Falls jemand von euch in diesem Absatz etwas entdeckt, was absolut garnicht geht, bitte bescheid sagen, oder falls ihr irgendwelche Vorschläge habt, würde ich mich natürlich sehr freuen. Danke!
 


ich würde nur ein Pärchen der L144 einsetzten, denn Nachwuchs wirst du früher oder später bekommen. Was die Dornaugen angeht, so vertragen sich diese mit dem L144.

Nenne doch mal deine Wasserwerte, was den weiteren Fischbesatz angeht. Als kleinbleibende, friedliche Barschart wäre z.B. der Schmetterlingsbuntbarsch zu nennen, der sehr farbenprächtig ist.
 
Wie sieht es denn mit Lapidochromis Hongi oder Lapidochromis Caeruleus aus? Wären die zu empfehlen?

Die Wasserwerte kann ich wie gesagt momentan nicht nennen, da ich über die Feiertage nicht zu Hause bin und der Zettel, wo ich sie mir aufgeschrieben habe, dort auf meinem Schreibtisch liegt. Oder gibt es eine andere Möglichkeit die irgendwie herauszufinden? Ich wohne in Ostberlin, sind die dann dort überall gleich? Ich hatte sie messen lassen und festgestellt, dass sie ohne Probleme zum L144 passen - mehr kann ich dazu jetzt nicht sagen, ich erinnere mich nicht an die genauen Werte.

Es geht mir im Moment hauptsächlich darum, dass ich als Anfängerin etwas verloren dastehe bei diesen hunderten von Fischarten, die es alle gibt... ich weiß garnicht, wo ich mit dem Aussuchen anfangen soll bei so einer großen Auswahl. Es gibt viele viele Fische, die mich reizen würden, es geht mir jetzt eben zum Großteil darum, erstmal zu wissen, was sich untereinander verträgt, was geht und was garnicht geht und welche Fische sich wie vergesellschaften lassen. In welche Richtung meine Interessen gehen, hatte ich ja oben beschrieben, und ich bin für jeglichen Ratschlag dankbar - sollte ich dann feststellen, dass die Wasserwerte nicht zu irgendwelchen vorgeschlagenen Tieren passen - gut, dann "streiche ich sie von meiner Liste", sozusagen. Es dauert ja sowieso noch ein paar Wochen, bis die Einlaufphase vorbei ist, nur bis dahin möchte ich mich eben auch entschieden haben und Quellen ausfindig gemacht haben, woher ich die ausgesuchten Tiere bekomme... ich werde bestimmt nicht irgendwelche Fische einfach kaufen, ohne zuvor abzuklären, ob sie zu den Wasserwerten passen!
 
Hi,

Labidochromis Hongi oder Labidochromis Caeruleus sind für dein geplantes Gesellschaftsbecken absolut ungeeignet. Die brauchen als Bodengrund Sand, da sie diesen nach Futter durchwühlen. Außerdem wird alles ins Maul genommen was reinpasst, und was schmeckt wird gefressen.
Diese Malawibuntbarsche sind revierbildend und 200 Liter Beckengröße ist unterstes Minimum (und da sollte man nur 1 Männchen mit 3-4 Weibchen (von einer Art) auf Dauer halten). 1 Paar Antennenwelse als Bodenfische geht, die lassen sie in Ruhe. Damit ist das Becken aber auch schon voll. Mehr Besatz verursacht nur Probleme und Krankheiten (u.a. durch Stress) und würde ich einem Anfänger nicht empfehlen.
Friedlich beim Yellow ist auch relativ. Unter den Malawibuntbarschen zählt er zu den friedlichsten.
Kenne Fälle die ihn unter anderem auch mit Guppys, Neon und anderen kleinen Salmlern oder Barben vergesellschaftet haben. Da hat er das Becken leergeräumt.
Der Hongi ist aggressiver als der Yellow.

Dornaugen, Beilbäuche, Celebes-Halbschnälbler, Guppys, Neon und andere Fische dieser Größe fallen bei den Labidochromis in die Kategorie Futterfische. Eine Vergesellschaftung mit diesen ist nicht möglich.

Bei deinen Besatzwünschen und 200 Liter würde ich mich bei den Zwergbuntbarschen umsehen. (Schmetterlingsbuntbarsch, Kakadu-Zwergbuntbarsch, Agassizi-, Borellibuntbarsch, ...). Dazu müssten aber die Spezialisten hier genauer Auskunft geben, mit diesen kenne ich mich zuwenig aus.
Malawibuntbarsche sind da absolut ungeeignet.

Lg
Lavrans
 


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