Anfängerfragen

Hallo!

Sohnemann hat ein 54 l Komplettset- Aquarium bekommen (60/30/30). Nach Einlaufzeit etc. haben wir vor 2.5 Wochen 6 Guppys eingesetzt (2 Männchen, 4 Weibchen) und zusätzlich hat uns die Händlerin 2 junge geschenkt, die trotz getrennten Aquarium entstanden sind, und ca. 1cm gross sind.
Letzten Samstag sind wir dann noch Bodenfische kaufen gegangen, und wurden da etwas von der Verkäuferin überrumpelt. (Ich weiss, selber schuld...) Wir haben nun noch 4 marmorierte Panzerwelse und einen kleinen blauen Antennenwels. Mittlerweile weiss ich, dass man mind. 5 PW halten sollte und der Antennenwels ziemlich gross wird :evil: Vielleicht gibts dann mittelfristig doch ein grösseres Aquarium, aber das dauert schon noch etwas. Wir haben ebenfalls im Moment 5 Turmdeckelschnecken (Nadelkronen) bewusst im Aquarium und uns noch irgendwas mit der letzten Pflanze eingeschleickt, zumindest habe ich eine Fremdschnecke mal entfernt, was wohl nicht viel bringt, janu.

Nun meine Fragen:
Wasserhärte:
Die Wasserhärte bei uns ist sehr hoch. Die Verkäuferin hat mir zu Brittafilter geraten um eine Hälfte beim Wasserwechsel mit Brittawasser zu wechseln. Was sind eure Erfahrungen damit, oder gibt es andere "Tricks"?

Fütterung:
Unser Fütterungsplan ist im Moment: morgens und abends wenig Guppyfutter, abends abwechselnd eine Pflanzentablette eher Antennenwels und nächster Abend eine Tablette für PW. Am Sonntagmorgen gibts statt Flocken Frostfutter und Montag ist Fastentag. Nun frage ich mich ob wir am Montag ein Gurkenrädchen geben könnten, dass ja nicht wirklich Nährstoffe bietet aber doch etwas Abwechslung? Zudem haben wir Unmengen von Mückenlarven im Garten, wie viele von denen könnten wir noch zusätzlich futtern so über die Woche verteilt?

Besatz:
Meint ihr es würden statt 6 auch 12 Guppys drinliegen, oben ist es etwas "leer"... Im Moment ist es kein Thema, aber mich nimmt Wunder ob man zusätzlich eigentlich auch Garnelen drin halten könnte, finde ich einfach so interessante Tiere.

Danke für eure Hilfe!
 
Hallo Sternenfrau,

Zu der Wasserhärte:
Die Wasserhärte ist bei mir auch sehr hoch. Von der Filter-Option habe ich noch nichts gehört, ich kenne nur zwei andere, dazu dann gleich. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass ein einfacher Filter, durch den das Wasser schnell durchläuft, die Wasserhärte effektiv senken kann. Der Grund ist die eine Option, die ich kenne und auch verwende: eine Umkehrosmoseanlage. Bei der wird durch hohen Druck und speziellen Membranen das Wasser und die aufhärtenden Stoffe getrennt (Kurzversion), heraus kommt sehr reines (serh nährstoffarmes) Wasser, welches man dann mit Leitungswasser verschneiden kann, sodass man bei der Wunschhärte heraus kommt. Dadurch bekommt man auch wieder ein paar Nährstoffe, ich dünge aber trotzdem nach.
Zweite Option: Fische pflegen, die das Wasser vertragen. Das wären die Guppys, soweit ich weiß, "leider" hast du aber jetzt auch die PW, die meiner Kenntnis nach weicheres Wasser vorziehen. Genauso ist das, glaube ich, bei den Antennenwelsen, die aber wohl etwas robuster sein sollen. Wie hart ist denn dein Wasser genau? Du könntest es ja beim Fischhändler testen lassen (dann vielleicht ganz überrascht tun und sagen, dass die dir die Fische nie hätten verkaufen dürfen? Vielleicht nehmen die dir dann wenigstens den Antennenwels wieder ab...).

Zur Fütterung:
Zum Gurkenrädchen weiß ich zu wenig, da müsste sich ein anderer zu äußern.
Die Mückenlarven (schwarze, tippe ich mal, das sind die, die zu Stechmücken werden) sind die nährstoffreichsten, die man kriegen kann und bilden dem entsprechend, wenn die Behältnisse, in denen sie leben, nicht verunreinigt sind, ein ideales Lebendfutter. Das kannst du einfach anstatt der Flocken geben, die Guppys werden die mit Sicherheit gerne fressen, vielleicht auch die Welse, wenn sie sie erwischen. Es gibt Leute, die nur mit Lebendfutter füttern, weil es wohl natürlicher sein soll und gesünder. Schaden wird es, wenn sie nicht verunreinigt sind, denke ich, mit Sicherheit nicht.

Zum Besatz:
Mein Tipp: Nicht mehr Guppys kaufen, die heißen nicht umsonst "Millionenfisch". Soll heißen: Dabei handelt es sich um eine sehr vermehrungsfreudige Art, mit Nachwuchs kannst du alle 4 Wochen rechnen, pro Weibchen. Die sind bestimmt schwanger, wenn sie mit Männchen gehalten werden (Trächtigkeit erkennbar an einem dunklen Fleck im hinteren Teil des Bauches). Oft wird deshalb empfohlen, nur die (schöneren) Männchen zu halten, da spart man sich die Suche nach Abnehmern. Dafür bekommt man halt keinen Nachwuchs - ist halt die Frage, ob du jemanden kennst, der die nimmt. Die Suche danach gestaltet sich tendentiell schwierig, da die meisten sich die gar nicht, oder wenn, dann nur wenige, anschaffen wollen.

Garnelen könnten, in Anbetracht der Welse, vor allem der Panzerwelse, sehr scheu werden, sodass man sie kaum sieht. Im schlimmsten Fall sind sie so gestresst, dass sie fliehen und im Trockenen, oder noch im Wasser sterben. Davon würde ich deshalb eher abraten.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Liebe Grüße,
Marbur
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

@ Marbur

Wenn man etwas nicht kennt, einfach Finger still halten und gar kein Votum abgeben. Brita-Filter sind keine "einfachen" Filter sondern Teilwasser-Entsalzer, die sehr wohl einen Teil der Härtebilder aus dem Wasser rausfiltern und das Wasser weicher machen. Es ist aber eine recht teure Methode, da man die Kartuschen austauschen muß, wenn deren Kapazität erschöpft ist.

Neben der erwähnten Umkehrosmose-Anlage gibt es noch diverse andere Möglichkeiten, das Wasser weicher zu bekommen. Eine wäre, der Kauf von destilliertem Wasser zum Verschneiden, kostet auch Geld, ist aber sehr bequem. Eine weitere wäre das Auffangen von Regenwasser, das ist am billigsten. Dann gibt es auch noch Vollentsalzer.

Aber, ich seh bei eurem Besatz erstmal garnicht die Notwendigkeit, am Wasser rumzupanschen. Es geht ja um die reine Haltung und Corydoras paleatus und auch der gemeine Antennewels sind hier ausgesprochen tolerant. Aber, definiere mal "wir haben hier sehr hartes Wasser" in genauen Werten. Brauchst meist nicht mal selber messen, fast alle Wasserversorger bieten die Werte auf ihrer Internetseite an.

Gruß
 
Danke, für die schnellen Rückmeldungen zur Wasserhärte!

Also ich hab das Wasser einfach im Fachgeschäft testen lassen und da meinte sie einen Wert von 9, der aber nur Kalk misst und das es dann noch höher sei, wenn alles andere dazukommt. Auf der Seite der Gemeinde steht minimum 28 Wasserhärte bis maximum 36.

Ich war etwas blauäugig, dachte, es komme vor allem auf Nitrit an und hab mich irgendwie nur da reingelesen. Wir waren in div. Aquarienhandlungen und in einer haben sie nur gesagt, dass wir hier in der Umgebung überall hartes Wasser haben und sich die Fische von hier daran gewöhnt sein, daran hab ich mich dann gehalten. Britta scheint mir eben auch eher teuer und aufwändig, da muss ich ja Tage vorher mit abfüllen anfangen... Ich habe noch EasyLife-Wasseraufbereiter. Nützt der da was? Regenwasser auffangen würde bei uns von der Infrastruktur schon gehen, muss ich da wegen Verunreinigung etwas aufpassen?

Betreffend Vermehrung Guppys sind wir sehr gespannt. Man hört hier ja die unterschiedlichsten Meinungen und wir hoffen mal, dass sich das selber reguliert, wenn wir keine speziellen Aufzuchtbecken dazu tun...

Noch eine Frage betreffend Wasserwechsel. Wie häufig würdet ihr das tun? Ist alle 2 Wochen zu wenig? Und wann und wie oft reinigt man den Filter bei einem so kleinen Becken?
 

Klangspiel

Mitglied
Hallo,
der Guppybesatz wird sich nicht unbedingt so regulieren, wie Du es Dir eventuell erhoffst. Sicherlich wird der ein oder andere Nachwuchs aufgefuttert werden, aber es werden noch mehr als reichlich überbleiben. Ich würde,gerade bei dem recht kleinen Becken einen wöchentlichen Wasserwechsel vorschlagen, mindestens 30l würde ich auswechseln.
Ob Der Easy life Wasseraufbereiter bei harten Wasser hilft, wage ich zu bezweifeln. Zu dem harten Wasser kann der ein oder andere User bestimmt etwas mehr zu sagen,
es grüßt
Klangspiel
 
Hallo Sterni,

ich wechsel 2 x die Woche 50 % des Wassers. Das ist bei so kleinen Becken kein Aufwand und keine Kosten, und die Fische leben in relativ frischem und keimarmen Wasser.

Zum Britta-Filter: Ein Teil meiner Familie lebt in so einem Hart-Wasser-Gebiet. Die Kaffeemaschinen sind nach einem Monat zu, auch Waschmaschine und Spülmaschine leben nur ein paar Jahre, trotz Wasserenthärter-Zugabe. Kocht man Tee und Kaffee mit Britta-Filter-Wasser, schmeckt es wesentlich besser und die Maschinen verkalken auch nicht. Auch die Zimmerpflanzen bevorzugen dieses Wasser. Für Aquarien-Wasser-Wechsel halte ich es nicht für geeignet. Ein Liter geht in die Kanne rein, das dauert ein paar Minuten - nur evtl. für Nano-Aquarien. Ich würde es erst einmal im normalen Leitungswasser versuchen.

Einen Wasseraufbereiter brauchst Du nicht. Er macht Wasser nicht "weicher". Er bindet schädliche Stoffe wie Chlor, Kupfer etc. Die sollten in Deinem Trinkwasser aber eigentlich nicht sein. Frag die Wasserwerte nach, und hast Du noch vorsintflutliche Kupferleitungen?

LG Alora
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

oha, Gesamthärte (GH) von 28-36 läuft bei uns unter "Flüssig-Beton" :wink: Aber eine Karbonathärte (KH) von 9 ist ansich für eurre gehaltenen Fische ok. Wichtiger ist wirklich sauberes Wasser, also lieber einmal öfter Wasser wechseln. Ein Wasseraufbereiter hilft zur Enthärtung überhaupt nicht und ist ansich überflüssig.

Bei Regenwasser würde ich einfach die ersten paar Minuten abwarten, bis Staub und Ablagerungen wegespült sind. Ansonsten ggfs. durch ein Tuch giessen, um grobe Schmutzpartikel rauszufiltern.

Gruß
 
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