Hallo liebe Forengemeinschaft,
ich hatte im Urlaub Abends mal etwas Zeit um mich über Otocinclus affinis (eigentlich Macrotocinclus affinis) zu informieren.
Obwohl ich mir schon einen Plan gemacht habe, wie ich sie behandeln werde, um so wenig wie möglich Ausfälle zu haben,..
Informationen vom Händler eingeholt:
- mind.8 Stück
- seit über 2 Wochen beim Händler, um keine allzu kurzfristigen Umsetzungen/Umgewöhnungen zu riskieren
- gut genährt (Erbsenbauch vorhanden)
- Wasserwerte eingeholt (sind meinen ziemlich ähnlich)
Einsetzen:
- in Transporttüte belassen und in Eimer stellen
- etwas veralgtes Moos hinzugeben
- Grünfutter (Zucchini, Gurke, Blattspinat) hinzugeben
- Spirulina-Tab hinzugeben
- Artemia hinzugeben
- 2-3 Stunden Zeit nehmen
- Alle 10-20 Minuten 70-140ml Aquariumwasser hinzugeben
- Bei doppelter Menge mit dünnem Schlauch Wasser absaugen (halbieren)
- Solange wiederholen, bis komplettes Wasser getauscht ist
- Licht für eine Stunde ausschalten
- Transporttüte ins Becken hängen, um Wassertemperatur anzugleichen
- Transporttüte ins Becken gießen (um beim Keschern nicht die Geschmacks-und Tastorgane (wovon sie scheinbar viele (empfindliche) haben)) nicht zu verletzen
Fütterung:
- Gemüse: Zucchini, Gurke, Blattspinat (worauf meine Garnelen immer voll abgehen) - Gemüse sollte wohl ein paar Tage im Becken bleiben, damit es mit der Zersetzung beginnt. (Otos fressen auch keine gesunden Pflanzen - war für mich das Argument.)
- Spirulina-Tabs
- Artemia
- rote Mückenlarven
Da die häufigste Todesursache wohl verhungern ist, weil die Otos erstmal nichts essen, was sie nicht kennen und an jedes Futter einzeln gewöhnt werden müssen, habe ich mir auch schon überlegt - falls alles schief geht - folgendes zu machen:
Sämtliches Material (Spinat, Feldsalat, Zucchini, rote/weiße Mückenlarven oder Wasserflöhe, Welstabs) zu Pulver zerreiben, einen Teil Spirulina Algen-Pulver hinzugeben und es bei 60 Grad im Backofen trocknen und danach ins Becken reiben. Dann haben sie eigentlich keine andere Chance beim fressen diese ganzen Materialien zu sich zu nehmen.
Hätte diese ganze Masse auch zu einer Paste vermengt und auf einen Stein geschmiert.
Werde nichtsdestotrotz ein paar Steine in einem Glas, bei den langen Sonnenzeiten zur Zeit, mit Wasser und Flüssigdünger auf das Fensterbrett stellen, um etwas Algenaufwuchs zu züchten. Mal schauen wie sich das verhält.
..habe ich mich dagegen entschieden nach 2 Monaten bereits Otos einzusetzen. Die meisten Quellen (Foren / und auch hier im Thema) geben 3-4 Monate an, bis sich nachhaltiger Algenaufwuchs etabliert hat.
Muss ja keine Experimente, auf Kosten der Tiere, machen. Außerdem habe ich nun schon um die 25 Garnelen im Becken, die Aufwuchs fressen. Die TDS sind mittlerweile geschätzt auch um die 30 Stück. Und 2 Stahlhelmschnecken (die dritte liegt immernoch auf der gleichen Stelle).
Zu den Stahlhelmschnecken: Ich habe sie nun bereits 2 Wochen und es sind noch keine Eier sichtbar. Pflanzen sie sich wie die TDS selbstständig, ohne externe Befruchtung, fort?
Das Becken hat in 2 Wochen ca. 10 Liter Wasser verdunstet und ich muss sagen: Ich bin beeindruckt. Habe scheinbar alles richtig eingestellt.
Ich kam gestern aus dem Urlaub wieder und es sind keine weiteren Algen sichtbar. Ich habe sogar das Gefühl, das es weniger Algen sind, als noch vor dem Urlaub.
Was mir aufgefallen ist, ist das die 2 weiblichen Amanogarnelen riesig sind. Fast die 4 fache Größe zu den Bienengarnelen. Wird zwar auch so angegeben, ist allerdings im echten Vergleich im eigenen Becken schon etwas anderes, als mit bloßen Zahlen und Abmessungen zu hantieren.
Die Bienengarnelenjungtiere sind nun ca. 1cm groß (s.Foto im Anhang, Zapfen dahinter ca.2,5cm). Dann haben sie also in den letzten 2 Wochen ca. 1mm alle 2 Tage zugelegt. Die ersten Tage ca.1mm/Tag.
Außerdem habe ich, glaube ich, Pantoffeltierchen im Aquarium. Kann das sein? Sie sind ca. 1mm groß, und bewegen sich nahezu springend und laufend durchs Wasser. Sie haben eine Form - von oben betrachtet - wie ein Ei und sind in der Mitte etwas dunkler (nicht viel aussagendes Foto im Anhang).
Fadenwürmer habe ich auch. Weiße Würmer, ca.4-5mm lang bewegen sich auf Wurzeln, auf dem Substrat und an der Scheibe entlang. Kein sichtbarer Kopf oder Arme oder ähnliches.
Worüber ich mich schon etwas freue, da auch Futter für diese im Becken vorhanden sein muss. Die Fauna entwickelt sich also.
Im Anhang ein paar Fotos vom Pflanzenwachstum innerhalb 2 Wochen.
Das kleine Fettblatt, welches hinter der Wurzel, neben dem roten Tausendblatt hochwächst, ist durch den Pflanzenschnitt (vorallem des tannenwedelähnlichen Sumpffreundes) nun auch zu sehen und kann sich vielleicht zwischen den beiden etablieren.
Der tannenwedelähnliche Sumpffreund hat viele neue Triebe gebildet und sich sehr gut im hinteren rechten Bereich ausgebreitet.
Das rote Tausendblatt werde ich in den nächsten Tagen noch einmal schneiden, damit es sich weiterhin vor der Wurzel verzweigen kann.
Das zierliche Perlkraut (links vorn) und das rundblättriges Perlkraut (rechts vorn) werde ich wohl auf der Höhe belassen, als Rückzugsort für die Garnelen, wenn ich Fische einsetze, damit diese trotzdem noch sichtbar sind, wenn man durch die Stiele schaut. Außerdem hat der kleine Stern (dahinter) nun auch eine Höhe erreicht um mit dem Perlkraut mithalten zu können und nicht verdrängt zu werden. Werde allerdings das zierliche Perlkraut an der „Steilküste“, Steinwand etwas stützen, damit es mir diese nicht überwächst.
Die feinblättrige Rotala (links vor der Schwertpflanze) werde ich auch auf Verzweigung weiterhin trimmen. Außerdem von der Schwertpflanze ein paar Blätterteile bzw.einen Teil Wurzel entfernen, um den anderen mehr Licht zu Teil werden zu lassen. Wann ich den Eingriff mit der Wurzel plane, weiß ich noch nicht. Wobei es sicher am besten vor dem Fischbesatz am besten wäre, um nicht die Lebensbedingungen zu gefährden (Wasserwerte: Stickstoff, durch Bodengrunddünger).
Die rote Ludwigie werde ich weiterhin auf Verzweigung trimmen, sodass sie hoffentlich den Platz zwischen ihr und der Schwertpflanze verschließen kann. Auch wenn mir der kleine Stern dort als Ausfüllung besser gefallen würde. Vielleicht fällt mir dazu noch was ein.
Was mir etwas komisch aussieht, ist der wendtsche Wasserkelch (vorn in der Mitte, links neben der Wurzel). Werde mir dafür mal ein paar Düngestäbchen besorgen. Vielleicht habt ihr da ein paar Empfehlungen für mich.
Fotos im Anhang jeweils vor-& nach dem Urlaub (2 Wochen).
Morgen werde ich wohl mal zu ein paar Züchtern fahren, um mir noch mehr über meine Erstbesatzvorstellungen etwas klarer zu werden.
Ich halt euch auf dem Laufenden und freue mich über Feedback.
Viele Grüße
Patrick