Hallo,
es ist schön dass so tolle spielsachen hast aber deine geräte fallen meiner meinung nach nicht unter "teuerste" labormessgeräte.
meinetwegen kannst Du das Spielzeug nennen. Das diese Geräte selbstverständlich nicht unter die Kategorie "teuerste Labormesstechnik" mit farbigem Mäusekino, Sprachausgabe/-steuerung, Netzwerkschnittstelle, Analog-Ausgang, Gagabyte-weise Datenspeicher und Zehnpunktkalibrierung fallen ist mir ja auch klar.
Zweifelsohne sind es aber sehr ordentliche Messgeräte und für aquaristische Fragestellungen und Anwendungen ganz deutlich overkill.
Vor ein paar Jahren hatte ich im Übrigen mal ein Messgerät der Kilo-Euro-Klassse einer äußerst renomierten Marke zurückgehen lassen, weil das ausgesprochen hübsche und ach so moderne "teure" Teil bei der Konduktometrie hanebüchene Fehlfunktionen aufwies.
Brauchst nicht zu meinen, daß "viel kosten" auch zwangsläufig "viel taugen" bedeutet.
Aber der moderne Mensch tickt da eben anders und definiert vieles über Renomee und Kaufpreis...
Bei der potentiomatrischen pH-Metrie handelt es sich um eine weitestgehend ausgereizte Technik. Vergleichbar mit CD-Plyern- auch hier sind keine großen Entwicklungssprünge mehr zu erwarten.
Wir liegen seit ein paar Jahrzehnten bei den messeingängen mehr als drei Zehnerpotenzen über dem Membranwiderstand der Einstabmesskette. Das ist technisch gesehen ausreichend.
Wenn Du nun die Eingangsimpendanz von größenordnungsmäßig 10^-12 Ohm mit modernsten Operationsverstärkern auf meinetwegen 10^-15 Ohm bringst, dann mag das für Dein Ego ganz toll sein und auch für das bunte Papier auf dem solche Eigenschaften genannt werden- alleine in der Praxis der potentiometrischen pH-Metrie wird das nichts mehr bewegen.
Und gerade diese inzwischen wirklich billigen und äußerst hochohmigen Operationsverstärker lassen heutzutage sehr taugliche pH-Messverstärker in kostengünstigen Messgeräten zu.
Womit ich nicht gesagt haben will, daß es keine Unterschiede zwischen der 25-Euro-Klasse und der Kilo-Euro-Klasse gäbe.
Die Unterschiede sind aber für die hier angefragte Anwendung viel geringer, als das so mancher Mess-freak wahrhaben will.
Muss man wohl nicht erwähnen, daß man mit hochwertigeren Elektroden und Geräten erst später an die Grenzen vernünftiger Rahmenbedingungen stößt.
Da aber beispielsweise die pH-Messung bei 30µS/cm nicht wirklich eine sinnvolle Anwendung der aquaristischen Alltagspraxis darstellt, sollte man den Ball flach halten...
Ebenso gehören pH-messungen bei extremen Temperaturen, extremen pH-Werte und extrem hohen Alkali-Konzentrationen vermutlich weniger in das Pflichtenheft eines Aquarienbesitzers.
Da unter üblichen aquaristischen Rahmenbedingungen eh nicht mit Gemauigkeiten besser +-0,2Einheiten gerechnet werden sollte, spielt man mit einem Hanna-Checker imho durchaus in der richtigen Liga.
@ TetraMike,
Dirk, tut mir leid, aber das ist Quatsch.
Na gut- dann ist das eben Quatsch. Du hast Recht und ich meine Ruhe...
Wirklich zuverlässig ist ein System, das regelmässig und oft kalibriert wird.
Du kannst davon ausgehen, daß neben Dir auch andere Personen dazu in der Lage sind ein "System" korrekt zu kalibrieren.
Ich selbst habe schon Pferde kotzen sehen. Unter anderem zeigte eine ELektrode trotz mehrfacher Kalibrierung in einem wässrigen Medium geringer elektr. Leitfähigkeit (~100µS/cm) einen pH-Wert an, der ca. 0,45 unter dem tatsächlichen Wert lag. Das konnte aber nur durch Gegenmessungen mit anderen Geräten und anderen Elektroden aufgedröselt werden. Ich will gar nicht wissen, wie viele Leute auf ihre drei Dezimale auflösende LCD-Anzeige starren und meinen sie würden fürchterlich genau messen.
Das gibts nicht nur bei Aquarianern, sondern sogar bei Leuten die meinen wissenschaftlich zu arbeiten- das habe ich schon mit eigenen Augen beobachtet...
Gruß,
Dirk