Vergesellschaftung und Identifikation Blaue Perusalmler

Hallo zusammen,

seit geraumer Zeit darf ich endlich wieder ein Aquarium mein eigen nennen, es ist ein Juwel Rio 180.

Eingerichtet wurde das Becken am 09.04.09, die ersten Bewohner sind seit kurzem auch schon drin: Red Crystal und Grüne Zwerggarnelen.

Genaueres (bzw. genauestes :lol: ) zum Becken steht hier:

http://www.einrichtungsbeispiele.de/index.php?lid=&uid=13275

Ich würde mich gerne auf wenige Fischarten beschränken, und habe ein Faible für lebhafte, kleinbleibende Schwarmfische. Daher ist meine Wahl auf den blauen Perusalmler gefallen.

Jetzt habe ich nur zwei kleine Probleme, zu denen ich mir hier im Forum vielleicht von ein paar Experten bzw. Kennern eine Antwort erhoffe...


1. Knodus borki / Boehlkea fredcochui

Die bisher als blaue Perusalmler angebotenen Fische sind zumeist nicht Boehlkea fredcochui, sondern Knodus borki. Aber halt nicht alle :frech: Ich würde gerne Knodus borki bei mir im Becken pflegen.

Genaueres steht hier (Englisch): http://dev.practicalfishkeeping.co.uk/pfk/pages/item.php?news=1933

Die Boehlkea sollen etwas größer werden und leicht aggressiver sein ... leider habe ich keine eindeutigen und 100%igen Informationen im Netz gefunden, da es sich auch um ein etwas komplizierteres Thema handelt.

Weiß jemand welche von den äußeren Merkmalen die in dem Artikel beschrieben sind beim Händler erkennbar sind? Reicht dazu das normale Auge oder braucht man ne Lupe dafür? Bzw. kennt jemand den genauen Unterschied zwischen den beiden Arten vor allem auf Größe und Sozialverhalten? Ich habe die Möglichkeit an Nachzuchten aus Asien zu gelangen - weiß jemand welche Art dort vermehrt wird?

Da das Thema sehr speziell ist ... naja .. vielleicht kennt sich jemand trotzdem damit aus oder weiß jemand an den ich mich wenden könnte.

2. Vergesellschaftung

Da die blauen Perus (egal ob Knodus oder Boehlkea) sehr lebhaft sind, möchte ich die Tiere natürlich nicht mit Arten vergesellschaften die sich daran stören.

Ursprünglich plante ich folgenden Besatz:

15-20 Knodus borki (jemand Vorschläge aus der Praxis / eigener Erfahrung für die mindest/max. Anzahl?)

~ 10 Corydoras pygmaeus oder hastatus (unten / freischwimmend)

Jetzt wurde mir von einem AQ-Händler geraten, die blauen Perus nicht mit den freischwimmenden Panzerwelsen, sondern mit "normalen" PW zu vergesellschaften, die hauptsächlich in den unteren AQ Regionen unterwegs sind, damit sich die beiden nicht in die Quere kommen.

Hat jemand Erfahrung damit? Als Alternative für die pygmaeus/hastatus dachte ich an eine Aspidoras Art. Aber nur wenns sein müsste, da ich die kleinen Corys eigentlich zum knuddeln finde :D

Schwimmen die Perus wirklich nur Mitte/Unten oder auch mal oben im Becken? Falls nur Mitte/Unten - weiß jemand einen Fisch aus der Salmler/Wels-Ecke der sich hauptsächlich oben orientiert und mit den Perus könnte (ausser Beilbäuche, die würde ich nur halten wenn sie auch ein bischen "Flugraum" über dem AQ hätten, ausserdem sind die soweit ich mich informiert habe etwas stressanfällig bzw. schreckhaft).


Schonmal im Voraus vielen Dank für eure Antworten,

Christoph aka BiT
 


Hi!

Ich habe in meinem Becken unter anderem 20 blaue Perusalmler.
Ich wusste soweit nicht dass es da eine Abzweigung gibt, aber wenn ich mal so die Fotos in google mit meinen Fischen vergleiche habe ich Boehlkea fredcochui.

Weiß jemand welche von den äußeren Merkmalen die in dem Artikel beschrieben sind beim Händler erkennbar sind?
Das dürfte schwierig werden. Als ich meine Perusalmler gekauft habe, haben sie beim Händler nichtmal ansatzweise die schöne Färbung gezeigt die sie in meinem Becken zeigen! Der Rumpfbereich schimmer golden-blau, die Flossen sind knallrot. Beim Händler waren sie nur blass-blau. Von daher: abgesehen davon dass die zwei Arten sowieso zum Verwechseln ähnlich sind, wirst du beim Händler wohl noch größere Probleme haben.

Jetzt wurde mir von einem AQ-Händler geraten, die blauen Perus nicht mit den freischwimmenden Panzerwelsen, sondern mit "normalen" PW zu vergesellschaften, die hauptsächlich in den unteren AQ Regionen unterwegs sind, damit sich die beiden nicht in die Quere kommen.
Es stimmt schon dass die Perusalmler etwas aggressiver sind als manche Salmlerarten, aber man braucht es wirklich nicht übertreiben. Ich halte mir meine Perusalmler mit über 50 anderen Fischen und aggressiv sind die Fische eigentlich nur untereinander. Und selbst wenn dann knabbern sie sich höchstens ein kleines Stückchen Schwanzflosse ab, und dabei bleibt es, es ist nie zu Ausfällen oder schlimmen Kämpfen gekommen.
Was die Panzerwelse betrifft: ich habe corys die "angeblich" ausschließliche Bodentiere sind. Sie schwimmen aber genauso gerne mal über die Wurzel oder setzen sich in die Pflanzen. Die Perusalmler hat es nie gestört.
An deiner Stelle würde ich mir wegen den Panzerwelsen keine Sorgen machen.
Schwimmen die Perus wirklich nur Mitte/Unten oder auch mal oben im Becken?
Nein, eigentlich schwimmen die sogar eher im oberen-mittleren Bereich. Es ist eher seltener dass sie im unteren Bereich schwimmen, und selbst wenn sie das tun, können die auch direkt über einem Panzerwels schwimmen und es ist noch nie was passiert.
Ein weiterer "Beweis" das die Fische wirklich nicht aggressiv sind: meine schwimmen überwiegend in der oberen Region, wo sich ebenfalls die Marmorbeilbäuche aufhalten, also überkreuzen sich die Reviere. Zwischen den zwei Arten gab es auch noch nie Streit.

Fazit: die Perus sind zwar etwas aggressiver, aber hauptsächlich nur untereinander und die kleinen Zankereien enden immer harmlos. Mit gleichgroßen oder größeren Fischen werden sie eigentlich nie Probleme haben (die 20 Perusalmler teilen ihr Revier mit 30 Neons, die kleiner sind -> kein Streit), bei Fischen die deutlich kleiner sind hätte ich eher Bedenken.
Worüber ich mir an deiner Stelle eher Gedanken machen würde ist ob die Perusalmler sich mit den Garnelen so gut vertragen...ich habe die Fische noch nie mit Wirbellosen vergesellschaftet und kann dich somit auch nicht beraten.
Grüße,
Mat

P.S. du kannst dir den link in meiner Signatur anschauen: auch da wirst du sehen, dass die Perus eher im oberen drittel oder mitte schwimmen, so gut wie keiner ist in Bodennähe.
 
Danke für die Antworten

@ Chris W.

Ja, die Erstbeschreibung ist mir bereits bekannt, trotzdem vielen Dank für den Link. Auf den Photos der lebenden Tiere kann man schon Unterschiede erkennen, aber nicht auf denen der toten. Vielleicht ist das Photo von Knodus auch ein Männchen und das andere ein Weibchen was einfach dicker ist.
Naja .. man muss es wohl oder übel einfach riskieren und hoffen das man an den richtigen Fisch gerät ...

@ Mat

Habe jetzt 12 Aspidoras pauciradiatus (Zwergschmerlenpanzerwels) im Becken. Persönlich gefallen die mir bei genauerem Vergleich beim AQ Händler auch besser als die pygmaeus oder hastatus.

Du pflegst also Marmorbeilbäuche mit blauen Perus? Diese Fische hatte ich auch auf der Liste. Gibts da wirklich keine Probleme? Wie ist das mit dem Füttern? Bekommen die Beilbäuche noch was ab?

Bezüglich des Endbesatzes würde ich (theoretisch) folgendes nehmen:

12 Aspidoras pauciradiatus
20 blaue Perusalmler
10 Marmorbeilbäuche oder Glasbeilbäuche

Ich stelle mir allerdings die Frage, ob dieser Besatz, sofern er vom Sozialverhalten zusammenpassen würde, nicht zuviel für ein 180 Liter Becken ist.

Gehe ich nach der Pi-mal-Daumen Regel mit den Fisch-cm komme ich auf folgendes:

12 Aspidoras pauciradiatus = 12 x 3,5 cm = 42
20 blaue Perusalmler = 20 x 5 cm = 100
10 Marmorbeilbäuche = 40

Summe = 182

Da Netto etwa 160 Liter im Becken sind komme ich auf 0,88 Liter je Fisch-cm. Bischen viel, oder?

Ich weiß das es nur eine Daumenregel ist, aber eure Meinung, vor allem von Leuten die vielleicht einen ähnlichen Besatz haben, wär mir wichtig.

Danke.

BiT
 
Hi!

Du pflegst also Marmorbeilbäuche mit blauen Perus?
Ja, sie schwimmen in ein und demselben 240l Becken.
Gibts da wirklich keine Probleme?
Nein. Ich habe noch nie Aggressionen zwischen den Perus und den Beilbäuchen beobachten können.
Wie ist das mit dem Füttern? Bekommen die Beilbäuche noch was ab?
Das ist so ne Sache, die man nicht mit ja oder nein beantworten kann.
Meinen Erfahrungen nach sind Beilbäuche die in einem Becken mit mehreren Salmlern schwimmen von vornherein im Nachteil, denn die Salmler sind halt schneller beim Futter. Außerdem nehmen die Beilbäuche nur Futter von der Oberfläche, und da ein großer Teil sowieso absinkt, der Rest noch von den Salmlern gefressen wird, bleibt oft nicht viel für die Beilbäuche.
Aber: Es ist durchaus möglich dieses Problem zu überwinden. Es gibt da so kleine Strategien mit denen das gut funktioniert, also ich habe momentan 10 Beilbäuche mit 50 Salmlern und am verhungern sind sie bestimmt nicht ^^
Der beste Tipp den ich dir geben kann ist das Frostfutter "speziell" zu füttern. Entweder ich taue es auf und lasse es anschließend etwas antrocknen sodass es auf der Oberfläche schwimmt, oder ich nehme das gerade aufgetaute Futter auf eine Löffelspitze und halte nur die Spitze ins Wasser. Die Salmler reagieren nicht wirklich da drauf, die Beilbäuche jedoch schon.
Ansonsten relativ oft Lebendfutter, denn davon schafft immer etwas vor den Salmlern zu flüchten und somit kriegen auch die Beilbäuche reichlich was ab.

Ich stelle mir allerdings die Frage, ob dieser Besatz, sofern er vom Sozialverhalten zusammenpassen würde, nicht zuviel für ein 180 Liter Becken ist.
Ich denke nicht, dass es zu viel ist.
Mein Becken ist nicht sooo viel größer als deins (240l) und wenn du dir in meinem Profil meinen Besatz anschaust und dann auf 180l runterrechnest sollte das eigentlich gehen.

Wenn du noch Fragen bezüglich der Perus oder Beilbäuche hast kannst du mich gerne fragen ^^
Grüße,
Mat
 


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