Positive Erfahrung mit Bakterietten

A

Anonymous

Guest
Hy,

habe als Anfänger Mist gebaut und das Becken nicht richtig einfahren lassen. Also schnell Bakterietten besorgt, aber ungeduldig gewesen; so habe ich noch andere Bakterienlösungen dazugegeben und der Nitritwert stieg weiter.

Dann habe ich das andere Zeugs weggelassen und binnen 4 Tagen null Nitrit im Becken!!!
Soll keine Werbung sein, jedoch hatte ich hier gefragt und niemand wusste bescheid...
...vielleicht hilft die Info nem anderen absolut Beginner :)
 


Hallo Wildfloh;

Bevor ich den Thread zur CHEMIE schicke, noch eine kleine Einleitung.
Die von Dir beschriebenen zeitlichen Abläufe, als das ENDE der Nitrifizierung zu verstehen ist nicht richtig. :!: Alleine um Nitrit zu erzeugen brauchen Nitrisomonas-Bakterien ca. eine Woche. Vorher ist da also Ammonium und oder Ammoniak. Erst wenn Nitrit dann existent ist, werden sich neue Bakterien, Nitrobacter , darüber hermachen und es zu Nitrat umbauen. Das alles in 4 Tagen würde die Biochemie revolutionieren, denk ich, und das Fläschchen welches Du ins Aquarium entleert hast, wäre seeehr teuer gewesen, wenn es die von Dir beschriebene Wirkung hätte.

Nun laß es Dir noch von unseren, in der Chemie tiefer eingeweihten Usern, erklären.

Gruß Dirk-Werner
 
A

Anonymous

Guest
Kein Fläschen, sondern lebende Bakterienkulturen im Filter angesiedelt...

Wie auch immer; Wunder hin oder her; das Nitrit is wech!!! :D
 
naja dirk werner... ich würde das nicht ganz so einfach abtun... die positive wirkung dieser bektinetten oder wie die heißen hab ich etz schon öfter gehört ohne selbst damit erfahrung zu haben...

genau so halte ich es für ein gerücht das bakterien 7 tage brauchen um nitrit zu erzeugen da gut angeimpfte becken nitritpeaks bereits nach 2-3 tagen nachweisen... ich schätz eher das diese baktinetten eine getrocknete hochaktive art von bakterien enthält die dann richtig schnell loslegen wenn se mit wasser in berührung kommen und somit das vorhandene nitrit schnell in nitrat umwandeln können...

also ich würde die positive werbung für diese dinger erst mal so stehen lassen bis sich etwas negatives ergibt..

mfg
parallax
 
Hallo Dirk-Werner!

Nun laß es Dir noch von unseren, in der Chemie tiefer eingeweihten Usern, erklären
.

Ich werde mich hüten, denn das von Dir geschriebene sehe ich auch so.
Nitrifizierer vermehren sich sehr langsam und dann auch nur, bei reichlichem Futterangebot. Ammonium ist das Futter für die Ammoniumoxidierer, und Nitrit das Futter für die die Nitritoxidierer. Erst wenn jeweils eine große Zahl von Bakterien herangewachsen ist, geht die Nitrifikation flott vonstatten. Bei dem hier geschilderten Fall vermute auch ich, daß es hier ohne die Bakterienzusätze das gleiche Ergebnis gegeben hätte.
 
Hallo,

Erst wenn Nitrit dann existent ist, werden sich neue Bakterien, Nitrobacter , darüber hermachen und es zu Nitrat umbauen.

Ich bin mal gespannt, wie lange sich die "Nitrobacter" in den Aquaristikforen als DIE Nitritoxidierer schlechthin halten können.
Sehr, sehr lange vermutlich. Schlicht schon deshalb, weil man es ja so überall lesen kann... :roll:
Wieder eine dieser unsterblichen inet-Legenden!

Wenn man entsprechende Arbeiten liest, dann werden dort Quellen genannt, die offenbar in den letzten Jahren des letzten Jahrtausends nachgewiesen haben, daß Nitrobacter in der Abwasserbehandlung und in Aquarien keine wirkliche Rolle spielen können!

Daß ständig von Nitrobacter gequasselt wurde und anscheinend immer noch wird, liegt schlicht und einfach daran, daß man die Nitrobater prima isolieren und kultivieren kann, während das mit anderen Nitritoxidierern nicht möglich ist.
Erst kurz vor der Jahrtausendwende stieß man mit neueren Methoden wie z.B. Sequenzanalysen von ribosomaler RNS und "fluorescense in situ hybridization" auf die wichtigsten Nititoxidierer in Abwasserbehandlung und Aquarien: Nitrospira, bzw. Nitrospira-artige.

Ich rege aus diesem Grunde an entweder von Nitritoxidierern zu sprechen, oder -wenn man nun schon unbedingt Namen haben will- von Nitrospira(-artigen) zu sprechen und die ollen "Nitrobacter" (im übetragenen Sinne) in die Wüste zu schicken.

Gruß,
Dirk
 
hi,
ich hatte nach meiner umstellung von kies auf sand und innenfilter auf hmf auch einen peak und hab am gleichen tag baktinetten rein und es hat geholfen.
baktinetten sind ja in einer nährlösung gelagert die auch immer von sauerstoff durchströmt wird in den automaten und man soll die ja auch innerhalb von 30 minuten abgespült ins aqua machen damit sie nicht absterben.
ich war jedenfalls zufrieden
 


fornie

Mitglied
Volk1 schrieb:
baktinetten sind ja in einer nährlösung gelagert die auch immer von sauerstoff durchströmt wird in den automaten und man soll die ja auch innerhalb von 30 minuten abgespült ins aqua machen damit sie nicht absterben.
ich war jedenfalls zufrieden

Richtig! Ob es nun Sauerstoff ist, was da durchblubbert oder Luft oder sonst was, weiss ich nicht. Ist auch nicht so wichtig.
Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit den Baktinetten gemacht.
Mein Händler schwört auf die Dinger. Daraufhin habe ich sie bei einer Neueunrichtung eingesetz und nach einer Komplettreinigung.
In beiden Fällen würde ich nicht mehr von einem Nitritpeak sprechen wollen. Nach der Komplettreinung, ich habe das komplette Filtermaterial verworfen und ausschließlich neues verwendet, auch der Kies wurde komplett gereinigt. Der Nitritwert hat in diesem Becken die 0,025mg/l Marke (Test von JBL) nicht überschritten.

Ganz einfach ausgedrückt, so wie ich es verstanden habe:
In diesem Bakteriencocktail sind alle für den Abbauprozess notwendigen Bakterientypen enthalten. Die Bakterien befinden sich auf kleinen Gelkugeln. Damit kein Nahrungsmangel entsteht und sie nicht absterben, schwimmen sie in einer Nährlösung. Bei der Zugabe der Bakterien in den Filter wird die Nährlösung weggeschüttet und nur die Gelkugeln eingebracht. Laut Hersteller kann man dann schon nach einem Tag langsam (fragt mich bitte nicht, wie langsam zu interpretieren ist) mit dem Fischbesatz beginnen. Mein Händler sagte mir, dass es sogar wichtig sei, so schnell Fische einzusetzen, weil sonst kein Nahrungsnachschub für die Bakterien da sei. Als Laie schien mir diese Begründung durchaus logisch zu sein.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Du hast sicher recht, dass dieses Mittel etwas förderlich auf die Bakterienansiedlung wirkt. Jedenfalls schaden wird es nicht.

Wäre einmal interessant, ein odere mehrere Aquas parallel einzufahren und zu vergleichen - denn:
Ein Aquarium einrichten und mit gewaschenem Sand als Bodengrund und Wasser befüllen und einige Pflanzen hinein und 2 kleine Fische auf 54 Liter dazu - wenig füttern und abgestorbene Pflanzenreste entfernen und filtern - bewirkt dasselbe - praktisch keinen merkbaren Ammoniak- oder Nitritanstieg. Langsam (in Wochenintervallen) den Gesamtbesatz herstellen. Hab ich alles schon gemacht - es ist nur relativ "gefährlich" das allzusehr zu fördern, weil mit oder ohne solcher Mittel bei raschem Vollbesatz mit Fischen eine Katastrophe unausbleiblich ist. Ich kenne bisher keinerlei üblichen Möglichkeiten die Ammoniakspitze und Nitritspitze in einem neuen voll besetztem Aquarium maßgebend zu verringern oder gar zu verhindern.
Wenn man, wie du ja auch bechreibst, sehr langsam mit dem Besatzt vorgeht, dann wird das Mittel wohl eine kleine Spitze der Werte noch etwas verkleinern. Ohne dem Mittel wäre interessant ob das aufgefallen wäre ...

mfG Anton Gabriel
 
A

Anonymous

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Dirk Otto schrieb:
Ich bin mal gespannt, wie lange sich die "Nitrobacter" in den Aquaristikforen als DIE Nitritoxidierer schlechthin halten können.

Gruß,
Dirk

Hallo Dirk,
der Begriff wird sich wahrscheinlich so lange halten, wie der Begriff "Chemie" für alles was ins Becken gekippt werden kann und nicht grade frisch vom Baum gefallen ist :lol: :lol:
 
für neu eingerichtete becken halte ich die baktinetten nicht ode rnur eingeschränkt für sinnvoll.
das problem, hauptsächlich bei aquaristik neulingen, ist doch, dass sie dann wirklich in der ersten woche versuchen alles was schwimmt ins becken zu werfen und sich dann auf die baktinetten verlassen.
lieber klassisch einlaufen lassen, das ist auch förderlich um erstmal ein bewusstsein für die aquaristik zu schaffen.

bei einer umstellung von bodengründen, filtern etc. finde ich die baktinetten schon für sinnvoll.
kosten nicht die welt und können helfen verluste durch kurze peaks zu vermeiden.

allerdings wäre es wirklich mal interessant 2 becken mit gleichem filter, bodengrund, bepflanzung... parallel einzufahren und das eine mit baktinetten zu impfenund das andere nicht.

wer hat noch 2 becken daheim und etwas forschungsdrang???? :lol: :lol:
 

fornie

Mitglied
Anton_Gabriel schrieb:
Wenn man, wie du ja auch bechreibst, sehr langsam mit dem Besatzt vorgeht, dann wird das Mittel wohl eine kleine Spitze der Werte noch etwas verkleinern. Ohne dem Mittel wäre interessant ob das aufgefallen wäre ...

mfG Anton Gabriel

Hallo Anton!

Die Empfehlung des Herstellers lautet langsamer Besatz

In meinem Fall war es so:

80*35*40 Komplettsäuberung
1. Tag Dichte Neubepflanzung und Baktinetten rein
2. Tag 9 Panzerwelse und 3 L10
3. Tag ca. 30 Garnelen
4. Tag 9 Rote Neon und 5 Rote Phantomsalmler
Besatzdichte sehr hoch (1cm/l), Nitrit nie über 0,025, erste Woche täglich gemessen, zweite und dritte Woche alle zwei Tage gemessen.

Finde ich echt erstaunlich.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Reiner,

Finde ich auch erstaunlich - denn langsamer Besatz war das keiner :shock:

mfG Anton Gabriel
 

fornie

Mitglied
Volk1 schrieb:
allerdings wäre es wirklich mal interessant 2 becken mit gleichem filter, bodengrund, bepflanzung... parallel einzufahren und das eine mit baktinetten zu impfenund das andere nicht.
quote]

Was alles so ohne Baktinetten möglich ist, wissen wir ja, siehe z.B. hier:
http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Nitritpeak.htm

Viel interessanter wäre es deutlich mehr Becken zu nehmen und mit unterschiedlich schnellem Besatz, Bepflanzung etc., um zu sehen ob die Dinger immer etwas taugen.
 


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