Neuling braucht Tipps bei Besatz und Gestaltung

Hallo alle zusammen.
Dies ist mein erster Versuch auf einem Forum mitzumischen. Gestern habe ich meine Frage wahrscheinlich im falschen Zweig gestellt, daher hier nochmal mein Beitrag:

Buntbarschaquarium oder gesellschaftsaquarium ?

...Bitte zerreißt mich nicht bei folgender Frage.
Seit einiger Zeit schleiche ich in den Zoogeschäften um die Buntbarschaquarien herum. Die tolle Färbung, ruhiges Verhalten (zumindest einiger) und nicht zu dicht bepflanzt. Problem: mein männlicher Part mag kein reines B.b.aquarium.
Gibt es eine Möglichkeit, ein Gesellschaftsaquarium mit nicht zu dichter Bepflanzung und folgendem Besatz Fischgerecht zu gestalten?:
Apistogramma nijsseni
Pelviachromis taeniatus
Hyphessobrycon flammeus
Impaichthys kerri
Brochis splendens und
Goldstreifen-Panzerwels (lat. vergessen)

Gewusel habe ich schon auf Arbeit, aber eine Schlaftablette soll das Aquarium auch nicht werden. Soweit ich das lesen konnte, haben die genannten Fische ähnliche Ansprüche an Wasser etc. Der untere/mittlere Beckenbereich ist deutlich dichter besiedelt als der obere. Auf eine Lösung ohne zu lebhafte Fische bin ich aber noch nicht gekommen. Nur Roter Rio scheint mir etwas wenig bei einem nicht so dicht bepflanzten AQ, oder?
Ein Aquarium ist übrigens noch nicht da, aber um die 160/200 Liter können es dann schon sein.
Neuanschaffungen brauchen bei uns eine Weile und ich dachte, jetzt schlaumachen und zur gegebenen Zeit losstürmen können. Jippiiiiii...
Für jedweden Tip bin ich sehr dankbar.

LG Anja

Danke für Eure Geduld. Anja
 


Hallo Anja,

Zur Aquariengröße sei nur kurz angemerkt:
160 Liter = 100/40/40cm (L/T/H)
200 Liter = 100/40/50cm
250 Liter = 100/50/50cm

In Bezug auf Bepfanzung und Einrichtung bringt Dir ein 250 Liter AQ weitaus mehr Möglichkeiten.

Zum Besatz:
Apistogramma nijsseni
Pelviachromis taeniatus Westafrika. Bleib mal in Südamerika.
Hyphessobrycon flammeus
Impaichthys kerri
Brochis splendens und Wird zu groß. In der Truppe dann nicht wirklich machbar.
Goldstreifen-Panzerwels (lat. vergessen)

Das wäre ein guter Einstieg.
Von den Salmlern jeweil 15-20 Tiere.
Bei den Apistos würde ich mit 2M und 2W starten.
Dazu dann noch 10 Corydoras.

Nen Haufen Holzwurzeln, Sandboden, Blätter und ein paar nette Pflanzen.
Als Beleuchtung 2 x 39W T5.

Beste Grüße
Martin
 
Hallo Martin,

Vielen Dank für Deine Tipps. Ich bin froh, das mein Besatz soweit nicht verkehrt ist.
Gibt es eigentlich eine ähnlich bunte Alternative zum Pelviachromis? Ich hatte kurz mal die Pastellgrundel im Blick, aber die schien für die Wasserverhältnisse und für einen Anfänger zu schwierig.
Wie schlimm ist es denn überhaupt, zwei Kontinente zu mischen, wenn die Werte stimmen?
Wegen der Smaragdwelse ist es schade, aber Du hast schon recht.

Und wie sieht es mit den Pflanzen aus: Sind hauptsächlich großblättrige Pflanzen ok oder fühlen sich da die Salmler nicht mehr wohl?

Letzte Frage: Habe ich mit dem Besatz meinen Wunsch nach einem eher ruhigen Aquarium (ohne "gähn")getroffen ?
Entschuldige bitte das Abarbeiten, aber sonst vergesse ich vielleicht etwas.

Das 250er AQ klingt übrigens gut. Das wirds dann wohl. (Ich wußte nicht, das der Größenunterschied nur in 10cm Tiefe liegt.)

Vielen Dank für Deine Hilfe!

LG Anja
 
Hallo Anja,

Anja Neufisch schrieb:
Hallo Martin,

Vielen Dank für Deine Tipps. Ich bin froh, das mein Besatz soweit nicht verkehrt ist.
Gibt es eigentlich eine ähnlich bunte Alternative zum Pelviachromis? Ich hatte kurz mal die Pastellgrundel im Blick, aber die schien für die Wasserverhältnisse und für einen Anfänger zu schwierig.

Fang mal einfach an. :D
"schön und bunt" sind so Sachen, die man nicht unbedingt haben muss.
Mit dem Besatz wirst Du eine Spass haben und auch was fürs Auge.

Wie schlimm ist es denn überhaupt, zwei Kontinente zu mischen, wenn die Werte stimmen?

Daran ist überhaupt nix schlimm.
Ein Gesellschaftsbecken ist gut und soll eben dem Betrachter gefallen.

Ich persönlich schubbse die Leute gerne in die Richtung Regionen AQ.
Südamerika ist schon groß. Asien auch.
Ist eigentlich eher so aus dem Bauch raus.
Wasserwerte sind da nicht unbedingt wichtig.


Wegen der Smaragdwelse ist es schade, aber Du hast schon recht.

Dann lieber die normalen C. aeneus. Die Metall Panzerwelse.
Die Brochis werden schon groß und die wollen dann auch entsprechend Futter haben.
Wird manchmal unterschätzt.
Deswegen der Rat nicht gerade als Einsteiger mit sowas zu beginnen.

Und wie sieht es mit den Pflanzen aus: Sind hauptsächlich großblättrige Pflanzen ok oder fühlen sich da die Salmler nicht mehr wohl?

Nimm mal lieber Stängelpflanzen.
Irgendwo da oben ist ein Link zum Einsteiger Leitfaden.
In der ersten Zeit lieder was schnell wachsendes. Kann man ja dann tauschen.
Siehe das nicht zu statisch.

Letzte Frage: Habe ich mit dem Besatz meinen Wunsch nach einem eher ruhigen Aquarium (ohne "gähn")getroffen ?
Entschuldige bitte das Abarbeiten, aber sonst vergesse ich vielleicht etwas.

Das 250er AQ klingt übrigens gut. Das wirds dann wohl. (Ich wußte nicht, das der Größenunterschied nur in 10cm Tiefe liegt.)

Vielen Dank für Deine Hilfe!

LG Anja

Da ist schon Leben in der Bude.
Die Königsalmler machen schon was her.
Bei den Apistogramma wirst Du eventuell Nachwuchs sehen können.

Also Langweilig ist das nicht. :D

Beste Grüße
Martin
 
Martin Krüger schrieb:
Ich persönlich schubbse die Leute gerne in die Richtung Regionen AQ.
Hi Martin,
Welchen Sinn hat eigentlich ein Regionen AQ? Wie Du schreibst, Südamerika ist groß, und wenn man eh schon Fische aus verschiedenen Flusssystemen mischt, die in der Natur nicht zusammen vorkommen - wozu ist es dann wichtig, dass die beiden Flüsse auf demselben Kontinent liegen?

Das frage ich mich schon seit langem beim Konzept von Südamerika-, Asien-, etc. -becken.

Gruß Jolly
 
Hallo Joilly,

tatsächlich gibt es keinen tieferen Sinn.
Außer vielleicht zu sagen, dass man eben Fische aus Südamerika, Asien, Afrika oder Australien hält.

Und da gibt es sehr unterschiedliche Haltungerfodernisse.

Beste Grüße
Martin
 
Hi,
Also einfach ein ästhetisches Prinzip? L'art pour l'art, ein Konzept um des Konzepts willen, auch wenn es aus aquaristischen Gründen nicht zwingend erforderlich ist?

Die Haltungserfordernisse müssen übereinstimmen, das ist selbstredend. Aber so lange die passen, dürfte es einem Mekong-Fisch herzlich egal sein, ob sein Beckengenosse aus dem Brahmaputra kommt oder aus dem Amazonas. Nur für seinen Besitzer macht es einen Unterschied ;)

Gruß Jolly
 


fischolli

R.I.P.
Moin,

ich würde eher die taeniatus als die A. nijsenni nehmen. Vom Verhalten und den Wasseranforderungen quasi identisch, aber optisch deutlich atraktiver. Das ist aber sicher Geschmackssache (und das sag ich als Apistogramma-Fan :lol: )

Gruß
 
Hallo Fischolli,

fischolli schrieb:
Moin,

ich würde eher die taeniatus als die A. nijsenni nehmen. Vom Verhalten und den Wasseranforderungen quasi identisch, aber optisch deutlich atraktiver. Das ist aber sicher Geschmackssache (und das sag ich als Apistogramma-Fan :lol: )

Gruß

Geht nicht vielleicht Beides ? Ich dachte da an je ein Paar.

LG Anja
 
Hallo Anja,
bei den Barschen halte ich mich mangels Erfahrung raus, aber was an Pastellgrundeln (auch. Schwanzfleck-Schläfergrundeln, auch: Tateurndina ocellicauda) schwierig sein sollte, wüsste ich nicht. Sie gehen an jedes Futter, schwimmen bei mir stabil und gesund in nicht extrem, aber doch schon eher hartem Wasser, und sehen einfach hübsch aus. Zu bedenken ist nur eine recht hohe innerartliche Aggression der Männchen, über die ich im I-Net aber noch nirgends etwas gelesen habe. Nichtsdestotrotz habe ich hier einen Pastellgrundel-Mann, der in 170 Litern alle männlichen Konkurrenten systematisch gekillt hat. Schluck. Zu seinen Damen ist er freundlich bis ignorant, aber nachdem die Damen farblich ja aussehen wie die Herren, ist der Optik dadurch kein Abbruch getan.
Also wenn Dir die Fische gefallen, wüsste ich aus meiner Sicht nicht, was dagegen spricht. Zumal sie auch ein hübsches Verhalten zeigen, ohne hektisch zu sein.
Viele Grüße,
Susanne
 
Hallo Susanne,
danke für die Info`s.
Die Pastellgrundel finde ich auch ganz prima. Habe mir auf youtube einige Videos dazu angeschaut. Ich hatte sie ursprünglich im Besatz vorgesehen, aber dann rausgenommen. Ich dachte, das wird vielleicht zuviel für Panzerwels, Taeniatus und Grundel (bei 100cm Beckenlänge; gibt`s da eigentlich Erfahrungswerte? ). Aber was Du sagst klingt gut. Die sind wirklich nicht so empfindlich ?
Kann mir vielleicht auch jemand sagen, wie die sich mit friedlichen Buntbarschen wie den obigen vertragen?

Vielen lieben Dank
Anja
 

fischolli

R.I.P.
Moin Anja,

ich hatte zwar die Grundeln auch mal, aber kein Glück mit denen. Da kennt sich Susanne besser aus. Ob das mit Barschen gut geht, weiss ich nicht, ich hatte die damals allein als bodenorientierte Fische in einem Becken.

Zu deiner Frage, ob beide Barscharten miteinander haltbar sind, kann dir niemand eine absolute Auskunft geben. Manche halten 3 verschiedene Barscharten in so einem Becken wie deinem und es geht gut, andere haben Mord- und Todschlag bei zwei Arten im 150cm-Becken.

A. nijsseni sind nicht gerade die friedlichsten aus der Apistogramma-Familie. Die Stunde der Wahrheit wird wahrscheinlich kommen, wenn eine Art brütet, bzw. Junge führt. Grundsätzlich bin ich immer dafür, eigene erfahrungen zu machen, also probier es aus. Du solltest nur die Möglichkeit haben, eine Art auszuquartieren oder wieder zurück zu geben, wenn es nicht hinhaut.

Gruß
 
Hallo nochmal,
zur Verträglichkeit von Grundeln und Barschen kann ich mancgels Barschen nichts sagen. Meine Grundeln würde ich eher als "bodenorientierte Freiwasserfische" einordnen - sie sind lange nicht so "erdverbunden" wie z.B. viele Panzerwelse, sondern schwimmen frei oder "stehen" über / in Pflanzen und verteidigen ihr Revier. Zum Ablaichen gehen sie wohl auf den Boden, wobei man da auch Unterschiedliches liest. Ihr Futter klauben sie sich aus dem freies Wasser und sammeln nur gelegentlich vom Boden auf. Ich weiß aber nicht, ob man das verallgemeinern kann - ich habe hier auch einen Panzerwels, der das Futter in Rückenlage von der Wasseroberfläche saugt (!), weil er nicht warten will, bis es runtergefallen ist, und einen mit Vorliebe und Ausdauer "gründelnden" Fadenfisch. Manchmal lesen die einfach ihre Job-Description nicht...
Ich schätze, es ist eine Frage der Grundfläche des Beckens, der Versteckmöglichkeiten bzw. Abgrenzung der Reviere - man sollte als Fisch halt nicht von einem Ende des Beckens bis zum anderen sehen können, sonst besteht die Gefahr, dass der "stärkste" Fisch alles, was er sieht, als Revier beansprucht. Allzu schüchterne oder zarte Barsche würde ich aber mit Grundeln lieber nicht vergesellschaften. ("Grundel" synonym verwendet für oben genannte T. ocellicauda.)
Schöne Grüße,
Susanne
 
Ein riesiges Dankeschön an Alle, die mich beraten haben. Ich werde Eure Tipp`s beherzigen und mich melden, sobald das Aquarium samt Pflanzen steht. Kann aber noch etwas dauern! Der Plan ist im Kopf jedenfalls, Dank Eurer Unterstützung, so gut wie fertig.

LG Anja
 


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