Malawi/ tanganjika Becken

Josepe

Mitglied
Hallo ihr lieben!

wie bereits erwähnt ziehen wir nach Berlin und erwarten betonwasser. Es zerbricht mir das Herz, bei diesen Wasserwerten muss ich aber eventuell von Pflanzen und Südamerikanern abschied nehmen :(

Für ein Malawi/tanganjika Becken würden die Werte aber wohl noch passen? ( wir sprechen hier im schlimmsten Fall von so 20 dhG)

Falls hier wer Erfahrung hat:
1. Wie krass wäre der Wechsel?
-> ich habe erst seit einem halben Jahr Buntbarsche (Maronis). Die gelten meiner Meinung nach ja als recht friedlich. Wenn ich die Tiere mit meinen salmlern/ Bärblingen vergleiche sind die aber schon eine andere Nummer. Ich meine das viele “Afrikaner” da noch mal eine ganz andere Nummer sind

2. Was wiegt so ein Becken?
-> also so 300l sollten es mindestens sein. Eigentlich eher wieder 450 oder sogar mehr.
Ich weiß das die Fische aber auch steinaufbauten benötigen. Habt ihr eine grobe Schätzung für 450 l? Eventuell muss ich dann eh einen Statiker einschalten…

So das sind meine ersten Fragen. Danke im Voraus!
Lg Charlotte
 

Mescalero

Mitglied
Hallo Charlotte,

die Wasserwerte beider Seen unterscheiden sich ziemlich. Tanganjika ist sehr "schräg" mit niedriger GH aber hoher KH und v. a. einem hohen pH-Wert. Das muss man aber nicht so nachbilden, die wenigsten Leute bereiten ihr Wasser extra auf. Hauptsache der pH-Wert sinkt nicht unter 8 oder so.

Manche Arten sind ganz schöne Stinkstiefel aber wenn man sich vorher gut informiert, sollte man durchaus einen Besatz finden, bei dem es nicht zu Mord und Totschlag kommt. Ich hab nur mit kleinen Arten Erfahrung und mit Malawi überhaupt nicht aber es gibt z.B. das tanganjika-cichliden-forum mit geballter Kompetenz und Erfahrung.
 

Shai

Mitglied
Hey,

Oft hört / liest man: Malawi fängt man unter 150cm erst gar nicht ernsthaft an. Besser wären wohl 180-200cm.

Grüße
Lars
 

J0K3R

Mitglied
Hallo Charlotte,

Falls hier wer Erfahrung hat:
1. Wie krass wäre der Wechsel?
-> ich habe erst seit einem halben Jahr Buntbarsche (Maronis). Die gelten meiner Meinung nach ja als recht friedlich. Wenn ich die Tiere mit meinen salmlern/ Bärblingen vergleiche sind die aber schon eine andere Nummer. Ich meine das viele “Afrikaner” da noch mal eine ganz andere Nummer sind
Afrikaner sind ganz eigen und meiner Meinung nach nicht mit dem Rest zu vergleichen.

1. Einrichtung: Du kannst dir noch so viel Mühe geben, die Jungs und Mädels werden das Becken nach ihren eigenen Vorstellungen "umgraben". An viel grün ist auch nicht zu denken, mit Anubias und wirklich harten Cryptocorynen bist du gut aufgestellt.

2. Welcher der beiden Seen soll es den sein ? Malawis sind eher die "Brocken" die anderen eher die "zierlichen" Vertreter wenn man es den so nennen kann... Die Haltung eines Stammes hat sich bewährt; Also 2x M und 8x W. Alles andere kann bei bestimmten Arten zu Mord und Totschlag führen.

Ebenso sollte darauf geachtet werden das man reinerbige Tiere kauft am besten der Kategorie F1, die kosten zwar mehr aber dafür sehen sie auch deutlich besser aus. "Bastarde" wie man sie nennt gibt es leider auf diversen Plattformen zur genüge, von denen würde ich die Finger lassen.

Alles was ich zu den Tieren und ihrer Haltung sagen kann beruht auf den Erfahrungen meines Vaters, dieser hat sie doch recht erfolgreich gezüchtet.

Es sind wunderschöne Tiere, keine Frage aber man muss leider mit recht kahlen Becken leben.

Beste Grüße
 

JoKo

Mitglied
Hi,

Malawi: das Wasser im Malawisee ist gar nicht so hart wie oft behauptet wird. Wenn ich mich richtig erinnere, KH ca. 6-8. Ab 300l kann man darüber nachdenken, dann ist die Auswahl aber sehr, sehr begrenzt. Bei Beckengröße 300-450l würde ich eher in Richtung Tanganjika gehen.

Malawi = alles schön bunt und lebhaft. Tanganjika = weniger bunt, aber mehr an interessantem Verhalten.

Tanganjika: wie schon erwähnt sind das keine dicht bepflanzten Becken. Es funktioniert natürlich auch komplett ohne Pflanzen. Wobei man ein Becken aber auch bepflanzen kann.
Die Pflanzen müssen aber mit dem harten Wasser zurecht kommen (z.B. Cryptocorynen), und je nachdem welche Art(en) man pflegt, können die Pflanzen auch mal ausgegraben werden. Für mich gibt es da nur die Option Sandboden um den Tieren das Graben auch zu erlauben.
Hier ist der Link zu meinem ehemaligen 300l Tanganjika Becken: #24

Generell beim Becken gilt: Grundfläche ist wichtiger als Höhe.

Der wichtigste Wert für Tanganjika ist der pH-Wert: er sollte >8 sein. Mit hoher KH und entsprechender Wasserbewegung an der Oberfläche ist das aber kein Thema.

Besatz: es ist zu früh um hier konkrete Ratschläge zu geben. Aber schau Dir mal die Gattungen Julidochromis, (Neo)lamprologus, Altolamprologus an. Bei grösseren Becken (500l aufwärts) auch Cyprochromis leptosoma. Die leben in Gruppen im Freiwasser.

Wenn ihr nach Berlin zieht, und euch für Tanganjika entscheidet (oder noch überlegt), dann solltet ihr auf jeden Fall mal bei isabi.de vorbeischauen. Einer der wenigen Händler dessen Beratung ich da vertrauen würde.
Auch im tanganjika-cichliden-forum.de gibt es einige User mit viel Fachwissen zu dem Thema.

Im Gegensatz zum "klassischen Gesellschaftsbecken", sollte man sich noch mehr Zeit lassen bei der Zusammenstellung des Besatzes sowie der Strukturierung des Beckens.
Es sind Cichliden, und diese können unberechenbar sein. Mein Besatz damals in dem 300l Becken hat gut funktioniert. Es gab natürlich immer wieder Streitereien, aber nie so, dass ein Tier völlig unterdrückt wurde. Das Temperament der Tiere ist ja aber auch mit ein Grund warum man diese hat ;)
 

Josepe

Mitglied
Hallo ihr lieben und vielen Dank für die Tipps und Anregungen!
Schau ich mir alles mal an!
Malawi ist mit den Infos dann doch eher raus bei mir, ich mags lieber kleiner und interessant.
auf Pflanzen verzichten wäre komisch. Aber so mit cooler spotbelichtung oder so stelle ich mir das schon schick vor.
Ich halte euch auf dem laufenden!
Lg Charlotte
 

Josepe

Mitglied
@JoKo
Huch das geht ja doch auch etwas grün! Gefällt mir sehr und wird direkt an den göga weitergeleitet.
Eine Frage noch:

wie sieht das mit Kalk aus?
Ein Freund meines Mannes betreibt Asien auf 450l in Berlin. Den Fischen geht es damit angeblich gut, Blabla. Mein Mann meinte aber, dass man zum Beispiel Kalkablagerungen auf den anubias sieht.
Und als gebürtige Berlinerin habe ich einfach schon zu viel Kalk in meinem Leben gesehen und muss das nicht unnötig noch in den Hobby Bereich verlegen :S

lg
 

Mescalero

Mitglied
Hallo Charlotte,

dein Gatte kann da richtig gesehen haben. Manche Pflanzen betreiben biogene Entkalkung, dabei knackt die Pflanze Karbonate im (harten) Wasser und kann so CO2 aufnehmen. Wie das genau funktioniert, habe ich auch nicht begriffen.... jedenfalls bildet sich auf den Blättern eine Schicht aus ausgefallenem Kalk. Bei Anubias habe ich das allerdings noch nicht gesehen aber mein Wasser ist auch nicht so brutal hart.
 

Julmond

Mitglied
Hallo,

vielleicht hast du mal Zeit und Lust dir folgende Filme anzuschauen, um eventuell Anregungen zu erhalten




Sind alles Filme von Andre und Kevin - beide haben sich viel Mühe gemacht

Lieben Gruß Jella
 

baum

Mitglied
Hi,
jetzt ist oben schon im ersten Erklärfilm die Region genannt die ich auch vorgeschlagen hätte bei hartem Wasser - Mittelamerika.
Ich hab die ja selber in meinem 375l Aquarium und hatte einige der im Film genannten Arten auch selber.
Die Fische aus der Region kann ich nur empfehlen, es gibt viele Arten und Wild- und Farbformen von dezent bis knallig, nur auf schöne Salmler muss man etwas verzichten, die Astyanax-Arten sind meist nur in der Schwanzflosse mit etwas Farbe versehen. :cool:

Es gibt also für jeden Farbgeschmack etwas und auch für fast jede Beckengröße, anfangen würde ich nicht unter 80cm, größer ist natürlich immer besser und so...
Empfehlenswerte Gattungen:
Buntbarsche: Amatitlania, Cryptoheros, Thorichthys, Rocio
Lebendgebärende: Xiphophorus, Poecilia, Lima

In der Kombination von Buntbarsch und Lebendgebärender hat man auch nicht mit großartigen Schwemmen von Jungfischen zu rechnen, weder meine Thorichthys (meeki oder aureus) noch meine Rocio octofasciata haben bisher erfolgreich Junge durchgebracht. Die Limia perugia in dem Becken halten die gut in Schach und nehmen selber nicht überhand, vor allem wenn die Wasseroberfläche halbwegs frei ist.

Bepflanzung mit halbwegs harten Pflanzen geht, man muss allerdings mit ordentlicher Grabaktivität rechnen - ein ordentliches Becken, das genau so bleibt wie man sich das vorstellt kann man vergessen.:p

Achso und Mord-und Totschlag war bisher auch nicht der Fall....die Ruppigkeit der jeweiligen Arten können die untereinander gut ab.

LG
Sebastian
 

Mescalero

Mitglied
Hi Christian,

Thorichthys z.B finde ich auch super sexy.....ich hatte als Kind mal ein Paar. Glaube ich zumindest, dass es meeki waren.

Aber da braucht es doch wenigstens 250 Liter oder so, nicht?
 

baum

Mitglied
Hi,
bei den Thorichthys die ich bisher hatte, würde ich sagen dass es ein wenig auf den Restbesatz ankommt.
Wenn die im Bodenbereich die Alleinherrscher sind, sind 200l für mich so ein gutes Anfangsmaß für ein eindeutiges Pärchen.

Meine Thorichthys aureus habe ich von einem Freund, der sie in halbwüchsig anfangs in 180l hatte, aber den Fehler gemacht hatte weitere kleinere Buntbarsche dazu zu setzen. Die Vergesellschaftung mit dem Andinocara pulcher "Electric blue" ging sogar noch, aber die Apistogramma agasszizi nicht mehr...als da das erste Weibchen gefressen worden war mussten sie ausziehen. Ich wollte sie erst nicht, aber bei mir passten sie besser zu Amatitlania und Meekis als in der Kombination bei ihm.

LG
Sebastian
 
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