Ist ein Wasserwechsel wirklich nötig wenn man einen UVC Klärer verwendet?

Ago

Mitglied
Hallo Nils,

ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie groß Du bist, aber ansonsten halte ich bei dem Thema sehr viel von Jörgs Meinung.

Die Sache mit dem "wenn voll, dann voll" halte ich für eine Theorie, die in den Raum geworfen wurde, die mich aber nicht überzeugt hat. Wenn das stimmen würde, bräuchte ich mir nach dem Toilettenbesuch die Finger nicht waschen - meine Hände sind ja schon voll mit guten Bakterien. Ich könnte nicht an Durchfall erkranken, der Darm ist ja bereits besetzt. Und eine bakterielle Bindehautentzündung hätte auch keine Chance ...

Zum einen glaube ich nicht, daß unsere Aquarien "vollständig besetzt" von Keimen sind, auch nicht bei Altwasserbecken. Sonst bräuchte man nicht moderat besetzen und füttern, könnte ja nichts mehr passieren, wenn's einmal eingefahren ist. Und auch Bakterienblüten könnten nicht entstehen. Ich denke, da ist immer noch Platz für mehr.

Dazu kommt, daß auch Keime aller Art einem Lebenszyklus unterliegen. Sterben sie ab, was völlig natürlich ist, ist Platz für "Nachwuchs" dieser Keime - oder es entsteht eine Nische, die andere Keime nutzen. Und unterschiedliche Keime besiedeln unterschiedliche Lebensräume. Wir wissen, daß die gewünschten Bakterien weniger im Freiwasser vorkommen, sondern hauptsächlich auf Oberflächen. Andere Keime schwimmen munter im Freiwasser rum.

Meiner Meinung nach ist eine Keimflora ein fragiler Lebensraum und sie ist ständigen Veränderungen unterlegen.
 
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1_hajo

Mitglied
Oben hatte ich ja erklärt wie es bei meinem Becken dazu kam keinen Ww mehr zu machen. Das Becken hatte ich im Sommerurlaub neu aufgebaut. Etwa 2 Monate vorher hatte ich rund 2/3 des Filtermaterials ausgewaschen und jede Menke Mulm/Bakterien aus dem Filterbecken raus geholt. Dazu gibt es Fotos in meinem Thread. Solange ich an dem Becken noch nichts gemacht hatte, war keine Veränderung bezüglich Algen oder Fischverhalten festzustellen. Bisher noch immer ohne Ww.

Nachdem das Becken dann neu aufgebaut war, hat es trotz des großen Filters und weiterhin wenig Futter, gerade mal 2 Wochen gedauert bis die ersten Algen kamen. Seit dem wechsle ich jede Woche rund 200 Liter Wasser und habe die Beleuchtung soweit runter gefahren, dass 2 von 3 Lampen aus sind. Ich würde mich nicht wundern, wenn es wieder etwa ein Jahr dauert bis sich im Becken ein Gleichgewicht eingestellt hat und die regelmäßigen Ww ausbleiben können.

Ich vermute mal, dass im Becken eine größere Anzahl an nützlichen Bakterien vorhanden ist, als gemeinhin angenommen wird. Was auch erklären würde, aus welchem Grund filterlose Becken funktionieren. Eine UVC-Lampe unterscheidet nicht zwischen nützlichen Bakterien oder Krankheitserregern und würde gnadenlos einfach alles abtöten. Aus diesem Grund glaube ich, dass der Versuch keinen Ww aber dafür eine UVC-Lampe nicht funktioniert. Ausprobiert habe ich das aber noch nicht.
 

mraqua

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Moin,
Das mit dem voll gleich voll kam meine ich von jemandem der in der Richtung studiert oder sonst wie fundiert ist.
Aber selbst wenn nicht, eine Verdopplung findet wesentlich schneller statt als man Wasser wechselt. Zumindest in normalen Becken. Ich habe auf die schnelle auch bei Pilzen eine Teilungsrate von ca. 120 Minuten gefunden.
Damit der Wasserwechsel aber wirklich hilft brauchen wir eine Teilungsrate von ca einer Woche!
Irgendwas begrenzendes muss es geben. Ob das die Nahrung, der Platz oder was auch immer ist, ist ja egal.

Das du dir die Hände waschen musst liegt daran (so hab ich es zumindest verstanden) das die Bakterien und Viren nicht irgendwo hin kommen wo sie schaden an richten. Auf deiner Hand werden sie eh absterben, aber kommen sie in deinen Körper können sie da schaden anrichten weil sie andere vertreiben oder im Körper der Platz den sie besetzen würden noch frei ist.
Das grundsätzlich Veränderungen statt finden bei der Zusammensetzung bestreite ich ja nicht. Aber ich weiß nicht warum die guten sich schneller und besser entwickeln sollen nach einem Wasserwechsel, die schlechten aber vor dem Wasserwechsel.
 

mraqua

Mitglied
Moin,
Aber um zur eigentlich Frage noch was bei zu tragen:
Warum kannst du nicht das Wasser mit Schläuchen die Treppe hoch und runter schicken?
 

Ago

Mitglied
Moin,
Das mit dem voll gleich voll kam meine ich von jemandem der in der Richtung studiert oder sonst wie fundiert ist.
Aber selbst wenn nicht, eine Verdopplung findet wesentlich schneller statt als man Wasser wechselt.
Ich bin mir auch nicht mehr sicher, wer das war. Aber die selbe studierte/mit fundiertem Wissen ausgestattete Person hatte auch gesagt, daß sich die wenigsten Bakterien so rasant vermehren.

Das du dir die Hände waschen musst liegt daran (so hab ich es zumindest verstanden) das die Bakterien und Viren nicht irgendwo hin kommen wo sie schaden an richten. Auf deiner Hand werden sie eh absterben, aber kommen sie in deinen Körper können sie da schaden anrichten weil sie andere vertreiben oder im Körper der Platz den sie besetzen würden noch frei ist.
Jetzt erkläre mir bitte, warum in meinem Körper Bakterien sich vertreiben lassen oder "freie Plätze" vorhanden sein sollen, in einem Aquarium aber nicht!


Aber ich weiß nicht warum die guten sich schneller und besser entwickeln sollen nach einem Wasserwechsel, die schlechten aber vor dem Wasserwechsel.
Ich glaube auch nicht, daß sich "gute" Keime schneller vermehren als krankmachende. Aber die guten Bakterien brauche ich für die Nitrifikation, die sitzen vorzugsweise auf Oberflächen und werden beim Wasserwechsel kaum entfernt. Dazu sind diese Bakterien für die Fische nur indirekt wichtig, weniger Schwärmer dieser Bakterien schaden den Fischen überhaupt nicht.
Schaffe ich es aber, zumindest für einen vorübergehenden Zeitraum, krankmachende Keime in ihrer Zahl zu senken, senke ich den Infektionsdruck und gebe dem Immunsystem der Fische Gelegenheit, sich zu regenerieren.
 

Z-Jörg

Mitglied
Hi,
Hatten wir es nicht so festgestellt das irgendwann "voll" für Bakterien usw ist? Wenn also die guten Bakterien usw allen Platz eingenommen haben, man dann durch Wasserwechsel wieder Platz schafft, warum sollen dann nicht die schlechten Keime vom neu geschaffenen Platz profitieren?

Wie du auf die Idee kommst das ich klein bin kann ich allerdings nicht wirklich nachvollziehen.
Ich weiß nicht was du festgestellt hast, ich kann nur beschreiben was ich in 46 Jahren Aquaristik festgestellt habe.

Und mit 165cm bist du nun wirklich kein Riese...
 

mraqua

Mitglied
Moin,
Nicht so rasant war meine ich auf meine einige Minuten bezogen, was etwas übertrieben war, bzw falsch rüber kam.
Einige Tage habe ich noch nicht gefunden beim googlen als Teilungszeit.


Soweit wie ich das Immunsystem verstanden habe ist das in der Lage Bakterien zu töten. Dadurch könnten freie Plätze entstehen. Ich weiß nicht wer das im Aquarium übernimmt.

@Jörg, Du hast in 46 Jahren Aquaristik die Keimdichte im Aquarium analysiert? Dann lass uns doch bitte an deinen Erkenntnissen teilhaben. Das ein Wasserwechsel gut für das Aquarium ist habe ich nie bestritten. Zumindest wüsste ich das nicht mehr.
Das bei einem akuten Krankheitsfall tägliche oder mehrmals tägliche große Wasserwechsel helfen um die Keimdichte zu reduzieren bezweifel ich auch nicht.

Und in den letzten 9 Jahren bin ich durchaus noch den ein oder anderen cm gewachsen.
 

cheraxfan2

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Hi,
ob man durch einen UVC-Klärer den Wasserwechsel ersetzen kann? Nein, das sind 2 verschiedene Dinge. Der UVC-Klärer baut keine Schadstoffe ab und bringt auch keine Mineralien ins Wasser, das einzige was er kann ist die Keime töten die durch das blaue Licht schwimmen. Das funzt auch, wenn die Beckengöße und die Stärke des UVC passen, ich verwende dieses kleine Gerät bei kritischen Garnelen Neuerwerbungen mit Erfolg, ich habe es auch eingesetzt, wenn Guppys anfangen zu klemmen wegen BUV, hat auch funktioniert. Nur mit Wasserwechsel hat so etwas bei mir nie funktioniert, da sind solche Kandidaten einfach einer nach dem anderen so langsam vor sich hin gestorben.
 

Sibylle

Mitglied
Nachdem mein Aquarium mit dem 160 Liter Filterbecken eingefahren war, habe ich 4 Jahre keinen Wasserwechsel gemacht. Die Fische waren nie krank und haben sich vermehrt. Ich habe dafür im Schnitt etwa 1/2 Salatschüssel voll Wasserlinsen in der Woche abfischen müssen, das Zeug hat sich elendig vermehrt. Dafür hatte ich aber außer am Anfang nie ein Algenproblem.

Das Becken lief ohne UVC Lampe.
Oh, so ähnlich wars bei mir auch. Aber als positives Beispiel für ein Aquariumprojekt würde ich es nicht umsetzen.
 

1_hajo

Mitglied
Warum? Ist doch egal wie es funktioniert. Hauptsache das Becken läuft und mit den Tieren ist alles in Ordnung.
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Warum? Ist doch egal wie es funktioniert. Hauptsache das Becken läuft und mit den Tieren ist alles in Ordnung.
Es ging mir um den Titel des Threads.
Eine UVC hat eben nicht viel mit dem Wasserwechseln zu tun. Einen Wasserwechsel macht man in aller Regel nicht wegen der Keimbelastung.
L. G. Wolf
 

1_hajo

Mitglied
@Wolf

Es ging mir nicht um deine Antwort, sondern um den Beitrag von @Sibylle.

Da sieht man mal wieder wie eingeschränkt Foren zum Vergleich mit einer richtigen Unterhaltung sind.
 

Wolf

Moderator
Teammitglied

Wolf

Moderator
Teammitglied
Warum? Ist doch egal wie es funktioniert. Hauptsache das Becken läuft und mit den Tieren ist alles in Ordnung.
Ich bin und war auch schon immer der Meinung, das es keinen Königsweg gibt.
Was bei dem einen funktioniert, kann bei dem anderen ein disaster werden.
Im übrigen hat ja jeder seine eigene Vorstellung von seinem Aquarium.
L. G. Wolf
 

JoKo

Mitglied
Hi,

meine völlig unwissenschaftliche Meinung dazu, das Bauchgefühl: das Thema Aquarium ohne Wasserwechsel ist ja schon so alt wie die Aquaristik selbst. Seltsamerweise, hat es sich aber nicht durchgesetzt. Man kann nur darüber spekulieren was die Gründe dafür sind.
Ich glaube aber irgendwie nicht daran, dass es so ganz super toll ist wenn es sich eben nicht durchgesetzt hat. Was jetzt nicht heissen muss, dass nicht auch auf Dauer funktionieren kann wenn man es richtig macht. Wie auch immer nun "richtig" definiert ist.

Das andere Extrem wäre jetzt z.B. ein täglicher Wasserwechsel von 50%...irgendwie glaube ich, dass auch das auf Dauer nicht die optimale Lösung ist. In allen Fällen: ich weiss es nicht, kann es nicht sachlich begründen, nur ein Bauchgefühl.

Das weitere Bauchgefühl ist, dass ich in meinem Aquarium immer ein unnatürliches Verhältnis von Wasser/Pflanzen/Besatz/Bakterien/wasauchimmer haben werde, auch wenn ich nur sehr gering besetze. Und somit werde ich auch nie ein Gleichgewicht in dem Sinne erreichen, dass ich nichts mehr am Becken machen muss. Ich werde immer an wechselnden Stellen korrigierend eingreifen müssen. Und dazu gehört für *mich* auch der Wasserwechsel.

Und so lande ich persönlich beim Mittelweg, der aus der allgemeinen Erfahrung meistens nicht die schlechteste Lösung ist: ich mache alle 2 Wochen einen Wasserwechsel, so ca. 25-30%. Sollte ich mal keine Lust und/oder Zeit dafür haben, dann sind es halt auch mal 3 Wochen ohne dass ich ein schlechtes Gewissen habe.
 

BeowulfAgate

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ich selbst Wechsel zwar auch regelmäßig Wasser, aber im Flowgrow gibt es den Foristen „Kurt“, dessen Aquarien ich immer bewundere. Sein Hauptbecken hat glaub ich seit 2012 keinen Wasserwechsel gehabt und sowohl den Pflanzen als auch den Fischen geht es prächtig.

Aber jedes Becken ist halt anders und jeder geht anders da dran.
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi,
Sein Hauptbecken hat glaub ich seit 2012 keinen Wasserwechsel gehabt
Irgendwie bilde ich mir bei so was ein, dass das Becken zur Hälfte mit Fisch-Pipi und zur Hälfte mit abgestandenem Wasser gefüllt ist...ist natürlich Quatsch
c034.gif

Aber es widerstrebt mir einfach, das "alte" Wasser mit dem ganzen "Dreck" immer drin zu lassen.
Und irgendwie sind meine Fische nach dem TWW immer richtig munter und quirlig und laichbereit...dann muss es ihnen doch auch gut tun, oder nicht?
Zumal es auch in den natürlichen Habitaten der meisten unserer Zierfische nicht jahrelang nicht mehr regnet und somit absolut kein Wasser ausgetauscht würde...
 
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mraqua

Mitglied
Moin,
Ob's am Wasserwechsel, oder Temperatur Abfall, Sauerstoff Anstieg und Anstieg des Wasserstands nach dem knappen Wasser liegt wäre Mal interessant aus zu probieren.

Wobei bei dir Petra vermutlich auch ordentlich Nährstoffe (NO3, PO4 usw) und einiges andere raus geholt wird was du durch deine großen Fische mit eher langsam wachsenden Pflanzen vermutlich ordentlich haben wirst. (Oder?) Schwächer besetzte bzw im Vergleich zum Besatz stärker bepflanzte Becken können einen Großteil davon durchs gärtnern wieder "abgeben".
Letztlich muss ja raus was rein kommt und wieder rein was raus kommt.
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Wobei bei dir Petra vermutlich auch ordentlich Nährstoffe (NO3, PO4 usw) und einiges andere raus geholt wird
Da könntest du durchaus recht haben.
Aber irgendwann hab ich aufgehört Wasserwerte zu messen...keine Ahnung, wieviel von was da drin ist.
Hauptsache, es läuft.
Der TWW ist mehr so ein inneres Bedürfnis von mir, bisher hat noch kein Fisch nach Frischwasser gerufen, oder irgendwie gezeigt, dass es ihm nicht gut ginge.
Aber auch mein Hund chillt ganz gemütlich auf dem Sofa und gibt keinen Ton von sich, dass er Lust hätte, Gassi zu gehen.
Trotzdem meine ich, ich müsste mit ihm raus an die frische Luft;), auch ein inneres Bedürfnis...
 

Snowgnome

Mitglied
Hi,

ich habe ein pflanzenloses Becken mit einem zwar durchaus nicht kleinen Filter, dafür aber auch über 30 Fischen, die eine Menge fressen. Ich glaube kaum, dass dieses System ohne Wasserwechsel betrieben werden könnte (ohne dass die Fische Schaden nehmen). Ein guter Wasserwechsel ist meiner Meinung nach hier nur durch einen größeren Wasserwechsel zu ersetzen
 
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