Inzucht bei Fischen

Hallo,

ich habe mir mal Gedanken gemacht, wie das ist, wenn die Fische Nachwuchs bekommen. Man weiß ja nicht, ob alle Tiere aus der Handlung aus unterschiedlichen Züchtungen stammen oder man "Geschwister" erwischt hat. Wie ist das bei Fischen mit Inzucht? Oder wenn meine Fische Nachwuchs haben, einige kommen durch und wachsen aus, paaren die sich dann auch untereinander? Sind die Fische dann überhaupt gesund?
 


bierteufel

Mitglied
Hi

Die Frage kannst du dir selbst beantworten.
Naütrlich ist es ein Problem. unseriöse Züchter treiben das bis hin zu "impotenten" Qualzuchten auf die Spitze. Seriöse Züchter verzichten auf sowas und Vergrößern regelmässig Ihren genetischen Pool durch Tausch mit anderen Züchtern oder durch Kauf von Wildfängen.

gruß Arne
 
Hi Nicole,
das ist der Grund warum ich meinen Nachwuchs immer größtenteils weggebe und falls mal ein anderer was "über" hat, mir dann 2-3 von dem hole. :wink:
 
Hi!

Die Gefahr durch Inzucht ist bei Fischen nicht so extrem wie bei Säugetieren und Vögeln. Die Nebenwirkungen (Zwergwuchs, Behinderungen) zeigen sich, wenn dann erst nach vielen Generationen direkter Inzucht. Es reicht also alle paar Generationen mal neues Blut einzukreuzen.
Grösser ist die Gefahr, durch Tiere aus anderen Zuchten, Bakterienstämme einzuschleppen, gegen die die vorhandenen Tiere nicht schnell genug Abwehrkräfte entwickeln, oder umgekehrt. Daher sind Quantänebecken von Vorteil.

Gruss Gregor
 
Hi,

es spricht mit Sicherheit nichts dagegen von Zeit zu Zeit mal etwas neues Blut in seine Bestände einzukreuzen, aber dass Inzucht generell zu Missbildungen, Kümmerwuchs, Unfruchtbarkeit oder zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit führt mag ich ja nun so auch nicht glauben.
So haben Bonner Wissenschaftler zeigen können, dass z.B. Pelvicachromis taeniatus sich bevorzugt mit verwandten Individuen paart und für die Nachkommen keine höheren Ausfallraten zu Beobachten waren (T Thünken et al. 2007: Active inbreeding in a cichlid fish and its adaptive significance. Current Biology, Vol. 17, 225-229).
Außerdem würde es ohne wiederholte Inzucht eine ganze Reihe von Zuchtformen (unabhängig davon wie man zu diesen steht) nicht geben, die in x-ter Generation auch noch nach wie vor dazu in der Lage sind gesunden Nachwuchs zu produzieren.
Viel gefährlicher als die Verpaarung von verwandten Individuen erscheinen mir in diesem Zusammenhang die Selektion auf bestimmte Extreme, die es den Fischen unmöglich macht sich fortzupflanzen (bspw. Flossenlänge, Ballonformen) eine falsche Ernährung (insbesondere in der Frühphase) die zur Schädigung der Organe führt oder ganz einfach Stress (z.B. durch falschen Besatz, schlechte Wasserwerte).

Für den Durchschnittsaquarianer ist es daher meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig ständig neues Blut in seine Bestände einzukreuzen, sondern vielmehr rechtzeitig die weniger fitten Tiere auszusortieren und vernünftige Rahmenbedingungen zu gewährleisten.

Grüße
Matze
 


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