Dottersackproblem bei Panzerwelsen

mausilibaer

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Hallo miteinander,

momentan plagt mich ein Problem bei der Panzerwelsnachzucht. Vor ein paar Wochen schlüpften ca. 30 C. similis, von denen hatten 3 Tiere das Problem, daß sich der Dottersack nicht zurückgebildet hat sondern eher gewachsen ist.Nach über einer Woche sind die Welse mit einer richtigen Dotterblase eingegangen. Da habe ich mir auch nichts weiteres gedacht, Jungfischen passiert so einiges.

Jetzt aber habe ich einen kompletten Wurf von C. nanus mit dem selben Problem, nur sind dieses Mal wirklich alle davon betroffen. Sie sind vor einer Woche geschlüpft und haben alle eine Riesenblase am Bauch.

x Aufzuchten waren bei den gleichen Bedingungen wie Wasserwerte, Unterkunft (Gerdkasten), Reinigungsintervalle usw. erfolgreich.

Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht oder weiß jemand sogar den Grund für diese Krankheit?
 

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Hi

Ich hab keine Ahnung aber denke mal laut: Könnte es Probleme mit den Zellmembran geben das die Salzkonzentrationen innerhalb der Zellen nicht stabil gehalten werden können. Demnach das Konzentrationsgefälle durch Fluessigkeit ausgeglichen wird. Kannst du versuchen durch minimale Salzzugabe etwas erreichen?

Wie gesagt noch nie von gelesen noch nie von gehört. Wie "salzarm" ist denn das Wasser? Vielleicht ist es auch ein anderes Spurelelement das fehlt.

Naja von mir alles sehr vage ....

Gruß Arne
 

mausilibaer

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Hi Arne,

dein Schuß ins Blaue wird ausprobiert. Ohne Reaktion meinerseits werden die Tiere eh abhimmeln. Melde mich wieder mit Ergebnissen.
 

Mudskipper

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Moin,

ich denke eher das Bakterien hier ein Problem sind, da Corydoras sehr gut mit sehr mineralarmen Wasser zurecht kommen und eher empfindlich auf Salz reagieren. Ins Blaue würde ich tippen, dass Bakterien die Dottersäcke befallen haben und ihn so blähen lassen.

Das würde passen, da Corydoraslarven aus der Elegans Gruppe eh schon noch eine ecke empfindlicher sind als andere Panzerwelse (btw, ich denke nicht, das es C.nanus sind, die sind im Hobby nicht vertreten).
Wir hatten hier auch Verluste bei "C126" wenn man nicht peinlich auf die Sauberkeit geachtet hat.
Ich würde da eher mit Baktopur/Seemandelbaum rangehen als mit Salz.

lg
 
Hi

Ich meinte auch nicht Aufsalzen im Gramm/Liter-Bereich. Eher schauen daß da reichlich Mineralienvielfalt ran kommt.
Artemia in "nicht nur Kochsalz" sondern in einem Meersalz zum schlüpfen bringen. Eventuell die Eltern dann auch mit schwach bis garnicht gespülten Artemia füttern.
Wenn es doch mangelinduziert ist, könnte das Problem schon vor dem Ei liegen. Dem allerdings widerspricht, daß es bei dem einen Gelege nur 3 Eier betraf.

Gruß Arne
 
Hi

Ich meinte auch nicht Aufsalzen im Gramm/Liter-Bereich. Eher schauen daß da reichlich Mineralienvielfalt ran kommt.
Artemia in "nicht nur Kochsalz" sondern in einem Meersalz zum schlüpfen bringen. Eventuell die Eltern dann auch mit schwach bis garnicht gespülten Artemia füttern.
Wenn es doch mangelinduziert ist, könnte das Problem schon vor dem Ei liegen. Dem allerdings widerspricht, daß es bei dem einen Gelege nur 3 Eier betraf.

Gruß Arne
 

mausilibaer

Moderator
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Hallo miteinander,

auf ein bakterielles Problem wäre ich gar nicht gekommen, aber das Argument mit der Verträglichkeit von mineralarmen Gewässern von Panzerwelsen spricht natürlich schon etwas gegen die Salztheorie zudem ich tatsächlich die Artemien ungespült ins Aquarium gebe. Allerdings wurde dieser Nachwuchs natürlich in den ersten 4 Tagen nicht gefüttert und bei den Erwachsenen bin ich schon recht geizig was das Verfüttern von Artemiennauplien betrifft, da gibt es eher handfesteres wie Mülas aller Farben und Daphnien :wink: .

Bisher kannte ich dieses Problem gar nicht und das ist bei den C. nanuselegansoderwasweißich immerhin der sechste oder siebte Schlupf, den ich hochziehe. Erst bei dem letzten Schlupf von den C. similis ist mir das mit den drei Exemplaren das erste Mal aufgefallen (die sitzen übrigens auch noch in einem anderen Becken/Gerdkasten).
 
Naja Tom,

wie du schon schreibst, durchkommen werden die wohl ohne Maßnahmen nicht. Also mal ausprobieren?!
Ich drücke jedenfalls die Daumen!

Gruß Arne
 
Hi Tom,
hab in einem Buch über Salmler von der Dotterblasensucht gelesen. Vielleicht ist das ein Anhaltspunkt für Dich.
Grüße, Susanne
 

mausilibaer

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Hallo Susanne,

danke. Leider kennt Tante Google weder eine Dotterblasensucht noch eine Dottersackblasensucht und meine Literatur gibt unter diesen Begriffen auch nichts her. Kannst du mir sagen, was dein Buch darüber erzählt hat?
 
aus "Man nennt sie Salmler" von Stallknecht

Kapitel: Jungfische und ihre Aufzucht, S.87
...Es gibt die noch ungenügend erklärte Erscheinung, daß zum Beispiel in weichem Wasser verbleibende Larven von Glühlicht- und Blutsalmlern an einer "Dotterblasenwassersucht" zugrunde gehen. Das kann man vermeiden, wenn unmittelbar nach dem Schlupf ein paar Liter härteres Wasser zugegeben werden.

Ist eigentlich das, was Arne auch schon vermutet hatte, wenns das ist.

Grüße, Susanne
 

mausilibaer

Moderator
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Ah, danke. Unter Dotterblasenwassersucht findet man auch einiges bei der Tante. Werde mich mal da etwas hineinlesen.
smilie_les_008.gif
 
Moin Tom,

ich hau da in die selbe Kerbe wir Markus: Mangel an Hygiene. Ich bezweifle ganz stark, dass osmotische Bedingungen die Ursache sind. Die Larven sind schließlich geschlüpft, sprich die Eier haben sich entwickelt.
Auf dem Foto sieht man allerlei Schmodder auf dem Boden des Glaskastens. Die Larven haben permanenten Kontakt mit dem Boden des Gerdkastens, deswegen erscheint es mir ausgesprochen wichtig, dass kein Biofilm entstehen kann. Ich sauge zwei Mal täglich alle Reste, Schneckenkot etc. ab und pinsel dann den Boden ab. Notfalls tut es auch ein Finger- aber Ecken nicht vergessen.

Recht verlustarm komme ich/wir inzwischen dadurch zu recht, dass wir die Larven in Schalen schlüpfen lassen (500ml- bis 1 Liter, einige cm Wasserstand). Das können alte Kartoffelsalatschälchen etc. sein. Diese sind nummeriert und werden von mir nach ca. 12 Stunden abgespinselt und mit neuem Wasser aus dem Elternbecken versorgt und nach 24 Stunden ausgetauscht. In eine so ne Schale kommen ca. 50 Eier.
Das ist jetzt nicht so ganz regelmäßig wie das klingt, schlüpfen die Lütten nach 3 oder 4 Tagen habe ich die Schale mindestens 2 bis 3 Male ausgetauscht. Die geschlüpften Corylarven werden via Mund und Luftschlauch in eine gut durchgetrocknete Schale überführt und dann wie gesagt zwei Mal täglich kontrolliert, abgepinselt, evt. Leichen entfernt. Wir füttern auch in dieser Schale an nachdem der Dottersack vollkommen aufgezerrt ist. Anfangs biete ich nur wenige Nauplien an. Laut Kurt Mack ist es unproblematischer später anzufüttern, dafür aber auf keinen Fall zu viel ungefressene Biomasse in den Schalen zu riskieren.
Nach ungefähr ner Woche, wenn die Larven pigmentiert sind und gut fressen kommen sie- je nach Menge- in den Gerdkasten oder bekommen ein eigenes frisch aufgesetztes Becken mit geringem Wasserstand.

Auf Kurt Macks HP gibt es immer gut Infos: http://www.zierfischzucht-mack.de/index.php?id=69
 
Hallo
Hab ja nun auch schon eine Menge Corys nachgezogen, aber das Phänomen hatte ich auch noch nicht. Die Babys haben das von Geburt an? Kann da was mit den Elterntieren nicht stimmen? Habe z.B. an Inzucht gedacht, bzw daran, das die Elterntiere vielleicht zu alt sind oder zu viele Geburten hatten?
War nur mal ein Gedanke..... Lebt ihr Seemandelbaumblätter mit ins Aufzuchtbecken? Ich schwör ja da drauf.
Mhh Drück dir auf jeden Fall die Daumen für weitere erfolgreichere Zuchten.

Gruß Moni
 
Moin Moni,

Inzucht bei Fischen ist eher ein vernachlässigbares Problem und dadurch, dass es bei zwei Arten zum selben Problem gab, wird es höchstwahrscheinlich nicht an den Tieren liegen.

Wir benutzen kleine Stücken Seemandelbaumblatt in den Schalen. Darunter verstecken sich auch meist die Larven. Ich habe auch das Gefühl, dass sie eine positive Wirkung haben.
 
Hallo
Naja wie gesagt das wäre gerade mal so mein Gedanke gewesen. Oder das die Eltern irgendwas über das Wasser aufnehmen was den Laich beeinträchtigt? Aber dann wären wir ja wieder bei den Bakterien.
Hatte das Phänomen mit den Seemandelbaumblättern gerade wieder bei einem geretteten Schwerträger. Der hatte eine mächtige Wunde an der Schwanzflosse. Jetzt nach 4 Wochen und Mandelbaumtherapie sieht man nichts mehr.

Ist aber schon seltsam mit dem Dottersackproblem. Werds aber weiterhin verfolgen, weil einem ja selber mal passieren kann.

Gruß Moni
 

mausilibaer

Moderator
Teammitglied
Hallo Line,

diese Tips werde ich beim nächsten Gelege mal beherzigen, dieser Wurf ist allerdings nun leider komplett verhimmelt. Aber die Eltern sind recht fleissig, da kommt sicher bald wieder was nach.
 
HI Tom

Ich könnte mir auch vorstellen, daß das ne Kombination ist. Vielleicht gibst du den Eltern einmal pro woche paar Nauphilen mit "Restsalzwasser".

Ich weiss es ist reichlich naiv von mir, aber ab und an vergleiche ich auch das, was man beim Menschen kennt. Und beim Menschen heisst es, das schwangere und stillende Frauen mehr Mineralien brauchen, und wenn deine Fische Dauerproduzieren .........

Die Bakterien klingen noch plausibler, aber womöglich (vermutlich) ist es eine Kombination von mehreren Faktoren. Je mehr Faktoren du verbesserst ... aber das muß ich nicht erklären :)

Gruß Arne
 
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