Der unsichtbare Tod wütet in meinem Aquarium

Ago

Mitglied
Hallo Wolf & Lars,

ich muß gestehen, daß ich momentan auch zu "aussitzen" tendiere. Die ausgewachsenen Guppys sind bereits vollständig ausgestorben, die jungen Guppys sind alle wohlauf, die Panzerwelse sind sowieso schon auf zwei Stück reduziert, und bis auf den heute morgen hatte ich seit über einer Woche keinen Todesfall mehr. Entweder hatte der Tod des Pandas heute morgen überhaupt nichts mit den vorherigen zutun oder das Sterben hat sich zumindest deutlich verlangsamt.

Und es sträubt sich etwas in mir, Medikamente ins Becken zu geben völlig ohne Anhaltspunkt, was überhaupt die Ursache ist, und damit womöglich Schnecken und Garnele zu gefährden, nur um zwei Panzerwelse retten zu wollen, die vielleicht gar nicht mehr zu retten sind.
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi Anke,
mal ein ganz anderer Ansatz...
ich hab ja so ein ähnliches Phänomen im großen Becken mit den C. paleatus.
Allerdings stirbt bei mir "nur" so ca. alle 2 Monate einer, ebenso ohne Krankheitsanzeichen, ausser den von dir beschriebenen. Man sieht eigentlich immer, wer der nächste ist , extrem ruhig, abgesondert, vielleicht etwas anders gefärbt, sonst nichts. Oder der betroffene schwimmt eigentlich ganz normal (aber für Corys eben nicht normal) dauerhaft durchs Becken. Oder ich sehe plötzlich Glotzaugen, wo dann doch keine sind (verglichen mit Bildern im Internet) Die toten Tiere "sitzen" da, als würden sie chillen. Eigentlich merkt man erst gar nicht, dass sie tot sind. Du siehst, ich weiß, wovon du sprichst.
Alle anderen Fische waren und sind gesund. Die restlichen Corys balzen munter weiter und verteilen überall ihre Eier. Die Neons gedeihen prächtig. Welse und Prachtschmerlen sind absolut fit.

Ich führe das Sterben inzwischen auf zwei Wasserwechsel zurück, bei denen mein Becken extrem voll mit kleinen Bläschen war. Die Wasserwechsel erfolgten allerdings genau gleich wie die letzten 50 Jahre, also woher kamen die Bläschen?!
Einen Tag nach dem TWW konnte ich beobachten, wie ein Cory Luft holen war (wie üblich) und dann kreiselartig wieder runtergeschwommen ist. Einige Tage später sah ich einen Cory, der ein Auge verloren hatte (vermutlich der Besagte). Anfangs trotzdem noch fit, verstarb er einige Wochen später.
Auch nach dem nächsten TWW, das gleiche, extrem viele Bläschen, diese kreiselartigen Bewegungen, ein weiterer Cory hatte ein Auge verloren.
Auch er verstarb einige Zeit später.
Seither gibt es dieses Sterben. Alle paar Wochen.
Ich fürchte, dass bei diesen TWW, ausser den Augen, durch irgendetwas vielleicht innere Organe geschädigt wurden und ich hoffe, dass das Sterben irgendwann aufhört.
Seither ließ ich das Wasser beim TWW nur noch als winziges Rinnsal über die Seitenscheibe einrieseln, was bei ca. 500l Wechselwasser extrem lange dauert und dadurch blasenfrei vonstatten geht. Aber nicht wirklich praktisch.
Deswegen hab ich am letzten Wochenende mal wieder mehr oder weniger "normal" gewechselt...und siehe da, nicht ein einziges Bläschen im Becken.
Irgendetwas war mit dem Wasser...ich weiß nur nicht was es war. Dasselbe Phänomen (mit dem Kreiseln) trat übrigens auch bei meinem Sohn (Haus nebenan) im Becken auf.
Vielleicht sind auch bei deinen Fischen irgendwie (durch irgendetwas) Organe angegriffen und das Sterben geht weiter, bis alle betroffenen Fische verstorben sind.
Traurig, aber wahr...ich denke, wir können da im Nachhinein absolut rein gar nichts unternehmen, ausser Abwarten und Aussitzen.

Das waren jetzt viele Worte...vielleicht für nichts:rolleyes:
Aber vielleicht auch als Anregung, mal in eine ganz andere Richtung zu forschen/überlegen/denken.
Keine Schmarotzer, keine Infektion, kein schlechtes Wasser...
 

Ago

Mitglied
Hallo Petra,

erstmal zu Deinem Beitrag von Anfang der Woche: Das waren weder zu viele Worte noch war es "für nichts". Ich bin ja dankbar für jede Anregung, jede Idee ...

Die Gasblasenkrankheiten (Ich nehme an, auf die wolltest Du zum Teil hinaus.) schliesse ich aus, weil ich noch wie ein Dinosaurier Wasser wechsel, mit Eimern und Becher zum Schöpfen. Und in letzter Zeit habe ich wegen der Chlorung nach dem Hochwasser zusätzlich das Leitungswasser in den Eimer gebraust und dann noch 24 Stunden stehen gelassen.


Toi, toi, toi, bis jetzt gab es keine weiteren Todesfälle.
Der letzte gestorbene Panzerwels starb, nachdem ich seit über einer Woche erstmalig Frostfutter verfüttert hatte. Das Frostfutter hatte ich vorher auch schonmal in Verdacht. Dazu passt aber nicht, daß nur die ausgewachsenen Guppys gestorben sind.

Es ist immer noch ein großes Rätsel ...
Und das wurmt mich sehr! Nicht nur, daß mir die gestorbenen Fische leid tun. Ich würde gerne den Besatz für mich attraktiver machen, aber auch den letzten zwei Panzerwelsen eine angemessene Zahl an Kumpels gönnen. Nur nach dem Desaster werde ich mich wohl lange nicht mehr trauen, den Besatz aufzustocken.
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi Anke,
freut mich zu hören, dass bei dir momentan anscheinend "Stillstand" ist.
Ich drück die Daumen, dass es so bleibt.
Auch ich würde gerne meinen Besatz ein bisschen verändern (eigentlich nur tauschen zwischen den einzelnen Becken). Aber ich warte auch lieber mal noch ab bis ich weiß, dass alles wieder gut ist..
Irgendwann werden wir wieder mutig...in ein paar Wochen/Monaten...dann geht's wieder richtig los
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Ago

Mitglied
Guten Abend!

Von Mittwoch bis Freitag war ich nicht Zuhause. Mittwoch hatte ich schnell noch den Innenfilter gereinigt, der hatte es bitter nötig, und 40 Liter Wasser gewechselt.

Heute Abend merkte ich, daß das Wasser sehr kalt ist. Da hatte ich Mittwoch vergessen, Filter, Heizung und Strömungspumpe wieder einzustecken.

Das Wasser hatte noch 22 Grad, den Guppys, der Fächergarnele und den Schnecken sollte das nichts ausmachen. Nur für die zwei Panzerwelse war das vielleicht Stress.
Die Strömungspumpe ist nur für die Fächergarnele da, die sich aber Dank noch immer laufendem Sprudelstein nicht unwohl fühlte. Dadurch gab es auch genug Oberflächenbewegung für die Fische.

Jetzt frage ich mich nur, ob ich den Innenfilter - Eheim Aquaball 300 - einfach wieder anschalten kann. Oder bilden sich darin ähnlich einem Aussenfilter auch anaerobe Zonen, in denen sich Nitrit bildet?
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Anke,
Den Panzerwelsen macht so ein Temperaturabfall gar nicht aus, die bekommen dadurch höchstens Frühlingsgefühle.
Ich würde den Filter vorsichtshalber nochmals kurz spülen.
L. G. Wolf
 
Hallo Anke,
das ist mir auch schon passiert. Sonntag Wasserwechsel und erst Donnerstag gemerkt das ich die Steckerleiste nicht wieder eingeschaltet hatte...Vor lauter Schreck hab ich die direkt wieder angestellt. Passiert ist nichts, aber kurz durchspülen schadet bestimmt nicht.
Aber irgendwie tröstlich das sowas auch anderen passiert.
 

Ago

Mitglied
Hallo Wolf,
Hallo Svenja,

danke für die flotte Hilfe!
Auch wenn ich Mittwoch ein Brett vorm Kopf hatte, war ich heute so helle, erstmal nur die Strömungspumpe und die Heizung wieder anzustellen und dann hier einen Beitrag zu schreiben bezüglich des Filters.
Heute im Dunkeln hatte ich keine Lust mehr, den Filter zu spülen. Der bleibt jetzt aus bis morgen.

Das bewahrheitet mal wieder, wie Recht Wolf mit der Aussage hat, daß die meisten Bakterien für die Nitrifikation im Becken sitzen und nicht im Filter. Gut, in den ersten zwei Tagen gab es auch kein Futter, ich war halt nicht da. Aber da kippt nichts, das kann ein eingefahrenen Becken schon verknusen, wenn der Filter mal nicht läuft.
 
Och man, wie bekloppt. Aber das hatte ich Anfang letzten Jahres auch, ohne erklärbaren Grund, Wasserwerte waren in Ordnung und selbst ein Abstrich von einem Neon hat nichts ergeben. Ich hab dann etwas mehr Wasser gewechselt und danach wars dann wieder gut. Keinen Schimmer, was das seinerzeit war. Ich hab dann 2 oder 3 Monate nichts Neues einziehen lassen. Danach kam dann der neue Bestand und toi toi toi, derzeit ist Alles gut.
 

Snowgnome

Mitglied
Hi,

manchmal ist man einfach rat- und hilflos. Mir sind vor mehr als 10 Jahren auch mal über Wochen 2/3 meines Malawibesatzes ohne ekennbare Symptome weggestorben. Ich bekam dann mal den Tip, das Wasser auf Kupfer zu testen. Die Werte waren verheerend. In diesem Zusammenhang fiel mir dann ein, dass das Wasser im Haus mal abgestellt worden war, weil ein Hauptventil ausgetauscht wurde. Vermutlich hat das die Probleme ausgelöst. Ich habe dann über Monate vorm Wasserwechsel immer erst ein paar Liter ablaufen lassen, bevor das Wasser ins Becken kam. Das Problem war seitdem gelöst

Was ich damit sagen will: nicht verzweifeln, irgendwann geht es wieder bergauf
 

adler5

Mitglied
Hallo Anke
Lass mal bitte deinen Frust mit mir beiseite.
Es tut mir natürlich leid was mit deinen Fischen passiert ist,
aber sag mal bitte ob du das Biocoryn benutzt hast. Das ist kein
üblicher Wasserzusatz oder Aufbereiter, sondern es entgiftet auch das Aquariumwasser.
 

Ago

Mitglied
Hallo Günter,

(Ich habe keinen Frust mit Dir. Ich war nur sehr irritiert über Deine Aussage letztens, weil ich nicht weiß, was ich Dir getan habe. Aber gerne lasse ich das jetzt weg ...)

nein, das Biocoryn habe ich nicht gekauft / benutzt. Ich hatte erst vor kurzem Easy Life besorgt, das als Filtermedium auch einiges unerwünschtes im Wasser bindet und mir ebenfalls empfohlen wurde, aber das hat am Sterben nichts geändert.
 

adler5

Mitglied
Hallo Anke
Ich habe dir damals empfohlen weil es bei mir und auch bei Bekannten schon öfters geholfen hat.
Eigentlich schade das dieses Mittel so wenig bekannt ist. Die meisten halten es leider nur für
normales Aufbereitungsmittel das nur dem Händler nutzt.
Vielleicht war es bei tatsächlich eine Vergiftung. Da kann man sich schnell was beim Wasserwechsel einfangen.
Mit den üblichen Testmittel die wir benutzen kann man das leider nicht feststellen.
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Ago

Mitglied
Hallo Günter,

ich weiß nicht, was da in meinem Aquarium zur Zeit schief läuft und werde es wohl nie genau rausbekommen. An eine Vergiftung glaube ich allerdings nicht so ganz, weil mir von den Endler-Guppys nur die ausgewachsenen Tiere gestorben sind, die aber inzwischen vollständig. Nicht ein einziges Jungtier ist verendet. Das passt nicht richtig zu einer Vergiftung.

Das einzige, was darauf passt, ist Hans Hinweis auf die Empfindlichkeit von Guppys gegenüber fremden, meist eigentlich harmlosen Bakterien, die die alten Tiere dahinrafft.

Deswegen geht meine momentane Theorie in die Richtung, daß der Altbestand an Guppys mit irgendwelchen harmlosen Bakterien nicht zurecht kam, während die Panzerwelse vielleicht schon beim Händler irgendwas hatten, was zum Glück nicht ansteckend für die Guppys war. Das habe ich hier (in diesem Thread, aber auch im Forum allgemein) schon mehrfach gehört, daß neu eingesetzte Fische in kurzer Zeit sterben ohne daß der bereits vorhandene Bestand krank wird.
 

Sibylle

Mitglied
Ach Anke, das tut mir leid. Irgendwie lese ich das jetzt grad so oft, dass die Panzerwelse sterben aus nicht erseHaaren Gründen… ist schon komisch… bin auch grad ein bisschen gefrustet, hab wieder die ersten Blaualgen entdeckt…
 

Ago

Mitglied
Danke Sibylle! Dein Blaualgen Desaster ist auch nicht besser, ich habe es immer mitverfolgt.

Der letzte Panzerwels verhielt sich heute Nachmittag komisch, er versuchte immer zur Wasseroberfläche zu kommen, drehte zwei, drei Zentimeter vorher ab, versuchte es mehrfach, dann ging es senkrecht abwärts und er prallte regelrecht mit dem Maul auf den Boden, blieb einen Sekundenbruchteil so stehen, dann ging das ganze wieder von vorne los. Zwischendurch kippte er zur Seite, hatte aber immer ganz schnell das Gleichgewicht wieder.

Ich musste leider weg, bin gerade nach Hause gekommen, jetzt finde ich ihn nicht mehr. Wenn er noch nicht tot ist, wird er wohl die Nacht nicht überleben. Ich werde nachher nochmal in Ruhe suchen gehen.

Und damit haben sich die Panzerwelse erledigt ...
 
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