Ctenopoma acutirostre - Leopardbuschfische

baum

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Hallo zusammen,
ich bin ja seit einiger Zeit im Besitz von 4 Leopardbuschfischen und wollte da mal die ersten Erfahrungen vorstellen...
Buschfische waren bei mir immer irgendwie auf der Liste, wobei eher die kleineren Arten aufgrund des Platzbedarfs oben standen.
In meinem 560l Becken sind trotz Besatz mit Leopoldskalaren, Krobia xinguensis und einem Pärchen Geophagus sp. Tapajos Red Head und Rot-blauen Kolumbianern die Wildguppys (oder Endlerguppys) die beherrschende Fischart o_O
Also warum nicht das Schöne mit dem Nützlichen verbinden? ;)

IMG_20220626_181436~2.jpg
Wie sind also meine bisherigen Erfahrungen?
Grundsätzlich verträglich mit allem was nicht ins Maul passt. Kleinere Guppys passen anscheinend ins Maul und sind bereits leicht reduziert :p.
Untereinander wird manchmal gedroht, mal mehr mal weniger gescheucht und manchmal toleriert, also keine wirklichen Gruppenfische aber auch keine strikten Einzelgänger.
Es werden derzeit auch keine festen Reviere besetzt und wirklich versteckt wurde sich nur an den ersten Tagen, mittlerweile sehe ich alle 4 regelmäßig.
Die Schwimmweise ist einfach witzig, eine Mischung aus U-Boot und Helikopter...:D
Das Foto ist zwar nur in Handyqualität, aber nur Text ist ja auch langweilig...

MFG
Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:

J0K3R

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Hi Sebastian,
wenn ich ein deutlich größeres Becken noch zur Verfügung hätte würde ich mir auch sofort welche zulegen ! Die haben mir schon immer Gefallen.

Beste Grüße
 

cheraxfan2

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Hi,
auch einer von meiner "Ewigen Liste", die sich über die Jahrzehnte kaum verändert hat. Erzähl mal was über Wasser, Temp. und sonstiges Futter, bin immer scharf auf Infos aus erster Hand. :)
 

baum

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Hi,
Wasser ist Düsseldorfer Leitungswasser irgendwas im Bereich 12/13 KH, mit regelmäßiger Laubzugabe (Buche).
Temperatur im Moment durch den Sommer etwa 26°C, im Winter dürfte das auf 24°C sinken, beheizt wird nicht extra...
Bisher wurde jedes Futter gut angenommen, weiße Mückenlarven lebend, Flockenfutter, kleineres Granulat, also ist Lebendfutter kein "Muss".
Ich hab jetzt eine ganze Menge an Jagdversuchen im Hellen beobachten können, aber noch keinen definitiven Erfolg. Allerdings habe ich wirklich das Gefühl, dass die Guppys weniger werden (bei nem großen Schwarm ja immer etwas schwierig zu beziffern) und ich denke schon darüber nach den Stamm teilweise irgendwann umzusiedeln, denn ganz loswerden will ich ihn nicht. ;)
Ich hab die Tiere mit ca. 3-4cm gekauft, ein Tier ist etwas kleiner und ist auch kleiner geblieben, wobei ich bei den anderen 3 schon denke, dass es da einen Größenzuwachs gab.

MFG
Sebastian
 

baum

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Hi,
ich schreib hier mal kurz ein paar weitere Beobachtungen auf. Die Guppys sind definitiv weniger geworden, ich habe letztens ~ 10 Tiere abgefischt, nur noch 1 Männchen! Ansonsten sehe ich keinerlei Guppys mehr. o_O
Die restlichen Guppys sind in einem separaten Becken, ganz verlieren wollte ich diesen Stamm nicht, aber die eigentliche Reserve war im 240l Becken. Das ja bekanntlich durch den kaputten Heizstab geplättet wurde...
Ansonsten sind die Buschfische weiterhin aktiv, da versteckt sich keiner und es wird auch munter hin und her geschwommen...vielleicht gibt sich das mit zunehmendem Alter.
Ein Tier scheint etwas dominanter zu werden, es verjagt Artgenossen schonmal über längere Strecken, aber ohne Beschädigungen.
Es werden auch weiterhin keine festen Reviere gebildet.
Ach ja und Wasserwechsel mit kaltem Wasser sind kein Problem...:cool:

MFG
Sebastian
 

baum

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Hi zusammen,
ich hab mal das ein oder andere Foto gemacht, unter anderem von einem Verhalten was wie "Aggression" anmutet, aber vielleicht doch eher verkapptes Balzspiel ist:
Am Anfang zwischen 3 Tieren gleichzeitig, hinterher nur zwei:
IMG_1047 (2).JPG

Seitliche die Flossen aufgespannt und in Pose geworfen, dann mit "Stupsen" in die Seite:
IMG_1053 (2).JPGIMG_1054 (2).JPG
Aufällig war, dass es keine Flucht gibt und auch kein echtes Verjagen. An eine Nachzucht glaube ich, gerade in diesem Becken natürlich nicht.

MFG
Sebastian
 

baum

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Hallo zusammen,
ein kurzes Update, allerdings ohne Fotos.
Die Tiere wachsen und gedeihen, mittlerweile sind die Tiere ca. 7-8cm lang und haben gut Masse zugelegt. Die braune Grundfärbung ist weiter nachgedunkelt. Insgesamt sind die Tiere ruhiger geworden, nutzen aber mehr oder weniger das ganze Aquarium.

Feste Reviere gibt es nicht, damit auch kein Revierverhalten, untereinander ist das Verhalten also entspannt. Auch gegen die anderen Mitbewohner gibt es keine Aggression, meine rot-blauen Kolumbianer werden zwar nach und nach weniger, aber die bekommen alle dasselbe - der Schwanzstiel sackt ab und sie schwimmen beschissen. Ansonsten sind ja nur "Brocken" im Becken, Krobia xinguensis und ein Pärchen Geophagus pyrocephalus.

Aber die 4 holen sich ihr Futter, und da fressen sie im Grunde alles: Weiße Mückenlarven, Artemia gefrostet, Cichlidensticks, Flocke und auch Störpellets. Ignoriert wird Winzfrostfutter a la Cyclops was mich wenig verwundert. ;)

Nachdem schon klar war, dass kühlere Temperaturen nach Wasserwechsel toleriert werden, ist nun auch klar dass zeitweise 30° C vertragen werden...:cool:

Allerdings sind die Tage im 560er gezählt, irgendwann in einigen Wochen werden sie umziehen ins 240l Becken, in die Gesellschaft von blauen Kongosalmler und Afrikanischen Schmetterlingsbuntbarschen. Dafür nehmen im Gegenzug die Dantum-Skalare und die roten Neons den umgekehrten Weg.

MFG
Sebastian
 

cheraxfan2

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Aufällig war, dass es keine Flucht gibt und auch kein echtes Verjagen. An eine Nachzucht glaube ich, gerade in diesem Becken natürlich nicht.
Hi,
viele Verhaltensweisen sind auch einfach Kommunikation. Gerade wenn es, wie Du schreibst keine Flucht und auch kein Jagen gibt, ist da sicherlich keine größere Aggression. Glaubst Du nicht das die Fische ablaichen oder glaubst Du nicht das es was wird? :)
Tja, Pantodon buchholzi (den kenne ich tatsächlich nur unter diesem Namen), die stehen auch schon viele Jahre auf meiner Liste. Wenn alles halbwegs so läuft wie ich will, baue ich meinen Keller noch einmal um, da würde es dann auch größere Becken geben. ;)
 

baum

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Hi Hans,
ich glaube an beides nicht so richtig. Einmal glaube ich, dass mein mittelhartes Wasser zwar zur Haltung reichen wird, aber eine Nachzucht wahrscheinlich weicheres Wasser voraussetzt. Das kann ich mangels Osmoseanlage nicht leisten. Davon abgesehen denke ich dass in meinen Gesellschaftsbecken eine Nachzucht nicht weit kommt. Dazu kommt die Situation, dass der Großteil meiner Becken bei meinen Eltern im Keller steht, wo ich nicht mehr wohne (ich fahre im Moment regelmäßig zur Beckenpflege hin). Längerfristige Zuchtvorbereitungen kann ich im Moment nicht leisten, wenn es klappt ists natürlich schön. ;)

Den Pantodon buchholzi hatte ich auch noch im Auge, der hätte das Ensemble aus Buschfischen, Kongosalmlern und Schmetterlingsbuntbarschen sicher cool vervollständigt, aber in einem 240l Standardbecken wäre das selbst für meine Verhältnisse zu voll geworden :p

MFG
Sebastian
 

cheraxfan2

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Einmal glaube ich, dass mein mittelhartes Wasser zwar zur Haltung reichen wird, aber eine Nachzucht wahrscheinlich weicheres Wasser voraussetzt.
Da bin ich gerade bei den Westafrikanern allgemein im Zweifel. Deine Ctenopoma sind aus dem Kongo, Steatocranus casuaris ist auch aus dem Kongo und soll ganz andere Wasserwerte haben? Der Buckelkopfc. aus dem unteren Kongo und oh Wunder der Buschfisch kommt wohl auch im unteren Kongo vor. Diese Diskrepanz in den Haltungsempfehlungen verschiedener Arten aus demselben Verbreitungsgebiet, teilweise kommen sie sogar gemeinsam vor, ist mir bei meinen Blattfischen aufgefallen, die fast immer mit einer Pelvicachromis-Art gemeinsam vorkommen, die Haltungsempfehlungen unterscheiden sich nicht nur ein bisschen. ;)
Es ist immer dasselbe Muster, die häufige Art ist mit mittelhartem Wasser und Temp. ab 20° zufrieden, die seltene Art verlangt weicheres Wasser und höhere Temp.
 

baum

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Hi,
für die Haltungsbedingungen hast du sicher Recht, aber für die Zucht muss das nicht gleich sein. Eine Art kann eben auch deswegen selten oder häufig sein je nach den Ansprüchen wann und wie sie zur Fortpflanzung schreitet.
Da es für die Buschfische kaum Nachzuchtberichte gibt, scheint es schwieriger zu sein. Ob das über ein Simulieren der Regenzeit geht wie bei so vielen Arten mit kühlerem, weicheren Wasser oder es noch andere Parameter gibt die man beeinflussen muss scheint bei den Buschfischen nicht so eindeutig...
Ich schaue was passiert, wenn es klappen sollte wäre es was besonderes.
MFG
Sebastian
 
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