Bodengrund - Epoxidharz

Hallo Leute,

nachdem ich mich in den Foren ein wenig umgesehen habe und gerade selbst im Entscheidungsprozess bin, für meine beiden demnächst einzurichtenden Aquarien (ein Umbau und ein neues) nach einem geeigneten Bodengrund zu suchen, interessiert mich Folgendes (hoffe, es ist nicht schon 10mal durchgekaut worden):

Ich bin in mehreren Beiträgen auf den Gümmer-Sand gestoßen. Hab mich also mal an Gümmer gewandt und erfahren, dass - wie könnte es auch anders sein - es sich um mit "Harz" ummantelten Kies handelt. Ich gehe davon aus, dass es sich, wie bei anderen Herstellern auch, um Epoxid-Harz handelt.

Nun mag es ja so sein, dass diese Ummantelung für die Bewohner des Aquariums vollkommen unschädlich ist und der Bodengrund auch gute - neutrale - Eigenschaften hat.

Aber wie bekommt man/frau/ihr es denn hin, dass Kiesteilchen, die jedenfalls mir beim TWW oder beim Mulmabsaugen in das (Ab)Wasser geraten, nicht in die Natur - in meinem Fall der Garten - und auch nicht in die Kanalisation gelangen. Denn Epoxid-Harz ist (Sonder)müll und würde also nur in die Mülltonne gehören. Siebt ihr das also alles durch ? oder wie ? oder was ? Ich habe bisher aus diesem Grund nur unbehandelten Kies, in einem Aquarium dunklen Granitkies (Name ist vermutlich jedem bekannt) verwendet. Ich bin auch skeptisch, ob ich da großzügiger werden will, aber eure Meinung interessiert mich sehr.

Grüße
Jürgen
 

Ago

Mitglied
Hallo Jürgen,

meines Wissens ist Epoxidharz nur im flüssigen, unverarbeiteten Zustand Sondermüll. Sobald er ausgehärtet ist, ist er unbedenklich. Epoxidharz wird ja auch für Fußböden im Innenraum und für Tischplatten, Küchenarbeitsplatten etc verwendet.

Falls mein Wissen falsch sein sollte, würde mich es allerdings trotzdem wenig jucken, wenn einzelne Steinchen ins Abwasser oder die normale Mülltonne geraten. Wenn tatsächlich der ausgehärtete Epoxidharz noch Giftstoffe abgibt, dann wäre ja auch das Aquarienwasser Sondermüll ...

Ich würde eher darüber nachdenken, inwieweit Schnecken beim Abraspeln oder Fische beim durch die Kiemen schieben Mikropartikel vom Epoxidharz aufnehmen. Aber da die Tiere nicht der Lebensmittelgewinnung dienen und gravierende Probleme sicherlich bereits bekannt und das Zeug vom Markt wäre, könnte ich auch damit leben.
 

thor8814

Mitglied
Hallo Jürgen,

meines Wissens ist Epoxidharz nur im flüssigen, unverarbeiteten Zustand Sondermüll. Sobald er ausgehärtet ist, ist er unbedenklich. Epoxidharz wird ja auch für Fußböden im Innenraum und für Tischplatten, Küchenarbeitsplatten etc verwendet.

Falls mein Wissen falsch sein sollte, würde mich es allerdings trotzdem wenig jucken, wenn einzelne Steinchen ins Abwasser oder die normale Mülltonne geraten. Wenn tatsächlich der ausgehärtete Epoxidharz noch Giftstoffe abgibt, dann wäre ja auch das Aquarienwasser Sondermüll ...

Ich würde eher darüber nachdenken, inwieweit Schnecken beim Abraspeln oder Fische beim durch die Kiemen schieben Mikropartikel vom Epoxidharz aufnehmen. Aber da die Tiere nicht der Lebensmittelgewinnung dienen und gravierende Probleme sicherlich bereits bekannt und das Zeug vom Markt wäre, könnte ich auch damit leben.
Das ist leider falsch, siehe hier: https://entsorgen.org/epoxidharz/
 

cheraxfan2

Mitglied
Ich würde eher darüber nachdenken, inwieweit Schnecken beim Abraspeln oder Fische beim durch die Kiemen schieben Mikropartikel vom Epoxidharz aufnehmen.
Hi,
den Gümmersand habe ich seit Jahren im Einsatz. Habe mich zwar immer gefragt was das ist und viele Aussagen gehört, das es epoxy-ummantelter Kies ist mir neu, was soll's. Meine Pandaschmerlen saßen bestimmt 3 Jahre auf diesem Boden, die lassen’s immer durch die Kiemen rieseln, da habe ich nichts bemerkt. Habe auch ganze Rudel von M.scabra auf diesem Boden, bzw, einer Mischung mit diesem Boden, da ist mir nie etwas aufgefallen. Die Frage ob die Hand voll Gümmersand, die evtl. mal mit in den Abfluss geht ein Sondermüllproblem darstellt, mag jeder für sich selbst beantworten. Für mich ist es keines. :) Hat eigentlich schon mal jemand über die verschiedenen"Tropfen-Mess-Methoden" für ph, GH, KH, Phospor, Nitrit, Nitrat, Ammonium, Kupfer und was es sonst noch gibt, nach gedacht, das ist immerhin schon flüssig. :D
 
Zuletzt bearbeitet:

Ago

Mitglied
Hallo Thor,

ich habe mir Deinen Link durchgelesen.
Zu Beginn heißt es da, daß ausgehärteter Epoxidharz weit weniger problematisch ist als flüssiger. Später wird dort geschrieben "Erst nach erfolgter Aushärtung ist das Epoxidharz vollkommen ungefährlich und kann problemlos berührt werden."

Also lag ich mit meiner Annahme nicht ganz falsch - oder vielleicht sogar ganz richtig ...
 

Ago

Mitglied
Hallo Hans,

Hat eigentlich schon mal jemand über die verschiedenen"Tropfen-Mess-Methoden" für ph, GH, KH, Phospor, Nitrit, Nitrat, Ammonium, Kupfer und was es sonst noch gibt, nach gedacht, das ist immerhin schon flüssig. :D
ja, ich. ;)
Aber auf den Beipackzetteln steht nichts zur richtigen Entsorgung, deswegen schütte ich das ganze nach Benutzung ungeniert ins Klo.
 
Die Diskussion geht leider am Problem vorbei.
Es geht nicht darum, ob ausgehärtetes (!) Epoxidharz giftig oder für die Aquarienbewohner schädlich ist. Nein, ist es wohl nicht. Und gegen die Verwendung im Aquarium spricht erst einmal wenig - OK, über Geschmack kann man nicht streiten.

Es geht darum, dass Epoxidharz ein biologisch nicht abbaubarer Kunststoff ist. In der Natur zerbröselt er langsam und wird zu Mikroplastik. In der Kläranlage dito. Da gehört das Zeug aber nicht hin. Also geht nur Müll. Wen's interessiert: https://citizensustainable.com/de/epoxidharz-umweltfreundlich/

Sorry, und die Frage, ob Epoxidharz Müll ist, ist keine persönliche Entscheidung; höchstens die Frage, wie man damit umgeht. Und der Grund warum ich die Frage hier stelle und nicht z.B. in einem Autobastel-Forum, ist, dass für mich Aquaristik eine gewisse Nähe zur Natur bedeutet (Ja, natürlich benutze ich auch die übliche Technik) und deshalb die Frage, wie man sorgsam damit umgeht, hier vielleicht mehr interessiert als an anderen Orten.

Viele Grüße
Jürgen
 

Brunhilde

Mitglied
@jürgen du hast völlig recht. Bei mir käme so ein Zeug nicht ins AQ- auch wenn keine Stoffe ins Wasser abgegeben werden. Ich möchte ein Stück Natur!
Lg Bruni
 

Anhänge

  • IMG_6444.jpeg
    IMG_6444.jpeg
    2 MB · Aufrufe: 12

Ago

Mitglied
Hallo Jürgen,

dann ist die Frage doch für Dich eigentlich schon geklärt. Da Du nicht weißt, ob Dein Müllbeutel in der Müllverbrennung landet oder ob er ins Ausland verschifft irgendwo ins Meer gekippt wird, kommt ein ummantelter Bodengrund für Dich wohl nicht infrage.
 
Ich habe keine Zweifel, dass mein Müll in der Müllverbrennung landet. Ich kann das aber gerne nochmal prüfen und dem Müllauto hinterher fahren. Aber selbst wenn es anders wäre, fällt mir beim besten Willen kein Grund ein, Plastikmüll in die Kanalisation zu kippen. Deshalb wollte ich wissen, ob ihr hierfür eine Lösung habt. Und in der Tat ist meine Frage - leider - beantwortet: diejenigen, die hier schreiben, scheint das Problem nicht zu kümmern. Bedauerlich, aber OK. Danke für die Antworten.
 
Mir geht's sehr gut, Danke. .... und -queen schon mal gar nicht. Und, sorry, ich wusste nicht, dass man jemanden erst kennen muss, bevor man sich mit seiner Frage befasst.
Nun, also im Ernst: Ja, meine Formulierung "in die Kanalisation kippen" war etwas - sagen wir - drastisch. Aber von "unserem alten Bodengrund" habe ich gar nichts gesagt. Wo du das schon ansprichst: Wo bleibst du denn damit ?

Du - Hans - schriebst: "viele Aussagen gehört, das es epoxy-ummantelter Kies ist mir neu, was soll's." und weiter "Die Frage ob die Hand voll Gümmersand, die evtl. mal mit in den Abfluss geht ein Sondermüllproblem darstellt, mag jeder für sich selbst beantworten. Für mich ist es keines." Lass das "Sonder" weg und dann ist jedem klar: Mikroplastik im Abfluss IST ein Müllproblem. Du kannst zwar entscheiden, dass dir das egal ist - "was soll's". Aber davon geht es nicht weg.

Eigentlich wollte ich nur wissen, wie ihr das macht, also das Problem löst. Ich weiß es jetzt.
Also lass gut sein: Ich habe deine Meinung gelesen.
 

J0K3R

Mitglied
Hallo,

man könnte beim Wasserwechsel den Schlauch anstatt ihn direkt in den Gully auch zuerst in einen Eimer leiten. Wie ein Absetztank quasi, überlaufen lassen und alles andere bleibt ja dann eh drin liegen. Ich hab zwar Naturkies aber ich mache das trotzdem immer, da kommt der Schwabe wieder raus... :D

Beste Grüße
 

thor8814

Mitglied
Hallo Thor,

ich habe mir Deinen Link durchgelesen.
Zu Beginn heißt es da, daß ausgehärteter Epoxidharz weit weniger problematisch ist als flüssiger. Später wird dort geschrieben "Erst nach erfolgter Aushärtung ist das Epoxidharz vollkommen ungefährlich und kann problemlos berührt werden."

Also lag ich mit meiner Annahme nicht ganz falsch - oder vielleicht sogar ganz richtig ...
Eigentlich nicht. Hier nochmals ein Auszug aus dem Link:

Wie entsorgt man Epoxidharz?​

Epoxidharz darf nicht in die Hausmülltonne oder die Kanalisation entsorgt werden – auch nicht in kleinen Mengen. Epoxidharz zählt als Problemstoff und muss über die Schadstoffsammlung entsorgt werden – der städtische Wertstoffhof oder ein Schadstoffmobil sind die richtige Lösung.
 

Fritz5

Mitglied
Moin,

das „Ausgehärtete Epoxidharze werden üblicherweise als Gewerbeabfälle oder in haushaltsüblichen Mengen über den Hausmüll entsorgt“ steht bei mir in dem Artikel, wenn ich auf den link klicke. (Unten unter „Wie wird Epoxidharz entsorgt“.)

Deinen Auszug finde ich so wortwörtlich nicht wieder. Du fasst Aussagen zusammen, die in dem Artikel ausschließlich für flüssiges EH gelten, was Du aber oben nicht dabeischreibst.

Sorry, aber aus meiner Sicht ein gutes Beispiel für entstehende Fakenews (, ich weiß, sehr negativer Begriff und oftmals sind die auch schlimmer, als dieser Inhalt hier, aber vom Prinzip her…), zumal Du es mit einer gewissen Sicherheit formulierst!

(Ich schreib mal extra den Vorbehalt dabei, dass ich hoffentlich nichts übersehen habe. Habe von der Marterie an sich keine Ahnung. Aber wenn ich den Artikel - insbesondere den Überschriftenabsatz, den Du zitierst, lese, ist aus meiner Sicht Dein „Auszug aus dem link“ schlichtweg falsch!)

Klär mich gerne auf, falls ich was übersehen habe, oder einen anderen link gewählt habe (den aus #7).
 
  • Like
Reaktionen: Ago

thor8814

Mitglied
Moin,

das „Ausgehärtete Epoxidharze werden üblicherweise als Gewerbeabfälle oder in haushaltsüblichen Mengen über den Hausmüll entsorgt“ steht bei mir in dem Artikel, wenn ich auf den link klicke. (Unten unter „Wie wird Epoxidharz entsorgt“.)

Deinen Auszug finde ich so wortwörtlich nicht wieder. Du fasst Aussagen zusammen, die in dem Artikel ausschließlich für flüssiges EH gelten, was Du aber oben nicht dabeischreibst.

Sorry, aber aus meiner Sicht ein gutes Beispiel für entstehende Fakenews (, ich weiß, sehr negativer Begriff und oftmals sind die auch schlimmer, als dieser Inhalt hier, aber vom Prinzip her…), zumal Du es mit einer gewissen Sicherheit formulierst!

(Ich schreib mal extra den Vorbehalt dabei, dass ich hoffentlich nichts übersehen habe. Habe von der Marterie an sich keine Ahnung. Aber wenn ich den Artikel - insbesondere den Überschriftenabsatz, den Du zitierst, lese, ist aus meiner Sicht Dein „Auszug aus dem link“ schlichtweg falsch!)

Klär mich gerne auf, falls ich was übersehen habe, oder einen anderen link gewählt habe (den aus #7).
Ich bin mir nicht sicher ob du mich meinst. Falls ja, aus dem von mir in #3 geposteten Link, dort Absatz drei:

Epoxidharz darf nicht als Hausmüll entsorgt werden​

Ausgehärtetes Epoxidharz ist zwar weit weniger gefährlich als in ungehärtetem Zustand, darf aber trotzdem nicht als Hausmüll über die graue Tonne entsorgt werden. Erst recht nicht darf flüssiges Epoxidharz über den Abfluss in die Kanalisation gelangen.


Gerade das nicht ausgehärtete Harz stellt ein beträchtliches Risiko für die Umwelt dar. Diese Vorgaben gelten auch für kleine Mengen, die gerne dem normalen Hausmüll untergemischt oder in flüssigem Zustand mit Wasser verdünnt in den Abfluss gespült werden.

Epoxidharz kommt auch in Klebstoffen zum Einsatz – oft bleibt ein Rest in der Tube oder tropft neben die angepeilte Klebestelle. Auch diese ausgedrückten Tuben oder aufgewischten Klebetropfen dürfen nicht als Hausmüll entsorgt werden.
 

Fritz5

Mitglied
Hi,

alles klar ich nehm alles zurück, sorry. Ich habe den link aus #7 als Grundlage meines Gelabers verwendet.
Schön aber auch, dass beide Artikel unterschiedliche Angaben bzgl. "Hausmüll und ausgehärtetem EH" machen. Jetzt müsste man womöglich die Quellen prüfen, aber da habe ich keine Lust zu;)
Werde meinen Beitrag oben bearbeiten, damit es nicht so doof aussieht.
 
Oben