Mal wieder Königssalmler?

May

Mitglied
Hi,

habe gerade einen Geisterfisch entdeckt. Licht ist schon seit 18 Uhr aus und aus den Augenwinkeln im diffusen Zimmerlicht konnte ich was weißes sehen.

VideoCapture_20230413-223845.jpg

Der wirkt, bis auf die fehlende Farbe, völlig normal. Atmet normal, schwimmt normal.

Ich habe so etwas noch nie gesehen. Nachts blasser ja, aber komplett weiß? Sowas habe ich höchstens mal bei Fischen im Endstadium gesehen, die sahen aber auch ansonsten entsprechend aus.

Mal schauen wie er morgen aussieht.

Gruß Astrid
 

May

Mitglied
Guten Morgen,

der Salmler hing heute früh halb tot am Filter. :confused: Drei weitere sind auffällig (leichter Farbverlust, ,,Eckenstehen").

Der Rest der Bande ist munter und eiert wie jeden Morgen im Gebüsch.

Dienstag hatte ich auf der linken Seite viel Pflanzenmasse entfernt und Kopfstecklinge neu gesetzt. Das hatte etwas länger gedauert.
Vielleicht war denen das zuviel Stress. Ein anderer Auslöser fällt mir ansonsten nicht ein. Höchstens das Tümpelfutter. Von dem Spot füttere ich jetzt schon eine gute Woche. Hoffe das ist/war nicht belastet (kleiner Waldtümpel).

Der erste Salmler war nicht mehr zu retten, die drei anderen behandel ich jetzt im Quarantänebecken mit Baktopur.

Im großen Becken habe ich jetzt nochmal Wasser gewechselt und Seemandelbaumblätter/Erlenzapfen-Sud reingegeben.

Gruß Astrid
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi Astrid,
sind die so auch so extrem empfindlich auf Keimbelastung? Das kenne ich sonst nur von den Glaswelsen das ein Fisch "über Nacht" komplett weiß wird und quasi innerhalb eines Tages verendet.
 

May

Mitglied
Hallo Hans,

wenn ich das nur wüsste. Ich würde jetzt mal stumpf behaupten, dass die Keimlast in meinem Becken ,,normal" ist.
Bei wöchentlichen Wasserwechseln von min. 50% und moderater Fütterung (hauptsächlich Lebendfutter selbst gefangen) mit 1-2 Fastentagen fühle ich mich da eigentlich auf der sicheren Seite.

Überbesetzt sollte das Becken auch nicht sein. Die Fische bilden ein harmonisches Gesamtbild, kein Rumgejage oder Mobbing und Nitrat und Phosphat ist ungedüngt dauerhaft bei Null.

Einmal im Monat gebe ich Waldboden- oder Kompostaufguss rein. Das sollte eigentlich auch nicht die patogene Keimlast erhöhen.

Die Salmler hatte ich Anfang Februar aufgestockt und bisher gab es keine Auffälligkeiten oder gar Ausfälle. Im Gegenteil, jeden Morgen eine halbe Stunde nachdem das Licht angeht (kann man die Uhr nach stellen) balzen und eiern die in den Pflanzen für mindestens eine Stunde. Die Axelrodia stellen sich schon regelrecht in Position, um ja genug fressen zu können.

Deswegen überlege ich schon den ganzen Tag. Wieso jetzt? Was war anders? Bis auf die größere Gärtneraktion war alles wie immer.

Um auf deine Frage zurück zu kommen. Erhöhte Keimempfindlichkeit weiß ich nicht. Erhöhte Stressempfindlichkeit würde ich jetzt aber bejahen.

Was ich nur gerne wüsste, welche Bakterien schlummern in den Fischen, die innerhalb von nichtmal 24h so ein Schadbild verursachen. Columnaris? (falsche) Neonkrankheit?
Das habe ich so echt noch nicht erlebt.

Gruß Astrid
 

cheraxfan2

Mitglied
Wenn man die Fische untersuchen würde, würde man wahrscheinlich nur "pathogene Keime" finden, also nichts unnormales außer in der Menge. Das es so schnell geht, schiebe ich eher auf die Fischart, bzw. wenn das Immunsystem einmal beeinträchtigt ist haben alle Angreifer freie Fahrt. Aber was der Auslöser war, k.A.
 

Eddy E.

Mitglied
Ein anderer Auslöser fällt mir ansonsten nicht ein. Höchstens das Tümpelfutter. Von dem Spot füttere ich jetzt schon eine gute Woche. Hoffe das ist/war nicht belastet (kleiner Waldtümpel).

Genau das, könnte der Auslöser sein. Parasiten, speziell innere Parasiten, fängt man sich über Tümpelfutter ein.
 

Josepe

Mitglied
Hallo Astrid,

oh man, diese Fischchen :(
Der komplette farbverlust sieht ja wirklich heftig aus!
Ich weiß ja nach wie vor nicht was meine Fische genau hingerafft hat (2 von 14 haben überlebt, sind symptomlos und wieder im hauptbecken), halte sie aber einfach wohl doch für etwas keimempfindlicher als zum Beispiel meine hengeli bärblinge. Ich persönlich hätte also eher das Tümpeln im Verdacht. Zumindest würde ich den Stress ausschließen: ich hatte Phasen in denen ich viel umgepflanzt und Garnelen verkauft habe (also noch rumkeschern) und das hat die Tiere gar nicht beeinträchtigt.
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen für die anderen Tiere!
Lg Charlotte
 

May

Mitglied
Hmm, bin ich nicht so wirklich überzeugt. Ich tümpel nur in Fisch freien Gewässern und das auch nicht erst seit gestern. Dann müsste ja alle naselang irgendwas bei mir verenden und auch Art übergreifend.
Im Bekanntenkreis wird dort auch getümpelt und das ohne Probleme.

Die Theorie, dass der Inpaichthys kerri ,super blue' überzüchtet und dadurch bei jedem Pups umfällt finde ich da viel logischer.

Hier im Forum sind wir jetzt schon zu dritt mit dieser Erfahrung, außerhalb kenne ich noch eine weitere Person mit dem gleichen Phänomen.
Über Wochen stirbt immer wieder ein Samler, ohne das der restliche Besatz auch nur mit der Wimper zuckt.
Bei Wolf bin ich jetzt nicht sicher, aber beim Rest handelt es sich immer um die Variante superblau.
Da will ich nicht mehr so recht an Zufall glauben. Gibt ja einige solcher Kandidaten in der Aquaristik.
 

Fritz5

Mitglied
Is das die Sorte, von denen der eine bei mir nachwächst? Dann kannste den zum Auffüllen haben :) wobei er nicht wirklich fix wächst: hat soeben immer noch keinen gefrosteten Cyclops geschafft.

Von ein paar Garnelen könnte ich mich langsam aber auch trennen denke ich, falls das die Stimmung hebt und Du noch welche haben willst. Kommt allerdings drauf an wie viele und ob wir sie rausgefangen bekommen :)
 

Eddy E.

Mitglied
Hmm, bin ich nicht so wirklich überzeugt. Ich tümpel nur in Fisch freien Gewässern und das auch nicht erst seit gestern. Dann müsste ja alle naselang irgendwas bei mir verenden und auch Art übergreifend.
Im Bekanntenkreis wird dort auch getümpelt und das ohne Probleme.

Die Theorie, dass der Inpaichthys kerri ,super blue' überzüchtet und dadurch bei jedem Pups umfällt finde ich da viel logischer.

Das ist keineswegs logischer. Fischfreie Gewässer macht Sinn, was jedoch nicht bedeutet, dass hier keine parasitären Möglichkeiten bestehen. Da muß nur Ente A aus Gewässer B diesen Tümpel nutzen und dann sind Parasiten im Wasser, ohne Wenn und Aber.
Und es "müsste" auch nicht dauern artübergreifend etwas passieren, weil Parasiten, die z.B. nur Symphysodon als Wirt nutzen, einem Wels XYZ überhaupt kein Ungemach bereiten. Nicht jeder Parasit, ist auch für jede Art gefährlich. Und Überzüchtung soll sich da wie auswirken? Das Lebendgebärenden nachgesagt wird, sie seien überzüchtet, was ich persönlich nicht so sehe, sondern es liegt an den vielfach gewünschten Farbvariationen. Hochzuchtguppies verenden nicht so ohne weiteres und sind auch deutlich teurer, als die asiatischen Variationen. Da sind dann 40 Euro für ein Trio keine Seltenheit. Die kippen auch nicht einfach um.

Das Problem ist in Asien, dass die dort Antibiotika wie die Gestörten einsetzen, es hier bei Anwendung nicht mehr wirkt (Resistenzen etc.) und hier die Fische normal belastet werden. Da ist dann Bakterium X, was ansich harmlos ist, für die bereits ein Todeskriterium.
 

May

Mitglied
Is das die Sorte, von denen der eine bei mir nachwächst? Dann kannste den zum Auffüllen haben :) wobei er nicht wirklich fix wächst: hat soeben immer noch keinen gefrosteten Cyclops geschafft.

Das war Pseudomugil furcatus, Gabelschwanzblauauge. Auch blau im Namen, aber ganz andere Ecke. :D
Ich werde mal im Verein rumfragen, ob wir den noch irgendwo unterkriegen.

Von ein paar Garnelen könnte ich mich langsam aber auch trennen denke ich, falls das die Stimmung hebt und Du noch welche haben willst. Kommt allerdings drauf an wie viele und ob wir sie rausgefangen bekommen :)

Das wird noch etwas dauern. Das Axelrodia-Becken ist noch nicht wieder aufgebaut.

Das ist keineswegs logischer. Fischfreie Gewässer macht Sinn, was jedoch nicht bedeutet, dass hier keine parasitären Möglichkeiten bestehen. Da muß nur Ente A aus Gewässer B diesen Tümpel nutzen und dann sind Parasiten im Wasser, ohne Wenn und Aber.

Die Möglichkeit besteht, dass kann und will ich nicht ausschließen.

Und es "müsste" auch nicht dauern artübergreifend etwas passieren, weil Parasiten, die z.B. nur Symphysodon als Wirt nutzen, einem Wels XYZ überhaupt kein Ungemach bereiten. Nicht jeder Parasit, ist auch für jede Art gefährlich.

Das stimmt natürlich. Als ,,Vergleichstruppe" habe ich auch nur Axelrodia stigmatias aus der Salmlerfraktion, die mir bisher deutlich robuster vorkommen.
Das sind allerdings Wildfänge, die Inpaichthys sind DNZ.

Und Überzüchtung soll sich da wie auswirken?

Genau so:
Das Problem ist in Asien, dass die dort Antibiotika wie die Gestörten einsetzen, es hier bei Anwendung nicht mehr wirkt (Resistenzen etc.) und hier die Fische normal belastet werden. Da ist dann Bakterium X, was ansich harmlos ist, für die bereits ein Todeskriterium.

Ich bin jetzt kein Experte was das rauszüchten von bestimmten Farbvariationen angeht, aber in meiner Vorstellung werden aus einer Handvoll Elterntiere über Generationen nur die schönsten immer weiter verpaart.
Um diese paar Tiere nicht zu verlieren wird von Anfang die Umgebung möglichst steril gehalten.
Bis der Farbschlag erbfest ist und in ,,Massenproduktion" geht, können sich u.U. auch schon andere Merkmale, die kein Selektionskriterium waren, unbemerkt mit durchgesetzt haben.
 

Eddy E.

Mitglied
Ich bin jetzt kein Experte was das rauszüchten von bestimmten Farbvariationen angeht, aber in meiner Vorstellung werden aus einer Handvoll Elterntiere über Generationen nur die schönsten immer weiter verpaart.
Um diese paar Tiere nicht zu verlieren wird von Anfang die Umgebung möglichst steril gehalten.
Bis der Farbschlag erbfest ist und in ,,Massenproduktion" geht, können sich u.U. auch schon andere Merkmale, die kein Selektionskriterium waren, unbemerkt mit durchgesetzt haben.

Da würde ich dir zustimmen, nur diese Simplifizierung, diese oder jene Art ist überzüchtet und es lag daran, ist reine Spekulation.
 

May

Mitglied
Natürlich im Moment ist das Spekulation. Und im Einzelfall auch unwahrscheinlich. Nur scheint es kein Einzelfall mit der Variante zu sein und da wird man halt schon stutzig.

So aktueller Stand im Moment: Im Hauptbecken ist alles soweit unauffällig.
Zwei von den dreien im Keller werden es aber wohl nicht packen. Einer ist ebenfalls weiß geworden und hat leichte Schuppensträube und einer macht den Kopfsteher. Der dritte steht in meinen Augen auf der Kippe.
Die werde ich gleich rausnehmen und töten, damit der dritte vielleicht noch ne Chance hat.
 

cheraxfan2

Mitglied
andere Merkmale, die kein Selektionskriterium waren, unbemerkt mit durchgesetzt haben.
Bisher haben sich alle Erbgänge der Mutationen bei Fischen und Garnelen als rezessiv erwiesen (die Langflossigkeit scheint teilweise dominant vererbt zu werden). Bei den Garnelen weiß ich, das Tiere mit rezessiven Merkmalen empfindlicher sind als die wildfarbenen. Das fängt schon bei der RedBee an, sie ist empfindlicher als die BlackBee. Diese Empfindlichkeit äußert sich so, das diese Tiere weniger Toleranz gegenüber abweichenden Wasserwerten und höheren Keimzahlen besitzen.
Warum sollte es bei Fischen anders sein?
 

May

Mitglied
Hi,

der Vollständigkeit halber: Der letzte Patient hat es auch nicht geschafft. Im Hauptbecken weiterhin alles unauffällig.

Ich wollte diese Woche ja eigentlich noch die rechte Hälfte entkrauten, dass traue ich mich jetzt irgendwie gar nicht.

Gruß Astrid
 

May

Mitglied
Nein, die habe ich nur im 240l Becken. Ich hatte die Auffälligen ins leere, noch laufende 36l gepackt (FFV kann auch mal gut sein) und dort mit Baktopur behandelt.
Im 240l gucke ich jetzt nur natürlich mehrmals täglich mit Argusaugen, ob sich weitere Tiere auffällig verhalten.
 
Oben