Zusammenhang zw. Algen und Strömung?

Hallo Ihr!

Was ich mich schon seit langem frage...

In dem Steckbrief zu Problemen steht unter anderem "Algen im Strömungsbereich"!

Wachsen im Strömungsbereich besonders gern Algen? Ich hätte jetzt eher gedacht, daß bei wenig Strömung mehr Algenwuchs ist, da man in Bächen (die fliessen ja auch meist schnell) seltenst Algen zu beobachten sind.

Kann jemand meine UNwissenheit beseitigen?

Gruß Jens
 
Hallo Jens,
Wachsen im Strömungsbereich besonders gern Algen?
Ja, das kann ziemlich oft beobachten, vor allem bei den Rotalgen. Die Strömung selber an sich soll dabei weniger das Problem sein, sondern die gute Nährstoffversorgung: gute Strömung = gute Nährstoffversorgung. Es gelangen halt ständig Nährstoffe zu den Algen und Abfallprodukte werden auch schnell entfernt.
lg
Beate
 
Hallo Ihr!

Hmm... dann bin ich aber in ner Zwickmühle... ich habe wegen Kahmhaut eine etwas gesteigerte Oberflächenbewegung, und dann weiß ich wohl auch den Grund, warum meine Vallisnere immer so viele "Haare" ( :) ) bekommt...!

Dann begebe ich mich mal langsam auf die Suche nach nem guten Mittelmaß... oder hat jemand den ultimativen Tip?

Gruß Jens
 

Stinnes

Mitglied
MistralJK schrieb:
... Ich hätte jetzt eher gedacht, daß bei wenig Strömung mehr Algenwuchs ist, da man in Bächen (die fliessen ja auch meist schnell) seltenst Algen zu beobachten sind.
..

Hi Jens,

guck dir einen Bach nochmal genau an. Gegenüber einem See sind dort wesentlich mehr fadenartige Algen zu finden.

Bei mir laufen jetzt alle Becken fast völlig strömungsfrei. Paß bei solchen Aktionen aber auf den O2 Gehalt auf, der durch gutes Pflanzenangebot gedeckt sein muss.

@Beate: das mit dem Nahrstoffangebot halt ich für ein Gerücht. Es liegt eher an dem erhöhten Sauerstoffgehalt.
 
Hallo Ihr!

Womit ich wieder bei meinem Lieblingsthema Filtergeschwindigkeit und Oberflächenbewegung bin. :(

Habe den Filter jetzt mal gedrosselt um die Alge an der Vallisnere ned noch mehr zu füttern. Das Einströmrohr ist an der linken Seitenwand befestigt und strömt nach rechts rüber (logisch, oder *g*)
Die Srömung ist ganz dezent bis ca. 1/3 Aq-Länge sichtbar, dafür bilden sich im anderen Bereich - keine Oberflächenbewegung sichtbar - Luft(?)blasen an der Wasseroberfläche. Ist das schädlich? Weißs das auf ein Problem hin?

Gruß Jens
 

der_andy

Mitglied
Hi Andreas,

das mit der Nährstoffversorgung halte ich für gar nicht so abwegig.

Ich halte das Prinzip zumindest für sehr einsichtig:
Die Pflanzen entnehmen etwas aus dem Wasser und es stellt sich ein natürlich Konzentrationsgefälle ein. Je nachdem, wie gut der Stoff im Wasser diffundiert, stellt sich ein entsprechendes steiles Gefälle bzw. die entsprechende Diffusionsgeschwindigkeit ein.
Das ganze läuft ganz analog zur Konvektion. Wenn wir also mit einer Pumpe draufhalten und eine Strömung erzeugen, haben wir eben das analoge zur erzwungen Konvektion... also kurzes, steiles Gefälle bzw. starken Wärme/Stoffstrom, weil eben durch die Bewegung des Wassers mehr nachkommt als durch Diffusion.

Und ich denke zumindest beim konkreten Beispiel CO2 ist es einigermaßen klar, dass das Auswirkungen haben muss.
CO2 ist zwar in Wasser gut löslich, so ist auch gemessen am Luft-CO2-Gehalt in typischen Gewässern/Aquarien eigentlich recht viel CO2. Nur ist es dennoch unter Wasser oft der Mangelfaktor --> die Diffusionsgeschwindigkeit ist dort extrem gering...
Ob oder wie schwer das ganze noch bei anderen Stoffen wiegen könnte, habe ich aber keine Ahnung.


- Luft(?)blasen an der Wasseroberfläche. Ist das schädlich? Weißs das auf ein Problem hin?
Nein, wenn es sich in nächster Zeit legt nicht. Hat wohl eher damit zu tun, dass Du am Becken hantiert hast.

Grüße,
Andy
 
Hallo Ihr!

der_andy schrieb:
Ich halte das Prinzip zumindest für sehr einsichtig:
Die Pflanzen entnehmen etwas aus dem Wasser und es stellt sich ein natürlich Konzentrationsgefälle ein. Je nachdem, wie gut der Stoff im Wasser diffundiert, stellt sich ein entsprechendes steiles Gefälle bzw. die entsprechende Diffusionsgeschwindigkeit ein.
Das ganze läuft ganz analog zur Konvektion. Wenn wir also mit einer Pumpe draufhalten und eine Strömung erzeugen, haben wir eben das analoge zur erzwungen Konvektion... also kurzes, steiles Gefälle bzw. starken Wärme/Stoffstrom, weil eben durch die Bewegung des Wassers mehr nachkommt als durch Diffusion.
Und ich denke zumindest beim konkreten Beispiel CO2 ist es einigermaßen klar, dass das Auswirkungen haben muss.
CO2 ist zwar in Wasser gut löslich, so ist auch gemessen am Luft-CO2-Gehalt in typischen Gewässern/Aquarien eigentlich recht viel CO2. Nur ist es dennoch unter Wasser oft der Mangelfaktor --> die Diffusionsgeschwindigkeit ist dort extrem gering...
Ob oder wie schwer das ganze noch bei anderen Stoffen wiegen könnte, habe ich aber keine Ahnung.

Man... und das jetzt noch in verständlich für nen ehem. Realschüler! *g*

Gruß Jens
 

der_andy

Mitglied
Beate hatte es, glaube ich, am besten getroffen:
Nelenfreund schrieb:
...gute Strömung = gute Nährstoffversorgung. Es gelangen halt ständig Nährstoffe zu den Algen...
und zwar schneller, als wenn das Wasser stehen würde.
Bewegt sich das Wasser, werden die Stoffe schneller durchmischt, als wenn sie "von selber wandern würden" (="Diffusion").

Wartet ja keiner, nachdem er den Zucker reingeschmissen hat, bis der Kaffee von selber süß schmeckt. ;)

Grüße,
Andy
 
Hallo Ihr!

@Andy

Na, jetzt hab ichs auch verstanden! ;) DANKE!

Dann sind meine Vallisnerien ja total übersättigt! ;) Deswegen werd ich sie aber sicher ned ständig auf 5 cm kürzen *lach*

Habe jetzt mal TWW gemacht und die befallenen Blätter entfernt. Vielleicht kann ich es so etwas in Schach halten.

Gruß Jens
 

Stinnes

Mitglied
morgen schön,

das Bsp. mit dem Kaffee ist gut.

Nun stellt sich mir aber die Frage, ob Pflanzen und Algen die Nährstoffe überhaupt in so kurzer Zeit aufnehmen können. :?

Bsp. hierzu: Ionenausstauscher :wink: nur langsamer Durchfluß garantiert weiches Wasser.

Und kommt aus dem Filter nicht eher nähstoffarmes Wasser? :?
 

Stinnes

Mitglied
HI Beate,

fühl dich bitte nicht persönlich angegriffen. Ich stelle solche Berichte einfach mal in Frage.

Warum laufen dann viele Becken fast strömungslos? Gerade die AQ´s mit HMf und sehr schwacher Springbrunnenpumpe sehen oft am besten aus.
 
Hallo Andreas,
nö, keine Angst, fühle mich nicht persönlich angegriffen. Ich pflege seit über 20 Jahren Aquarien und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass viele Pflanzen auf Strömung (was nicht gleichbedeutend ist mit "Wildwasser") sehr positiv reagieren. Eine Pflanze, an der man es besonders gut festmachen kann, ist der Bolbitis heudelotii. In meinem letzten Becken habe ich die Strömung so eingestellt, dass dieser voll angeströmt wurde (Ergebnis: der ist auf eine Größe von fast 40x40cm herangewachsen). Auch meine Cryptos und die E. "Red Rubin" haben von der Strömung (ging quer über die Cryptos zum Farn und dann zur Echinodorus) profitiert. Algen hatte ich so gut wie keine. Die Strömung war eben nicht so doll (die Pumpenleistung betrug bei einem 240l Becken gerade mal etwa 150l/h).
Habe mal ein Foto eingestellt, damit man sich das mal vorstellen kann (ist aber nicht so besonders, was Farben und Belichtung angeht)
Aber was bewirkt eigentlich eine starke Stömung? Aber vielleicht sollte man besser fragen: Wer verursacht denn diese starken Strömungen? Der Filter! Und was passiert im Filter: Nitrifikation. Nun ist es ja so, dass Pflanzen als Nährstoff Ammonium dem Nitrat vorziehen. In einem Filter, wo die Nitrifikation durch den hohen Durchfluss stark beschleunigt wird, ist die Ammoniumphase ja sehr kurz. Den Pflanzen bleibt nichts anderes übrig als Nitrat aufzunehmen und zu Ammonium zu reduzieren. Algen scheinen wohl dazu besser in der Lage zu sein. Je langsamer die Strömung, desto länger ist auch die Ammoniumphase. Die Pflanzen freuen sich, da ihr bevorzugter Stickstoff zur Verfügung steht. Sie wachsen besser und sind dadurch eine stärkere Konkurenz zu den Algen.
Also ist der Sauerstoff in der starken Strömung nicht Ursache der Algen, sondern die zu kurze Ammoniumphase (Nährstoff). Auch hat nicht jeder, der eine gewisse Strömung im Becken hat, auch viel Sauerstoff in der Strömung.
lg
Beate
Übrigens stammt die Aussage vom Zusammenhang Strömung - Ammonium von Bernd Kaufmann.
 

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