Hallo Andreas,
nö, keine Angst, fühle mich nicht persönlich angegriffen. Ich pflege seit über 20 Jahren Aquarien und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass viele Pflanzen auf Strömung (was nicht gleichbedeutend ist mit "Wildwasser") sehr positiv reagieren. Eine Pflanze, an der man es besonders gut festmachen kann, ist der Bolbitis heudelotii. In meinem letzten Becken habe ich die Strömung so eingestellt, dass dieser voll angeströmt wurde (Ergebnis: der ist auf eine Größe von fast 40x40cm herangewachsen). Auch meine Cryptos und die E. "Red Rubin" haben von der Strömung (ging quer über die Cryptos zum Farn und dann zur Echinodorus) profitiert. Algen hatte ich so gut wie keine. Die Strömung war eben nicht so doll (die Pumpenleistung betrug bei einem 240l Becken gerade mal etwa 150l/h).
Habe mal ein Foto eingestellt, damit man sich das mal vorstellen kann (ist aber nicht so besonders, was Farben und Belichtung angeht)
Aber was bewirkt eigentlich eine starke Stömung? Aber vielleicht sollte man besser fragen: Wer verursacht denn diese starken Strömungen? Der Filter! Und was passiert im Filter: Nitrifikation. Nun ist es ja so, dass Pflanzen als Nährstoff Ammonium dem Nitrat vorziehen. In einem Filter, wo die Nitrifikation durch den hohen Durchfluss stark beschleunigt wird, ist die Ammoniumphase ja sehr kurz. Den Pflanzen bleibt nichts anderes übrig als Nitrat aufzunehmen und zu Ammonium zu reduzieren. Algen scheinen wohl dazu besser in der Lage zu sein. Je langsamer die Strömung, desto länger ist auch die Ammoniumphase. Die Pflanzen freuen sich, da ihr bevorzugter Stickstoff zur Verfügung steht. Sie wachsen besser und sind dadurch eine stärkere Konkurenz zu den Algen.
Also ist der Sauerstoff in der starken Strömung nicht Ursache der Algen, sondern die zu kurze Ammoniumphase (Nährstoff). Auch hat nicht jeder, der eine gewisse Strömung im Becken hat, auch viel Sauerstoff in der Strömung.
lg
Beate
Übrigens stammt die Aussage vom Zusammenhang Strömung - Ammonium von Bernd Kaufmann.