Wie schnell KH/GK/pH senken?

Ein herzliches "Hallo allerseits",

wie unschwer zu erkennen ist, wird das hier mein erster thread/post in diesem Forum. Hab schon viel gelesen von euch :) und freu mich, mich bald selbst 'Aquarianer' nennen zu dürfen. Im Augenblick bin ich aber noch Frischling und auf der Suche nach ein paar hilfreichen Tipps!

Ich betreibe ein kleines 54ltr Becken, gerade mal einigermaßen eingelaufen, mit zwei kleinen Metallpanzerwelsen, einer Hand voll gelber Phantomsalmler und ein paar wilden Borneobarben. Doch bald schon soll die ganze Bande in ein 200 ltr Becken umziehen dürfen und ein paar neue Freunde dazu bekommen ...

Wieso Salmler und ausgerechnet diese rauflustigen Barben?
Weil beide Arten hübsch anzusehen sind, vorallem aber, weil ich einem Händler glaubte, als der mir versicherte, die würden gut zueinander passen, und das durchaus auch in dem in unseren Breiten üblichen relativ harten Leitungswasser. Schließlich wären diese Fischlein ja für dieses Wasser gezüchtet worden, wie er meinte, weshalb eine besondere Aufbereitung nicht notwendig wäre.

Wow, ziemlicher Quatsch, wie ich leider etwas zu spät und voller Reue, mich nicht vorher gezielter informiert zu haben, feststellen muss. Denn die im Laden-Aquarium ach so farbenfrohen Salmler sehen bei mir zu Hause recht blaß aus um die Nase, wenngleich sie sonst recht munter umher schwimmen. Ob solche Barben in 54 Litern überhaupt Sinn machen, ist eine andere Frage, die wir aber an dieser Stelle meintwegen nicht zu diskutieren brauchen.

Meine Wasserwerte im Augenblick:

pH ca. 7,3
KH 11
GH 13
NO2- <0,2
NO3- 30.

Aus der Leitung kommen übrigens gemessene GH 22/KH 16/pH 8. Immerhin konnte ich die Werte mittels einiger Britafilter-unterstützter Wasserwechsel schon mal ein gutes Stück senken.

Aus meiner Not möchte ich jetzt aber eine Tugend machen, mir eine Kati/Ani zulegen, um damit schnellst möglich feines Weichwasser zu zaubern. Da das große AQ aber im Augenblick noch nicht verfügbar ist, werden sich die kleinen Fischlis erst mal noch im 54ltr Becken tummeln müssen.

Wie geh ich´s an?
Einerseits möchte ich meinen Schützlingen möglichst unmittelbar ein besseres Klima schaffen, andererseits könnten zu heftige Veränderungen der Wasserwerte doch auch problematisch sein, oder nicht? Wie schnell oder langsam soll ich die neuen Zielwerte also einstellen? Wären denn z.B. KH/GH 5 und pH 6,5 sinnvolle Ziele? Muss ich Nährstoffe, Spurenelemente, oder irgendwelche anderen Stoffe zugeben? Soll ich VE-Wasser lieber erst draußen aus frischem Leitungswasser anrühren, oder kann ich gleich direkt AQ-Wasser durch´s Harz filtern?
Wie macht man denn sowas am besten???

In der Hoffnung auf haufenweise wertvoller Antworten,
Gruß,

Christoph.
 
Hallo Christoph,

Mach Dir das Leben einfach. :)

Du mischt das Wechselwasser ausserhalb des Aquariums auf Deine Wunschwerte und wechselst dann jede Woche ca. 30%.

Über kurz oder lang werden sich dann die von Dir angestrebten Werte im AQ einstellen.
Der pH Wert kann rumzicken. Ist aber nicht so das große Thema.

Durch den Verschnitt von Leitungswasser/VE Wasser bekommst Du noch Mineralien in das Becken.

Eine eventuelle Gabe eines Volldüngers tut das Übrige.

Beste Grüße
Martin
 
Hallo,

ich dachte mir fast, dass es am sinnvollsten sein würde, sich das Wasser erst mal außerhalb des Beckens auf-/vorzubereiten. Das Risiko, dass sich die Werte mehr oder weniger unkontrolliert ändern ist - glaub ich - andernfalls recht hoch. Gerade, wenn man noch keine Erfahrung mit solchen Entsalzern hat.

Ich habe mir gestern einen 2 Liter Kati von Gr***a im Internet bestellt. Auf den Ani möchte ich erst mal verzichten, kann ich ja ggf. jederzeit nachbestellen. Wenn ich die Geschichten im Forum und aus anderen Quellen recht verstanden habe, macht ein Anionentauscher vorallem dann Sinn, wenn GH und KH weit auseinander liegen. Bei unserem Leitungswasser ist das aber nicht so dramatisch. In meinem Becken liegen KH und GH gar nur 2° auseinander. Offenbar findet in so ´nem AQ quasi automatisch, durch irgendwelche biologischen und chemischen Prozesse, einen gewisse Angleichung der beiden Werte statt.
Die Kati sollte also in der Lage sein, KH und GH in gleichem Maße, also "mit gleichem Abstand" zu senken.
Ich werde also versuchen, die Härtewerte nach und nach, vielleicht im Verlauf von etwa zwei Wochen, auf GH 6 und KH 4 zu senken, auch abhängig davon, welcher pH sich am Ende einstellt. So 6,5 bis 6,8 wären - glaub ich - für die Salmler (und auch die Barben) ganz ok. Darunter möcht ich eigentlich nicht gehen, weil das ja offenbar wieder andere Gefahren mit sich bringt (Säurepuffervermögen nimmt ab).

Ob ich dann CO2 zugeben muss, wird sich ebenfalls herausstellen. Im Moment wachsen meine Pflanzen nicht gerade übermäßig. Vielleicht fehlt etwas CO2.

@ Cap10:
Leider kann ich dir da nicht wirklich helfen. Bin mir nicht sicher, worin der Unterschied -chemisch - genau liegt, bzw. ob´s überhaupt einen gibt, mal abgesehen vom Herstellungsprozess vielleicht.
Die Antwort würde mich abe rauch interessieren...


Viele Grüße erst mal,
mein kleiner Sohn quengelt...

Christoph.
 
Ne, das ist aber so, dest wasser ist "gar nix mehr drin" und ve wasser werden die salze entfernt, welches ich seit ein paar jahren zum ww benutze!
 
Hallo,

In der Regel sind die in den Baumärkten zu findenen Kanister mit der Aufschrift "Destilliertes Wasser" gefüllt mit Wasser aus der Vollentsalzung.

Richtiges, destilliertes Wasser entsteht ja durch Verdunstung und anschliessende Kondensation. Ein sehr aufwändiges und auch teureres Verfahren als die Vollentsalzung.

Fürs Aquarium ist es eher egal.
Vollentsalztes Wasser ist da eher der "Stand der Technik".

Auf der anderen Seite gibt es dann noch das Osmosewasser.

Die Wässer unterscheiden sich zwar in "Inhaltsstoffen", aber rein aquaristisch und für Süßwasser ist das wirklich "Jacke wie Hose".

Beste Grüße
Martin
 
Hallo Christoph,

hast Du einen stark-sauren, oder einen schwach-sauren Kationentauscher?

Der Kationentauscher mit Farbindikator ist immer der stark-saure.
Da läuft das Wassermit einem unmittelbar "fischtoxischen" pH-Wert ab.
Außerdem reicht das durch den Kationenaustausch entstandene CO2 aus Deine Fische zu himmeln- auch bei einem schwach-sauren Austauscher.

Aus diesen Gründen das Wechselwasser immer außerhalb des AQ vorbereiten.
Wenn Du Dein entcarbonisiertes Wasser ca. 60/40 mit Leitungswasser mischst, solltest Du ungefähr in den Bereich der von Dir genannten Zielwerte kommen.
Wegen des hohen CO2-Gehaltes muss dieses Wechselwasser aber ein paar Tage abstehen oder vor Gebrauch für ca. 1h gut belüftet werden.

Ansonsten so, wie Martin es gesagt hat. Einfach die Zielwerte im Fass erzeugen und 30-50%ige Wasserwechsel (wenn wöchentlich) damit machen. Das haut keinen Fisch aus den Latschen.

Gruß,
Dirk
 
Hab´s kapiert,

vielen Dank für eure freundliche Hilfe.
Einen Ani werde ich also vorläufig auch eurer Meinung nach wohl nicht brauchen, oder?

-Christoph-
 
Hallo Dirk,

der Kationentauscher, den ich bei Gr***a bestellt habe, hat stark-saures Harz. Scheint, als ob das so was wie ein Standard wäre. Jedenfalls gibt´s da auf der Website offenbar keine große Wahlmöglichkeit. Anionentauscher kann man dagegen wahlweise stark- oder schwach basisch ordern.

Kennt sich jemand aus mit "indirektem Wasserwechsel"?

Gruß,
Christoph.
 
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