Hallo Martin, hallo Wolfgang,
bewusst habe ich diese Äußerung etwas provokant formuliert. Allerdings solltest insbesondere Du Martin, Dich nicht unbedingt als Adressat fühlen. Deine Beckengröße ist ja nun mal dicht an den genannten Bedingungen dran (die ja nun auch nicht in Stein gemeißelt sind, sondern eher Tipps oder Richtlinien), im Gegensatz zu dem angesprochenen Aquarium, dass nicht mal 150 l fasst. Zumal ich den Besatz eh für nicht besonders glücklich halte, ich will aber nicht weiter ins Detail gehen, sonst müsste ich hier wieder evtl. sogar reflexartig Aquarienliteratur zitieren (die meiner Meinung nach doch hin und wieder ganz nützlich ist) :wink:.
Natürlich gibt es immer mal wieder Gründe dafür, dass man Fische zusammen hält, die man im Optimalfall nicht vergesellschaften sollte (z. B. einzelne (Schwarm-)Tierüberbleibselexemplare, Platznot, Streitigkeiten unter den Fischen, Krankheiten etc.), aber Dauerlösungen sollten das nicht sein - Hintergrund ist ja auch oftmals, wie bereits angesprochen, dass man nicht unbedingt über Jahre hinweg die gleichen Tiere im Aquarien pflegen möchte sondern auch mal was neues ausprobiert.
Immer wieder liest man hier im Forum, dass die Fische, sobald sie größer geworden sind, abgegeben würden oder noch besser: Dann würde halt ein größeres Becken besorgt (ist klar, die Aquarien kosten ja nichts mehr heutzutage :wink

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Ich meine, dass sind zu mindestens 90% Schutzbehauptungen, da ich beispielsweise noch bei keinem Händler ausgewachsene Prachtschmerlen (laut Literatur im Alter unattraktiv und unter Umständen aggressive Einzelgänger, wird alt) oder massenhaft große Wabenschilderwelse (kommt schon mal eher vor) gesehen habe, die es demnach zu Hauf geben müsste.
Ich könnte mir auch einen Trupp kleiner Prachtschmerlen in meinem Aquarium vorstellen, verzichte aber bewusst und etwas traurig darauf, da das Becken nun mal nicht länger als 1 m ist und einem Fisch, der größer als 20 cm wird/werden kann, sollte meiner Meinung nach nun mal mehr als das fünffache seiner Körperlänge als Fläche zur Verfügung stehen. Das ist aber nur meine persönliche Meinung, ohne jemals Prachtschmerlen (aber kleinere Botia-Arten schon) gehalten zu haben. Da sie ja wohl auch etwas ruppig sein können (zumindest die kleineren Botia-Arten), sollten Sie auch nicht zu kleinen Arten, die sonst in 60cm und 80cm-Becken meist gepflegt werden, gesetzt werden. Oder glaubt hier jemand, einer Schar Pandapanzerwelse würde es gefallen, mit einer vier bis fünfmal so großen Prachtschmerle um die Futtertablette zu balgen? :shock:
Sicherlich muss man abwägen zwischen dem, was tiergerecht ist und dem, was man gerne mal im Aquarium halten möchte. Die Grenzen sind fließend, aber sie sollten doch bitte nicht zu sehr zu Lasten der Tiere verschoben werden. Letztendlich liegt die Entscheidung eh bei jedem selbst und jeder ist, wie es so schön heißt, nur seinem Gewissen verpflichtet. Predigt zu Ende :wink:.
@SaschJohn: Du hast natürlich recht, war nicht das Thema, aber dazu hatte ich mich ja auch (hauptsächlich) geäußert. Zu Deiner anderen Frage: Ich glaube, Tiffy bezog das oben eher auf Kugelfische und nicht auf Schmerlen. Die K. sollten weiterhin für die Abnutzung ihrer Zähne mit Schnecken gefüttert werden. Zudem soll es vorgekommen sein, dass sie, nachdem sie die meisten Schnecken aufgefressen hatten, andere Fische angefressen haben.
Viele Grüße
Timo