Electric_Blood
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Hallo zusammen,
Heute möchte ich euch ein kleines Aquarium-Projekt vorstellen, das ich mit Bildern (nur mit einem S20 - sorry) dokumentiert habe. Mir persönlich macht es immer Spaß über Projekte von anderen zu lesen - manchmal wird man dadurch ja auch selbst inspiriert. Ich hoffe, ihr seht das genauso.
Bei dem Projekt handelt es sich um die Einrichtung eines alten SuperFish Home 60 Aquariums, das 2-3 Jahre leer bei mir im Keller stand. Obwohl es nur ein schnödes Floatglas-Aquarium mit veralteter Technik und unflexiblem Rahmen ist, fand ich es dafür zu schade. Die Fotostrecke geht von Februar 2024 bis heute.
Ziel war so ein bisschen die Nachbildung eines Cryptocoryne/Bucephalandra-Biotops auf Borneo, wie es z.B. in Videos von DiscoveryPlanet auf Youtube zu sehen ist:
www.youtube.com
Eines kleines Rinnsal im Urwald mit Steinen und Holz am Uferbereich. Natürlich ist das auf der geringen Fläche schwer darzustellen und ich habe mir auch bei der Pflanzenauswahl ein paar Freiheiten genommen. Ursprünglich hätte ich gerne die seltene Cryptocoryne keei (Sarawak - Borneo) als Blickfang im Becken verwendet, aber ich musste letztendlich auf eine langweilige Form von Cryptocoryne wendtii (Sri Lanka) ausweichen.
Ich suchte mir also Hardscape aus und bereite die Bepflanzung des Aquariums vor. Ich entschied mich - einfach, weil ich die Methode mal ausprobieren wollte - für einen Dry Start. Also: Aufsitzer- und Sumpfpflanzen einsetzen, ein bisschen Wasser sprühen und Frischhaltefolie drauf! Wie man vielleicht sieht, verwendete ich Soil für den Bereich, an dem Cryptocorynen platziert werden sollten. Anonsten verwendete ich hellen Sand. Pflanzen: Cryptocoryne wendtii, Bucephalandra sp. "Serimbu Brown", Vesicularia sp. "Tortoise"
Disclaimer: Ich kann anscheinend nur bis zu fünf Medien in diesem Post hochladen. Die restlichen Bilder findet ihr am Ende des Posts im Anhang.
Ich kalkulierte mit einer Dry Start Dauer von ca. fünf Wochen. Bis dahin sollte das Moos gut auf den Steinen angewachsen sein. Etwas, was ich aber unterschätzt habe, war die Schimmelentwicklung an den Holzwurzeln. Nach drei Wochen hatte ich mit starkem Schimmelbefall zu kämpfen den ich versuchte mit Zimtwasser im Zaum zu halten. Leider hatte das nur mäßigen Effekt. Ich sah mich gezwungen einen Teil des Holzes vorläufig aus dem Becken zu entfernen. Zusätzlich setzte ich Springschwänze aus dem Terraristikhandel ein, um dem Schimmel auf dem Boden Herr zu werden. Das funktionierte auch. Die Pflanzen wuchsen weiterhin gut.
Nach 1 1/2 Wochen war aber die Springschwanzpopulation so stark angewachsen, dass sie mir augenscheinlich die Cryptocorynen anfraßen. Nach 4 1/2 Wochen brach ich deshalb den Dry Start ab, setzte die Hardscape-Wurzeln wieder an ihren Platz und flutete das Becken (RIP Springschwänze).
Fazit: Die Dry Start Methode kann ich generell empfehlen. Vor allem, wenn man gleichmäßig moosbewachsene Steine haben will und nur sparsam hölzernes Hardscape verwendet. Auch Cryptocorynen eignen sich hervorragend. Das Moos war festgewachsen und auch die Cryptocorynen hatten keinen bleibenden Schaden genommen.
Der Filterein- und auslauf des Tetra Ex 500 Außenfilters passte bis dahin leider nicht so gut unter die Abdeckscheibe. Ich investierte in Glasware (Lily Pipe & später einen Skimmer) um das Aquarium optisch etwas aufzuwerten. Auch die Abdeckscheiben passten nun besser aufs Aquarium. Die Einfahrphase lief ohne Probleme. Es gab wie so oft eine Bakterienblüte.
Nach ca. 3 Monaten zogen die ersten Bewohner ein: Pangio shelfordii (https://imgur.com/4n8IfF3)
Kurz darauf folgte der erste größere Rückschnitt der Pflanzen (hauptsächlich des Mooses) seit dem Dry Start.
Die Dornaugen fühlen sich offensichtlich wohl. Leider konnte ich das Soil nicht daran hindern in den Sandteil des Aquariums vorzudringen. Das Soil verdrängte mit der Zeit den Sand, von dem heute kaum noch etwas zu sehen ist. Das machte die Bachlaufoptik bedauerlicherweise etwas kaputt - ich werde also das nächste Mal darauf achten entsprechende Vorkehrungen zu treffen, damit das Soil da bleibt, wo es ist.
Das Aquarium nach ca. sechs Monaten. Die Bucephalandren wuchsen so gut, dass ich einige der Rhizome teilen und neu "stecken" konnte. Auch ein paar neue Bewohner sind eingezogen:
Es vergingen ca. sechs weitere Monate (und ich hörte auf Fotos zu machen ^^'). Zwischenzeitlich hatte ich den 1-2 wöchentlichen Wasserwechsel etwas vernachlässigt. Dafür wurde ich sofort mit einem hartnäckigen dunklen Algenbelag auf den Bucephalandren abgestraft, der bis heute nicht verschwunden ist. Das Moos litt zwischenzeitlich auch etwas wegen der schlechten Lichtverhältnisse, die durch das gnadenlose Wachstum der Cryptocorynen entstanden waren.
Die Pflanzen wuchsen insgesamt trotzdem zufriedenstellend weiter. Bei miserablem Licht, ohne Düngung und ohne zusätzliches CO2.
Zu Weihnachten konnte ich das SuperFish LED-Licht durch eine Chihiros Universal WRGB ersetzen. Vor allem rote Farben kommen jetzt besser zur Geltung. Die Lampe ist auf ca 30% gedrosselt. Ich plane das Becken mittelfristig mit einer Co2-Anlage auszustatten und dann mit einer leichten Düngung zu beginnen, um die Pflanzengesundheit zu verbessern und Algenbelägen auf den Pflanzen entgegenzuwirken.
Momentan sieht die rechte Seite des Aquarium etwas leer aus, denn ich habe einen Großteil der Cryptocoryne wendtii entfernt. Dadurch - und in Verbindung mit der neuen Beleuchtung - ist das Aquarium jetzt wesentlich heller als zu Beginn. Auch einen Teil der Wurzeldeko musste ich wegen Platzgründen aussortieren. Es wird ein bisschen Zeit brauchen, bis das Becken wieder richtig ansprechend aussieht.
Für diese radikalen Maßnahmen gibt es aber einen erfreulichen Grund:
Vor wenigen Wochen konnte ich zwei Ableger von meiner eigentlichen Wunschpflanze erhalten: Cryptocoryne keei (zu sehen ganz rechts im letzten Foto). Mittlerweile treibt sie bereits neue Blätter und ich hoffe, dass ich mir einen großen Bestand heranziehen kann. Wenn das erreicht ist, werde ich das Becken wahrscheinlich nochmal neu aufsetzen und die Cryptocoryne wendtii rausschmeißen. Einfach, damit der Pefektionist in mir endlich zufrieden ist und sagen kann: "Jetzt ist es ein richtiges Borneo-Aquarium."
Ich hoffe, euch hat meine Vorstellung des Becken gefallen. Ich freue mich über Kritik, Fragen und Anregungen.
Heute möchte ich euch ein kleines Aquarium-Projekt vorstellen, das ich mit Bildern (nur mit einem S20 - sorry) dokumentiert habe. Mir persönlich macht es immer Spaß über Projekte von anderen zu lesen - manchmal wird man dadurch ja auch selbst inspiriert. Ich hoffe, ihr seht das genauso.
Bei dem Projekt handelt es sich um die Einrichtung eines alten SuperFish Home 60 Aquariums, das 2-3 Jahre leer bei mir im Keller stand. Obwohl es nur ein schnödes Floatglas-Aquarium mit veralteter Technik und unflexiblem Rahmen ist, fand ich es dafür zu schade. Die Fotostrecke geht von Februar 2024 bis heute.
Ziel war so ein bisschen die Nachbildung eines Cryptocoryne/Bucephalandra-Biotops auf Borneo, wie es z.B. in Videos von DiscoveryPlanet auf Youtube zu sehen ist:

【4K】ブセファランドラ ゴジラ Bucephalandra sp "Godzilla"【ASMR】
ブセファランドラ ゴジラResearched by Discovery Planethttp://www.displa.org/https://www.instagram.com/cryptocoryne.discoveryplanet/

Eines kleines Rinnsal im Urwald mit Steinen und Holz am Uferbereich. Natürlich ist das auf der geringen Fläche schwer darzustellen und ich habe mir auch bei der Pflanzenauswahl ein paar Freiheiten genommen. Ursprünglich hätte ich gerne die seltene Cryptocoryne keei (Sarawak - Borneo) als Blickfang im Becken verwendet, aber ich musste letztendlich auf eine langweilige Form von Cryptocoryne wendtii (Sri Lanka) ausweichen.
Ich suchte mir also Hardscape aus und bereite die Bepflanzung des Aquariums vor. Ich entschied mich - einfach, weil ich die Methode mal ausprobieren wollte - für einen Dry Start. Also: Aufsitzer- und Sumpfpflanzen einsetzen, ein bisschen Wasser sprühen und Frischhaltefolie drauf! Wie man vielleicht sieht, verwendete ich Soil für den Bereich, an dem Cryptocorynen platziert werden sollten. Anonsten verwendete ich hellen Sand. Pflanzen: Cryptocoryne wendtii, Bucephalandra sp. "Serimbu Brown", Vesicularia sp. "Tortoise"
Disclaimer: Ich kann anscheinend nur bis zu fünf Medien in diesem Post hochladen. Die restlichen Bilder findet ihr am Ende des Posts im Anhang.
Ich kalkulierte mit einer Dry Start Dauer von ca. fünf Wochen. Bis dahin sollte das Moos gut auf den Steinen angewachsen sein. Etwas, was ich aber unterschätzt habe, war die Schimmelentwicklung an den Holzwurzeln. Nach drei Wochen hatte ich mit starkem Schimmelbefall zu kämpfen den ich versuchte mit Zimtwasser im Zaum zu halten. Leider hatte das nur mäßigen Effekt. Ich sah mich gezwungen einen Teil des Holzes vorläufig aus dem Becken zu entfernen. Zusätzlich setzte ich Springschwänze aus dem Terraristikhandel ein, um dem Schimmel auf dem Boden Herr zu werden. Das funktionierte auch. Die Pflanzen wuchsen weiterhin gut.
Nach 1 1/2 Wochen war aber die Springschwanzpopulation so stark angewachsen, dass sie mir augenscheinlich die Cryptocorynen anfraßen. Nach 4 1/2 Wochen brach ich deshalb den Dry Start ab, setzte die Hardscape-Wurzeln wieder an ihren Platz und flutete das Becken (RIP Springschwänze).
Fazit: Die Dry Start Methode kann ich generell empfehlen. Vor allem, wenn man gleichmäßig moosbewachsene Steine haben will und nur sparsam hölzernes Hardscape verwendet. Auch Cryptocorynen eignen sich hervorragend. Das Moos war festgewachsen und auch die Cryptocorynen hatten keinen bleibenden Schaden genommen.
Der Filterein- und auslauf des Tetra Ex 500 Außenfilters passte bis dahin leider nicht so gut unter die Abdeckscheibe. Ich investierte in Glasware (Lily Pipe & später einen Skimmer) um das Aquarium optisch etwas aufzuwerten. Auch die Abdeckscheiben passten nun besser aufs Aquarium. Die Einfahrphase lief ohne Probleme. Es gab wie so oft eine Bakterienblüte.
Nach ca. 3 Monaten zogen die ersten Bewohner ein: Pangio shelfordii (https://imgur.com/4n8IfF3)
Kurz darauf folgte der erste größere Rückschnitt der Pflanzen (hauptsächlich des Mooses) seit dem Dry Start.
Die Dornaugen fühlen sich offensichtlich wohl. Leider konnte ich das Soil nicht daran hindern in den Sandteil des Aquariums vorzudringen. Das Soil verdrängte mit der Zeit den Sand, von dem heute kaum noch etwas zu sehen ist. Das machte die Bachlaufoptik bedauerlicherweise etwas kaputt - ich werde also das nächste Mal darauf achten entsprechende Vorkehrungen zu treffen, damit das Soil da bleibt, wo es ist.
Das Aquarium nach ca. sechs Monaten. Die Bucephalandren wuchsen so gut, dass ich einige der Rhizome teilen und neu "stecken" konnte. Auch ein paar neue Bewohner sind eingezogen:
Es vergingen ca. sechs weitere Monate (und ich hörte auf Fotos zu machen ^^'). Zwischenzeitlich hatte ich den 1-2 wöchentlichen Wasserwechsel etwas vernachlässigt. Dafür wurde ich sofort mit einem hartnäckigen dunklen Algenbelag auf den Bucephalandren abgestraft, der bis heute nicht verschwunden ist. Das Moos litt zwischenzeitlich auch etwas wegen der schlechten Lichtverhältnisse, die durch das gnadenlose Wachstum der Cryptocorynen entstanden waren.
Die Pflanzen wuchsen insgesamt trotzdem zufriedenstellend weiter. Bei miserablem Licht, ohne Düngung und ohne zusätzliches CO2.
Zu Weihnachten konnte ich das SuperFish LED-Licht durch eine Chihiros Universal WRGB ersetzen. Vor allem rote Farben kommen jetzt besser zur Geltung. Die Lampe ist auf ca 30% gedrosselt. Ich plane das Becken mittelfristig mit einer Co2-Anlage auszustatten und dann mit einer leichten Düngung zu beginnen, um die Pflanzengesundheit zu verbessern und Algenbelägen auf den Pflanzen entgegenzuwirken.
Momentan sieht die rechte Seite des Aquarium etwas leer aus, denn ich habe einen Großteil der Cryptocoryne wendtii entfernt. Dadurch - und in Verbindung mit der neuen Beleuchtung - ist das Aquarium jetzt wesentlich heller als zu Beginn. Auch einen Teil der Wurzeldeko musste ich wegen Platzgründen aussortieren. Es wird ein bisschen Zeit brauchen, bis das Becken wieder richtig ansprechend aussieht.
Für diese radikalen Maßnahmen gibt es aber einen erfreulichen Grund:
Vor wenigen Wochen konnte ich zwei Ableger von meiner eigentlichen Wunschpflanze erhalten: Cryptocoryne keei (zu sehen ganz rechts im letzten Foto). Mittlerweile treibt sie bereits neue Blätter und ich hoffe, dass ich mir einen großen Bestand heranziehen kann. Wenn das erreicht ist, werde ich das Becken wahrscheinlich nochmal neu aufsetzen und die Cryptocoryne wendtii rausschmeißen. Einfach, damit der Pefektionist in mir endlich zufrieden ist und sagen kann: "Jetzt ist es ein richtiges Borneo-Aquarium."
Ich hoffe, euch hat meine Vorstellung des Becken gefallen. Ich freue mich über Kritik, Fragen und Anregungen.
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