Moin,
mein einziges Becken, dass nicht im Keller steht (22-23 Grad) steht im Wohnzimmer, hat als Besatz Scleromystax barbatus und Betta macrostoma. Die Fische mögen ganz gerne 18-22 Grad, die derzeitigen 30 Grad sind etwas mollig.
Probleme sind:
1. Sauerstoffversorgung
Ja, die können atmosphärische Luft atmen und tun das auch verstärkt, aber im Extrem kann es sein, dass selbst das nicht ausreicht.
2. Stoffwechsel
Fische sind wechselwarm, d.h. die können die Körpertemperatur nur begrenzt regulieren. Durch die ungewohnten 30 Grad powert der Stoffwechsel permanent auf Anschlag. Soweit die Fische nicht darauf eingestellt sind, kann das zu organischen Schäden führen.
3. Keimbelastung
Wo Wärme, da auch erhöhtes Leben der Mikrofauna. Das führt dann zu einer verstärkten Keimbelastung und damit zu einer möglichen Erkrankung.
Für einen 08/15 Fisch ist das alle meist kein Problem, solange folgendes vorhanden ist:
1. Nicht zu üppiger Besatz, dadurch sind weniger Schadstoffe im Wasser, weniger Keime, der rare Sauerstoff kann noch aureichen
2. Weniger füttern = Weniger Schadstoffe, keine Gammelei im Becken usw.
3. Sauerstoff ins Bcken = Da die Sättigungsgrenze schon nach untebn verschoben wurde, sollte man das wenigstens voll ausreizen, also rein mit dem Diffusor, der Membranpumpe.
4. Wasser marsch = Regelmäßig etwas kühlere Wasserwechsel, bringt Abkühlung, weniger Schadstoffe...naja ihr wißt schon.
5. Licht aus. Man glaubt gar nicht was so eine Lampe aufheizt.
Das sind alles leicht zu bewerkstelligende Schritte, die aber schon eine Menge bringen.
(Ich mache einmal täglich einen 50-70 %igen Wasserwechsel mit 20 Grad warmen Leitungswasser (das wir nicht kälter...), bisher stehen die alle wie eine 1)
EDIT:
Was machen eigentlich die heimischen Karauschen, also "Kaltwasserfische", bei diesen Temperaturen ?
Nee Jörn, nicht gerade die Karausche, ich glaube die sind so anpassungsfähig, die überleben auch reine Salzsäure... :mrgreen:
Sie ist selbst in kleinsten sauerstoffarmen, verschlammten Dorftümpeln zu finden. Karauschen können fünf Tage fast ohne Sauerstoff überleben[2]. Karauschen können oft noch unter extremen Bedingungen wie in sauren Moorgewässern bei niedrigen Sauerstoffgehalt und sehr geringem Nahrungsangebot kleine Populationen bilden.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Karausche