Hi Jörg,
das habe ich auch lange geglaubt. Bei Fischen kaum, bei Wirbellosen gar nicht, so war meine Inzuchtthese. Es stimmt nicht. Inzucht (Verwandte) und besonders Inzestzucht (Verwandte 1.Grades) spielen bei Fischen und Wirbellosen dieselbe wie bei Säugetieren und Vögeln. Hier wie dort häufen sich dadurch unerwünschte Gene. Blos bei Fischen und Wirbellosen wird das durch die große Zahl der Nachkommen kompensiert. Es spielt keine Rolle wenn von 200 Jungfischen 50 sterben, keiner schaut hin ob es Inzuchtschäden waren. Wenn sowas bei einem Säugetier durchschlägt ist das eine Junge halt tot, dann stellt man fest es sind Inzuchtschäden. Deswegen, weil das sichtbare Ergebnis kaum beeinflusst wird, denkt man oft Fische und Wirbellose kennten keine Inzuchtschäden. Wir kennen sie alle, der erste und häufigste Inzuchtschaden ist ein Albino, man sieht Panzerwelse mit Knickflossen, seltener weil vorher aussortiert sind Mopsköpfe. Bei Garnelen gibt es zu kurze Brustpanzer und nach unten gerichtete Fühler. Von den etablierten Unzuchtschäden kennt jeder den Ballonmolly oder auch den Schleierschwanz (Goldfisch). Langflossigkeit wird dagegen meist dominant vererbt und braucht keine Inzucht.