Guppyweibchen schwimmt lethargisch an der Oberfläche

Hallo,

Vor 2 Monaten habe ich gebraucht über ebay ein 100 l Aquarium mit Tetra 700 Außenfilter und mit folgenden Fischbesatz gekauft:
3 rötliche Saugbarben ( Garra Rufa), 12 Salmler (Neons und Glühlicht) und 1 Guppyweibchen. Ich bin zwar im Bereich der Aquaristik ein Neuling,
glaube aber durch Internetrecherche und Lesen von Fachliteratur aus der Bücherei zumindest einen Einblick in die Aquaristik bezüglich Wasserwerte, Pflanzen ect. erhalten zu haben.
So ist es mir gelungen, den kompletten Fischbesatz trotz kompletter Reinigung des Aquariums nach dem Kauf zu erhalten.
Da in dem ursprünglichen Besatz nur ein Guppyweibchen vorhanden war, wurde letztes WE noch 2 Weibchen und 1 Männchen gleicher Art dazugekauft,
damit es sich nicht so einsam fühlt.
Leider schwimmt jetzt das ursprüngliche Guppyweibchen uninteressiert an einen der Oberflächeneckbereiche rum.
Nun ist die Frage ob der Grund für diese Lethargie evtl eine Krankheit , Altersschwäche
( Ursprünglicher Fischbesatz ist lt Vorbesitzer ca. 1,5 Jahre alt) oder Trächtigkeit ist.
Einen Trächtigkeitsfleck hatte Sie schon vor dem Zukauf der neuen Guppys. Fressverhalten ist normal,
nur nach der Nahrungsaufnahme zieht sich das Guppyweibchen an einen ruhigen Ort an der Oberfläche zurück.
Evtl. kann jemand an Hand der beiliegenden Bilder ( sind leider aufgrund der Lichtverhältnisse etwas ungenau ) und der genannten Symptome diagnostizieren,
was mit dem Weibchen los ist.
Die Wasserwerte sind alle gut ( Wurden am WE durch die Zoohandlung im Tröpfchentest gemessen ) Nachfolgende Messungen mit Tetra-Streifen zeigen auch keine Auffälligkeiten und es ist alles im OK-Bereich.
Den anderen Fischen geht es gut, da diese je nach Art munter umherschwimmen.
Soll ich evtl. nochmal eine Teilwasserwechsel mit etwas kälterem Umkehr-Osmosewasser durchführen ?

Vielen Dank

Schönen Gruß von Locke
 

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black-avenger

Mitglied
Ahoi,

dass Gupsen an der Oberfläche rum zuppeln ist nicht ungewöhnlich sondern relativ normal. Das Tier sieht an sich auch gesund aus, kein deutliches Flossenklemmen zu erkennen, nix.

Einfach weitermachen, passt schon.

Grüße
Thomas
 
Moin,

ob das Guppyweibchen krank ist, läßt sich anhand des Bildes leider nur schwer sagen.
Sichere Anzeichen einer Krankheit sind, wie mein Vorredner schon schrieb, unter anderem:
-Flossenklemmen (die Flossen sind nicht wie sonst schön gefächert)
-Fransen an den Flossenrändern
-Stellen auf der Haut
-wenig bis gar keine Nahrungsaufnahme
-Isolierung (meist suchen sie sich an der Wasseroberfläche eine Ecke am Filter aus)
-Gewichtsabnahme
usw.

Es gibt im Internet hilfreiche Seiten, auf denen man Anhand von Bildern versuchen kann, die (sichtbaren) Symptome möglichen Fischkrankheiten zuzuordnen.

Gerade bei Guppys habe ich die Erfahrung gemacht, daß viele aus den Händler-Becken Krankheiten mitbringen. Nur müssen sie dafür nicht unbedingt selbst krank sein, können die Keime aber ins eigene Becken tragen. Dort infizieren sich dann "nur" die Altfische, da sie die Keime noch nicht kennen. Die neu Erworbenen schwimmen dagegen munter umher. Könnte eine Erklärung sein.
Dasselbe gilt übrigens auch für alle anderen Fischarten, nur ist es mir persönlich besonders bei Guppys aufgefallen. Am besten ist es immer, neue Fische erstmal in Quarantäne zu schicken, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Viele haben dafür zusätzlich zu ihrem "großen" Becken ein kleineres, wohin sie die Neuerwerbungne erstmal setzen und beobachten.

Kommt für Dich vielleicht jetzt erstmal nicht in Frage, soll aber ein Tipp für die Zukunft sein, falls Dich das "Aquariumvirus" so richtig erfassen sollte. :wink: So ein kleines Quarantänebecken bekommt man oft auch als gebrauchtes Becken. Muss ja nicht schön sein und kann auch irgendwo in einer Ecke stehen, erspart aber viel Ärger und Mühe.

Wasserwechsel sind nie verkehrt. Bei Krankheiten verringert sich dadurch auch erstmal die Keimdichte im Wasser.
Berichte doch mal, wie es weitergegangen ist bei Dir.

Gruß

Susanne
 
Hallo Susanne, Hallo Thomas,

vielen Dank für Eure Antworten und Tipps. Das Guppyweibchen hat sich wieder erholt und schwimmt nun mit den anderen Guppys wieder mit. Mir ist noch aufgefallen das es einen ziemlich langen und roten Kotfaden mit sich zog. Ob es abgelaicht hat, weis ich nicht. Wahrscheinlich hatte Susanne recht , da diese Lethargie ca. 2 Tage nach dem Neubesatz der anderen Guppys im Aquarium erfolgte.
Ich dachte jedoch, die unterschiedlichen Bakterienstämme gibt es vermehrt bei den roten Neons oder Neonsalmler.
Auf jeden Fall werde ich mir baldmöglichst ein kleines Quarantänebecken zulegen. Ich weis jedoch noch nicht ob ich dieses immer laufen lassen soll, und evtl. mit Garnelen befüllen kann ( Sonst wäre es ja schade, wenn nur Wasser durchläuft) oder ob ich dieses im Keller lagere, dann aber neu einfahren muss, was aber bei kranken Fischen zu lange dauern würde. Vielleicht habt Ihr noch Tipps hierzu.
Jedenfalls nochmal Danke und schöne Grüße vom wiedergenesenen Guppyweibchen.

Locke
 

black-avenger

Mitglied
Quarantänebecken müssen nicht eingefahren sein. Im Quarantänefall wird die kleine Schuhschachtel täglich mit neuem Wasser befüllt und gereinigt. Das QB braucht auch keine Einrichtung, erschwert nur die Reinigung. Einfach Glaskasten, kleine Umwälzpumpe, evtl Membranpumpe oder meinetwegen auch ein Lufthebe-Filter.

Grüße
Thomas
 
Schön, daß es sich so entwickelt hat.

Und toll, daß Du das mit dem Quarantänebecken umsetzten möchtest. :thumleft:
So ein kleines Becken wird Dir wirklich viel Arbeit, Sorgen und Ärger ersparen.
Leider haben ja nicht alle sowas, weil sie es nicht für nötig halten oder aus was für Gründen auch immer. Platz ist für so einen kleinen Kübel aber eigentlich immer und Krankheiten halten sich seit Jahrzehnten hartnäckig in den Händler-Becken, auch weil man noch vor einigen Jahren relativ sorglos mit bestimmten Medikamenten umgegangen ist, gegen die jetzt tweilweise sogar Resistenzen entstanden sind (Beispiel Ichtyo).
Wenn mal Zeit und Lust ist, kann man sich da ein bischen einlesen. Mit solchen Themen hat man als Fischhalter immer wieder mal zu tun.

Gruß

Susanne
 

black-avenger

Mitglied
Argonaut schrieb:
sogar Resistenzen entstanden sind (Beispiel Ichtyo).
Nach wie vor sehr einfach zu behandeln und Anzeichen auf Ichthyo Befall sind bereits beim Händler gut erkennbar. Man sollte nur dann und wann nicht nur in das Verkaufsbecken schauen, in welchem die gewünschten Fische schwimmen, sondern auch in die nebendran, insoweit ersichtlich ist, dass nicht jedes Becken für sich einen geschlossenen Wasserkreislauf hat.
Aber da hätte ich echt Bammel for anderem als 'ner Ichthyo...

Grüße
Thomas
 
Hallo,

natürlich gibt es weitaus schlimmeres als Ichthyo, Stichwort Columnaris... das ist klar. Aber ich persönlich hatte es mal mit einem sehr schwer zu bekämpfenden Ichthyo-Stamm in meinem Quarantänebecken zu tun, gegen den am Ende nur noch ein einziges Präparat half. Geschwächt durch den zunächst nicht in den Griff zu bekommenen Erreger traten dann natürlich auch noch andere Keime zum Vorschein, so daß ich eine noch größere Baustelle hatte.
Gegen diesen Ichthyo halfen die üblichen Maßnahmen, die man über einen Zeitraum von 3 Wochen durchführt, kaum. Und manche Maßnahmen konnte ich auch nicht länger umsetzten (Temperaturerhöhung), da ich befürchtete, andere Krankheiten auch zu beschleunigen, denn die Fische schienen plötzlich alles mögliche zu haben.
Na ja, jeder hat da so seine eigenen Erfahrungen, denke ich.
 
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