Aquaponik - Uniprojekt

Hallo Zusammen!

Wir sind drei Studenten der Uni Kassel, die Aquaponik entdeckt haben. (Aquaponik bezeichnet ein Verfahren, das Techniken der Aufzucht von Fischen in Aquakultur und der Kultivierung von Nutzpflanzen in Hydrokultur durch einen gemeinsamen Wasserkreislauf verbindet) Uns begeistert das Verfahren und wir gehen in einem Seminar gerade der Frage nach wie dieses System im alltäglichen Leben häufiger genutzt werden kann.
Wir haben dazu eine Idee entwickelt, wozu wir uns gerne Feedback einholen möchten und womöglich Interviewpartner für eine kurze Umfrage gewinnen möchten. Im Wesentlichen haben wir die Idee an Heimaquarien eine Vorrichtung für die Pflanzenkultivierung anzubringen. Anbei ist eine Zeichnung, die exemplarisch einen ersten Entwurf zeigt.



Gibt es bereits Personen, die Aquaponik für sich zuhause anwenden? Und für diejenigen, die davon noch nichts gehört haben, bzw. kein solches System betreiben, wäre es von Interesse ein solches System zu nutzen/auszuprobieren?
Welche Potenziale sehen Sie in der Anwendung des Systems? Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie? Welche Pflanzenarten wären für die Aufzucht von Interesse?

Bitte schreibt uns eure Gedanken und Anregungen ins Forum oder schreibt uns eine PN!
Vielen Dank für Eure Unterstützung!
 

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Z-Jörg

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Hallo ihr drei,
(eigentlich duzen wir uns hier) ich kann mir den wirtschaftlichen Nutzen von eurer Idee nicht so ganz vorstellen.

Und woher sollen denn die angebrachten Pflanzen ihr benötigtes Licht herbekommen?
 

Diddy

Mitglied
Hallo,

ich weiß nicht, ob sowas in einer Wohnung funktioniert. Das Problem ist wie Jörg schon schrieb das Licht.
Aquaponik ist zur Zeit auch in größeren Maßstab nur im Versuchstadium bzw. in kleineren Anlagen und Gewächshäusern. Dort ist genug Licht für die Pflanzen vorhanden. Außerdem werden dort die Fische groß gezogen mit sehr viel Futter und einer entsprechenden Wasserbelastung durch Nitrate und Phosphate. Im Aquarium kommt sowas eigentlich nicht so wirklich vor.

Ich denke die Heimnutzung wird aus oben genannten Gründen nicht klappen, zumindest nicht mit einem Aquarium im Wohnzimmer. Wenn man das mit einem Teich im Garten und nebenstehenden Gewächshaus macht, sieht das schon anders aus. Da sehe ich sogar durchaus einen Nutzen für den Kleingärtner: Er muss seine Pflanzen nicht mehr gießen, das übernimmt die Anlage.
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Habt Ihr schon mal eine Bilanz gemacht?
Wieviel Futter wird gefüttert?
Wie hoch ist dann der Nitrat/Phosphat-Gehalt im Futter oder im Becken?
Wieviel Pflanzen brauchst Du um den Gehalt konstant (niedrig) zu halten?
Was ist, wenn die wachsenden Pflanzen mehr verbrauchen?
Korreliert das mit dem Verbrauch von (heranwachsenden) Fischen/Futter?

Alles sehr interessant.

Ich schmeisse auch regelmäßig eimerweise Wasserpflanzen in die Tonne, wäre doch schön, wenn da ein kleiner Kopfsalat für die Frau herausspringen würde. :lol:


Gruß
Stefan
 
Hallo!

Bei Zierfischen verwendet man aber auch doch mal Wasseraufbereiter oder Medikamente etc. Dürfte man dann nicht, ne? Hm...
In Meerwasserbecken werden Algen oft separat in an den Wasserkreislauf angeschlossenen Becken kultiviert, um Nährstoffe aus dem Hauptbecken zu ziehen. Hat nix mit essbaren Pfanzen zu tun, aber würde mir noch dazu einfallen.

@Stefan:
Starmbi schrieb:
Ich schmeisse auch regelmäßig eimerweise Wasserpflanzen in die Tonne, wäre doch schön, wenn da ein kleiner Kopfsalat für die Frau herausspringen würde. :lol:
Wasserlinsen sind übrigens essbar. Hau rein :lol:
 
Hallo Zusammen,
erstmal vielen Dank fü euer Feedback.
Ich versuche mal nach und nach eure Rückfragen zu beantworten:
- der wirtschaftliche Nutzen ist eher gering - man könnte sich Gießwasser und evtl. Dünger (falls man den für z.b. Küchenkräuter wie Basilikum, Schnittlauch, Oregano, etc. überhaupt verwendet) - evtl. könnte man auch den Aquarienfilter durch das System ersetzen, da die Pflankübel ja quasi als Aussenfilter fungieren. Für unsere Seite ist der wirtschaftliche Nutzen, Verkauf oder Ähnliches eher unwichtig - da es in dem Projekt eher um die Ideenfindung/Produktgenerierung-/Anpassung geht!

- LICHT - haben wir bei unserem ersten Konzept ehrlich gesagt überhaupt nicht berücksichtigt. Danke für eure Hinweise. Sind Aquarien eher in dunklen Ecken aufgestellt und weit weg vom Fenster oder wieso wäre das ein so großes Problem bzw. wie sieht es mit dem Licht aus dem Aquarium selbst aus? Könnte das etwas nützen?

Starmbi schrieb:
Hallo!
Habt Ihr schon mal eine Bilanz gemacht?
Wieviel Futter wird gefüttert?
Wie hoch ist dann der Nitrat/Phosphat-Gehalt im Futter oder im Becken?
Wieviel Pflanzen brauchst Du um den Gehalt konstant (niedrig) zu halten?
Was ist, wenn die wachsenden Pflanzen mehr verbrauchen?
Korreliert das mit dem Verbrauch von (heranwachsenden) Fischen/Futter?

- Ich würde mich freuen wenn ihr noch weitere Infos zum Thema Bilanz - wie Stefan angesprochen hat - für uns hättet!
Ist eine so genaue Betrachtung überhaupt nötig? Ich kenne Aquarianer, die ihre Pflanzen mit dem Wasser aus dem Wasserwechsel giessen und normale Zimmerpflanzen bzw. Nutzpflanzen wie Kräuter und Ähnliche düngt man ja auch nicht ständig bzw. gar nicht!? Das mit den Medikamente und Wasseraufbereitungsmitteln haben wir auch nicht wirklich bedacht - sind diese für den Menschen und/oder die Pflanzen ausserhalb des Aquariums schädlich?

So ich denke das wars erstmal - vielen Dank nochmal - wir sind für jede Anmerkung und Rat sehr dankbar.
Leider sind wir alle eher Fachfremd - dh. wir sind nicht in Aquarisitk/Botanik/Biologie unterwegs - da wie oben kurz angedeutet - es eher um den Ideenfindungsprozess und der - ausarbeitung geht, als um das Produkt selbst.
Daher hoffen wir, vor allem im Bereich von Substanzen im Wasser und Technik von euch viele Tipps und Meinungen zu bekommen!

Gruß Michael
 

Z-Jörg

Mitglied
Hi,
direkt einfallendes Sonnenlicht fördert im Aq das Algenwachstum u. ist deswegen unerwünscht.
Man könnte aber so ein Becken direkt neben das Fenster stellen u. die "Fensterseite", an der die Pflanzgefäße hängen, lichtdicht abkleben.
Da wir ja nun (eigentlich) recht strenge Lebensmittelgesetzte haben, dürften für dieses Vorhaben auch nur zugelassene Medikamente eingesetzt werden.
 

baum

Mitglied
Hallo Michael,
wenn du versuchen möchtest, dich mit jemandem auseinander zu setzen der am Aquaponic-System forscht könnte man Professor Harry Palm von der Universität Rostock kontaktieren.
Die forschen im Moment daran und haben eine Versuchsanlage aufgebaut, die ich im November während einer Modul-Exkursion besuchen konnte. Auch wenn ich nicht mehr alle Teile im Kopf habe (Schande über mein Haupt :oops: )...

http://webapp.auf.uni-rostock.de/f_projekte_einzel_cd.asp?ID=734
Zur Anwendbarkeit im häuslichen Rahmen: Der ist zwar geringer als eine echte vollausgebaute Anlage, aber möglich wie der ein oder andere Shop im Internet zeigt ;)
http://www.aquaponics-shop.com/
Das System ist an sich auch denkbar einfach, und wird wenn man die Pflanzenklär- und Filteranlagen bei Teichen oder Aquarien ja schon länger verwendet.

Wenn ich das System in Rostock richtig im Kopf habe, gab es ein Fischbecken (logisch) eine Sedimentationsstufe (nicht komplett sicher) und dann kommen die Pflanzen im "Beet". Das Wasser wird allerdings mit Sauerstoff angereichert und die verwendeten Fische sollten trotzdem Nitrat und Nitrit aushalten (die haben zB Clarias gariepinus genommen, der hält Nitrat im mehreren hundert mg Bereich ab :mrgreen: ).

MFG,
Sebastian
Edit: Ich hatte es doch recht im Kopf, anschließend muss in diesem sehr intensiven System nachgefiltert werden...
Bei kleinen Besatzdichten in Heimaquarien oder extensiver Haltung dürfte die reduzierbar sein, komplett ohne Filter ist anscheinend anspruchsvoll.
 

Diddy

Mitglied
Hallo,

darf ich mal fragen, was ihr studiert?

Ich habe bei den Fragen den Eindruck, dass ihr euch so gut wie keine Gedanken zu dem Thema gemacht habt. Gerade das Thema Energie-Bilanz und was für Nährstoffe gebraucht werden, sollte von euch doch bearbeitet werden können. Wenn das eine studentische Arbeit ist, dann muss ein bisschen Eigeninitiative kommen. Schonmal was von google Scholar gehört? Da findet man auch massig Literatur zum Thema.

Zurück zum Heimaquarium. Was ich mir Vorstellen könnte wäre eine Art Aquaponic bei offenen Aquarien. Die Pflanzen könnten per Hydrokultur in ein Filterbereich eingebracht werden und bekommen durch die offene Bauart und die Beleuchtung genug Licht ab. So was machen einige Leute mit Zimmerpflanzen wie Efeutute. Das ist vor allem bei Pflanzenarmen/ -losen AQ interessant, da so die Nährstoffe effektiv abgebaut werden können. So sind z.B. die typischen Malawi und Tanganjika-AQ recht spärlich bepflanzt, dafür aber meist stark besetzt.
So was in der Art meine ich.
 
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