Panzerwels krank mit rotem Bauch

mausilibaer

Moderator
Teammitglied
Hi Henny,

das ist das große Problem mit der chemischen Behandlung gegen Planarien: Schnecken. Siedelt man sie um, trägt man die Planarien nicht nur ins andere Becken hinein, sondern später auch wieder zurück - siedelt man sie nicht um, himmeln sie höchstwahrscheinlich.

Die mechanische Absammlung von Planarien ist vor der Behandlung mit Flubenol / Panacur zwingend.

Filtermaterial einfach drin lassen, wird ja auch mit dem Medikament durchspült und somit auch planarienfrei. Den Bakterien macht das Mittel nichts, genausowenig wie den Fischen und den Garnelen, auch bei Überdosierung.

Also: Alles so lassen wie es ist, die Planarien vor der Medikamentenzugabe so weit es geht abfischen. Nach der zweimaligen Behandlung innerhalb von zwei Wochen kräftig Wasser wechseln und ein bis zwei Wochen einen Kohlefilter mit reinhängen. Dann dürfte Ruhe sein mit diesen Viechern.
 

Henny

Mitglied
Hi Heiko,

danke für Deine schnelle Antwort.
mausilibaer schrieb:
... Den Bakterien macht das Mittel nichts, genausowenig wie den Fischen und den Garnelen, auch bei Überdosierung...
das ist ja schon mal beruhigend. Vielleicht halten die Schnecken ja doch durch. In einem anderen Becken haben alle Schnecken eine Behandlung mit Praziquantel (ist vermutlich falsch geschrieben) gut überstanden. Der Wirkstoff wird natürlich ein anderer sein. Um meine beiden Rennschnecken würde es mir nämlich echt leidtun.
mausilibaer schrieb:
... und ein bis zwei Wochen einen Kohlefilter mit reinhängen...
Wie soll ich das am besten machen? Eine Schwammfilterkammer gegen Kohle austauschen oder einen zusätzlichen Filter reinhängen, der nur mit Kohle bestückt ist, oder ein Kohlesäckchen reinhängen?...(Der Aquaball lässt da ja nicht allzuviel Möglichkeiten zu)

Viele Grüße von Henny
 

Henny

Mitglied
Hallo Leute,

seit dem letzten Beitrag hier ist nun ca. 10 Wochen her. Aus nicht-aquaristischen Gründen, mit denen ich Euch jetzt nicht zutexten will, habe ich mich bis jetzt noch nicht weiter um die Planarien gekümmert, weder mit Medikamenten noch mechanisch. Auch gemulmt wurde seit dem nicht mehr. Bei jedem Blick in das Becken habe ich befürchtet, fette eklige Planarien rumkriechen zu sehen - aber nix da! Zwischendurch habe ich einmal den Filter gründlich gesäubert, auch da habe ich keine einzige Planarie entdeckt.

Heute habe ich zum ersten Mal wieder einen Teil der Deko rausgenommen und die Mulmglocke gründlich eingesetzt.
Im Eimer fanden sich zwar immer noch einige von diesen Tierchen, aber sie waren alle klitzeklein und deutlich weniger als beim letzten Mal. Die hätten sich doch inzwischen vermehren und wachsen müssen wie Teufel!

Könnt Ihr Euch darauf einen Reim machen?

Viele Grüße von Andrea
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Moin Andrea,
Henny schrieb:
Könnt Ihr Euch darauf einen Reim machen?
wie schaut es denn mit der Fütterung zu dem Becken aus, was und in welchen Mengen?

Mein Ansatz wäre, wenig Futter = wenig Planarien. So in die Richtung, wie man es von Schneckenpopulationen kennt :wink:

Gruss Heiko
 

Henny

Mitglied
Moin Heiko,

in diesem Becken ist nur ein ganz geringer Besatz, deswegen natürlich auch wenig Futter. Zusätzliche Fische will ich erst reinsetzen, wenn das Planarien-Problem gelöst ist.

Futtersorten:
Weiße und rote Mülas (gefrostet und lebend)
Frost-Cyclops
Welstabs
Granulat
Gurke

Aber wie gesagt, weil da nur ganz wenig Fische drin sind, gibt es auch nur wenig Futter, das dann schnell gefressen wird.
Insofern ist Deine Vermutung durchaus passend. Allerdings wundere ich mich wirklich, dass ich niemals-nicht eine größere Planarie entdeckt habe, auch an der Scheibe war nie so ein Vieh zu sehen, nicht mal ein kleines. Konnten die sich wirklich wegen des Futters nicht entwickeln? (Nicht das ich deswegen traurig wäre :mrgreen: )
Im übrigen sind in dem Becken reichlich TDS, die haben weder ein Vermehrungs- noch ein Wachstumsproblem. Nehmen die den Planarien das Futter weg, oder schmeckt mein Futter den Planarien einfach nicht?

Viele Grüße von Andrea
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Huhu,

die TDS kommen auch mit pflanzlicher Nahrung zurecht, das Gewürm kann damit nichts anfangen.

Das mit den Schnecken war nur ein Beispiel von mir zur These, viel Futter <---> viele Verwerter :wink:

Gruss Heiko
 

Henny

Mitglied
Auch Huhu,

dann wird das wohl wirklich der Grund sein. Ich bin ja nur froh, dass die Viecher in der ganzen Zeit, wo ich mich nicht darum kümmern konnte, nicht zu einer fetten Plage geworden sind.
Dann werde ich denen demnächst mit Panacur oder Flubenol zu Leibe rücken. :twisted:

Viele Grüße von Andrea
 
Hallo Andrea,

mal ganz neben Deinem Planarienproblem wäre ich sehr vorsichtig mit Mulmecken in Verbindung mit Panzerwelsen. Schlechte Wasserhygiene kann da schonmal arg nach hinten los gehen.
 

Henny

Mitglied
Hallo Petra,

danke für Deinen Hinweis. Allerdings hatte ich in den letzten Jahren mit meinen Panzerwelsen in allen Becken bis jetzt noch nie Probleme, bis auf den einen, der mir verstorben ist (und mal ein 'Neuer' im Quarantänebecken, das gar keinen Bodengrund und dementsprechend auch keinen Mulm hat). Alle anderen sind absolut fit geblieben, auch die Barteln sehen bei allen prima aus.

Trotzdem möchte ich Deinen Rat nicht ignorieren.
Bezüglich des Mulms: Welcher Mulm ist gemeint?
1. Der Mulm auf dem Bodengrund?
2. Der Mulm in dem Bodengrund?

Allgemein:
Ich habe in meinen Becken feinen abgerundeten Farbkies und für die Panzerwelse jeweils eine abgetrennte Sandecke. Die Welse wühlen in dem Sandbereich nicht mehr als in dem Kiesbereich, obwohl ich das Futter für die Welse (z.B. rote Mülas und Welstabs) hauptsächlich in den Sandbereich gebe. Meine Becken sind dicht bepflanzt und mit Wurzeln und Steinen dekoriert, so dass sich im Laufe der Zeit ein teilweise dichter verwachsener Dschungel ergeben hat. Trotzdem gibt es im vorderen Bereich freie Flächen zum Füttern und zum Gründeln.

Zu 1.:
Auf dem Bodengrund entdecke ich auf den einsehbaren Flächen so gut wie nie irgendwelchen Mulm. Selten mal ein abgestorbenes Blatt, aber ansonsten erscheint der Boden sauber. Die dicht bewachsenen und dekorierten Stellen kann ich kaum einsehen. Dort finde ich bei intensiven Stöberungsaktionen pflanzliche Ablagerungen, die ich dann mit einer AQ-Pinzette entferne. Aber einige Bereiche kann ich nicht mal dann erreichen, weil der Pflanzenwuchs und die Wurzeldeko zu dicht sind.

Zu 2.:
Die Freiflächen im Kiesbereich mulme ich in größeren Abständen (normalerweise ca. ein Mal im Monat). Dafür nutze ich eine ganz kleine 'Nano'-Mulmglocke, weil nur diese einen intensiven Effekt bringt. Diese hat auch nur einen dünnen Schlauch, weswegen die ganze Aktion recht langwierig ist. Das kostet richtig viel Zeit, besonders bei den größeren Becken. Die kleine Mulmglocke stecke ich ca. zwei cm tief in den Kies. Dann kommt reichlich Schmodder raus, so dass das Wasser im Eimer dunkelbraun ist. Ich versuche, mit dieser kleinen Mulmglocke so weit wie möglich nach hinten zwischen die Pflanzen und die Deko zu kommen, aber irgendwo ist Ende im Gelände. Der Sandbereich bleibt unentmulmt, weil die Glocke den Sand durchziehen würde. Durch den feinen Sand sollte aber auch nicht viel Mulm nach unten durchsickern. Ich gehe da mal mit einem kurzen Abstand drüber, aber obenauf liegt da wirklich kein erkennbarer Dreck. Den z.B. angefallenen Fischkot, werden die Panzerwelse und die TDS wohl schnell unterwühlen.

Wie beurteilst Du / beurteilt Ihr meine Vorgehensweise?

Von meiner persönlichen Vorgehensweise mal abgesehen:
Warum infizieren sich gesunde Barteln an einem keimbelasteten Untergrund?
Mir fällt jetzt nur der hier unerwünschte Vergleich Fisch/Mensch ein: Wenn Mensch mit heilen Händen in Gartenerde wühlt, passiert gar nichts, außer schmutzigen Händen. Wenn Mensch verletzte/rissige/zerstochene Hände hat und in Gartenerde wühlt, kommt es zu Infektionen.
Wo ist hier der Unterschied?

Danke für Eure Mühe und viele Grüße von Andrea
 

elchi07

Moderator
Teammitglied
Hallo Andrea,

die Barteln der Panzerwelse mit den Händen des Menschen zu vergleichen hinkt. Die Barteln sind Sinnesorgane, mit denen die Tiere das Futter aufstöbern. Sie sind anfälliger für Keime als die Haut. Außerdem kann es je nach Bodengrund immer zu "Mikroverletzungen" an den Barteln kommen, die ein Eindringen der Keime ebenfalls erleichtern. Gesunde gut ernährte Tiere mit einem guten Immunsystem kommen sicherlich auch mit etwas erhöter Keimbelastung klar. Aber will man das Risiko eingehen? Deshalb ist eine gewisse Beckenhygiene schon wichtig.

Viele Grüße
Roman
 

Henny

Mitglied
Hallo Roman,

das ist mir durchaus einleuchtend, allerdings weiß ich wirklich nicht so ganz, wie ich diese Beckenhygiene bewerkstelligen soll. (Ich hatte ja bereits heute Nacht etwas dazu geschrieben)
In meinen Becken ist ca. ein Viertel Freifläche, der Rest ist dicht bepflanzt und mit Wurzeln und Steinen dekoriert.
Bei den Freiflächen stecke ich ja regelmäßig die Mulmglocke in den Boden, aber weiter hinten komme ich sogar mit der Nano-Glocke kaum irgendwo zwischen. Da kann ich nur mal grobe Teile mit der AQ-Pinzette rausziehen.
Wie handhabt Ihr das denn?

Ich will in allen Becken so nach und nach komplett auf Sand umsteigen. Wenn ich die Glocke in Sand stecke, zieht es den Sand mit raus. Klar, kann ich mit dem Schlauch über dem Sand langgehen, aber es liegt nur ganz selten mal sichtbarer Kot oder anderer Dreck obenauf, den wühlen die PW und die TDS schnell unter und dann komme ich nicht mehr ran.

Über praktische Tipps für eine gute Beckenhygiene würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße von Andrea

P.S.:
Teddy hat in folgendem Link einen 'Wurm' sehr gut fotografiert. Original so sehen 'meine Planarien' aus:
fische-f3/hilfe-t110012.html#p796897
 

fischolli

R.I.P.
Hi Henny (ich hab mich jetzt an deinen Nick gewöhnt und bleib dabei),

mach dir nicht zuviel Gedanken um alles. Ich denke, deine Hygienemaßnahemen sind schon völlig ok. M.E. ist es am wichtigsten, die Freiflächen, wo die buddeln und wahrscheinlich auch das Futter hinfällt, sauber zu halten. M.E. brauchst du auch nicht so eine Nano-Mulmglockee benutzen, eine Normale tut es auch.

Bei Sand ist das einfach eine Übungssache. Du nimmst die Mulmglocke in die eine Hand, Den Schlauch hälst du mit Daumen und Zeigefinger fest. Jetzt stösst du die Glocke kurz in den Sand, bis sie richtig anzieht. Dann drückst du schnell den Schlauch mit den beiden Fingern ab. Der Mulm ist leichter als Sand und schwebst langsamer wieder nach unten. Du wartest also, bis der Sand wieder aus der Mulmglocke rausgerieselt ist, dann gibst duen Schlauch wieder frei, bis der Mulm abgesogen ist. Das machst du dann mit dem nächsten Sandfleck usw. So bekommst du keinen oder nur minimal Sand mit abgesaugt.

Gruß
 

Henny

Mitglied
Hi Olli,

danke für Deine beruhigenden Worte und Deinen Tipp! Dann werde ich mal üben... :mrgreen:

Viele Grüße von Andrea (für Dich von Henny :wink: - 'Henny' ist übrigens der Vorname meiner von mir sehr geliebten Großmutter gewesen, also für mich gar nicht unpersönlich)
 

fischolli

R.I.P.
Moin Henny,

wie von dir gewünscht die Antwort zum Flubenol und Dannys Bericht, dieses schwer zu bekommen. Das Zug gibt es als "Flubenol P" als Entwurmungsmittel für Katzen. Mein Tierarzt hat das ständig vorrätig, da ist nix mit Rezept. Man sagt ihm, ich will das haben und bekommt es gegen bar cash. Ich habe ihm auch erzählt, wofür ich das brauche (obwohl ich sogar wirklich eine Katze habe), da hat der auch kein Problem mit. Insofern seh ich die Beschaffung nicht als soo problematisch an.

Gruß
 

Henny

Mitglied
Hi Olli,

heute war ich mit meinen Hunden zum Impfen und dachte, da nehme ich doch gleich Flubenol mit.
Neenee, Flubenol hatten sie nicht, auch nicht Panacur. Beide Präperate würden für Katzen kaum noch angewendet, weil es inzwischen viel bessere Mittel gibt. Ich sollte mich doch bitte bei anderen Tierärzten umhören, zur Not würden sie es für mich bestellen.
Nun wollte ich es wissen und haben: Ich habe bei drei Tierärzten in der Nähe angerufen - nix Flubenol.
In einer Tierklinik konnte ich welches auftreiben. Die hatten drei Pasten vorrätig, weil da regelmäßig jemand kommt, der das für seine Kois kauft. Zum Glück war ich dort mit meinen Hunden registriert, insofern konnten sie mir das Flubenol offiziell für meine kleine Hündin verkaufen. Für Fische dürfen sie es gar nicht abgeben, weil sie damit keine Erfahrung haben und deswegen ggf. vom Veterinäramt Ärger bekommen würden. Also habe ich glücklich eine Tube mitgenommen.
Nur mal als Einschub:
Vor einiger Zeit brauchte ich tatsächlich für meine Katzen und Hunde Wurmkuren. Da mein Tierarzt um 19.00 Uhr zu macht und ich das zeitlich meist nicht schaffe, bin ich zu einem anderen 'fremden' Tierarzt gefahren, der bis 21.00 Uhr geöffnet hat. Die sagten, sie dürften mir keine Wurmkur rausgeben, ohne die Tiere vorher untersucht zu haben. :?

So, nun aber weiter:
Auf der Tube steht 'Flubenol P 44 mg/ml' - 7,5 ml. Die Skala ist bis 15 kg angegeben.
Wie dosiere ich das Zeug für ein 60 l -Becken?

Viele Grüße von Henny
 

fischolli

R.I.P.
Moin Henny,

uih, scheint sich ja einiges verändert zu haben in der Vergabe solcher Mittel. Bleibt die Frage, ob die neuen besseren Mittel eventuell genauso gut auch in der Aquaristik einsetzbar sind. Dazu müsste man mal wissen, was das ist und welche Inhaltsstoffe da drin sind.

Zur Dosierung such mal bitte bei www.aquaristikimdetail.de. Da wurde das lang und breit diskutiert, ich krieg das so auch nicht mehr auf die Reihe. Istzum Glück schon lange her, dass ich Planarien hatte.

Gruß
 
Hallo Andrea,

Wirkstoff Flubendazol soll 10mg auf 100 Liter dosiert werden.

Das Flubenol P (wie Paste) hat pro 1ml 44mg Flubendazol als Wirkstoff.

Die Spritze (oder Applikator) verabreicht pro Kilo 0,5ml.

0,5ml x 44mg Flubendazol = 22mg Flubendazol

Diese Menge reicht dann für 200 Liter Wasser.

Anwendung:
0,5ml Flubenol P mit 10ml Wasser vermischen und in eine Spritze ziehen.
2,5ml aus dieser Spritze sind dann für 50 Liter Wasser.

Beste Grüße
Martin
 

Henny

Mitglied
Hi Martin,

danke für die Dosierungsanleitung.

Nun aber folgendes:
Das Planarienbecken soll sowieso einen neuen Bodengrund bekommen.
In dem alten Kies befinden sich die Planarien und viele TDS. Die TDS werden ja wohl auch durch das Flubenol gehimmelt.
Also gammeln mir dann die Planarien und die Schnecken darin rum.

Nun überlege ich, alles rauszunehmen, die Fische und Pflanzen in einem Eimer zwischenzuparken, den Kies mitsamt Planarien und TDS wegzuschmeißen, sauberzumachen, den neuen Quarzsand einzufüllen und die Fische und Pflanzen wieder einzusetzen. Und dann mit Flubenol behandeln, um die Planarien restlos auszurotten.
Oder würdet Ihr erst behandeln und danach aus-/umräumen?

Viele Grüße von Andrea
 
Hallo Andrea,

erst behandeln und dann neu aufsetzen macht überhaupt keinen Sinn.

Mach das Becken neu und dann mit Flubenol nachtreten, wenn dann immer noch Bedarf besteht.

Pflanzen kann auch mal für 10 Minuten in Mineralwasser mit viel Kohlensäure baden. Das überleben so einige Plagegeister auch nicht.

Beste Grüße
Martin
 
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