Undefinierbare "Krankheit" beim Schmetterlingsbuntbarsch

Hallo Forum,

ich habe neulich ein etwas seltsames Verhalten bei meinem südam. SBB(m) festgestellt. Er steht fast nur noch an einer Stelle im AQ, frisst nix mehr und wirkt allgemein sehr lethargisch. Zudem sind seine Kiemen- und Maulbewegungen stark erhöht ("hecheln") Schwimmprobleme hat er keine und auch seine Farbe ist unverändert. An sich habe ich mir erstmal nichts dabei gedacht, bis ich bei näherer Betrachtung rote Flecken um sein Maul herum entdeckte. Er hat auch einen kleinen roten Fleck auf der Kiemenoberseite. Da ich mir nie so sicher bei der Diagnose von Fischkrankheiten bin, habe ich mir flugs den MERGUS AQ Atlas geschnappt und gelesen. Diese Symptome passen leider auf einige Krankheiten! Auch wollte ich Revierkämpfe nicht ausschliessen, da ich vor kurzem andere Zwergbuntbarsche eingesetzt habe (taeniatus und P. multicolor) und sich diese immer noch ab und an mal in das Revier des SBB-Pärchens verirren. Ich habe eine Art "verbeissen" im Maul des anderen Zwergbuntbarsches beobachtet, ähnlich wie es auch um Weibchen kämpfende Fadenfische tun. Hat jemand eine Idee, ob es sich um eine Krankheit oder um "Kampfspuren" handelt?
Ich halte absolut nichts davon, das AQ auf gutdünken mit Medikamenten vollzukippen, ich habe etwas Vitaminpräparate gegeben und ein paar Erlenzapfen und Seemandelbaumblätter ins Wasser gelegt, bis dato hat der Fisch aber keine Veränderung im Verhalten gezeigt. Vorweg: Meine Wasserwerte sind absolut in Ordnung, die habe ich als erstes überprüft. Auch die anderen Fische incl. dem SBB(w) sind völlig gesund.
Bin für jeden Rat offen!
Danke im voraus,


J.
 
Hi,
die Kombination "Kämpfen" und der damit einhergehende Stress können schon zu sowas führen. Langfristig können einzelene Tiere auch durch sowas verabschieden.
Also: präventiv das Becken so strukturieren, daß die tiere sich nicht ständig zoffen, den betroffenen Fisch notfalls isolieren. Trotzdem du gute Wasserwerte postulierst, würde ich da in nächster zeit verstärkt drauf achten. Solche Stellen bei dem Fisch können bei bakterieller Belastung schnell mal ausarten. Sorge also dafür, daß das Tier (mehr) Ruhe hat und in einem sauberen Wasser steht. Zudem sollte er gezielt gefüttert werden sofern das geht.

ps: beschreib doch bitte das becken mal genauer. Möglicherweise wirst du mit der Fisch-Kombi langfristig noch mehr prbleme bekommen...
 
Danke für die schnelle Antwort!
Bei meinem Becken handelt es sich um ein Gesellschaftsbecken. Im Moment sieht der Besatz wie folgt aus:
2 x SBB (m+w)
2 x Taeniatus (m+w)
3 x Pelvicachromis multicolor (m+w+w)
8 x marmorierte Panzerwelse
5 x Keilfleckenbärblinge
9 x Zebrabärblinge
Die Beckengrösse beträgt 250 Liter, Temperatur: 26 °, Karbonhärte: 3°, Gesamthärte: 6°, pH-Wert: 6,8 - 7, Nitrat: 20 mg/l
Nitrit: 0. Es sind fast doppelt so viele Höhlen wie Weibchen vorhanden, jedes Paar hat auch sein Revier. Bisher sind sich die Barschmännchen höchst selten in die Quere gekommen, wobei ich beobachtet habe, das sich vor allem der SBB ausgesprochen friedlich gegenüber den anderen Barschen verhält, obwohl er fast doppelt so gross ist. Es gibt einen grossen Schwimmbereich und einen Bereich mit dichter Bepflanzung (bitte keine Pflanzennamen, davon hat meine Frau mehr Ahnung!) Der Bodengrund besteht zum Teil aus Kies, zum Teil aus feinem Sand.
Ruhe hat der SBB an sich genug, da er sich hauptsächlich in seinem Revier aufhält und wie gesagt fast gar nicht umherschwimmt. Gezielte Fütterung habe ich auch schon versucht, aber er frisst gar nichts. Hast Du denn eine Erklärung für die roten Flecken? Für Wunden sind sie eher zu gross, und bei näherer Betrachtung würde ich auch sagen, das sie sich unter der Haut befinden!
 
Hi,
ok. Das Becken klingt konzipiert und ansich problemlos.
GJK schrieb:
Hast Du denn eine Erklärung für die roten Flecken? Für Wunden sind sie eher zu gross, und bei näherer Betrachtung würde ich auch sagen, das sie sich unter der Haut befinden!
nein. So konkret nicht, aber sowas können Cichliden wie ramirezis schnell mal bekommen, wenn ihnen was nicht zusagt. Das könnte halt auch der Stress durch die anderen Buntbarsche sein. Sofern Ruhe im Becken herrscht und er nicht weiter angegangen wird, könnte man hier die Symptome mit gesteigerten Wasserwechseln und Seemandelbaumblättern (ruhig 6-8 Blätter rein) angehen. Eine medikamentöse Behandlung könnte was bringen, aber da bin ich nicht der richte Ansprechpartner.
Probier es mal mit lebendfutter (weiße Mückenlarven zB). Auf sowas gehen oft auch noch Fische, die sonst keine Ambitionen zum Fressen zeigen.
 
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