Sinn von Lichtpausen

Hallo!

Ich habe schon oft gelesen, dass Leute bei der Beleuchtung ihrer Becken eine Pause von einer Stunde oder mehr zur Mittagszeit (zB) einbauen. Ich würde gerne wissen, worin hier der Sinn liegt, oder welche Idee dahinter verborgen ist... Mittagspause? Ein Schläfchen? Ich meine, in der Natur gibts das ja auch nicht.

Wie reagieren denn Eure Tiere? Irritiert sie das nicht? Macht ihr das für die Pflanzen bzw um deren Wachstum zu hemmen? Irgendwie sehe ich bei der Sache keinen Sinn, aber es scheint doch oft vorzukommen.

Danke schonmal. Bin gespannt.

Gruß!
 
Also ich mach das nicht ich hab mein licht von ca 9-9:30 weiss nicht bis 23uhr also ca 12 1/2 stunden - 13 stunden hab ich das licht an.

worin da der sinn ist keine ahnung wer möchte kanns machen.
 
Hallo
Ich mache es auch nicht...aber...
ich habe gelesen, dass das in Südamerikabecken die mittaglichen
Regenfälle bzw. den damit verbundenen dunklen Himmel simuliert.
Finde ich ne gute Idee...aber...
ich lese das immer im Zudsammenhang mit den Pflanzen.
Mich würde da sehr der evtl. Nutzen der Tiere auch interessieren.

Ansonsten ist es ne gute Lösung falls man das AQ um 8h morgens
schon anmacht und abends noch was sehen will..

Aber wie gesagt...
mein Licht ist über ne Zeitschaltuhr von 10-22h geschaltet.

Gruss,
Mic
 

Pagan

Mitglied
Die Erde kreist ja um die Sonne. In Regenwäldern wandert die Sonne *gg* von Ost (über Nord - Äquator) nach West... Über den Amazonas Nebenarmen, in denen die meisten der hier erhältlichen AQ-Fische und Pflanzen beheimatet sind, sind Bäume/Äste von Bäumen. Durch die wandernde Sonne ist vielleicht ca. zur Mittagszeit mal ein großer Teil des Wassers beschattet... Das ist der Sinn diese Pause.
Das Licht geht ja im Becken tagsüber nicht ganz aus, denn die Räume werden ja noch von aussen beleuchtet. Es hat also den Effekt von Schatten...

Als ich eine Mittagspause GEGEN ALGEN, wie mir hier geraten wurde, eingerichtet habe (in der Zeitschaltuhr), sind mehr Algen gewachsen als zuvor.
Über die Sinnhaftigkeit solcher Pausen zur Mittagszeit streiten sich seit Jahren alle Aquarianer. Bei manchen funktionierts, bei anderen garnicht...

Also es SOLL Algenwachstum hemmen, und dem Pflanzenwachstum macht es garnichts, weil sich normale Pflanzen schnell "umstellen" können.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

eine durchgängige Beleuchtung ist für die Pflanzen nicht notwendig. Wichtig ist dagegen eine durchgängige, ungestörte Ruhepause. Für die Assimilation ist das Produkt aus Beleuchtungsstärke und Zeit ausschlaggebend, genannt "Luxstunden". Eine Unterbrechung der Beleuchtungsperiode macht den Pflanzen absolut nichts aus.

Die sogenannte "Mittagspause" macht vor allem in stark beleuchteten und dicht bepflanzten Aquarien vor allem dadurch Sinn, daß sie die unnatürlichen CO2-O2-Verhältnisse reguliert. Zudem gibt sie den Pflanzen Gelegenheit, Schäden, die während der Beleuchtungsperiode durch Radikalbildung im Photosyntheseapparat entstehen, also der Bildung hochreaktiver Moleküle, in der Dunkelheit wieder zu reparieren. Durch diese stabilisierende Wirkung kann sie tatsächlich vorsorglich gegen Algen wirken.

Warum sollte man also nicht eine Maßnahme vornehmen, die außer dem Einfluß auf die Lampenlebensdauer keinerlei negative, dafür aber eine potentiell positive Wirkung hat?

Stoff zum Nachlesen:
http://www.aquamax.de/DefaultDyn.as...gen_im_Aquarium_Licht_Start.asp&aktuell=Licht
http://www.hereinspaziert.de/Mythen/Mittagspause.htm
http://www.zza-online.de/artikel/011134.html

Viele Grüße
Robert
 
Ich versuchs jetzt mal noch mal in *einfacherem deutsch* zu formulieren:

Die Mittagspause soll stattfinden, nachdem mindestens ca. 3 Stunden beleuchtet wurde und mindestens 3 Stunden am Stück durchgängig andauern.
Den Pflanzen und Fischen macht dies nichts aus, Algen kommen damit aber nicht gut klar und wachsen weniger.
Die Fische bräuchten diese Mittagspause nicht unbedingt, gewöhnen sich aber sehr schnell daran. Meine Fische zeigen zum Beispiel in der letzten Viertelstunde vor dem mittäglichen Ausschalten eindeutig ruhigeres Verhalten, schwimmen langsamer und peilen schon mal ihre Ruheplätze an... definitiv, habe ich beobachtet. (Vor allem, wenn ein einzelner neuer Fisch im Becken ist, kann man dies ganz besonders deutlich bemerken... )
Das mit den mittäglichen Regenfällen und dadurch Verdunkelung in der Natur habe ich auch schon gelesen, muss also was dran sein ;)

Als zusätzlichen Pluspunkt war bei mir ausschlaggebend, dass ich sowohl am frühen Vormittag als auch am späten Abend ein beleuchtetes AQ haben möchte, was ohne Pause nicht möglich wäre, da die Beleuchtungszeit sonst bei 15 Stunden liegen würde.
Also haben wir
Licht von 8.30 - 12.00 Uhr
Pause von 12.00 - 15.15 Uhr und wieder
Licht von 15.15 bis 23.00 Uhr
 
A

Anonymous

Guest
Algen kommen damit aber nicht gut klar und wachsen weniger.

Ist das so?
a010.gif
 
Unser Händler hatte uns das eben genauso empfohlen.
Er hat das ebenfalls mit dem Mittagsregen begründet.
Aufgrund der Tatsache, daß ich Arbeitnehmer bin und auch ein wenig Spass am Aquarium haben möchte, wird das Aquarium morgens gegen 6:00 Uhr eingeschaltet.
Von 10:00 - 14:00 (wenn kaum jemand daheim ist) hat das Aquarium Pause um dann von 14:00 -22:00 wieder mit Beleuchtung zu laufen.
Somit kommen wir auf eine Beleuchtungsdauer von 12 Stunden, was ja überall als höchstdauer angepriesen wird.

Gruß

Halvdan
 
Hallo,
für die Fische ist es völlig wurscht obe man eine Paude macht oder nicht
die gewöhnen sich dran, es wird ja auch nicht stockdunkel.
Ich habe seit meiner Algenpalge eine 4 stündige Pause da ich abends auch was vom Aq sehen will.
Und seitdem keine Algen mehr.
Bei meinem Schwiegervater habe ich vor einigen Wochen die Pause auch auf
3 oder 4 Stunden verlängert und meine seitdem beobachten zu können
das das Algenwachstum abnimmt.

Im Keller habe ich ein AQ stehen mit Beleuchtung von 7 Uhr bis 21 Uhr ohne Pause und es hat keinerlei Algen ich denke das ALgenwachstum hängt von dem Licht hab das zusätzlich von außen Einfällt (sozusagen als zusatzbeleuchtung) im Keller ist es nämlich ums AQ herum Dunkel.

Und bei mir im AQ hat das Algenwachstum erst eingesetzt als dei Sonne im Frühsommer angefangen hat ins Wohnzimmer zu scheinen zwar nur indirekt aber es wurde heller als im WInter.



Gruß Andy
 
Hallo,
nein ist nicht so. :wink:

Ich habe drei Becken, davon laufen zwei schon länger. In einem von denen habe ich eine 4 stündige Lichtpause gemacht, in dem anderen nicht.

Ich habe in beiden Becken Algen (Pinsel, Faden und Punktalgen). Da hat bei mir die Lichtpause keinen Einfluß drauf.

Ich bin der Meinung die Lichtpause kann zu einer Verstetigung des CO2 Angebots führen und dazu, dass man abends von den Pflanzen mehr hat (einige Pflanzen schließen nach 12 Std. den Kopf). Nicht mehr und nicht weniger. Aber ein Heilmittel gegen Algen ist das nicht.
 
Hallo zusammen;

Ich praktiziere seit Jahren diese Mittagspause (4 Stunden dauert die bei mir) und kann sagen, daß sie den Pflanzen gut tut. Das sie Algen schadet halte ich für ein Gerücht, sonst durfte ich keine haben. Thomas und Frank haben es sehr allgemeinverständlich dargelegt. Der Beitrag von Robert scheint glaubhaft, bin aber kein Biochemiker ums abzusegnen, darum geht es aber auch nicht. Tatsache ist, daß Dauerlicht ohne Pausen bei vielen Pflanzen eine wesentlich schlechtere Blattfolge an Stengeln bewirkt und nach meiner Ansicht auch kleinere Blätter bei Stengelpflanzen begünstigt. Warum das so ist kann ich nicht erklären, habe es aber so wahrgenommen. Ich meine deshalb diese Pause macht Sinn, bekämpft aber keine Algen.

PS. Den Fischen macht es auch was aus, ob die Pflanzen ringsrum gut wachsen, denk ich, ist ihr zu Hause.

Gruß Dirk-Werner
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

@Donauwalli

Du hast die Behauptung aufgestellt:
Algen kommen damit aber nicht gut klar und wachsen weniger.
Deine Antwort
Ja. Is so (siehe auch die zwei folgenden Beiträge)
reicht mir nicht.
Sag mir doch bitte, wo ich das nachlesen kann, dass Algen damit ein Problem haben. Ich suche den Text dazu schon lange in Fachbüchern, bin aber bis heute nicht fündig geworden. Kannst du mir weiter helfen?

Ich bin der Meinung die Lichtpause kann zu einer Verstetigung des CO2 Angebots führen und dazu, dass man abends von den Pflanzen mehr hat (einige Pflanzen schließen nach 12 Std. den Kopf). Nicht mehr und nicht weniger. Aber ein Heilmittel gegen Algen ist das nicht.
Gut gesagt Frank.

Radikalbildung im Photosyntheseapparat entstehen, also der Bildung hochreaktiver Moleküle, in der Dunkelheit wieder zu reparieren.
Darüber kann man nun wirklich auch Meinungen lesen, die deutlich machen, dass dieses Argument eher nicht zutrifft.
Aber es ist auch egal.

Man gönnt damit seinen Pflanzen eine Pause, für mich scheint auch klar, dass die Stoffe, die zur Photosynthese gebraucht werden nachgebildet werden können und mehr nicht.

Donauwalli: du bist dran ;-)
 
@ naturefighter:

Gut gut. In Fachbüchern habe ich es nicht gelesen. Es war hier im Forum, da wurde es so erklärt... ich glaube mich sogar noch zu erinnern, WER es geschrieben hat, bin mir aber nicht zu hundert Prozent sicher, drum nenn ich mal keinen Namen.

Soll es eben so sein, dass die Lichtpause den Pflanzen gut tut, Chemie hin oder her, ich begreife es zwar durchaus, wenn es hier so beschrieben wird, gelernt habe ich es allerdings nicht

Es kann also Zufall sein, dass bei mir im Becken mit Lichtpause weniger Algen wachsen als in dem Becken, in dem von 11 - 23 Uhr die Lampe durchgehend an ist.
Aber da ich eben wirklich wenig Algen habe, bin ich davon ausgegangen, es läge wirklich und wahrhaftig daran.

Asche auf mein Haupt.
 
Hallo zusammen;

Ich denk mal, Thomas hat es gut aufgezeigt. Einen indirekten Zusammenhang zum Algenwuchs gibt es doch hier nur durch die Tatsache, daß eine gut wachsende Wasserpflanze ein guter Nährstoffkonkurent für die Alge ist, mehr nicht.( Da könnte Donauwallis Wahrheit herkommen). Die Faktoren die Algenwuchs betreffen sind zu einem hohen %-satz außerhalb von Beleuchtungsproblemen zu suchen ( zu viel Futter, schlechte TWW -Zyklen, überbesetzte Becken usw.).
Hier sollte man der Beleuchtung weniger Schuld geben, als es manche Lampenhersteller tun.

Gruß Dirk-Werner
 
Jallo Lisa,
Donauwalli schrieb:
Asche auf mein Haupt.
vollkommen falsch!

Ich will hier nicht verhehlen, dass ich vor einem Jahr auch noch steif und fest behauptet hätte Lichtpausen sind gut gegen Algen. Habe mich aber insbesondere durch einen Artikel von O. Deters in der Amazonas und eigene Erfahrungen eines besseren belehren lassen.

Und es ist ja bisher auch nicht bewiesen, dass Lichtpausen den Algen nicht schaden, dass ist ja gerade das was Thomas (und ich) sucht.

Ich kann mir da bei den Algen zwei Effekte vorstellen: Einmal das gleichmäßigere Angebot an CO2, dass den Pflanzen nützt und damit diesen ein besseres Wachstum ermöglicht und dadurch die Algen schwächt. Zum anderen könnte es auch rein theoretisch sein, dass Algen schlechter Nährstoffe speichern können und damit mit plötzlichen Dunkelphasen nicht umgehen können.

Du siehst, dass man für beide Seiten Argumente finden kann, dass ist eine Thematik, die in meinen Augen noch sehr im Fluß ist. Meine Meinung steht oben in dem anderen Post, aber ich kann da auch gut andere Meinungen gelten lassen.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

naturefighter schrieb:
Darüber kann man nun wirklich auch Meinungen lesen, die deutlich machen, dass dieses Argument eher nicht zutrifft.
Aber es ist auch egal.
Butter bei die Fische, bitte. Wo? "Ich habe mal von jemandem gehört, dessen Freund eine Bekannte hat, deren Onkel sein Schwager schon 'nen Yeti gesehen hat! Ächt wahr!" das reicht mir nicht.

Photoinhibition ist ein dokumentierter, die Photosyntheseleistung beeinträchtigender Prozeß, der genau diese Radikalbildung als Grund hat ("Light & Photosynthesis in Aquatic Ecosystems", John T.O. Kirk dürfte die Quelle sein, ich habe sie allerdings nicht hier in China zum Verifizieren. Möglicherweise steht's auch in "Aquatic Photosynthesis", Paul G. Falkowski, John A. Raven).

Man gönnt damit seinen Pflanzen eine Pause, für mich scheint auch klar, dass die Stoffe, die zur Photosynthese gebraucht werden nachgebildet werden können und mehr nicht.
Die "Stoffe", die zur Photosynthese gebraucht werden, befinden sich während der Hellphase allerdings in einem ständigen Redox-Kreislauf, und werden meines Wissens nicht auf Vorrat gebildet. Oder willst Du auf die CO2-Präfixierung von C3/C4-Mischtypen oder CAM-Pflanzen hinaus? Oder welche Stoffe meinst Du? Der Zucker als Produkt der Photosynthese ist doch das, was bevorratet wird, nicht die Edukte :??

Viele Grüße
Robert
 
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