Sand - welche Körnung?

Henny

Mitglied
Hi,

ich hatte es hier am Rande zwar schon mal gefragt, aber nun würde ich gerne mehrere Erfahrungen von Euch lesen.

Ich hatte vorher ganz feinen Quarzsand in zwei Becken (Körnung 0,1- 0,5mm). Super war, dass sich kaum Mulm eingelagert hatte, aber der Pflanzenwuchs war sehr schlecht. Das muss aber nicht an dem feinen Sand gelegen haben.

Nach dem Neuaufsatz habe ich jetzt in einem AQ Sand mit der Körnung 0,4- 0,8mm. Da der Neuaufsatz noch nicht lange läuft, kann ich den Pflanzenwuchs noch nicht beurteilen.

Ich hatte jetzt mal wieder meine Nase in die Algenfibel von Bernd Kaufmann gesteckt. Herr Kaufmann rät von einer Körnung unter 1-2 mm absolut ab, weil sich ansonsten im Boden nichts bewegen kann (keine Zirkulation für Dünger etc.).

Ich habe jetzt für mein zweites 240er bereits 30kg Sand (0,4- 0,8mm) gekauft. Nun überlege ich, den gegen Sand von 1-2mm Körnung zu tauschen.

Die Pflanzen sind bei mir in Kies mit einer Körnung von 3-5mm bis jetzt immer gut gewachsen. Da werden aber auch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Da meine Becken alle anders sind, auch mit und ohne Bodendünger, kann ich das gar nicht vergleichen.

Je feiner, desto weniger Mulmeinlagerung. Die Corys mögen es auch lieber feiner. Aber wie sieht das mit den Pflanzen aus? Wie sind diesbezüglich Eure Erfahrungen?
Mir würde es reichen, wenn ein paar von Euch sagen, dass bei dem feinen Sand alles super wächst, besonders auch Wurzelzehrer, davon habe ich nämlich am Meisten.

Viele Grüße von Andrea
 
Ich habe mein 50cm Becken mit Sand bestückt.
Konnte mich nicht beschweren sobald mehr Pflanzen drinnen waren hats gewuchert wie Cabomba. :thumright:
Dann war ich allerdings so blöd und hab alles neu gesetzt und alles ist veralgt!
Wenn du jedoch einen starken Filterhast der den Boden sauberhält mit möglichst viel Strömung...dann wirst du m.E nach keine Probleme bekommen solange du genug Pflanzen dickicht von Anfang an einsetzt.
Gruß
 
Hallo Andrea,

im alten 60er hatte ich Bachgrund als Bodengrund. Dieser war weitestgehend Körnung <1mm, jedoch mit größeren Steinchen durchsetzt. Ich hatte, soweit ich mich erinnere, nur Cryptos drin, die auch nahezu explosionsartig wuchsen. Diese habe ich weitgehend mit dem Bodengrund in das neue, größere Becken umgesetzt, wo das Wachstum stzagnierte. Das kann aber auch an der höheren Wassersäule und dem somit anderen Licht liegen.
Es handelte sich natürlich nicht um "reinen" Sand. Ich denke mal, das Zeug hatte, auch wegen der Farbe, einen gewissen Lehm- oder Tonanteil sowie eingeschwemmtes Erdreich.
Was die Bewegung im Boden betrifft: TDS sollten das Problem doch lösen, oder?

Lieben Gruß
S.
 
Hallo Andrea,

mit Sand und Pflanzen hatte ich noch nie Probleme.
Cryptocorynen, Helanthium, Vallisnerien und Echinodorus wachsen da sehr gut drin.
Bei mir auch mit ausschließlicher Düngung über die Wassersäule.

Und wer einmal in Sanden mit 0,1-0,4 oder 0,4-0,8mm gepflanzt hat, der will auch nix anderes mehr haben.

Durchströmung in Sand- oder Kiesböden halte ich für überbewertet was den Transport von Nährstoffen anbelangt.

Behalte den 0,4-0,8mm Sand.
Größere Rosettenpflanzen kann man über Stäbchen oder Kugeln gezielt düngen.
Oder man verwendet einen flächigen Bodendünger. Der sollte allerdings keine Organik beinhalten (Torffasern oder solche Gimmicks).

Beste Grüße
Martin
 

Henny

Mitglied
Hallo,

ich danke Euch!
Okay, dann behalte ich den Sand :D . Düngekugeln und TDS gehören bei mir eh zum Pflichtprogramm.

Ein schönes Wochenende wünscht Euch mit vielen Grüßen
Andrea
 
Hallo Andrea,

hier mal ein Foto meines 131/71/50cm Beckens.
Habe ich gerade neu aufgesetzt.
Die drei großen Echis sind da aber drin groß geworden.
Beleuchtung mit insgesamt etwa 90W LED.



Hoffnungslos überbelichtet da Kamera im Automatikmodus.

Boden ungedüngter Sand 0,1-0,4mm.

Beste Grüße
Martin
 

Henny

Mitglied
Hallo Martin,

solche Echis will ich auch! :mecker: :mrgreen:

Mit dem ganz feinen Quarzsand habe ich selber bis jetzt noch keine tolle Erfahrung gemacht.
In einem 60er hatte ich wegen der Corys Kies mit Düngeboden gegen den superfeinen Sand mit Düngekugeln ausgetauscht. Vorher super Pflanzenwachstum auch der Rosettenpflanzen, nach dem Neuaufsatz Algen und Cyanos und absterbende Pflanzen. Die Nummer wollte sich einfach nicht stabilisieren. Zusätzlich Bio-CO2 und Amanogarnelen haben den Erfolg gebracht, jetzt grünt alles auch bei dem feinen Bodengrund.

Mein erstes 240er hatte ich gleich von Anfang an mit dem feinen Quazsand befüllt und das ging ja nun mal voll in die Hose. Das muss aber gar nicht an dem Sand gelegen haben. An dem Sand hatte mich dort genervt, dass die Corys die gesamte untere Deko und die tiefen Pflanzenblätter mit Sand überschüttet hatten. In dem Becken ist das jetzt mit der etwas gröberen Körnung deutlich besser.

In beiden Becken hatte sich der feine Sand recht schnell zu der Seite des Filters bewegt. Da musste ich ständig gegenschieben. In dem 60er habe ich dagegen mehr Steine und Rosettenpflanzen in dem Bereich eingebracht. Nun geht es.

Den feinen Quarzsand habe ich in einem weiteren 60er, wo viele Moorkienwurzeln und ein paar aufgebundene Pflanzen drin sind. Mit von der Partie ist dort ein LDA67. Der wühlt mir den feinen Sand ständig von rechts nach links und wieder zurück, der schüttet regelrechte Haufen auf - Schneckenbuntbarsche sind gar nichts dagegen :wink: . Außerdem wedelt er das feine Zeugs regelmäßig in die Borelli-Höhlen, so dass das Mädel da gar nicht mehr reinkann :twisted: . Da werde ich demnächst also wirklich wieder was Gröberes reintun.
Das sind nur so meine Erfahrungen mit ganz feinen Zeugs.

Aber wichtig war mir jetzt ja nur das Pflanzenwachstum bei Wurzelzehrern. Und da Deine Echis in dem superfeinen Sand so toll geworden sind, sollten sie bei mir mit der etwas gröberen Körnung auch keine Probleme haben. Und wenn sie Probleme bekommen, liegt das an was anderem.

Was für ein Fisch tobt da in Deinem Becken rum? Ist das der Königssalmer (Inpaichthys kerri) oder der Kaisersalmler (Nematobrycon palmeri)?

Beste Grüße von Andrea
 
Hallo Andrea,

ich würde da nun nicht unbedingt bei den Sanden oder Kiesen oder wo auch immer die Ursache suchen.

Das sind letztlich nur Substrate, die eigentlich bei einer Neueinrichtung mehrf oder weniger tot sind.

Mittlerweile sehe ich kräftige und lange Beleuchtung viel mehr als Ursache für etwaige Algenprobleme.
Oft werden 12 Stunden Beleuchtungsdauer angeraten und mit den modernen T5 Röhren und langsam wachsenden Pflanzen kommt es da zwangsläufig zu Problemen.
Die Aquarien werden über diese ausgeiebige Beleuchtung ziemlich "schnell".
Ich nenn das mal "schnell" weil mir im Moment kein besseres Wort einfällt.
Reduziert man die Beleuchtungszeit radikal oder schaltet man die Hälfte der Beleuchtung ab stabilisieren sich solche Becken auffallend schnell.

Man nimmt einfach "Dampf" von dem Becken und "entschleunigt" es ein wenig.
Das ganze System wird es "langsamer".

Bei solcher Vorgehensweise erklärt sich dann auch, dass nicht unbedingt künstlich CO2 zugeführt werden muss oder man mit den Düngepullen Gewehr bei Fuss stehen muss.

Ich habe mich da in näherer Vergangenheit auch etwas verrannt und erachtete Lichtorgeln und unbedingtes Pflanzenwachstum für höchst erstrebenswert.
Das kann man alles machen, nur sollte man nicht aus den Augen verlieren, dass das eben nicht unbedingt die Aquaristik ist, die man wirklich will.

Komischerweise laufen dann Becken mit weniger Licht, geringerer Beleuchtungszeit, langsam wachsenden Pflanzen und mehr Fischen auffallend stabil und zicken nicht groß rum.
Vielleicht eröffnet das ja noch einen weiteren Einblick oder Überblick über Deine "Problembecken".

Beste Grüße
Martin
 

Henny

Mitglied
Hallo Martin,
Biotoecus schrieb:
...Komischerweise laufen dann Becken mit weniger Licht, geringerer Beleuchtungszeit, langsam wachsenden Pflanzen und mehr Fischen auffallend stabil und zicken nicht groß rum.
Vielleicht eröffnet das ja noch einen weiteren Einblick oder Überblick über Deine "Problembecken"...
genau diese Beobachtung habe ich auch schon gemacht und sie neulich hier in irgendeinem Thread beschrieben :dance: . Ich will die Bedingungen der einzelnen Becken hier gar nicht wiederholen, aber es passt genau.
Ich freu mich gerade so, weil Dein Text wirklich absolut meine Erfahrung deckt! :D
Auch der Herr Kaufmann bestätigt dieses in seiner 'Algenfibel' zu 100%. Er sagt, dass der Beleuchtung eine viel zu große Bedeutung beigemessen wird, wenn man nicht nur extreme Schnellwachser hat. Zu viel Beleuchtung führt dann unweigerlich zu Problemen. Es kann bei den Pflanzen sogar zu 'Lichtstess' kommen. In tropisch Gewässern steht den Pflanzen vielleicht zu 30% Sonnenlicht zur Verfügung. Auch eher lichtbedürftige Echis würden unter den Bedingungen gar keine Probleme haben, ganz im Gegenteil.
Herr Kaufmann spricht sich deswegen absolut für eine Beleuchtungspause aus. Bei mir ist jetzt in diesem 240er von 12.00- 15.00 Uhr und von 19.00- 01.00 Uhr mit T5 beleuchtet.

Ich bin wegen der Beleuchtung nur total irritiert, weil z.B. Olli mir gesagt hatte, dass ich noch zusätzlich Reflektoren einbringen sollte. Und Olli weiss ja nun auch, wovon er spricht, seine wunderschöne grüne Hölle steht für sich. Mein Becken ist allerdings bewusst etwas anders aufgebaut.
Unsere 'Einrichtungsfee' Denise hat, soweit ich das gesehen habe, in Ihrem neuen Becken fast nur Langsamwachser und trotzdem in dem neuen Lido 200 (da gehe ich von T5 aus) zusätzlich Reflektoren. Wie passt das zusammen?

Da ich hartes Wasser habe, habe ich auch ganz viel Kalkausfall, was besonders die Festsetzung von Rotalgen sehr begünstigt. Das habe ich selber deutlich erlebt und auch Herr Kaufmann bestätigt dieses genau. Also werde ich in meinem ersten 240er meine erste 'echte' CO2-Anlage anbringen. Gekauft ist sie eh schon lange.

Mein Güte Martin, ich dachte schon, ich sei mit meiner Beobachtung völlig beknackt in der Birne - alle sprechen immer von möglichst viel Licht.
Natürlich muss man das differenziert betrachten, wie immer, aber zumindest hast Du mir diesen Abend gerettet. :lol: - Danke!

Beste Grüße von Andrea

P.S.: Fast vergessen - was ist das da für ein Fisch bei Dir?
 

fischolli

R.I.P.
Moin Henny,

ganz so pauschal ist das mit den Reflektoren bei mir nicht. Ich habe die nicht in allen Becken drauf, sondern nur in 3. Dabei sind die im Wohnzimmerbecken inzwischen so blind, dass ich die garnicht mehr zähle. In dem "grüne Hölle"-200l-Becken sind Reflektoren drauf und auch T5-Beleuchtung. Das hab ich aber in erster Linie, damit mal ein paar Pflanzen, die eigentlich rot sind, auch rot zeigen und das ohne CO2-Zugabe.

Ansonsten kann ich Martins Aussage durchaus bestätigen. Hier mal ein schnell geschossenes Bild aus meinem 96l-Becken. Das wird mit nur einer Röhre beleuchtet und es ist noch eine relativ dichte Wasserpflanzendecke drauf:


Ich hoffe, man kann in etwa erkennen, dass die Pflanze schön grün ist und gut gewachsen.

Lichtmangel oder wenig Beleuchtung macht sich allerdings sofort bei meinen Stengelpflanzen bemerkbar. Meine Hygrophila polysperma reagiert sofort mit Abwurf aller unteren Blätter, wenn die Schwimmpflanzendecke in dem Becken zu dicht wird.

Ich beleuchte aber trotzdem alle Becken durchgehend 14 Stunden, daran hat sich nix geändert.

Gruß
 

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Henny

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Moin Olli,

das wirft ja ein ganz anderes Licht auf die Sache. :mrgreen:
Meine Hygrophila polysperma 'rosanervig' wächst bei wenig Beleuchtung auch nur in die Höhe und rosa sind nur die oberen Spitzen.
Die Ludwigia von Dir ist bei T5 ohne Reflektoren und ohne Wasserpflanzen aber immer noch erstaunlich rot. Die Tage bekommt sie eh CO2.

14 Stunden Beleuchtung ohne Pause? :shock:
Das hätte ich auch gerne, würde mich aber gar nicht trauen. Ich bin sogar schon am Überlegen, ob ich meine 11 Stunden mit Pause um eine Stunde reduziere. Aber dann lasse ich das erstmal so wie es ist.

Beste Grüße von Henny
 
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