Regenwasser begünstigt Weisspünktchenkrankheit?

Hallo,

bei mir ist glaub ich heute die Weisspünktchenkrankheit ausgebrochen.

Habe vor 7 Tagen beim Wasserwechsel erstmals auch ein paar Eimer Regenwasser benutzt, da unser Leitungswasser schon recht hart ist.
Kann das damit zusammenhängen? Ich meine, ist das der Nachteil am Regenwasser, daß die Erreger dieser Krankheit dort rumschwimmen?

Gruß
Ralf
 

Starmbi

Mitglied
Hallo !

Regenwasser ist eigentlich destilliertes Wasser, es sind also kein Erreger darin.
Allerdings nimmt der Regen während des Fallens (Gift)-Stoffe aus der Luft auf.
Deshalb sollte, (wenn überhaupt) erst nach einer längeren Regendauer mit dem Sammeln begonnen werden, weil dann die Giftstoffe ausgewaschen sein sollten.
Meiner Meinung nach sind die Fische geschwächt worden, so daß die (immer schon vorhandene) Krankheit ausbrechen konnte.
Entweder haben Sie die Härteumstellung nicht vertragen, oder wurden durch die Giftstoffe geschwächt.
Oder es war einfach Zufall :wink:

Gruß

Stefan
 

bierteufel

Mitglied
Hi

Ein kausaler Zusammenhang ist nicht auszuschliessen.
Die Frage wie schnell du das Regenwasser eingefüllt hast. Dadurch sinkt der Leitwert und der osmotische Druck auf die Fische steigt. Das sollte langsam erfolgen. Hast du zu viel Wasser durch Regenwasser zu schnell ausgetauscht, kann das einen enormen Stress für die Fische bedeuten. Die Ichtyoerreger sind sicherlich in den meisten Aquarien latent verfügbar. Ein solcher Stress in Kombination mit möglicherweise anderen suboptimalen Faktoren kann zum Ausbruch von Krankheiten führen, ohne das die Erreger von Außen (sprich mit Regenwasser) zugeführt werden.

Nach deiner Schilderung ist ein Zusammenhang durchaus wahrscheinlich, aber nicht so wie du es andeutest.

Gruß Arne
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Hallo Ralf,

ich würde auch in die "Kerbe" von Arne schlagen.

Erzähl doch mal bissel mehr:
Wieviel Liter fasst das Becken?
Wie lange lebten die Fische vorher in deinem "harten" Wasser und was bezeichnest du als hart (Werte)?
Wieviel Liter Regenwasser hast du zum verschneiden genommen?
Was für Fische sind denn überhaupt betroffen?

Gruss Heiko
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen Antworten. Dachte fast schon, mir kann hier keiner helfen.

MOOSKUGEL schrieb:
Wieviel Liter fasst das Becken?
Wie lange lebten die Fische vorher in deinem "harten" Wasser und was bezeichnest du als hart (Werte)?
Wieviel Liter Regenwasser hast du zum verschneiden genommen?
Was für Fische sind denn überhaupt betroffen?

Es handelt sich um ein Rio 240 Becken von Juwel, welches seit etwas mehr als 2 Jahren in Betrieb ist.
Der Besatz sind :

2 Fadenfische
5 Regenbogenfische
2 Kinderskalare
1 siamesischer Rüsselbarbe
2 Panzerwelse
2 Antennenwelse
3 neu gekaufte asiatische Süßwassermuscheln

Wasserwerte aus der Leitung bei uns:

GH 15-17 dH
KH ca. 11
Nitrat 5 mg

Da ja Skalare und Regenbogenfische weicheres Wasser brauchen. In den Fachzeitschriften heißt es weniger als GH 15, kam ich auf die Idee mit Regenwasser.
Da es in letzter Zeit (vor der Kältewelle) relativ viel geregnet hat, habe ich vom Regenfass 60 Liter abgeschöpft und 30 Liter gleich und 30 Liter einen Tag später ins AQ eingebracht.

Dummerweise waren die ersten 30 Liter relativ kalt und die Beckentemperatur ist von 27 Grad auf 22 Grad abgestürzt, was sicherlich nicht gut war. Die anderen 3 Eimer habe ich im Wohnzimmer einen Tag zum Aufwärmen stehen gelassen.

Mittlerweile sind die Pünktchen an den Flossen auch ohne Medizin nicht mehr so ausgeprägt und beim letzten Wasserwechsel am Sonntag hab ich den Boden abgesaugt.

Ich dachte halt, daß dieses Wimperntierchen, welches ja diese Krankheit auslöst im Regenwasser eingeschleppt wurde. Aber vermutlich war das Wasser gleich mal zu kalt oder der Stress zu groß.

Gruß
Ralf
 
Hallo,

Da ja Skalare und Regenbogenfische weicheres Wasser brauchen. In den Fachzeitschriften heißt es weniger als GH 15, kam ich auf die Idee mit Regenwasser.
Es stimmt zwar, dass Skalare in ihren natürlichen Gewässern in sehr weichem Wasser leben und da reden wird dann von GH deutlich kleiner als 15. Viel wichtiger ist aber die KH. Skalare mögen saures Wasser, also ein pH < 7 und das ist bei deinen KH Werten kaum möglich.
Auf der anderen Seite wirst du keine Wildfang Skalare haben sondernTiere die seit Generationen in unserem "harten" Leitungswasser gezogen und mit diesen Wasserwerten durchaus klar kommen. Optimal ist es nicht. auch GH 15 ist nicht optimal.

Da es in letzter Zeit (vor der Kältewelle) relativ viel geregnet hat, habe ich vom Regenfass 60 Liter abgeschöpft und 30 Liter gleich und 30 Liter einen Tag später ins AQ eingebracht.

Kleine Rechenaufgabe:

(30 Liter * 5°C + 210 Liter * 27°C) / 240 Liter = 24,25°C

Wenn du also so vorgegangen bist wie du das beschrieben hast macht den Fischen das überhaupt nichts. Und darin den auslöser von der Pünktchenkrankheit zu vermuten halte schlicht für eine abteuerliche Spekulation.

Erzähl uns lieber was du noch verändert hast? Ein paar neue Fische oder Pflanzen?
Ichthyophthiriose, wie die Krankheit richtig heißt bricht nicht mal soeben aus. Die mußt du dir einschleppen. Wenn es jetzt um andere Erkrankungen gegangen währe wie z.B. irgendwelche Bakteriellenerkrankungen dann hätte ich wahrscheinlich nicht sgesagt aber den Ausbruch von Ichthyophthiriose aufs regenwasser zuschieben ist quatsch.

nur zur info. Ich habe auch ein 240 Liter Becken und wechsele alle 10 Tage ca: 100 Liter Wasser. Davon kommen ca: 60 Liter aus der Regentonne bzw. dem UO Fass welches auch daruaßen steht. Meine Temperatur geht dabei teilweise auf 20°C runter. Und meine Skalare erfreuen sich bester Gesundheit.

SKALAR03.JPG


Gruß

Michael
 

bierteufel

Mitglied
Hallo Michael.

Bevor du meine Gedankengänge als Quatsch abtust, solltest du lesen und verstehen. Eventuell auch mal schauen welche Informationen zur Verfügung standen, als wir das äußerten. Als Heiko und ich und auch Strambi in diese Kerbe hauten, war noch nicht bekannt welche Mengen Wasser gewechselt wurden, wie der Besatz aussieht....

Wir haben das nicht auf die möglicherweise schwankende Wassertemperatur geschoben, sondern auf die Änderung vom osmotischen Druck. Das Schädlinge aller Art in jedem Aquarium latent vorhanden sind, ist Dir wohl auch entgangen. Andernfalls würdest du nicht darauf bestehen, daß die Ichtyoparasiten zwingend von "Außen" kamen.


Zum Thema ...
Da du nur 2 mal 30 Liter gewechselt hast ist auch die geschichte mit dem osmotischen Druck nach meiner Ansicht nach eher kein Grund. Da reicht es höchstens dazu dass er "das Faß zum überlaufen" gebracht hat. Was ist mit den "neugekauften" Süswassermuscheln?! In welchem zeitlichen Zusammenhang muß man das verstehen.

Gruß Arne
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Moin Michael,
Ichthyophthiriose, wie die Krankheit richtig heißt bricht nicht mal soeben aus. Die mußt du dir einschleppen.
Krankheitserreger (Bakterien, Pilzsporen, ...) aller Art befinden sich in gewisser Dichte stetig im Aquariumwasser, ein Aquarium ist doch kein steriler Raum :wink:
Das Immunsystem der Fische sollte im Normalfall aber damit alleine zurecht kommen und sich dagegen wehren können.
Damit das so bleibt, sorgen wir ja mit z. B. regelmässigen Wasserwechseln (Keimsenkung), ausgewogener Ernährung (Stärkung des Immunsystems), geigneter Temperatur und Wasserparameter auf "die Fische zuschneiden", bzw. die Fische den vorhandenen Wasserparametern entsprechend auswählen, dafür.
In einem gebe ich dir aber Recht, man kann Krankheiten auch einschleppen.
Wenn es sich um Erreger handelt die das Immunsystem noch nicht kennt, oder mit Wasser, was im Endeffekt die Keimdichte schnell anhebt.
Man sollte aber auf alle "Schrauben" schauen, an denen man "gedreht" hat.
So ist zumindest mein Verständnis der Sache und so schlecht bin ich damit noch nicht gefahren :mrgreen:

Darum hat es mich eigentlich interessiert, wie lange die Fische in den alten Werten gepflegt wurden und in welcher Zeit bzw. Stärke die Parameter umgestellt/verändert wurden.
Wenn ich dann aber lese, dass das Becken schon seit zwei Jahren läuft (ich gehe mal davon aus, das der Besatz auch schon so lange besteht und es keine Probleme gab), hätte ich ehrlich gesagt, rein gar nichts unternommen.
Warum was gut laufendes verändern?

Gruss Heiko
 
Hallo zusammen,


MOOSKUGEL schrieb:
Wenn ich dann aber lese, dass das Becken schon seit zwei Jahren läuft (ich gehe mal davon aus, das der Besatz auch schon so lange besteht und es keine Probleme gab), hätte ich ehrlich gesagt, rein gar nichts unternommen.
Warum was gut laufendes verändern?

Naja, so ganz stimmt das nicht. Es war kein "running system"

Und zwar hatte ich immer mal wieder Probleme mit den Skalaren. Entweder sind die mir im "Jungen" Alter verstorben oder erst gar nicht richtig gewachsen. 3-4 Versuche Skalare großzuziehen und im Erwachsenenalter lange zu pflegen, schlugen fehl. Erst dachte ich natürlich, daß man im Zoofachgeschäft auch teilweise Schrott (also kranke Fische) verkauft kriegt, die dann nicht lange leben. Oder es fehlt igendein Gen und sie wachsen nicht richtig. Sicherlich ist da auch was dran, daß man das Pech hat und einen "defekten" Skalar kauft.

Doch auch ich habe versucht zu ergründen, an was es bei mir liegen könnte. Und da bin ich halt auf die "nicht optimalen" Wasserwerte für Skalare gestoßen. In einem anderen Thread hab ich ja auch mal darüber berichtet daß innerhalb von ein paar Wochen 2 Regenbogenfische und beide "ältere" Skalare verstorben sind. Dachte, das liege vielleicht am Leitungswasser. Und da hab ich mir Gedanken ums Regenwasser gemacht.

Krasser Gegensatz:

Mein Vater wohnt 50 Meter weiter weg von meinem Haus und hat auch ein AQ in dem schon jahrelang Sklaare mit eben unserem Leitungswasser gepflegt werden. Auch nicht optimal aber bei ihm funzt es.

Er lächelt manchmal auch über mich und mein "Geplansche" - von Weißpünktchenkrankheit hat er noch nie was gehört und unterstellt mir halt auch, ich mache zuviel rum mit meinen Wasserwechseln etc.
Naja, eben ein Altaquarianer bei dems auch mit deutlich weniger "Herzblut" ganz vernünfig läuft. Ist eben auch das Skurrile an der Aquaristik. Nichts ist richtig, aber auch vieles nicht falsch :))

gruß
Ralf
 
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