Hallo,
Also kann Kohle nicht wirklich viel Schaden anrichten
Es werden unbelegte, oder aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen über die Schädlichkeit von Aktivkohle ins Netz gestellt und kritiklos übernommen.
Zuerst: Hochwertige Aktivkohle für die Aquaristik sollte keine unerwünschten Stoffe an das Wasser abgeben.
Es wird berichtet, daß Aktivkohle nach Sättigung wieder Stoffe an das Wasser zurück gibt.
Das ist nicht richtig:
Die überschüssigen Stoffe können lediglich nicht mehr adsorbiert werden und reichern sich dann im Wasser an.
Das wird als Durchbruchpunkt bezeichnet.
Es wird berichtet, daß gebundene Stoffe wieder freigesetzt werden können.
Ja, aber das kann nur geschehen, wenn "neue" Stoffe sich lieber an die Kohle binden und die gebundenen Stoffe verdrängen.
Aber wo sollen die "neuen" Stoffe denn herkommen?
Normalerweise gibt es im Aquarium keine neuen Stoffe.
Nur die Konzentration der bestehenden Stoffe kann sich ändern. (Wasserwechsel, Fütterung usw.)
Ok, denkbar wäre z.B. daß eine Wurzel eingesetzt wird, deren Huminsäuren in der Kohle lieber gebunden werden und z.B ein gebundenes Medikament wieder freisetzen.
Ein anderes Szenario fällt mir wirklich nicht ein.
Nach einer gewissen Zeit dient die Kohle , genauso wie das restliche Filtermaterial, als Besiedlungsfläche für Bakterien.
Die oft propagierte "schädliche Verkeimung" der Aktivkohle bei längerem Einsatz, mag im Trinkwasserbereich ihre Berechtigung haben, ist in der Aquaristik aber irrelevant, oder sogar wünschenswert!
Zudem werden die Poren der Kohle mit fortschreitender Zeit durch die Bakterien verstopft und verhindern eine Desorption von bereits gebundenen Stoffen. (Meine These)
Ich habe auch schon Aktivkohle wesentlich länger als 4 Wochen im Filter belassen, ohne negative Auswirkungen zu beobachten.
Gruß
Stefan