Mulm oder nicht.Das ist hier die Frage...

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren wie eure Meinungen im Bezug auf Mulm sind.Ich habe viele Meinungen gehört und gelesen.
So gibt es die einen die sagen er sei unabkömmlich für jedes Aquarium das funktionieren soll aufgrund der Bakterien die darin"wohnen".
Andere wiederum behaupten,es seien genug Bakterien in Filter und Wasser und der Mulm würde zu sehr die WW "negativ"beeinflussen.
Brauchen nicht auch viele Bodenbewohner den Mulm als (evt.zusätzliche) "Nahrungsquelle"?
Was ist eure Meinung oder Erfahrungswert?
Ein "klinisch"reines Becken (ist das dann Naturähnlich?) oder Mulm als wichtige Lebensquelle im AQ?
Freue mich auf eure Posts.

Gruß Doc
 
Hi,

ich finde Mulm nicht schlimm, und lasse es im Becken. Für mich gibt es eigendlich nur Positive Aspekte für den Mulm....
1. Nahrungsquelle für Garnelen und Jungfische
2. Nahrungsquelle für Bakterien
3. als Puffer für die Wasserwerte (PH Schwankungen)

Wenn es jemanden optisch stört, kann man den Mulm ja auch in den Hintergund wedeln, so das man ihn nicht sieht.

LG Tanja
 
muss ich absolut zustimmen... hast du schon mal n fluß gesehen der unten ne saubere glasplatte hat... der bodengrund, mit mulm gesättigt, ist der beste langsamfilter den du im becken hast und erzeugt sogar stellen weiße durch anaeroben abbau modekularen Stickstoff... was dein filter nicht kann...

besiedlungsfläche für bakterien, nährstoffspeicher, puffer, versteckraum... also wer mulm absaugt schmeißt seinen besten bestandteil raus...


mfg
parallax
 
Hi,

wie heißt es doch noch gleich in einem bekannten deutschen Sprichwort:

Hast Du Mulm auf deinem Boden, werden dich die Fische loben. 8)
 
Hey,

Also ich sauge wenn überhaupt auch nur den Mulm im Vordergrund von der Oberfläche (rein optisch), aber gehe niemals in die mittleren und hinteren Regionen des AQ, geschweige den in die Bodenstruktur.

Bis dann!
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Na dann bissl "Antimulmiger" - auch wenn ich den Mulm auch kaum entsorge aber bei Wasserwechsel stets absauge halbwegs - bildet sich eh genug.

Also wer mag kann seinen Mulm ruhig belassen, er stellt nix Schlimmes an - nur soooo super förderlich isser wieder auch nicht.

pH-Stabilisierung ? Naja - dann messe einmal wer in einem Aquarium den tagesverlauf mit und ohne Mulm - und wundert sich dann, dass er nix Unterschiedliches misst. Der Mulm ist da nicht messbar beteiligt und kann tägliche Schwankungen nicht begradigen. Vielleicht kann Mulm etwas bei sehr weichem Wasser bewirken - aber auch das ist Spekulation.

Bakterienfutter ? Puhh - na dann müsste der Mulm ja in Null komma fast nix "verschwinden" wenn die Bakterien ihn futtern. Ja mag sein, dass ein paar Bakterien drinnen siedeln, aber praktisch fast alles an Bakterien und Nitrifikation spielt sich im Filter und im Bodengrund ab - der Mulm hat alleine vom Volumen her hier völlig untergeordente Bedeutung.

Denitrifikation im Mulm ? Also dann müsste es eine sehr dicke kompakte Schicht mit kaum Wasserdurchfluss sein, dass echt Sauerstoffverarmung eintritt und irgendwann einmal Nitrat zu Nitrit und Stickstoff reduziert wird. Nur Mulm ist locker und wirbelt auf und herum wenn die Fischis drin wühlen oder etwaas Zirkulation ihn weitertreibt - da spielt sich praktisch nix an Denitrifikation ab. Wenn, dann im Bodengrund oder speziellen Filtern - wobei ich bei Denitrifikation (unkontrollierter) im Bodengrund eher vorsichtig wäre - kein Mensch kann abschätzen ob eine eventuelle Denitrifikation im Boden nur bis zum giftigen Nitrit geht oder so arg wirkt, dass Schwefelwasserstoff entsteht oder durch Zufall halbwegs passt und Stickstoff erzeugt.

Für Fische und Granelen: stimmt, besonders manche Fischis wühlen gern im Mulm und durchsuchen ihn nach Futter.

Nährstoffe im Mulm ? Man messse einmal was im Mulm für Nährstoffe und für wen sind ?

Also wie gesagt: Mulm ist meist nicht schädlich - aber meist auch nicht sooo extrem nützlich - wer ihn mag lässt ihn - wer ihn nicht mag saugt ihn ab.
Frei nach Hückstedt: Dreck ist Dreck auch wenn wir ihn nicht sehen gg (im Boden und Filter gibts noch genug davon).

mfG Anton Gabriel
 
Hallo Fischfreunde,
ich danke euch für eure Meinungen und Erfahrungswerte.
Es ist interessant wie auch hier die Meinungen etwas auseinandergehen.
Ich persönlich handhabe es so in etwa wie Ramirezz.
Das Argument mit dem Fluß von Parallax finde ich absolut Klasse.
Deshalb meinte ich ja,ob ein"klinisch reines" Becken dann überhaupt noch naturnah ist.
Wer saugt denn im Fluß den Bodengrund ab? :wink:
Kleiner Scherz am Rande.

Gruß,Doc
 
Ich sauge auch nur für die Optik etwas ab, wenn es zuviel wird...
Ansonsten bin ich auch :thumleft: für Mulm.

So viel bildet sich bei mir auch gar nicht.. der Filter leistet da schon einiges..
 
Hallo Anton,

ich darf dir heftig widersprechen.
Der bakterielle Abbau und die Mineralisation finden in den Biofilmen und im Mulm statt. Mulm ist Biofilm um einen Kern herum. Bereist wenige hundertstel Millimeter under der Oberfläche findest du aeroben und anaeroben Abbau in unmittelbarer Nachbarschaft. Da benötigt es keine dicken Schichten. Da findest du auch Denitrifikation und Nitrifikation in unmittelbarer Nachbarschaft! Ob sie vollständig oder unvollständig abläuft hängt auch von ausreichend C-Quellen ab, auch die sind in den Biofilmen und in der Mulmflocke durchaus vorhanden!
Auch sollte man Nitratatmung und Sulfatatmung nicht durcheinander bringen!
Gruß Knut
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Knut,

Klar, hab ich auch erwartet, dass wer widerspricht. Nur was du angibst, hats du das auch schon praktisch und messerisch nachvollziehen können ? Ich noch nie.

mfG Anton Gabriel
 
Hallo Anton,
Anton_Gabriel schrieb:
Hallo Knut,
Klar, hab ich auch erwartet, dass wer widerspricht. Nur was du angibst, hats du das auch schon praktisch und messerisch nachvollziehen können ? Ich noch nie.
mfG Anton Gabriel
... wie sollte ich. Ich verfüge nicht über ein Labor un so etwas messen zu können.
Es erklärt aber, dass in ausgereiften Aquarien, der Nitratgehalt auf niedrigem Niveau konstant bleibt oder Nitrat sogar verschwindet.

Gruß Knut
PS: Ich schicke dir eine email mit ein paar Schipseln zu Biofilmen.
 

Stinnes

Mitglied
Hallo,

wollt schon einen Thread eröffnen, besann mich dann aber auf die Suchfunktion.

Ich frag mich immer mehr, was Aquarianer an einer Mulmschicht stört?
Ich finde diesen Anblick weitaus natürlicher als die blanke Kiesschicht. Von mir aus könnte der gesamte Boden damit bedeckt sein.
Gut, ich hab keine bodenorientierten Fische, die ständig für trübes Wasser sorgen, indem sie den Mulm aufwirbeln.
Trotzdem spiegelt sowas natürliche Gegebenheiten wieder. Vielleicht würde mich das aber bei einem Welsbesatz auch stören.

In verschiedenen Büchern steht immer wieder was von wichtigen Bakterien, die sich im Mulm aufhalten. In anderen Büchern, derzeit aktuell das von Fr. Walstad, steht wiederrum, dass man den Mulm absaugen sollte. Ich hab das Buch jetzt erst auszugsweise angefangen, konnte aber bisher nicht den Grund dafür finden, dass Mulm das Becken negativ beeinflusst.

Bei der Filterreinigung konnte ich diese Masse, sprich den Mulm, auch immer im Filter vorfinden. Von daher seh ich die Schmuddelmasse als Filtermaterial an, welches dazu gehört. Bei meinem Blaualgen-Problem bekam ich von Holger S. (der Mann von Wilma) den Tipp, Mulm nicht mehr abzusaugen.
Was soll ich sagen, ich hab mich dran gehalten und seit über einem Jahr die Mulmglocke nicht mehr benutzt. Die Filter sind etwa seit einem Jahr abgeschalten/demontiert und ich bilde mir jetzt ein, dass die Mulmschicht am Boden die Filteraufgabe übernimmt. Zwischenzeitlich hab ich sogar Angst den Mulm zu entfernen, weil ich mir einbilde, dass dadurch das Beckengefüge durcheinander gerät.

Welche Nachteile ergeben sich durch eine Mulmschicht? Zwei sind ganz klar auf der Hand:
zum Einen die in vielen Augen störende Dreckschicht. (was ich in keinster Weise nachvollziehen kann)
zum Zweiten bei Welsen u. anderen Bodenfischen die starke Aufwirbelung und damit AQ-Wasser versetzt mit Schwebeteilchen.
Der dritte angelesene Punkt, dass Mulm Sauerstoff zehren soll. Ich hab keine Ahnung, ob das stimmt. Allerdings verbrauchen wohl die Bakterien Sauerstoff. Ist also was dran. Achtung, alles angelesen. Für Versuche fehlt mir die Zeit und die Motivation.
Meine AQ´s muss ich eh nachts belüften, da die Pflanzen den Sauerstoff in der Dunkelphase verbrauchen.
Zu der Erkenntnis bin ich gekommen, als die Barben in den frühen Morgenstunden immer versucht haben aus dem Becken zu springen. Seit der nächtlichen Sprudelkur springen sie nicht mehr aus dem Becken, bzw. gegen die Plexiglasscheiben.

Hat jemand noch andere negative Faktoren auf Lager oder/und kann Ergänzungen/Thesen zu dem bereits geschriebenen liefern?
Was würde passieren, wenn ich großflächig den Mulm aus den filterlosen Aquarien absaugen würde?
 
A

Anonymous

Guest
Hi,

negative Dinge kann ich nicht beisteuern. Aber positive und damit auch gleich Anton widersprechen.

Interessant, daß Du fragst, ob Knut das schon einmal gemessen habe. Hast Du denn Deine Behauptungen schon durch Messungen belegen können?

1. Nährstoffe: Mir sind einige Coryjunge in den Filter geraten. Diese habe ich dann wohl ca. 4 Wochen später darin gefunden und sie waren wohlauf und genauso (oder sogar mehr) gewachsen wie ihre Geschwister im Becken.
Ebenso finde ich sehr interessant, daß ich z.B. meinen gesamten Corynachwuchs in einem Becken mit Terrakottaboden und der entsprechend hohen Mulmschicht ALLE durchbringe, ohne dort täglich mehrfach füttern zu müssen. Die Zwerge ernähren sich dort vom Mulm und gedeihen wunderbar.

2. Nitrifikation: Ich habe mein Becken 6 Monate mit Terrakottaboden gefahren. Es bildet sich darin eine sehr tiefe Mulmschicht, die wunderbar durchspült wird, da der Boden sehr grob ist (Kugeln zwischen 1-4 mm Ø) und eine haftende, rauhe Oberfläche hat, auf der Bakterien siedeln können. Das Becken war wunderbar stabil, es gab so gut wie keine Schwankungen in den Wasserwerten, und das, obwohl ich meine Krebse und Garnelen darin täglich mit allem möglichen Zeug füttere, welches das Wasser belastet. Nie in dieser Zeit gab es auch nur annähernde Schwankungen beim Nitrit oder Nitratwert. Beides bleibt bei 0

Dann stellte ich das Becken auf Sand um (hab mich belatschen lassen, daß die Corys das unebdingt benötigen). Folge: Bodengrund viel dichter, dadurch bleiben die Abfallstoffe der Tiere auf der Oberfläche und es dauert recht lange, bis sich eine annehmbare Mulmschicht bildet. Ausserdem ist man dann als ordentlicher Aquarianer blödsinnigerweise bestrebt, den Mulm abzusaugen, weil die Corys und die Krebse damit eine herrliche Sauerei veranstalten.
Die Wasserwerte waren bei Weitem nicht mehr so stabil. Der Nitratwert schwankte und ich musste sehr aufpassen, keine Futterreste im Becken zu belassen.

Hinzu kommt Folgendes: Wenn ich, was bei mir häufiger vorkommt, ein neues Becken "einfahre", nehme ich den Mulm aus den vorhandenen Becken (etwas vom Bodengrund oder sauge hinter dem HMF ab) und gebe das in das neue Becken. Ich habe noch nie eine Einfahrphase abwarten müssen. Die neuen Becken liefen von Anfang an genauso stabil wie die alt eingefahrenen. Dazu möchte ich bemerken, daß der Mulm hinter einem HMF der gleiche ist, der sich auch im Bodengrund befindet.

Für mich ist Mulm unabdingbar. Die Corys und die Garnelen ernähren sich zum Teil davon. Die Stabilität des Beckens erhöht sich mit der Mulmschicht um ein Vielfaches. Und natürlich kann der Mulm nur dann arbeiten, wenn er ordentlich durchströmt bleibt. (Deshalb habe ich auch inzwischen wieder auf Terrakotta umgestellt) Ach ja! Die Pflanzen danken dies auch mit unglaublichem Wachstum, ohne daß ich auch nu einmal Dünger ins Becken kippen müsste.
 
Hallo,
ich habe mit Mulm auch fast nur positive Erfahrungen gemacht. Optisch ist er natürlich kein Highlight, vor allem nicht, wenn man optisch saubere Becken bevorzugt. Wenn man mit dem Filterauslass etwas herumprobiert, findet man meist irgendwann eine Einstellung, die den Mulm automatisch in den Hintergrund transportiert, wo er dann nicht mehr stört.

Ich denke aber auch, dass man es mit dem Mulm nicht übertreiben sollte. Denn wenn die Schicht zu dick wird und die Bakterien im Mulm zu wenig Sauerstoff erhalten, wird es anaerob und fängt an zu stinken, wenn man mal mit der Hand reingeht. Absaugen ist also durchaus sinnvoll, nur halt nicht zu gründlich =)
 
Hi,

Mulm ist meiner Meinung nach :thumleft:

Im vorderen, sichbaren Bereich habe ich keinen, und hinten erfreuen sich alle Arten von Fischen an ihm. Da demnächst noch CPO einziehen werden, bin ich eh froh, das ich ihn hab. Ich würde ihn in jeden Fall da lassen, mir gefallen so saubere und spartanisch beplanze Becken eh nicht

gruß
 

bierteufel

Mitglied
Hi Andreas....

Es ist immer das Gleiche. Jemand zieht einen Thread hoch, und die nachfolgend Postenden merken das nicht.

@Jutta Anton hat das Ende 2006 gepostet, den gibts hier (zumindest unter dem Namen) nicht mehr als User, du brauchst ihn garnicht direkt ansprechen.


Gruß Arne
 
Moin!

Also hab ich es nun richtig verstanden, dass man keinesfalls die Bodenstrukturen mit der Mulmglocke "durchpflügen" sollte!?

Sry was putzt man den überhaupt beim Aquarium ausser den Scheiben und ein wenig den Filter noch!? ^^

Ich hab ziemlich groben Kies und wenn ich die Mulmglocke reindrücke, kommt schön braunes Wasser raus - je mehr ich in die nähe der Pflanzen komme, umso dünkler wird dies. Also nicht dass sich dies innert einem Monat schon anreichert, aber über eine gewisse Zeit schon... zumal ich nie Mulm oben aufliegen sehe...

Thx 4 help!
 
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