Ein Artbecken für die Tengahs

cheraxfan2

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Hi,
Von meinen Hemirhamphodon tengah will ich natürlich Nachwuchs. Also bekamen sie ein Artbecken, in das ich gleich meine eigenen Beobachtungen mit einbringen konnte. Der Lebensraum von Oberflächenfischen ist die Wasseroberfläche, wenn man diese mit Schwimmpflanzen zupflastert nimmt man den Fischen den Lebensraum. Das konnte ich im 160er ganz gut beobachten, je weiter die Oberfläche zuwuchs umso mehr fingen die Tengahs an sich gegenseitig zu stressen. Die können ganz lieb zu viert im Schwarm stehen, auf einmal kriegen sie einen Rappel und brauchen 10 cm Mindestabstand zu einander. Deswegen halte ich die Oberfläche sparsam bepflanzt. Dazu wollte ich eigentlich das sich der Froschbiss im Boden verankert und so Inseln bildet, Froschbiss verankert sich immer im Boden wenn man nicht aufpasst, in diesem Becken nicht Murphy's Law schlägt zu. Die Technik sieht man, allerdings habe ich mich vom Diffusionsprinzip verabschiedet (es ist mir zu empfindlich) die Matte wird durchströmt, der Luftheber ist also hinter der Matte. Ursprünglich war es anders geplant deswegen geht sie über die ganze Rückseite, es ist bei diesen spinnernten Fischen auch nicht einfach einen Innenfilter unfallsicher zu gestalten, manchmal zucken die in einer Geschwindigkeit durchs Becken man kann ihnen nicht folgen, dazu sieht das Ganze auch noch unkontrolliert aus, da will ich keine Ritzen hinter Innenfiltern haben. Wasser ist Osmosewasser auf ~100µS aufgesalzen, ph liegt bei 6,0. Das Becken ist noch unbeheizt bei 24-25°, mal schauen was im Winter wird, ggf. kommt ein noch ein Heizer rein.
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85x45x25 cm, Bodengrund knapp 1cm Gümmersand und eine Handvoll Soil oben drauf. Das Laub ist Buche und Eiche, ein paar Erlenzapfen sind auch drin. Eigentlich wollte ich in dem Becken keine Schnecken, eigentlich...., jetzt muß ich sie kurz halten. Irgendwie haben sich auch Wasserasseln angesiedelt, keine Ahnung wo die her kamen...:D
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Das letzte Bild ist eine vermutetes Männchen, er steht fast immer in diesem Eck und bekommt dort auch Besuch der nicht in Krawall endet. Vorgestern habe ich ihm mal einen Spiegel hingehalten, der ging fast ab wie ein Kampffisch aber nicht lange dann wurde es ihm unheimlich und er zog sich zurück. Die 3 anderen Tiere reagieren gar nicht auf Spiegel.
Es sind seltsame Fische. Die ganze Verwandtschaft ist lebendgebärend, sie legen Eier haben aber die innere Befruchtung bei behalten. Bei allen Halbschnabelhechten die ich kenne haben die Männchen eine andere Afterflosse (wegen der der inneren Befruchtung) als die Weibchen, bei den Tengahs nicht. Das seltsamste ist aber ihre Ernährung, die fressen nicht was andere Halbschnabelhechte fressen. Sie fressen für einen Fisch dieser Größe nur erstaunlich kleines Futter, ein Dermogenys pusilus in derselben Größe packt eine mittlere Stubenfliege, die Tengahs nicht einmal eine Drosophila. Zudem sind sie nicht besonders an Anflugnahrung interessiert, eher an dem Futter das knapp unter der Wasseroberfläche bis in eine Tiefe von 20-25 cm schwimmt. Neulich habe ich mal nicht aufgepasst und die schwarzen Mückenlarven ungesiebt zu den Tengahs gegeben. Zwei Tage später war der Teufel los und wir mussten mitten in der Nacht 50 Mücken erschlagen, am nächsten Tag habe ich dann das Tengahbecken mit Malerkrepp zugeklebt (also die Ritzen), die schwarzen Mückenlarven waren schon zu groß gewesen. Zum Glück sind die Mücken die aus einem Aquarium schlüpfen alle ziemlich lahm, ich glaube die können gar nicht stechen. Geplant ist die Tiere nach ein paar Wochen wieder zu entfernen und dann mal zu schauen ob es Nachwuchs gibt. Was man so liest werden die Eier gewöhnlich abgesammelt und in z.B. Rocherboxen zum Schlüpfen gebracht, die Eienwicklung dauert wohl so 2-3 Wochen, viel mehr ist nicht zu finden. Schau mer mal.
 
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cheraxfan2

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Hi Wolf,
die sind so lahm die kann man mit der Fingerspitze killen, irgendwas passt in meinen Aquarien nicht zur Aufzucht von Stechmücken. Das ist auch kein Schaden.
 

cheraxfan2

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Hi,
heute früh habe ich das erste Ei gefunden, leider schon verpilzt aber jetzt weiß ich wenigstens wonach ich suchen muß. Ein Mordsdrum Ei schätze 1,5 bis 2 mm Durchmesser. Wie kann ich denn meinen ph-Wert noch weiter drücken, in der Literatur laichen die meist bei ph ~5, bei mir hat es ph ~6.
 

cheraxfan2

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Hi,
die ganzen Tage habe ich mich gewundert warum die Tengahs so ausflippen wenn ich am Becken hantiere, das war vorher nicht so. Gestern Abend kam mir dann die Erleuchtung, der Schatten meiner Hand ist schuld. Das Licht war fest im Regal verbaut und strahlte von vorne, jedesmal deckte ich mit der Hand das Licht ab und machte einen Schatten. Die wenigsten Fische vertragen so etwas, es bedeutet Reiheralarm. Das Licht habe ich nun mittig auf das Becken montiert, so das meine Hand beim Füttern keinen Schatten mehr wirft. Alle sind zufrieden.
 

DaniJeep

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Hallo Hans,

das sind tolle Fische! Das lässt mein Herz höher schlagen, bin ich ja doch ein großer Asien-Fischfreund :)
Ich drücke Dir die Daumen, dass es klappt mit der Nachzucht und hoffe, bald eine Erfolgsgeschichte hier zu lesen!

VG
Dani
 

cheraxfan2

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Hi,
die Tengahs sind jetzt 10 Tage in dem Becken und die Mitesser sind auch schon gut vetreten, diesmal hübsche gelbe. Zwischen den Bildern liegen etwa 15-16 Stunden.
hyd1.jpghyd2.jpg
Bei den Darios habe ich letztesmal das Panacur in ein offenes Tropftestfläschen getan, ins Becken gestellt und nach 3 Tagen wieder entfernt. Es war nur die halbe Dosis die man für Planarien nimmt, es hat gereicht. Diesmal nehme ich noch weniger, es ist auch besser zu dosieren, weil das Becken größer ist. Was mich etwas wundert ist die Farbe der Hydren, solche hatte ich noch nicht, dabei sind sie mit Sicherheit aus meinem "Fundus".
 

Shai

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Hey Hans,

gelb / weiß waren bei mir im Fensterbank Becken durch viel Nauplienfüttern auch reichlich vorhanden - am Ende waren es so viele das sogar junge Garnelen und einige junge Borellii da drin verendet sind.
Flubenol hilft auch in halber Dosis zuverlässig dagegen.


Grüße,
Lars
 

cheraxfan2

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Hi,
da ich mit dem Panacur zu sparsam war, sieht das nun so aus. Deswegen musste ich heute etwas nachlegen.
rasen.jpg
Das Becken hat inzwischen eine Heizung bekommen, die 20-21° waren mir dann doch zu knapp. Angemerkt hat man ihnen zwar nichts, trotzdem fühle ich mich für diese Art bei 24-25° etwas wohler, es ist nicht die Neue die wäre wahrscheinlich zu schwach.
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Hans,
Eine schöne Hydrakultur hast du da, aber nicht zu verwechseln mit Hydrokultur.
Hast du schon mal beobachtet, wie die Artemia fangen und fressen, ist eigentlich auch interessant.
L. G. Wolf
 

cheraxfan2

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Hi ,
ja, ich hatte kurz überlegt die zu einem Rasen wachsen zu lassen, die Tengahs zu entnehmen und ein Hydrenbecken zu machen. LOL Habs dann aber verworfen, das ist selbst mir zu spinnig. Die Tengahs haben übrigens nicht mehr geeiert. Mit der Artemiafütterung sieht das auch aus als ob das nichts wird, des Zeug reicht einfach nicht um Laichstimmung zu erzeugen, obwohl ich damit 3-mal täglich füttere. Die paar Eier die ich hatte führe ich auf die schwarzen Müla zurück, leider gibts grad keine, gefrorene sind für die Tengahs ganz schlecht weil sie zu schnell untergehen. Da muss ich mal nach gefriergetrockneten sMüLa schauen, mit roten zerrieben habe ich es probiert, es wird angenommen. Blos ist sind rote MüLa kein Futter für einen Oberflächenfisch, da kommt der normalerweise nicht dran.
 
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