Hallo,
melde mich mit freundlichen Adventsgrüßen neu in diesem Forum.
Ich bin seit meinem 6 Lebensjahr, also seit 30 Jahren mit wenigen Unterbrechungen Aquarianer und habe dem entsprechend
schon zahlreiche Erfahrungen sammeln können.
Vor allem die im Austausch mit "Hobbykollegen" gewonnenen Erkenntnisse sind meistens nicht durch Bücherwissen zu ersetzen.
Wenn es um die Beschaffung einer geeigneten Wurzel für das Aquarium geht, hat man zwar eine große Auswahl im Fachhandel, aber besonders dekorative Exemplare haben einen entsprechenden Preis.
Ständig an und manchmal in Gewässern der Umgebung unterwegs, kam mir auch bald der Gedanke, gefundene Wurzelstücke im eigenen Aquarium zu verwenden.
Doch nicht alles, was gut aussieht, ist auch bedenkenlos im Aquarium verwendbar.
Zuerst einmal sollte man sich auf Wurzeln abgestorbener Bäume konzentrieren, die mehrere Jahre frei im fliessenden Wasser gelegen haben. Klare, schnellfliessende Bäche, in denen Fäulnissprozesse durch den hohen Sauerstoffeintrag minimiert werden, sind hier die Gewässer der Wahl.
Meine ersten Versuchsstücke waren Wurzeln der Erle, die an unseren Bächen zahlreich vorkommen.
Diese waren zu weich, neigten im Aquarium zum Faulen und nutzen sich schnell ab. Kleinere Stücke sind jedoch für Saugwelse gut geeignet, die gerne an ihnen raspeln.
Besser eignen sich Wurzeln von Arten mit hartem Holz.Die Oberfläche sollte gleichmäßig dunkel und glatt sein und nur eine dünne obere Schicht darf bei Druck mit dem Fingernagel nachgeben.
An der Luft getrocknetes Holz scheidet aus, da es nach dem Untertauchen bald zu faulen beginnt.
Im Handel findet man häufig Wurzeln tropischer Hölzer, die so hart und schwer sind, daß sie ohne weitere Behandlung sofort im Wasser nach unten sinken und auch kaum belastende Substanzen an das Wasser abgeben.
Aber einmal hatte ich Pech mit einem Stück, an dem sich noch ein Rest Rinde befand und das offenbar in grünem Zustand geerntet worden war.
2 Tage nach dem Einsetzen war das Wasser rötlich trübe und die ganze Wurzel mit einer dicken, beinahe gallertartigen Schleimschicht überzogen.
Das frische Holz enthielt noch große Mengen von Gerbsäuren, die beim Freiwerden das Aquarium regelrecht verseuchten.
Eine Pflege von Fischen und Pflanzen in einer derartigen Brühe ist dann nicht mehr möglich.
Eine Wurzel, von der erst die Rinde entfernt wurde, scheint mir nicht gerade ideal fürs Aquarium.
Ein paar Infos zu deinem Exemplar wären hilfreich,z.B. ob es von einem Laub- oder Nadelbaum stammt, hartes oder weiches Holz hat und von von einem lebenden oder abgestorbenen Baum geschnitten wurde.