Hallo zusammen,
ich hab jetzt nicht alles gelesen, kann aber über Paradiesfische und Panzerwelse berichten.
Beide Arten habe ich in einem 120-Liter-Becken vergesellschaftet (80 cm Kantenlänge). Das Zusammenleben klappt hervorragend, beide Parteien sind sich gegenseitig völlig wurscht.
Bei Paradiesfischen rate ich zu einer Gruppenhaltung von zwei Paaren. Sie haben zwar schon ihre festen Paarbindungen (zumindest meine haben das), zeigen aber auch ein sehr differenziertes Sozialverhalten untereinander und interessieren sich sehr füreinander.
Es gibt ja verschiedene Zuchtformen von Paradiesfischen, bzw. auch verschiedene natürliche Varianten. Ich rate zur "Originalform", dem blauen Makropoden "Macropodus opercularis". Der schwarze Makropode, M. concolor (oder neuerdings spechti?) ist wunderschön, wird aber ziemlich groß, ein ganzes Stück größer als die Opercularis, dem würde ich lieber ein 100-cm-Becken gönnen. Von "modernen" Zuchtformen wie "superrot" würde ich die Finger lassen. Paradiesfische "verständigen" sich untereinander auch durch die Färbung (blass oder intensiv) und ich denke, sie erkennen sich auch untereinander am Streifenmuster (ist wichtig für die Rangordnung). Bei Zuchtformen, denen diese natürlichen Merkmale fehlen, weiß ich nicht, ob es nicht zu "Missverständnissen" unter den Fischen und damit zu Stress kommen kann.
Ich habe meine Makropoden übrigens von einem Privatmann - falls Du Interesse hast, nenne ich Dir gerne per PN Kontaktdaten.
Meine Panzerwelse leben in einer Gruppe von um die 20 Tieren, und ich würde auch jederzeit eine solche oder ähnliche Gruppenstärke empfehlen. Sie sind ausgesprochene "Rudeltiere" und sind sehr aktiv, auch untereinander. Ich meine weiter oben gelesen zu haben, dass Du derzeit vier Tiere hast - das würde ich an Deiner Stelle mindestens auf ein Dutzend aufstocken. PW bilden keine Reviere und sind keine Streckenschwimmer, deshalb ist eine solche Anzahl auf der Fläche problemlos möglich.
Wenn es bei diesem Besatz bleibt, kann man übrigens auf einen Heizer verzichten und das Becken mit Zimmertemperatur fahren. Mit ein bisschen Erfahrung und Fingerspitzengefühl fährt es sich sogar ohne Filter, da würde ich mich aber langsam rantasten.
Noch Fragen? Immer her damit
Beste Grüße,
Susanne
PS: Jetzt hab ich mich doch nochmal bis zum Schluss durch den Thread gearbeitet und noch zwei Anmerkungen.
Erstens, es gibt natürlich Bodenfische und Freischwimmer. Aber das mit "Region oben, Mitte, unten" haben die meisten Fische nicht gelesen und halten sich deshalb auch nicht dran
Makropoden sind überall im Becken, wo es eben interessant ist. Panzerwelse sind überwiegend am Boden, sonnen sich aber auch mal auf einem bequemen Blatt an der Wasseroberfläche.
Beide Arten sind recht lebhafte Fische. Ich würde keinesfalls (!) eine Barbenart dazusetzen (mit Ausnahme vielleicht der Keilkfleckbarbe - die heißt aber manchmal auch -bärbling - und ist ein recht ruhiger Geselle). Vielschwimmer wie Barben entwickeln doch eine gewisse Hektik, was die Makropoden jedenfalls stören / nerven würde.
No-Gos mit Makropoden sind für mich: alle Arten der üblichen Lebendgebärenden, also Guppys, Platys etc., außerdem Leopardbärblinge, Sumatra-, Moos- oder sonstige Barben. Außerdem natürlich alle Fische, die einen ähnlichen Lebensraum beanspruchen, z.B. Fadenfische.
Gut geeignet zur Vergesellschaftung sind kleine ruhige Salmler wie Neons, oder auch Kardinälchen.
Ich habe Neons mit drin, dem Sohn zuliebe. Die stören niemanden und schwimmen so mit rum. Wenn ich ihm den Gefallen nicht hätte tun wollen, hätte ich es bei PW und Makropoden belassen.