Hi Anke
Warum? Das erschließt sich mir nicht. Wenn ich genug Bakterien im Becken habe, daß die Nitrifikation problemlos abläuft, bringen mir noch mehr Bakterien keinen Vorteil.
Genau. Wenn kein Nitrit mehr messbar ist, auch nicht nach einer Fächergarnelenfütterung, dann passt alles.
Deshalb habe ich ja geschrieben:
Ein Aquarium passt sich an. Die abbauenden Bakterien werden sich vermehren, überall, im ganzen Aquarium und im Filter.
Weil bei Melodi im Moment noch Nitrit entsteht.
Ihre "abbauenden Bakterien" sind also noch nicht ausreichend.
Sicher automatisch dabei, sich zu vermehren.
Aber es könnte die Fächergarnelen gefährden.
Weshalb ich ihr noch zu großen Wasserwechseln nach den Fütterungen rate
(die abbauenden Bakterien sitzen ja auf den Steinen und der Einrichtung, auf allem, das Biofilm enthält, also substratgebunden,
deshalb gefährdet der große Wasserwechsel nicht die weitere biologische Entwicklung)
.
Anke schrieb:
Dazu hätte ich gerne eine genaue Erklärung.
Warum sollte sich durch Fütterung und Abbau der Ph-Wert ändern?
Und sollte man bei so einem Tipp nicht erstmal abklären, welche Ausgangswerte im Becken vorhanden sind?
Aber vielleicht ist das eine Frage für unseren Chemie-Großmeister Stefan?
Oh ja, ein Mensch mit Chemiekenntnissen wäre dazu natürlich sehr interessant, und auch weit korrekter als meine Fähigkeiten hier sind.
Allerdings müssen wir aufpassen, dass wir es nicht zu sehr verkomplizieren.
Melodis Fächergarnelen fächern, sie kann sie füttern. Alles gut soweit.
Ihr Aquarium fährt biologisch gerade hoch, wird also bald mehr Futtermengen verkraften können.
Bis dahin ist es für die Fächergarnelen noch ein wenig gefährlich.
(auch hier kann man jetzt natürlich wieder weit ausholen - ist aber irgendwie eher verwirrend,
dass Garnelen ja gar nicht so auf Nitrit reagieren, dann würde ich wieder schreiben,
dass ich dennoch seit 2013 überall per Suchmaschinen nachlese, dass Fächergarnelen sehr häufig in Becken sterben,
die noch nitritbelastet sind.
Ob das nun daran liegt, dass: es parallel zu Sauerstoffzehrung kommt, oder dass Aquarien, in denen noch Nitrit entsteht, oft / manchmal noch neu sind. Dass in ihnen noch Pflanzen ausgegraben und umgesetzt wird. Das Lesen eines Aquarium noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist usw.
Denkst Du wegen Deiner Bedenken, welche Ausgangswerte im Becken sind, an das Verhältnis /Ammoium zu Ammoniak?
Wegen meinem Rat, anfangs nach jeder großen Fütterung, die lieber nur dreimal pro Woche stattfinden sollte, jetzt aktuell immer einen großen Wasserwechsel zu machen, später dann normale Wasserwechselintervalle (z.B wöchentlich 50- 80%)
und wenn man so weit ist, gebe ich immer nach einer Fütterung eine kleine Prise Osmoseaufhärtesalz bei Wiederanschalten aller Pumpen mit dazu geben:
da sehe ich keinerlei Gefahr, egal, ob Melodi nun weiches oder mittelhartes Wasser hätte.
Ich praktiziere es in Aquarien mit sehr weichem Wasser, und in welchen mit mittelhartem Wasser, und bei hartem Wasser.
Ganz vereinfacht verringert sich bei Stickstoffeintrag die "Karbonathärte" (ich drücke mich nicht chemisch fachlich aus, sondern nur verständlich, bitte um Nachsicht), vor allem wenn ein Aquarium noch nicht über ausreichend Puffer besitzt.
Es entsteht nebenbei natürlich auch Nitrat, weshalb ich Fächergarnelenbecken gerne mit Aufsitzpflanzen bestücke, auch wenn es in ihrem Habitat nicht so sehr von Pflanzen wimmelt (dafür gibt es dort aber fließend Wasser)
Bei der Nitrifikation, also der Umwandlung von Futter, Verdauung und co, entsteht Säure.
Es geht nicht etwa um solche eher theoretischen Dinge wie Säuresturz.
Sondern die Nitrifikation ist höher, wenn der pH nicht zu tief ist.
Das Dazugeben von einer Kleinigkeit Aufhärtesalz ist easy, und schadet Fächergarnelen, deren Wasserwertespektrum breit ist, von mittelweich bis hart, nicht, eher im Gegenteil.
Beowulf Agate
Hmm, wie kannst du feststellen, das sich diese Werte so schnell nach dem Wiedereinschalten des Filters wieder ändern und vor allem, das die Werte sich überhaupt in kurzer Zeit verändern?
Das Messinstrument hätte ich auch gerne, ich hatte mal ein Fotometer von Wasserpantscher, aber bis ich da mit dem durchmessen fertig war, verging doch ne Zeit
Unchemisch ausgedrückt einfach Erfahrung, also einfachstes Denebenhocken bei den Fächergarnelen.
Dazu habe ich so eine Außenfilterspielerei. Mit einem Leitfähigkeitsmesser.
Habe mir immer notiert, wann ich wieviel Futter eingetragen hatte, wann Wasserwechsel, wann wie viel Zugabe von Aufhärtesalz.
und immer mehr dazugelernt, warum mit manchmal jener Wert etwas abgerauscht war.
pH und GH habe ich per Tropfentest gemessen.
Schon lange nicht mehr übrigens.
So konnte ich mich immer mehr verbessern, und die Linie der Leitfähigkeit blieb später konstant.
Die Nitrifikation an Fütterungstagen gab durch die Zugabe von Magnsium / Calcium keine Absacker mehr
Und jetzt vielleicht für manche etwas zum Lachen:
Es geht um das Lesen eines Aquarium. Dafür vergeht etwas Zeit. Um jedes neue Lebewesen gut einschätzen zu können.
ich mag aber nicht, wenn ich so arg aushole, dann kann ich mich gar nicht mehr gut formulieren, also noch schlechter, grins,
und es entsteht irgendwie der Eindruck, Fächergarnelen am Leben zu halten oder sie gar erfolgreich zu füttern wäre so was Besonderes,
technisch Hohes, einmaliges.
Und das ist gar nicht so.
Eine meiner Beobachtungen war auch, dass ich inzwischen an einem Silbermolly anhand der Atemfrequenz "feststellen" kann,
wann ich aufhören sollte mit weiterem Futtereintrag.
Ich hatte lange eine kleine Gruppe dieser Fische mit im 300l Fächergarnelenbecken (dass sie an Fächer gehen, ist auch so eine weit verbreitete Buchstabenaussage, bei mir haben sie das nie getan),
und ich behaupte also nun, ich kann die Veränderung sehen.
Wenn der Anteil an Ammonium /Ammoniak - da mein pH ab Wasserhahn höher 7 ausfällt, langsam ansteigt.
Bei Garnelen erkennt man hier gar nichts. Nie.
Nitrit konnte ich wieder überprüfen. Und lernte, wann dies anfangs noch auftrat. Was ich für Fehler gemacht hatte.
Wie ich das Aquarium weiter darin unterstützen konnte, die volle Nitrifikationsleistung auch bringen zu können.
Durch die extrem großen Zusatzlebensräume für die abbauenden Bakterien auch im großen Außenfilter mit "alten, besten Filterflocken"
(deshalb rate ich jedem der Fächergarnelen halten will, NICHT in neue Aquarien, nicht für neue Aquariander.
Weil man so einen bereits Leistung erbringenden Außenfilter zwingend haben muss. Und wissen, wie man ihn anfüttert)
bekommt das Aquarium bei Wiederanschalten eine Extrahilfe.
Mh, schade, dass mein großes Becken mitsamt diesem großen Außenfilter (der mit der integrierten Leitfähigkeitsmesser-Funktion - ja ich weiß, eine Kalibrierung fehlt bei solchen Geräten) leider den mittleren Gau hatte.
Sonst hätte ich es filmen können, Fütterung, Anstieg der Atemfrequenz, Anschalten verschiedener Pumpen und wieder filmen dass beim Hauptfilter innerhalb ein bis zwei Stunden die Frequenz wieder absinkt.
Fächergarnelen sterben nicht an einer Prise Aufhärtesalz, ihnen ist pH eher nicht so wichtig (solange er nicht in den sauren Bereich abfällt),
sie sterben nicht an mittelhartem oder harten Wasser,
sie sterben an
-Becken mit Nitrit im Wasser (weil da parallel noch andere Dinge mit dabei sind). Wassertrübungen aller Arten mit Sauerstoffzehrung.
-Ein- und Umsetzfehlern
-SCHLECHTER WASSERQUALITÄT
-Verhungern trotz oft gutgemeinter Mengen an Futter, zuviel Futter anfangs für fast jedes Aquarium und paradoxerweise
gleichzeitig zu wenig Futter in den Fächern landend
und kommen oft schon aus den Läden in erbarmungswürdigem Zustand.
Das Letzte was sie ertragen können ist schlechte Wasserqualität.
UND: sie brauchen sofort Futter.
Aber ein oder zweimal sichtbar gefüttert ist es"ihnen lieber", nicht täglich gefüttert zu werden,
sich dafür aber in sehr sauberem Wasser erholen zu können.
Das Wesentliche ist, vor allem am Anfang: 80%ige Wasserwechsel.
(später reicht oft einmal pro Woche, trotzdem bleiben Fächergarnelen immer Fluß- und Fliesswasserbewohner)
Die Stabilisierung des Aquarium MIT Anzüchten großer Mengen abbauender Bakterien.
Bei Fächergarnelen IM Aquarium auf allen Gegenständen UND zusätzlich in einem großen Außenfilter,
alt und schlickig
Gruß Sonne