Sommerzucht

mkanert

Mitglied
Züchter benötigen in der Regel viele Becken. Ablaichbecken, Becken für die Aufzucht und natürlich Becken für die Haltung. Zudem spezielles Aufzuchtfutter in Form von Artemia... In meiner Jugund hatte ich glücklicherweise viel Platz und meine Zimmer immer voller Auarien und laufender Pumpen. Als ich mich jahrzehnte später wieder entschlossen habe ein Aquarum aufzubauen, wollte ich auch wieder meine Fische nachziehen. Mit manchen Arten geht das natürlich problemlos, aber bei den meisten ist dafür doch erheblicher Aufwand nötig. In meinem 600l Auquarium schwimmt zugegebener Maßen ein ziemlich bunter Haufen verschiedener Fische. Regenbogenfische, Killifische und Labyrinthfische fühlen sich dort wohl und laichen dort auch ab. Aber Jungfische kommen natürlich keine durch. Als ich beim letzten Großreinemachen alle Pflanzenreste in einem Bottich auf dem Balkon gesammet habe, dessen Wasser ich normalerweise als Gießwasser benutze, stellte ich einige Zeit später fest, dass darin munter einige kliene Regenbogenfische und Killifische schwammen. Als Futter gibt es nur das, was sie im Wasser finden. Mittlerweile gebe ch auch ab und an etwas Stauffutter und setze gesammelte Mückenlarvennester auf die Wasseroberfläche. Ein paar Wasserflöhe u.ä. sehe ich auch darin. Ich bin gespannt, ob die kleinen Jungfische über die Sommermonate so groß werden, dass ich sie in mein Zimmeraquarium geben kann. Am Ende muss ich doch noch ein zweites Becken aufstellen. Aber es wäre schön, wenn diese Sommerzucht ausreicht, um die Arten über längere Zeit zu erhalten und man auch Tiere an Freunde abgeben könnte. Es macht auf jeden Fall Spaß die Jungfische auf dem Balkon zu beobachten.
Eine andere Möglichkeit ohne Balkon besteht natürlcih darin, dass man über Schwimmpflanzen wie Teichlebermoos u.a. den Jungfischen Schutzbereiche einrichtet. In meinem Schulaquarium habe ich auf diese weise sogar Kampffische in einem Gesellschaftsbecken groß bekommen. Geht sicherlich nicht mit jeder Vergesellschaftung. Aber in diesem Fall waren das Guppys und Schwertträger und es hat gut funktioniert. Wenn ich zu einer Gruppe kleiner Lebendgebärender Kampffische dazu gesetzt habe, wählte ich dafür immer recht kleine Männchen im Laden aus. Die haben die Guppys etc. immer gut akzeptiert und es gab nie Probleme. Die im Becken aufwachsenden Männchen, kamen auch friedlich miteinander aus und haben trotzdem schöne Flossen entwickelt.
 

mkanert

Mitglied
Wofür? Dass ich B.splendens mit Guppys halte? Ich habe eigentlich oft in meinen Gesellschaftsbecken B.S. mit drin. Bleibt friedlich und sieht super aus. In meinem jetzigen Becken muss man schon oft viel Geduld aufbringen, um die überhaupt mal zu sehen. Meist bleibt vor allem das Männchen im Pflanzengewirr versteckt. Aber wenn man dann auf einmal kleine Kampfische zwischen den Schwimmpflanzen schwimmen sieht, ist das schon ein Ereignis und so viel kann man dann ja wohl nicht falsch gemacht haben.
 

fischolli

R.I.P.
Hi,

Nachwuchsproduktion ist kein generelles Zeichen für Wohlbefinden. Auch in ungünstigen Bedingungen vermehren sich Fische, weil der entsprechende Trieb größer ist als das Unwohlsein. Lt. den Aussagen diverser Betta-Halter und Züchter wird das Männchen nicht aggressiv, sondern isr durch andere Fische einfach nur gestresst, was zu einer vekürzten Lebensdauer führt.

Gruß
 

mkanert

Mitglied
Warum soll es den Fischen besser gehen, als uns? Hahaha

Da wird einfach recht pauschal etwas behauptet. Es gibt viele Faktoren, die Lebensdauer und Wohlbefinden von Fischen beeinflussen. Um so eine Aussage zu treffen müsste man tatsächlich entsprechende Studien durchführen. Was natürlich ablotuter Quatsch wäre. Erfahrungsquellen, die wohl zu solchen Aussagen führen, berücksichtigen überhaupt nicht, die unterschiedlichen zu trage kommenden Faktoren. Können sie auch gar nicht. Im Gegenteil wird das subjektive Vorurteil des Bewertenden sehr stark Einfluss darauf nehmen, welche Informationen er überhaupt in seine Bewertung miteinbringt, um schließlich sein Vorurteil zu bestätigen. Umgekehrt ist auch die Lebensdauer überhaupt kein allein ausreichendes Merkmal, um auf das Wohlbefinden zu schließen. Alle Zootiere werden um ein vielfaches älter im Zoo als in Freiheit, aber fühlen sie sich dort auch wohler? Es gibt viele Beispiele, die zeigen nein. Tiere, die tatsächlich die Wahl haben, wählen die Freiheit und nicht die Gefangenschaft. Ein gestresstes Tier zeigt deutliche Stresssymptome und artgerechtes Brutverhalten gehört eher nicht dazu. Dabei sind natürlich unterschiedliche Arten völlig unterschiedlich in ihrer Stresstoleranz. Und der Kampffisch ist tatsächlich ein ruhiger Fisch, der sich aber aus meiner Erfahrung von ein paar kleinen Lebendgebährenden nicht stressen lässt. Kommt natürlich auf den Bestand und Beckengröße... an. In einem Gesellschaftsbecken ist die Anzahl möglicher Krankheitserreger natürlich auch größer als in einem Artbecken mit nur sehr wenigen Fischen. Auch wenn die Wasserqualität durch Wasserwechsel, Filterung und Pflanzenwuchs sehr gut sein mag, ist die potentielle Keimbelastung in einem Gesellschaftsbecken natürlich höher. Und wenn erwischt das als erstes? Natürlich alte und geschwächte Tiere. Auch gestresste Tiere natürlich. Auch die Stressbelastungstoleranz nimmt nicht nur im Menschenalter, sondern auch im Fischalter wohl ehr ab als zu. Und dann sterben wohl tatsächlich viele Fische in einem sochen Becken früher, als wenn man die Tiere quasi isoliert hält. Was aber erst mal nichts damit zu tun haben muss, ob der Fisch sich wohl fühlt. Das kann eigentlich nur am Verhalten des Fisches erkannt werden.
 

fischolli

R.I.P.
Hi,

ich geh mal davon aus, es ist ein Langflosser. Die brauchen richtig viel Kraut und sollten in einem kleinen Becken allein gehalten werden.

Gruß
 

mkanert

Mitglied
Bei viel Kraut gebe ich dir Recht. Bei der zweiten Aussage würde ich sagen, dass ist wahrscheinlich der beste und sicherste Weg. Aber es geht eben auch anders, wenn andere Faktoren stimmen. Für jemanden, der ernsthaft an der Zucht der Tiere interessiert ist, ist die isolierte Haltung natürlich der richtige Weg. Aber mir geht es darum, dass sich die Tiere wohl fühlen und wenn dann mal ein paar Jungfische hochkommen, um so schöner. Und wenn ein Fisch dann vielleicht nur drei oder vier Jahre alt wird anstatt fünf, kann man daraus meiner Ansicht nach nicht schließen, dass er sich nicht wohl gefühlt hat. Die Gefahr, dass der Kampffisch in einem Gesellschaftsbecken "untergeht", keine ruhigen Zonen findet, im Futtertrubel gestresst wird... die besteht auf alle Fälle. Kann auch tatsächlich ganz schnell schief gehen. Habe selbst mal so ein halb verhungertes Tier übernommen. Der sah wirklich übel aus und ist nur noch so rumgetaumelt. Den konnte ich nur noch zum Fressen bringen, indem ich ihm die Tubifex mit ner Pinzette vor das Maul gehalten habe. Aber er hat sich wieder erholt. Und das auch, obwohl da Guppys und Schwertträger mit im Becken waren. Hat sich auch darin erfolgreich vermehrt. Und wenn man so ein halb totes Tier in so einem Gesellschaftsbecken wieder aufpeppeln kann, dann bestimmt nicht, weil er sich so schrecklich unwohl fühlt. Dann ginge das nämlich ganz schnell weiter bergab.
 

Z-Jörg

Mitglied
Und wenn ein Fisch dann vielleicht nur drei oder vier Jahre alt wird anstatt fünf, kann man daraus meiner Ansicht nach nicht schließen, dass er sich nicht wohl gefühlt hat.
Hi,
also habe ich das jetzt richtig verstanden, du hast Erfahrung mit Betta splendens und die werden bei dir bis zu vier Jahre alt?
Respekt, ich habe in über 40 Jahren Aquaristik noch nicht gehört, daß so ein Kampffisch deutlich älter als zwei Jahre geworden ist.
Man lernt eben nie aus...
 

mkanert

Mitglied
Sorry, da habe ich mich wohl vertan. Ist schon etwas her und ich hatte drei Generationen in meinem Schulbecken. Und habe nicht darüber Buch geführt.Aber wenn zwei Jahre so der Schnitt sein soll, kann ich zumindest sicher sagen, dass die Tiere nicht früher gestorben sind.
 

mkanert

Mitglied
Hi,
also habe ich das jetzt richtig verstanden, du hast Erfahrung mit Betta splendens und die werden bei dir bis zu vier Jahre alt?
Respekt, ich habe in über 40 Jahren Aquaristik noch nicht gehört, daß so ein Kampffisch deutlich älter als zwei Jahre geworden ist.
Man lernt eben nie aus...
 

mkanert

Mitglied
Hallo Jörg, würde mich freuen, wenn wir uns mal treffen könnten. Dann würde ich dir gerne mitteilen, was ich von solch wohl durchdachten und respektvollen Kommentaren halte ;-)
 

mkanert

Mitglied
Lieber Jörg! Die Altersangabe war ein Fehler. 2-3 und nicht 3-4 Jahre wäre korrekt gewesen. Und auch das ist nur geschätzt. Weil ich nicht darüber Buch geführt habe, wann ein Jungfisch geschlüpft ist und wann ein erwachsener Fisch gestorben ist. Ging auch nicht was den Zeitpunkt des Schüpfens anbelangt. Die Jungtiere konnte man erst entdecken, nachdem sie eine gewisse Größe erreicht hatten. Wie lange sie dazu benötigten, kann ich nicht sagen. Sicherlich länger, als Tiere, die von einem Züchter aufgezogen werden. Das ganze ist schon einige Jahre her und ging auch über viele Jahre in meinem Schulaquarium. Selbst wenn das mit Gehirnerweichung meinerseits zu tun haben sollte, fände ich es tatsächlich gut, wenn man versucht, in einem respektvollerem Ton miteinander umzugehen.
 

mkanert

Mitglied
Zur Möglichkeit der Vergesellschaftung unterschiedlicher Labyrinther mit anderen Fischgattungen vgl. bitte Arend van den Nieuwenhuizen "Das Wunder im Wohnzimmer" S.123 bis 126. B.splendens wird dort zwar nicht erwähnt, aber z.B. u.a. B. imbellis, der aus meiner zugegeben sehr lange zurückliegenden Erfahrung ein deutlich zurückhaltender Zeitgenosse als B. imbellis ist. A.v.N hält B. imbellis für geeigneter als B. splendens, weil dieser weniger aggressiv sei (vgl. S.125). Dazu kann ich wiederum berichten, dass bei mir ein laichender Honiggurami in einem 400 l Becken das komplette Becken für sich beansprucht und alle anderen Mitinsassen aggressiv durch das Becken gejagt hat. Den Honiggurami konnte ich tatsächlich nur alleine halten. Bei B.splendens ist mir das nie passiert. Der hat irgendwo in ner dunklen Ecke sein Nest gebaut und es gab eigentlich kaum Stress. Aber das ist, wie ich es schon mehrfach erwähnte, eine Frage der Beckengestaltung und Besatzung. Da habe ich auch schon Fehler gemacht und bin mir bei meinem derzigen Besatz auch noch nicht sicher, ob das für alle Fische eine gute Lösung darstellt. Probleme habe ich bisher noch keine festgestellt, es gilt aber weiter zu beobachten.
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

ich habde dich extra gefragt, ob s um B. splendens geht, was du bejaht hast. Für den gilt Alleinhaltung in kleinem Becken. Alles andere sind Entschuldigungsversuche einer fehlerhaften Haltung.

B. imbellis ist zwar eng mit B. splendens verwandt, wird aber zum einne nicht als Hochflosser verschandelt, zum anderen ist der tatsächlich gesellschaftsbeckentauglich. Wir reden hier abr über zwei ganz verschiedene Arten.

Gruß
 

mkanert

Mitglied
Tja, da bleiben wir bei zwei verschiedenen Ansichten. Und ich denke mal, dass du einfach etwas behauptest, ohne die entsprechenden Erfahrungen gemacht zu haben. Denn du hast ja nach "Lehrmeinung" selbstverständlich nie einen B.splendens im Gesellschaftsbecken gehalten.
 
Oben